Flüssigholz als Ölersatz

22. Februar 2007

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Der Saft, den Diplom-Holzwirt Dr. Dietrich Meier entwickelt hat, erinnert von der Konsistenz her an Ahornsirup und könnte bald ein begehrter Kraftstoff sein. Bei einem weltweit einmaligen Pilotprojekt wird im Kreis Cuxhaven ein Sägewerk mit aus flüssigem Holzöl erzeugtem Strom gespeist und geheizt. Aus sechs Tonnen Holzhackschnitzeln werden in der Anlage der Firma Pytec vier Tonnen Holzöl erzeugt. Die Zersetzung des Holzes erfolgt in Sekunden, bei der Kondensation entstehen zu gut 70 Prozent Öl. Aus Holzöl könnte man 10 Prozent des deutschen Kraftstoff- oder Strom-bedarfes decken können – schätzt Meier. Bei den jetzigen Schwierigkeiten mit der Öllieferung gar keine schlechte Idee.

Text zum Beitrag in der DAS-Sendung im NDR im Februar 2007:

Das ist der Saft der Zukunft: Verflüssigtes Holz. Auch wenn es eher nach einem Sirup aussieht: es ist einer der modernsten Energieträger! Mit einem speziellen Verfahren kann jedes Holz zu Öl verflüssigt werden.
Die Technologie entwickelte Diplom-Holzwirt Dr. Dietrich Meier. Der Wissenschaftler aus Bergedorf experimentierte mit Abfällen aus der Holzindustrie und Landwirtschaft und tüftelte ein Verfahren aus, mit dem man verschiedene Sorten Biomasse, wie Holzhackschnitzel oder Erntereste, zu kostbarem Öl umwandeln kann.

Mit einem einfachen Test überzeugte er auch Investoren von der Marktreife seiner Idee.

Bei extremer Hitze raucht Holz einfach weg, ohne zu brennen. Bei dieser sogenannten Flash Pyrolyse, verdampft das Holz blitzartig und zwar sehr effizient, denn aus 100 kg Holz gewinnt man mit dem Pyrolyse-Verfahren etwa 70 kg Bioöl, daneben entstehen noch Gas und Holzkohle. Alle drei Endprodukte sind verwertbar und es gibt kaum Verluste. Nicht nur Holz sondern auch andere feste Bioabfälle lassen sich zu Öl verflüssigen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie liegt höher, als andere Abfallverwertungsmethoden.
Im Kreis Cuxhaven auf dem Gelände eines Sägewerks steht die weltweit erste Pilotanlage zur neuartigen Energiegewinnung. In den unscheinbaren grünen Boxen verwandeln sich Tag für Tag 6 Tonnen Holzhackschnitzel zu 4 Tonnen wertvollem Bioöl. Damit wird ein Blockheizkraftwerk betrieben und der Storm zum gesetzlichen Festpreis verkauft.

Ein attraktives Verfahren auch für Landwirte:
Für den einen Abfall, für den anderen eine echte Goldgrube. Die Maschine presst die Holzreste gegen eine fast 500 Grad heiße Scheibe, wo sie in Sekundenschnelle verdampfen. Im Kondensator wird durch eine schnelle Abkühlung aus dem Rauch der edle Inhaltsstoff gewonnen. Mit dem Bioöl werden dann die Motoren des Blockheiz-kraftwerkes zum Laufen gebracht. Anschließend der so erzeugte Strom ins Netz eingespeist.

Aus Abfall hochwertiges Öl, fast wie im Märchen über Rumpelstilzchen:
Die kleine Pilotanlage ist durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz schon jetzt wirtschaftlich. Die geplante Großanlage in Mecklenburg-Vorpommern wird auch ohne Förderung Gewinn abwerfen.

Wir verflüssigen Biomasse zur intelligenten Energieerzeugung
Holzhackschnitzel als Ölquelle

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