Das Ehrenamt bezeichnete ursprünglich vor allem die Übernahme eines öffentlichen Amtes im Verein, etwa das des Vorstands, des Schatzmeisters oder Schriftführers. Heute ist dieser Begriff deutlich weiter gefasst und umfasst so die freiwillige Tätigkeit als Ganzes. Denn zum einen ist das Ehrenamt immer freiwillig und zum anderen liegt beiden Begrifflichkeiten das selbstlose uneigennützige Handeln zugrunde.
In Deutschland sind ca. 31 Millionen Menschen auf unterschiedlichste Weise in einem Ehrenamt tätig und engagieren sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl der Gesellschaft. Vom Kleinkind bis zum Senior, vom Tier über die Natur bis hin zur Notrettung oder Integration bietet das Ehrenamt zahlreiche Möglichkeiten, in denen jede helfende Hand das Zusammenleben der Gesellschaft bereichern kann. Eine ehrenamtliche Tätigkeit kann auf diese Weise Hilfe und Unterstützung für ganz unterschiedliche Lebenssituationen bedeuten. Das Ehrenamt ist eine starke Schulter der Gesellschaft und trägt dazu bei, das gesellschaftliche Leben zu stützen und in der uns bekannten Form zu ermöglichen. |
Prüfer im Ehrenamt
Das ehrenamtliches Engagement ist auch im Handwerk eine wichtige Stütze und bringt vielfältige Herausforderungen mit sich. Bei der Weitergabe von Wissen an die nächste Generation und bei der Besetzung der wichtigen Prüfungsausschüsse ist die Erfahrung der Profis aus der Praxis unverzichtbar
In den Ausschüssen für Meister- und Gesellenprüfungen sind 50.000 Handwerkerinnen und Handwerker engagiert. Organisiert in Handwerkskammern, Innungen und Kreishandwerkerschaften, bilden Ehrenamt und Hauptamt gemeinsam die handwerkliche Selbstverwaltung. Neben der Durchführung von Prüfungen werden hoheitliche Aufgaben wie die Führung von Handwerks- und Lehrlingsrolle, die Regelung der Berufsausbildung und der Erlass von Prüfungsordnungen übernommen.
Wer sich in einem Ehrenamt einbringt, hat die Möglichkeit, die Zukunft des Handwerks in seiner Region aktiv mitzugestalten.
Möglichkeiten in einem Ehrenamt:
• Ihre individuellen Stärken einbringen, Ihre Erfahrungen weitergeben und sich für andere und das Gemeinwohl einsetzen
• Junge Menschen in ihrer beruflichen Entwicklung fördern
• Den eigenen Beruf und Berufsstand vertreten und fördern
• Fachliche, politische und soziale Vorhaben gestalten und verwirklichen
• Die eigenen Kompetenzen vertiefen und den eigenen Horizont erweitern
• Gemeinsam mit Gleichgesinnten Arbeit und Freude teilen
• Wertvolle persönliche und berufliche Kontakte knüpfen
• Anerkennung bekommen - Ihr Engagement wird honoriert
• Pluspunkte für Bewerbungen bzw. den eigenen Lebenslauf sammeln
• Dem Ansporn gerecht werden, fachlich am Ball zu bleiben
• Und noch Vieles mehr…
Voraussetzungen für das Ehrenamt
• Die Bereitschaft/Interesse, sich für andere zu engagieren
• Ein ausgeprägtes Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein
• Die Bereitschaft, sich in aktuelle Themen einzuarbeiten
• Eine gewisse zeitliche Verfügbarkeit für die Teilnahme an Veranstaltungen/Sitzungen etc.
• In einigen Ehrenamtsfunktionen sind darüber hinaus Verschwiegenheit, aktuelle Berufsfachkunde oder auch pädagogisches Geschick gefördert.
Quelle: Hans-Werner Frahm, Handwerkskammer Flensburg
Aufgaben eines Prüfers:
• Prüfungsaufgaben erstellen
• Prüfungsarbeiten bewerten und begutachten
• Arbeitsproben, Prüfstücke, Präsentationen, Dokumentationen, Projektarbeiten und Fachgespräche bewerten
• Prüfungsgespräche führen
Gute Gründe, sich als Prüfer*in zu engagieren:
• Man bleibt stets im Thema
• Die Tätigkeit als Prüfer*in ist ein gesellschaftlich wichtiges Ehrenamt zur Sicherung der Qualität in der Berufsausbildung
• Das Prüfen ermöglicht die fachlichen und sozialen Kompetenzen zu schulen und zu stärken
• Das Einfühlungsvermögen zu schulen und zu stärken
• Kontakt zu jungen Kolleg*innen und einen Einblick in Berufsschulabläufe bekommen
• Sich mit anderen Prüfer*innen vernetzen. |