Bördel sind
schmale, aufgestellte Ränder an Blechböden. Sie werden
hergestellt, um den Blechkörper durch Falzen, Löten, Schweißen
oder Nieten zu verbinden.
Bördel an geraden Werkstücken werden gekantet. Bei runden
Böden wird der Rand beim Aufkanten gestreckt oder gestaucht.
Gestreckte Bördel werden gescheift. Das Aufstellen von Rändern
am Außenbogen nennt man bördeln. Am Bördelrand dürfen
keine Falten entstehen. |
- Wenn es möglich
ist, dann sollte zum Bördeln eine Sickenmaschine benutzt werden
- Das Richten des Bodens sollte immer durch Hammerschläge auf
den aufgestellten Bördelrand und nie auf den Boden durchgeführt
werden.
- Der Bördel sollte immer in kleinen Arbeitsschritten herumgeholt
werden. Bei zu schnellem Herumholen wirft sich der Boden so stark,
dass er nicht mehr gerichtet werden kann. |
Arbeitsbeschreibung:
Was nun das Bördeln betrifft, so
ist es sicherlich eine grundlegende Arbeit. Der Boden wird mit der
geraden Blechschere im Uhrzeigersinn sauber ausgeschnitten (im Uhrzeigersinn
deshalb, weil ich dann genau meinen Anriss sehen kann!!!). Dann
wird das passende Bördeleisen gewählt (schöne Bilder
dazu auf der Seite!!) und im ersten Umlauf möglichst genau
am zuvor gemachten Anriss mit dem Holzhammer mit leichten Schlägen
ca. 15° angekantet. Zuvor wird allerdings auf dem Blech mit
dem Bleistift eine Markierung gesetzt, damit ich weiß, wenn
eine Runde gemacht ist. Die Bordbreite sollte nicht zu groß
gewählt sein. Bei Durchmesser 90 mm sind 5 – 7 mm schon
genügend! Bei ca. 130 mm Durchmesser können schon einmal
10 mm gebördelt werden.
Nach der ersten Runde geht es mit weiteren ca. 15° in die 2.
Runde. Dabei sind die Schläge nicht hart, die Zahl der Schläge
sollte aber hoch sein. Den Hammer quasi „tanzen“ lassen.
So macht man Runde für Runde. Irgendwann aber fängt das
Blech an, sich zu „wehren“, der Boden wird wellig. Völlig
normal!!! Wurden zu große Winkelstellungen gewählt und
zu wenig Schläge gemacht, geschieht es eher. Dann den Boden
auf eine harte Unterlage legen und mit LEICHTEN Schlägen mit
dem Holzhammer in den Boden die Spannung wieder heraus nehmen. Man
kann auch mit der Bahn des Schlosserhammers auf den bereits aufgestellten
Rand schlagen, aber auch keine harten Schläge!!! Dem Material
Zeit lassen, sich zu entspannen.
Hat man den Bördelrand dann möglichst über den gewünschten
aufgestellt, nimmt man den Rand auf den gewünschten Winkel
zurück, richtet ihn aus und fertig.
VIEL leichter und schneller geht es mit der Sickenmaschine und einer
Rundbördeleinrichtung. Da müssen die schrägen Bördelwalzen
vorher allerdings penibel genau auf die Blechstärke eingestellt
werden. Dann Boden einspannen, Bördeleinrichtung auf Bordbreite
stellen und dann kurbeln, kurbeln, kurbeln. Dabei dann langsam die
obere Walze absenken. Der Bord stellt sich auf. Hat man die obere
Walze auf Bordbreite gestellt, wird die Bördeleinrichtung langsam
gekippt und der Boden so weiter gebördelt. Ganz wichtig ist
hierbei, dass fleißig gekurbelt wird! So wird ein Boden in
kürzester Zeit gebördelt und er muss kaum gerichtet werden.
Im Anhang sind noch Skizzen, die die Rundbördeleinrichtung
zeigen.
Quelle: Hermann Geiger – Gas-Wasser-Installateur-Meister
und Technischer Lehrer
|