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Mittwoch, 5. November
2003 Die richtige Bewerbung Experte im
Studio: Mirko Stemmler, Bewerbungs-Trainer
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Der erste Schritt auf dem Weg
zu einer neuen Stelle führt in der Regel über die
schriftliche Bewerbung. Diese erste Vorstellung wird
immer wichtiger, denn meist reichen den Arbeitgebern
wenige Sekunden bei der ersten Durchsicht der
Bewerbungsmappe aus, um zu entscheiden: Der Kandidat
könnte etwas sein oder nicht. Stimmt eine Bewerbung
schon in Form und Inhalt nicht, dann wird sie schnell
aussortiert.
Das Anschreiben: Das
Anschreiben einer Bewerbung wird von möglichen
Arbeitgebern immer zuerst gelesen. Sie verwenden in der
Regel 30 bis 90 Sekunden Zeit für eine Erstauswahl.
Ganz wichtig ist es deshalb, schon im
Anschreiben auf Arbeitsbereiche und Qualifikationen
einzugehen, die das Unternehmen in der
Stellenausschreibung fordert.
Folgende Inhalte
sollten sichergestellt
sein:
Einleitung Wie haben Sie von der
Stellenausschreibung erfahren? Hat es vorab
Telefonkontakt gegeben, dann sollte das erwähnt
werden.
Hat es eine persönliche Empfehlung für
die Bewerbung
gegeben?
Hauptteil Beschreibung der
zuletzt ausgeübten Tätigkeit Warum entspreche ich als
Bewerber den Anforderungen?
Formal gesehen sollte
für die Bewerbung gelten: Das Anschreiben wird einer
Bewerbungsmappe immer separat beigelegt. Lebenslauf,
Lichtbild und Zeugnisse gehören in die Mappe. Statt der
bislang üblichen Klemm-Mappen aus Kunststoff werden in
letzter Zeit immer häufiger auch Pappmappen benutzt. Ein
vorteilhaftes Bewerbungsfoto kann - mit Name und
Anschrift versehen - auch auf einem separaten Blatt
beigelegt werden. Zeugnisse sollten Sie immer lückenlos
in Kopie - niemals im Original
vorlegen.
Grundsätzlich:
- Briefkopf mit vollständiger Adresse
- Anschrift (auf Korrektheit achten)
- Bezugzeile (ohne Betreff)
- Anrede (möglichst den Namen des direkten
Ansprechpartners)
- Text (keine zu langen Sätze, mit Absätzen
strukturieren)
- Grußformel (Mit freundlichen Grüßen, nie: mfG)
- Anlagen (keine Angaben der genauen Inhalte)
Lebenslauf:
Wichtig
ist vor allem: Der Lebenslauf muss lückenlos sein. Ein
erfahrener Personalchef bemerkt Lücken sofort. Gründe
für eine eventuelle Ausbildungs- oder
Beschäftigungspause müssen immer klar benannt sein.
Beim tabellarischen Lebenslauf gilt die übliche
Gliederung nach persönlichen Daten, Schulbildung,
Ausbildung und Weiterbildungen. Aufgrund der besseren
Übersichtlichkeit ist es neuerdings üblich, beim
beruflichen Werdegang die letzte Tätigkeit zuerst zu
nennen. Bei einem Lebenslauf interessiert vor allem die
Zielstrebigkeit.
Wenn Sie studiert haben, wird
man nachrechnen, wie viele Semester Sie an der Uni
verbracht haben. Wer schon im Beruf war, wird auf
Ausdauer und Beständigkeit abgeklopft. Auch Hobbys und
Ehrenämter sollten in den Lebenslauf einfließen. Solche
Angaben sagen viel über die Persönlichkeit eines
Bewerbers aus, und die interessiert Chefs
außerordentlich.
Grundsätzlich:
- Kein nacktes Gerüst aus Daten und Fakten
- Formulieren Sie den Lebenslauf genauso persönlich
wie das Anschreiben.
- Lebenslauf und spätere Vorstellung müssen eine
Einheit bilden.
- Achten Sie auf präzise
Zeitangaben
Zeugnisse:
Sofern
Sie Ihren Bewerbungsunterlagen Zeugnisse früherer
Arbeitgeber beifügen, sollten folgende grundsätzliche
Regeln gelten:
- Geschäftspapier mit vollständiger Adresse des
letzten Arbeitgebers
- Persönliche Daten: Name, Geburtsdatum, akademische
Grade und Beschäftigungsdauer müssen enthalten
sein
- Eine detaillierte Tätigkeitsbeschreibung ist
notwendig
- Beurteilung von Fähigkeiten und Fertigkeiten
- Spezielle Kenntnisse und Erfahrungen
- Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen
- Beurteilung des Sozialverhaltens und der
Führungskompetenz
- Gründe der Auflösung des
Arbeitsverhältnisses
Bewerbungsfoto: Ein
überzeugendes Bild ist wichtig, verwenden Sie also
keinen "Automaten-Schnappschuss". Das Bewerbungsfoto
sollte von einem Fotografen gemacht worden sein. Sie
können sich in einer typischen Arbeitssituation
fotografieren lassen. Entscheidend ist, dass Sie auf dem
Bewerbungsfoto offen und sympathisch erscheinen müssen.
Das Foto sollte ruhig größer als üblich
ausfallen
Grundsätzlich:
- Format: Halbportrait (ideale Größe 9 X 6 cm)
- ordentliche und saubere Kleidung.
Männer:
Hemd, Krawatte, Anzug oder Sakko Frauen: Bluse,
Jacke, Pullover o.ä.
- Wählen Sie einen professionellen Fotografen
- Nehmen Sie zum Fototermin eine kleine Auswahl an
Garderobe mit, damit noch variiert werden
kann
Aussehen der
Bewerbung:
- Nur weißes Papier verwenden
- Keine "Eselsohren" oder Flecken
- Kopien immer ohne schwarze Ränder
- Keine einzelnen Plastikhüllen für die
Dokumente
- Keine Mappe zweimal verwenden
- Die Farbauswahl der Mappe sollte zu Ihnen und dem
angestrebten Job passen
- Verzichten Sie auf Muster und alle Arten von
Gags
- Unterlagen nicht fest binden oder lochen
- Achten Sie auf ein einheitliches sauberes Bild
Ihrer
Unterlagen
Versand:
- Reinweißer Umschlag mit verstärkter Rückenwand
- Adressetikett
- Briefmarken sorgfältig aufkleben
- ausreichend frankieren
- keine Postsonderzustellung (Einschreiben oder
Eilzustellung)
verwenden
Bewerbung per
E-Mail: Immer mehr Jobsuchende bewerben sich in
den letzten Jahren per E-Mail. Doch auch hier ist die
richtige Form entscheidend. Forschungen haben gezeigt,
dass mindestens vier von fünf versendeten E-Mail
Bewerbungen im virtuellen Papierkorb
landen.
Unsere Tipps:
Schicken Sie
niemals eine Bewerbungs-Mail als Serienbrief wahllos an
verschiedene Unternehmen. Berufen Sie sich in der Mail,
genau wie bei der klassischen Vorstellungsmappe auf ein
spezielles Inserat. Achten Sie dringend auf
"systembedingte" Rechtschreibfehler wie Umlaute oder
"ß", die bei der Darstellung auf dem Computer des
Empfängers erhalten bleiben
sollten.
Grundsätzlich:
- Die Bewerbungs-Mail sollte wie die klassische
Bewerbung persönlich adressiert sein.
- So ausführlich wie nötig, aber so knapp wie
möglich. Auch Personalchefs fällt das Lesen am
Bildschirm schwer!!
- Der Lebenslauf sollte möglichst nur zweiseitig
sein, kann dem Anschreiben beigefügt oder als
Mail-Anhang verschickt werden.
- Manche Firmen wünschen auch direkt eine digitale
Bewerbungsmappe mit Fotos und Dokumenten. Welche Form
der Empfänger bevorzugt, sollte vorab telefonisch
geklärt werden.
- Die Dateianhänge müssen von jedem Mailprogramm
gelesen werden können. Deshalb sollten Sie
Textdokumente in Word immer im sogenannten rtf- oder
"Nur Text"-Format abspeichern.
- Fotos schicken Sie am besten im JPEG-Format. Das
ist ein Format in Bildbearbeitungsprogrammen, mit
denen sich die Dateigröße von Fotos verkleinern
lässt.
- Eingescannte Dokumente sollten auf jedem Drucker
gut zu lesen sein.
Als
Faustregel für die elektronische Bewerbung
gilt:
Bei einer E-Mail-Bewerbung sind nicht
mehr als 500 KB erlaubt. Ist die Datei größer, kann
ausgerechnet Ihr Dokument das Postfach eines möglichen
Arbeitgebers verstopfen und dann landet es sicherlich im
virtuellen Papierkorb.
WEITERE
INFORMATIONEN:
Internet:
www.jobware.de
Internet:
www.mmconcepts.de
Literaturtipps zur
Bewerbung unter:
Internet:
www.berufsbildung.de
Literatur:
Gerhard
Winkler; "Bewerbungsunterlagen: gut - besser – am
besten" AOL-Verlag ISBN: 3891111657, €
12,90
Püttjer, Schmierda "Die gelungene
Online-Bewerbung", Campus Sachbuch Verlag ISBN:
3593366975, € 17,90
Melitta Weiser
"Selbstdarstellung und Selfmarketing" Walhalla
Fachverlag, € 5,95
Michael Lorenz; "Meine
Bewerbung", Haufe Verlag, ISBN: 34480520X,
€16,80
Ulrich Holst "Bewerbung für den ersten
Job", Falken Verlag, €
14,95
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