Heat-Pipe-Technik |
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Heatpipes
(Wärmerohre - Thermosiphon) können in verschiedenen
Bereichen (Solarkollektor
[VRK], Wärmerückgewinnung,
PC-Kühlung)
eingesetzt werden. Meistens wird diese Technik zu Unrecht nur der Solartechnik
zugeordnet. Ein Wärmetauscher besteht aus mehreren
dünnwandigen, gut wärmeleitenden Rohren (Kupfer,
Aluminium, Edelstahl, Keramik, Glas [6 bis 22 mm Durchmesser]),
die luftdicht verschlossen sind. |
In
der Heatpipe sollte ein Wärmeträger (Flüssigkeit)
verwendet werden, der je nach dem Einsatzgebiet bereits bei sehr niedrigen
Temperaturen verdampft, da der Druck in der Heatpipe sehr klein
ist (0,005 bis 0,008 bar). Die Temperatur bzw. der
Druck steigt entsprechend der Dampfdruckkurve
des Wärmeträgers an. |
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Wenn
durch eine Wärmeababgabe im Kondensationsbereich
eine niedrigere Temperatur entsteht, kommt es zu einer
Taupunktunterschreitung mit sofortiger Kondensatbildung.
Dadurch fällt der Druck entsprechend der Temperatur
in diesem Bereich ab und der Dampf strömt aufgrund
des Druckgefälles in den Kondensationsbereich.
Das Kondensat fließt durch die Schwerkraft
und Kapillarkräfte der Heat-Pipe
zurück in den Verdampfungsbereich. |
Da
die Druckunterschiede in den geschlossenen
Rohren sehr gering sind (wenige Pascal),
sind auch die Temperaturunterschiede sehr gering (wenige
Kelvin), somit sind die sich einstellenden Temperaturdifferenzen
zwischen Verdampfer- und Kondensattionsbereich gering.
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In
den Rohren findet ein indirekt Wärmetransport
über den stoffgebundenen Transport von latenter
Wärme (Verdampfungs-/Kondensationswärme)
statt. Dadurch beschränkt sich der Einsatzbereich
einer Heat-Pipe auf den Bereich zwischen der Schmelztemperatur
und der Temperatur des kritischen Punktes des Wärmeträgers
(Flüssigkeit). |
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Quelle:
M. Groll |
Wärmeträger
für Heat-Pipes, Betriebstemperaturen und Rohrmaterial |
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Temperaturbereich
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Wärmeträger |
Rohrmaterial |
-70
bis 60 °C |
Ammoniak |
Aluminium,
Edelstahl |
-45
bis 120 °C |
Methanol |
Kupfer,
Edelstahl |
5
bis 300 °C |
Wasser |
Kupfer |
190
bis 550 °C |
Quecksilber |
Edelstahl |
400
bis 800 °C |
Kalium |
Edelstahl |
500
bis 900 °C |
Natrium |
Edelstahl |
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Der Aufbau
einer Heatpipe ist von der Einbaulage
abhängig. Heat-Pipes, die senkrecht
oder schräg eingesetzt werden sollen, haben Längsrillen
(Grooves) inform von Kapillarstrukturen.
Bei waagerecht montierten Heatpipes
muss die Kapillarwirkung durch feinmaschige
Kupfergeflechte oder gesinterte Kupferkügelchen.(Mesh)
unterstützt werden, damit die sichere Rückführung
der kondensierten Flüssigkeit gewährleistet
ist. |
Bei der richtigen
Auswahl der Kapillarstruktur, wobei auch eine Kombination
der verschiedenen Strukturen möglich ist, kann das
Kondensat auch gegen
die Schwerkraft von unten nach oben fließen. |
Aufgrund dieser
Tatsache kann die Wärmemenge ohne Hilfsenergie
übertragen werden. Nur die Ausdehnung des Dampfes
und die Kapillarkräfte der flüssigen Phase des
Wärmeträgers gewährleisten einen Kreislauf. |
Bei der Heat-Pipe
muss immer beachtet werden, dass es sich um ein geschlossenes
System handelt. Die Erwärmung ist eine isochore
Zustandsänderung (konstantes Volumen), die
zu einer unmittelbaren Druckänderung führt.
Bei dem Überschreiten des kritischen Druckes
der jeweiligen Flüssigkeit kann
die Heat-Pipe explodieren. |
Die physikalischen Grenzen
der Übertragungsleistung sind: |
- Viskositätsgrenze
Sie begrenzt die Wärmestromdichte bei Arbeitstemperaturen
knapp über dem Schmelzpunkt. Durch die Viskositätskräfte
im Dampf wird die Strömung stark beeinträchtigt.
- Kapillarkraftgrenze
Die Kapillarkraftgrenze wird erreicht, wenn die Strömungsverluste
des flüssigen Wärmeträgers größer
sind als der vorhandene Kapillardruck.
- Wechselwirkungsgrenze
Bei hohen Wärmestromdichten wird Flüssigkeit
durch den Dampf mitgerissen, und eine partielle Austrocknung
der Kapillare führt zu einem Abriss der Flüssigkeitsströmung.
- Schallgeschwindigkeitsgrenze
Die Wärmestromdichte kann nur so weit gesteigert
werden, bis der durch den Druckunterschied entstehende
Dampfstrom die Schallgeschwindigkeit erreicht.
- Siedegrenze
Durch Blasensieden in der Kapillare wird der Flüssigkeitsstrom
eingeschränkt bzw. er kommt dadurch zum Erliegen.
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10 wichtige
Regeln für die Verwendung von Heat-Pipes
1. Eine Heatpipe beinhaltet ein
System, das partiell als Verdampfer der Heatpipe- Flüssigkeit wirkt
(warmer Ort) und partiell, an anderer Stelle der Geometrie, als Flüssigkeitskondensator
(kühlerer Ort). Das eigentliche Transportmedium ist der Flüssigkeitsdampf.
2. Innerhalb der Heatpipe herrscht überall (nahezu)
die gleiche Temperatur, auch wenn die (heiße) Übergangsfläche
auf Seiten des zu kühlenden Objektes (warmer Ort) gegenüber
der (kalten) Übergangsfläche auf Seiten des Kühlsystems/Wärmetauschers
(kühlerer Ort) sehr große Temperaturunterschiede aufweist.
3. Heatpipes sind Bauteile, mit denen sich Wärme
sehr effizient und schnell von einem warmen Ort zu einem anderen kühleren
Ort transportieren läßt. Sie werden deshalb auch mitunter
als thermische Supraleiter bezeichnet. Der Wärmetransport kann
bezogen auf Wärmemenge und Geschwindigkeit bis zum 100-1.000fachen
betragen verglichen mit einem geometrisch gleichen Bauteil aus massivem
Kupfer.
4. Mit Heatpipes können auch absolut gleichmäßig
temperierte Arbeitsräume und -flächen geschaffen werden.
5. Entscheidend für die Nutzung der vollen Leistung
von Heatpipes sind die Wärmeübergänge, einerseits vom
zu kühlenden Objekt (warmer Ort) zum einen Ende der Heatpipe, und
andererseits vom anderen Ende der Heatpipe zum folgenden Kühlsystem
/ Wärmetauscher (kühlerer Ort).
6. Der Wärmeübergang an diesen Anschlußstellen
muß möglichst gut sein. Mit anderen Worten, der Wärmeübergangswiderstand
muß besonders klein sein. Es empfiehlt sich deshalb, für
den Start von Neuentwicklungen Heatpipe-Systeme mit integrierten Anschlußflächen
zu beschaffen. Der schlechteste Wärmeübergang des Gesamtsystems
vom zu kühlenden Objekt bis zum Kühlsystem/Wärmetauscher
begrenzt dessen Leistungsfähigkeit. Z. B. kann eine mangelhaft
ausgeführte thermische Verbindung (mit einem zu hohen Wärmewiderstand)
zwischen warmem Ort über die Heatpipe zum Wärmetauscher (kühlerer
Ort) nicht durch eine noch so effiziente Heatpipe ausgeglichen werden.
7. Heatpipes müssen in dem Temperaturbereich und
Leistungsbereich betrieben werden, der ihrer Auslegung entspricht. Ansonsten
bricht der Wärmetransportvorgang zusammen oder er kann sich erst
gar nicht ausbilden. Je nach Ausgangsbedingung (Temperaturniveau, Temperaturdifferenz,
Wärmemenge, Zeitfaktor, Geometrie usw.) muß die Heatpipe
unterschiedliche Materialien, Innenbeschichtungen, Durchmesser, Längen,
Innenmedien, Vakuumierungen usw. haben. Deshalb ist eine Standardisierung
äußerst schwierig.
• Flüssigkeit
Heatpipes können auf einen Temperaturbereich von -263°C bis
ca. 5.000 °C (bei Verwendung von speziellen Materialien) ausgelegt
werden. Je nach Temperaturbereich wird das Arbeitsmedium ausgewählt,
z. B. Wasserstoff bei extrem niedrigen und Natrium bei extrem hohen
Temperaturen. Wegen seiner hohen Verdampfungswärme wird vorzugsweise
Wasser als Arbeitsmedium verwendet. Es ist allerdings nur bei Temperaturen
von über 0°C als Arbeitsmedium einsetzbar.
• Temperatur, Temperaturdifferenz
Die Leistung, die mit einer Heatpipe übertragen werden kann, ist
abhängig von der Arbeitstemperatur (Temperatur des warmen Ortes)
und der Temperaturdifferenz zwischen dem zu kühlenden Objekt (warmer
Ort und Kontaktfläche des Kühlsystems/Wärmetauschers
(kühlerer Ort).
8. Bei Kapillar-Heatpipes (Heatpipes mit spezieller
Innenbeschichtung) bester Qualität hat die Einbaulage nahezu keinen
Einfluß auf den Wirkungsgrad.
9. Der Wirkungsgrad von Nicht-Kapillar-Heatpipes verringert
sich mit der Abweichung von der vertikalen Einbaulage.
10. Zu kleine Biegungsradien können, je nach Technologie,
das Innenleben von Heatpipes beschädigen. Bei bestimmten Ausführungen
ist selber biegen nicht erlaubt. Biegung von Heatpipes um sehr große
Winkel kann den Wirkungsgrad verringern bzw. führt zur Wirkungslosigkeit.
Hier besteht eine zusätzliche Abhängigkeit zur Einbaulage.
Quelle: Quick-Ohm
Küpper & Co. GmbH |
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