Wärmerückgewinnung
- WRG
Geschichte
der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen
im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC
Messgeräte
- Lüftungstechnik
Buchseiten |
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Rückwärmezahl |
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Kreislauf-verbundsystem |
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Rotiations-wärmetauscher |
Enthalpie-
wärmetauscher |
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Platten-wärmetauscher |
Bypass-Regelung |
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Wärmerohr
Heat Pipe |
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Wärmepumpen |
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Eine Wärmerückgewinnung
findet hauptsächlich in raumlufttechnischen Anlagen
(z. B. KWL) statt. Hier wird in Wärmetauschern
der Fortluft Wärme entzogen und der Außenluft
zugeführt. In günstigen Fällen lässt
sich bis über 90% der thermische Energie zurückgewinnen.
Wenn die Temperatur eines Mediums nicht hoch genug bzw. die Temperaturdifferenz
zu klein ist, um sie in einem Wärmetauscher sinnvoll zu nutzen,
können Wärmepumpen eingesetzt werden. |
Wärmerückgewinnung
beim Luftwechsel: |
In zwangsbelüfteten
Gebäuden (Passivhäuser und luftdichte Häuser) wird
in der kalten Jahreszeit die Wärme der Fortluft genutzt,
um die Außenluft zu erwärmen. In kleinen Anlagen werden
Plattenwärmetauscher eingesetzt, in größeren Anlagen
die effizienteren Rotationswärmetauscher, die auch den Wärmeinhalt
der feuchten Luft nutzen. Außerdem gibt es die Heatpipes
(Wärmerohr) und das Kreislaufverbundsystem. |
Wärmerückgewinnung
aus Abwasser: |
In Wohnhäusern ist
die Temperatur des Abwassers normalerweise so niedrig, dass die
darin enthaltene thermische Energie nur mit Wärmepumpen genutzt
werden kann. Wärmetauscher für Stellen, wo ausreichend
warmes Wasser anfällt (Dusche, Badewanne) sind noch relativ
wenig verbreitet. |
Wärmerückgewinnung
bei industriellen Prozessen: |
Beim Abkühlen der
Produkte, die in vielen industriellen Prozessen mithohe Temperaturen
anfallen, aber auch aus der erhitzten Umgebungsluft oder anderen
Gasen, die beim Prozess aufgewärmt werden, kann Wärme
rückgewonnen werden. Hier sind oft große Energieeinsparungen
möglich, wenn die unterschiedlichen Temperaturen ausgenutzt
werden. So kann z. B. die Abwärme mit der höchsten Temperatur
für den Prozess mit der zweithöchsten Temperatur eingesetzt
werden, die Abwärme dieses Prozesses für einen Prozess,
der bei noch tieferen Temperaturen abläuft. |
Die Nutzung der Abgase
von Dampfkesseln ("Economiser") und Kraftwerken (Kraft-Wärme-Kopplung)
wird nicht als Wärmerückgewinnung
bezeichnet. |
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Diese Seiten sind ein
Auszug des Schulbuches "Zentralheizungs- und Lüftungsbau
- Fachbildung", das im Jahre 2000 vom Gehlen Verlag (jetzt
- Bildungsverlag E1NS) herausgegeben wurde. Aufgrund der Neuordnung
der Berufe wird es nicht mehr aufgelegt. |
Raumlufttechnik
- das Buch |
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Die
Rückwärmezahl (Wärmebereitstellungsgrad
oder Temperaturänderungsgrad), die Rückfeuchtezahl
und der Enthalpieübertragungsgrad in %
sind in der VDI 2071, der DIN EN
13141-7:2004-09 (+ DIN V 18599-6), der DIN
EN 308 und der DIN EN 13 053 2007-11 erklärt.
Auch das Passivhaus Institut Darmstadt hat ein Prüfverfahren
erarbeitet.
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Bezeichnungen
am Wärmerückgewinnungssystem
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Quelle:
VDI 2071: 1997-12, Wärmerückgewinnung in Raumlufttechnischen
Anlagen |
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Die
Rückwärmzahl ist die Kennzahl zur Berechnung
von Wärmeübertragern, die die Temperaturdifferenz
zwischen Zu- und Abluft und die Temperaturdifferenz der
Ab- und Außenluft ins Verhältnis setzt. Sie ist
zur Berechnung von Wohnungslüftungsgeräten ungeeignet,
denn Verlust- und Umwandlungswärmeströme der Ventilatoren,
des Kompressors oder der Regelung werden ebenso wenig berücksichtigt,
wie der Energiegehalt der feuchten Luft (latente Wärme).
Die Rückwärmzahl ist thermodynamisch leicht zu
erfassen, bei der Berechnung der Rückfeuchtezahl
deutlich schwieriger. |
Rückwärmezahl-Fortluft
phi1 = t11 - t12 / t11
- t21 |
Rückwärmezahl-Außenluft
phi2 = t22 - t21 / t11
- t21 |
t - Temperatur in °C |
t11
- Temperatur Abluft-Eintritt in °C |
t12
- Temperatur Fortluft-Austritt in °C |
t21
- Temperatur Außenluft-Eintritt in °C |
t22
- Temperatur Zuluft-Austritt in °C |
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Rückfeuchtezahl-Fortluft
psi1 = X11 – X12 / X11–
X21 |
Rückfeuchtezahl-Außenluft
psi2 = X22 – X21 / X11–
X21 |
X - Absolute Feuchte in
g/kg |
X11
- Absolute Feuchte Abluft-Eintritt in g/kg |
X12
- Absolute Feuchte Fortluft-Austritt in g/kg |
X21
- Absolute Feuchte Außenluft-Eintritt in g/kg |
X22
- Absolute Feuchte Zuluft-Eintritt in g/kg |
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Wärmebereitstellungsgrad |
Der Wärmebereitstellungsgrad
setzt anstelle der von der Abluft abgegebenen Energie die
der Außenluft zugeführte Energie
mit an. So wird z. B. bei der Wärmerückgewinnung
die Abwärme der Ventilatoren mit berücksichtigt.
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Der
Wärmerückgewinnungsgrad wird
in der VDI 2071 als Verhältnis der ein- und austretenden
Enthalpieströme interpretiert. Im
Vergleich zur Rückwärmzahl werden hier neben der
sensiblen auch die latente Wärme berücksichtigt.
Mit dieser Kennzahl können sowohl Wärmetauscher
als auch Wärmepumpen beschrieben werden, insbesondere,
da nur auf die Energie bilanziert wird, die tatsächlich
dem Abluftvolumenstrom entzogen wird. |
Enthalpieübertragungsgrad-Fortluft
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phi1 = h11 - h12
/ h11 - h21 |
Enthalpieübertragungsgrad-Außenluft |
phi2 = h22 - h21
/ h11 - h21 |
h - Enthalpie in kj/kg |
h11
- Enthalpie Abluft-Eintritt in kj/kg |
h12
- Enthalpie Fortluft-Austritt in kj/kg |
h21
- Enthalpie Außenluft-Eintritt in kj/kg |
h22-
Enthalpie Zuluft-Eintritt in kj/kg |
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Kreislaufverbundsystem
(KVS) |
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Schema
- Kreislaufverbundsystem |
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Wärmetauscher |
Quelle:
AL-KO THERM GmbH
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Sekundärfunktion
des HP-KV-Systems |
Quelle:
HOWATHERM Klimatechnik GmbH |
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Bei dem Kreislaufverbundsystem
wird in de Außen- und Fortluftkanälen
ein Wärmetauscher eingebaut. Die Wärmetauscher
sind mit Rohrleitungen verbunden und mit einem Wärmeträger
(meistens ein Wasser/Glykolgemisch) gefüllt. Die
warme Luft gibt Wärme an den Wärmeträger
ab, eine Pumpe fördert diese zum anderen Wärmetauscher,
wo die Energie an die kalte Luft abgegeben wird. Durch
ein Mischventil kann die Leistung stufenlos geregelt werden.
Außerdem lässt sich damit eine Vereisung am
Register auf der warmen Luftseite vermeiden. Die Rückwärmezahl
kann bis 80 % betragen. |
Einsatz von Hochleistungswärmetauschern
in einer mehrfachen Kreuz-Gegenstrom-Schaltung.
Damit werden hohe Rückwärmezahlen bis zu 80%
erreicht. Jeder Wärmetauscher wird immer nur von
einer Luftart (Außen- bzw. Fortluft) durchströmt
und dadurch ist eine Keim- und Schadstoffübertragung
ausgeschlossen. |
Das System kann
im Winter zur Vorwärmung der Außenluft
und im Sommer mit einer adiabaten Kühlung der Abluft
zur Vorkühlung der Außenluft
eingesetzt werden. |
Die durch den
Verdunstungseffekt erzeugte Kälte
in der Fortluft kühlt die Außenluft. Eine Übertragung
von Feuchte zwischen den Luftströmen ist nicht möglich.
Durch die Temperaturanhebung der Fortluft im Fortluftwärmetauscher
verlässt sie das Gebäude schwadenfrei. |
Der große
Vorteil bei diesem System liegt darin,
dass die beiden Luftströme örtlich voneinander
entfernt liegen können, da die Verbindung
mit einem Rohrleitungssystem hergestellt wird. |
Bei
diesem System können auch
sekundäre Funktionen realisiert werden. Durch die
Zwischenschaltung eines Trägermediums können
ohne weitere Wärmeübertrager auf der Luftseite
über Wasser/Wasser-Wärmeübertrager zusätzliche
Nachwärme oder Nachkühlung in das Zwischenträgermedium
indirekt eingespeist werden. Auch eine direkte Einspeisung
von zusätzlichen Medien (z. B. Kaltwasser) über
ein Dreiwegeventil ist möglich.. |
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Rotationswärmetauscher
(Regenerativer Wärmetauscher
- Enthalpie-Wärmetauscher)
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Die Rotationswärmeaustauscher
sind nach den Richtlinien für Wärmerückgewinnung
(z.B. VDI 2071) Regeneratoren mit drehendem Wärmeträger
(Kategorie 3) gebaut. Der Wärme abgebende und der Wärme
aufnehmende Luftstrom erwärmen bzw. kühlen im Gegenstrom
die rotierende, luftdurchlässige Speichermasse. Abhängig
von den Luftkonditionen und der Oberfläche des Speichermaterials
kann dabei auch Feuchtigkeit übertragen
werden. Zu- und Abluft müssen also zusammengeführt
werden und durchströmen gleichzeitig den Wärmeaustauscher.
Die Speichermasse besteht aus dreieckigen, axial angeordneten,
kleinen Kanälen, die aus dünner Metallfolie bestehen.
Die Tiefe der Speichermasse (in Luftrichtung gesehen) ist in
der Regel 200 mm; die Lagenhöhe beträgt üblicherweise
1.4 – 1.9 mm, je nach Anwendung. Bei diesen Dimensionen
stellt sich in den Rotorkanälen der Speichermasse eine
laminare Strömung ein. |
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Rotationswärmetauscher |
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Funktionsschema
und Luftkonditionen |
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Bypass |
Quelle:
Hoval AG |
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Regenerative
Wärmetauscher (Rotationswärmetauscher
- Enthalpie-Wärmetauscher) werden
von der Außen- und Fortluft gegenläufig durchströmt.
Sie besitzen ein nichthygroskopisches oder hygroskopisches
kapillares Speichermedium, dass die Energie
der warmen Fortluft speichert. Außerdem findet hier
eine Feuchtigkeitsaufnahme inform von
Absorbtion/Adsorbtion sowie Kondensation
statt. Dadurch wird eine Rückwärmezahl
bis zu 90 % erreicht. Die vom Speicher
aufgenommene Wärme und Feuchtigkeit wird beim Weiterdrehen
auf die Außenluft übertragen. |
Nachteilig kann
bei diesem Systen die Übertragung
von Feuchtigkeit und Gerüche sein.
Wobei die Übertragung der Feuchtigkeit auch als Vorteil
gesehen werden kann. |
Kondensationsrotor |
Die Speichermasse
besteht aus glattem, unbehandeltem Aluminium,
das Feuchte nur dann überträgt, wenn auf der
Warmluftseite Kondensat entsteht und dieses von der Kaltluft
(teilweise) wieder aufgenommen wird. Bei großen
Temperaturdifferenzen können Rückfeuchtzahlen
über 80 % erreicht werden. Der Einsatz von Kondensationsrotoren
für die Wärme- und Feuchtigkeitsübertragung
empfiehlt sich vor allem in Lüftungsanlagen ohne
mechanische Kühlung, also für den Winterbetrieb. |
Sorptionsrotor |
Die Speichermasse
(z. B. Aluminium ist mit einem Sorptionsmittel,
z. B. Silicagel) hat eine Oberfläche, die Feuchte
durch reine Sorption überträgt (ohne Kondensation).
Die Rückfeuchtzahl ist also nahezu unabhängig
vom Kondensationspotenzial. Der geringe Rückgang
lässt sich mit dem gleichzeitig geringer werdenden
Temperaturunterschied begründen.
Der Einsatz von Sorptionsrotoren empfiehlt sich besonders
in Anlagen mit mechanischer Kühlung. Durch die hohe
Feuchterückgewinnung auch bei Sommerkonditionen
wird die Außenluft getrocknet. Damit muss weniger
Kühlleistung installiert werden und die Energiekosten
für die Kühlung werden um bis zu 50 % reduziert. |
Enthalpierotor
(hygroskopischer Rotor) |
Die metallische
Speichermasse hat durch ine Behandlung eine kapillare
Oberflächenstruktur erhalten. Die Feuchte
wird durch Sorption und Kondensation übertragen,
wobei der Sorptionsanteil sehr gering ist. Die Feuchteübertragung
im sogenannten Sommerbetrieb (k <0) ist also ebenfalls
sehr gering. |
Bei unterschiedlichen
Volumenströmen bei Umluft-
und Mischluftbetrieb und wenn die Gefahr
besteht, dass der Rotor bei Kondensation einfriert, kann
die Verwendung eines Bypasses parallel
zum Rotor sinnvoll sein. Die Auslegung sollte so erfolgen,
dass der Druckverlust durch den Bypass durch einstellbare
Stellklappen gleich hoch ist, wie durch den Rotor. |
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Definition
des Kondensationspotenzials k |
Typischer
Verlauf der Rückfeuchtzahlen verschiedener
Rotoren in Abhängigkeit des Kondensationspotenzials |
Quelle:
Hoval AG |
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Mit Rotationswärmeaustauschern
kann neben der Wärme auch
Feuchte übertragen werden.
Entscheidend dafür ist das Material bzw.
die Oberfläche der Speichermasse. Durch umfangreiche
Messungen an der Prüfstelle Gebäudetechnik
der Hochschule Luzern von Rotoren verschiedener
Hersteller können charakteristische Kennlinien
für die unterschiedlichen Ausführungen
angegeben werden. Bezugsgröße für
die Rückfeuchtzahl ist dabei das Kondensationspotenzial;
das ist die Feuchtedifferenz
zwischen der Warmluftfeuchte und der Sättigungsfeuchte
der Kaltluft. |
- Je größer
das Kondensationspotenzial ist, desto größer
ist die zu erwartende Kondensatmenge auf der Warmluftseite.
- Ist das Kondensationspotenzial null oder negativ,
so kann kein Kondensat entstehen. Die Feuchteüber-tragung
ist also nur durch Sorption möglich.
- Die angegebenen Kennlinien geben typische Werte
für das Massenstromverhältnis von 1
: 1 und den Druckverlust von ca. 130 Pa bei einer
Lagenhöhe von 1,9 mm wieder.
- Der Geltungsbereich der Bezugsgröße
k, also des Kondensationspotenzials, ist beschränkt
auf übliche Konditionen der Lüftungstechnik.
Die Rückwärmzahl muss mindestens 70
% betragen. Die Feuchteüber-tragung darf
durch die Sättigungslinie (z.B. bei sehr
tiefen Außentemperaturen) nicht begrenzt
sein. |
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Zentralgerät
mit Rotationswärmetauscher |
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Wärmerückgewinner |
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Ventilatorrad
mit Antrieb und Wärmetauscherring |
Quelle:
Josef Friedl GmbH - Luft- & Wärmetechnik |
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Bei diesem
Frivent-Wärmerückgewinner-Kapillarradial-ventilator
wird in einem Doppelspiralgehäuse
mit zwei Ansaug- und zwei Ausblasöffnungen
mit einem Ventilatorrad aus offenporigem
Skelettschaum gleichzeitig Zu- und Abluft
gefördert und Wärme ausgetauscht. Das
Ventilatorrad dient hierbei als Wärmeträger.
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Der Wärmeaustausch-Wirkungsgrad
ist nicht von der Temperaturdifferenz abhängig.
Wenn keine Taupunktunter-schreitung der Abluft stattfindet,
werden 48 % der sensiblen Wärme und 40 % der
latenten Wärme zurückgewonnen, der Enthalpieübertragungsgrad
beträgt 44 %. Bei Taupunkt-unterschreitung
wird das anfallende Kondensat durch die Fliehkraft
ausgeschieden. Die dabei frei werdende Wärme
geht als sensible Wärme in die Zuluft. Dabei
erhöht sich der sensible Wirkungsgrad zu Lasten
des latenten Wirkungsgrades. Der Enthalpieübertragungsgrad
von 44 % bleibt erhalten. |
Der
wärmerückgewinnende Kapillarradialventilator
ist in einem Doppelspiralgehäuse so
ausgeführt, dass das Laufrad aus einem Stützkäfig,
einem offenporigen Skelettschaum aus Polyurethan
und dem Ventilator-Antrieb besteht. Der Ansaugraum
ist durch eine Trennwand in zwei Hälften geteilt.
Durch diese Anordnung können mit einem Ventilatorrad
zwei Luftströme erzeugt werden.
So kommt es zur Unterdruckbildung
auf der Außenluft- und Ablufseite und zur
Überdruckbildung auf der Zuluft-
und Fortluftseite. |
Der
Wärmetauscher-Ring aus Polyurethan-Spezial-Skelettschaum
hat eine Filterwirkung der Güteklasse A 2 und
wirkt gleichzeitig schalldämmend. Da er lose
in einem Stützkorb angeordnet ist, kann er
zur Wartung herausgenommen werden. |
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Im Gegensatz
zu den Rotationswärmetauschern, bei
denen die Feuchtigkeit "direkt"
im Außenluftstrom übergeben wird, wird bei diesem
Gegenstrom-Wärmetauscher (Plattenwärmetauscher)
die Feuchtigkeit durch eine Membran von
der Fort- zur Außenluftseite übertragen.
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Funktionsschema
Feuchterückgewinnung |
Quelle:
Wernig® Kunststoff- und Lüftungstechnik |
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Durch den
neu entwickelten Enthalpietauscher
kann ein großer Teil der Luftfeuchtigkeit aus
der Abluft/Fortluft zurückgewonnen werden. Die
Konstruktion als Plattentauscher
mit getrenntem Zu- und Abluftvolumenstrom
gewährleistet einen auch langfristig hygienisch
einwandfreien Betrieb. Das Verfahren unterscheidet
sich damit grundsätzlich von den ebenfalls zur
Feuchtigkeitsrückgewinnung beschichteten Rotationstauschern
oder Geräten mit Umluftbetrieb. |
Die Funktionsweise
der Feuchterückgewinnung basiert
auf dem Osmoseprinzip, wobei die
Wassermoleküle in flüssiger
Form durch eine Membran wandern, angetrieben durch
das Konzentrationsgefälle der
Feuchtigkeit von der Warmluft- zur
Kaltluftseite. |
Der Dampf
aus der feuchten Abluft „kondensiert“
an der kühleren Oberfläche
der Membran. Diese Kondensation findet über der
Taupunkttemperatur statt. Die Membran
enthält einen hohen Anteil Salz
und saugt den Wasserdampf wie ein Schwamm
auf. Auf der Kaltluftseite verdampft das Wasser an
der Membranoberfläche und wird von dem trockeneren
Luftstrom aufgenommen. Das Salz ist chemisch an das
Membranmaterial gebunden und wird im Wasser nicht
gelöst oder ausgespült.
Die Membran transportiert Wassermoleküle
wegen deren hohen dielektrischen (nichtleitenden)
Konstante und kleinen Abmessungen. Mikroorganismen
können wegen ihren im Vergleich zu Wasser großen
Abmessungen nicht in die Membran eindringen. Zusätzlich
wirkt die hohe Salzkonzentration
in der Membran antibakteriell. Bakterien,
Hefe, Schimmel und alle Mikroorganismen sterben auf
der Membranoberfläche ab. |
Ein
zusätzlicher Vorteil ist der Einfrierschutz
des Enthalpietauschers ohne Luftvorwärmung durch
einen Erdwärmetauscher oder ein Vorheizregister
bei einer Außenlufttemperatur
bis ca. -12 °C bei ausgeglichenen
Volumenströmen. |
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Da
der Prozess der Feuchterückgewinnung
durch einen Enthalpietauscher
sich nicht regulieren lässt, könnte
in einem Haus, in dem viel Feuchtigkeit produziert wird,
zu feucht werden. In diesem Fall kann es
z. B. zu Schimmelbildung kommen, wenn die
Feuchtigkeit an Wärmebrücken
oder durch Exfiltration
kondensiert. Gegensteuern kann man, indem der Luftwechsel
erheblich erhöht oder durch die Fenster
gelüftet wird. empfiehlt Lüftungsgeräte
mit Feuchterückgewinnung nur für große Wohngebäude
mit geringer Belegung. Sinn machen könnten sie außerdem,
wenn über die Zuluft geheizt wird. Deswegen sollte
man bei der Planung darauf achten, wieviele Personen das
Gebäude bewohnen und welche wieviel Feuchtigkeitsmengen
anfallen. Ein Herunterregeln des Luftvolumenstroms
bringt aber auch keinen Erfolg, weil dann
eine niedrige CO2-Konzentration
nicht erreicht und die "Hygienische
Behaglichkeit" schlechter wird. |
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Plattenwärmetauscher
(Rekuperator) |
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Schema-Rekuperator |
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Quelle:
Hoval AG |
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Am häufigsten
werden in einer kontrollierten Wohnungslüftung
(KWL) Rekuperatoren in Form von Kreuzstrom-Wärmetauschern
(Platten-wärmetauscher) eingesetzt. Außen-
und Fortluft werden im rechten Winkel getrennt durch Kunststoff-
oder Aluminiumplatten aneinander vorbeigeführt. Durch
die Trennung der Luft wird vermieden, dass Feuchtigkeit
und Gerüche übertragen werden. |
Im Rekuperator
wird die latente Wärme genutzt,
sobald der warme Fortluftstrom vom kalten Außenluftstrom
unter seinen Taupunkt abgekühlt wird, so dass Wasserdampf
in der Fortluft kondensiert. Die Kondensationswärme
stellt eine zusätzliche Temperaturerhöhung und
wird durch die Trennflächen des Wärmetauschers
auf die Außenluftluft übertragen. Das entstehende
Kondenswasser muss über einen Siphon abgeleitet werden. |
Die Luftströme
in diesen Wärmetauschern werden durch dünne
Platten, z.B. aus Aluminium, Kunststoff, voneinander
getrennt. Die Platten sind in geringem Abstand parallel
angeordnet. Die beiden Luftströme werden zwischen
den Platten im Kreuzstrom durchgeführt. Eine Reinigung
kann durch Abspritzen mit Wasser durchgeführt werden,
da der PWT in den meisten Fällen einen Siphon haben
sollte. |
Auf Grund ihrer
kompakten Bauweise und der einfachen Konstruktion des
Plattenwärmetauschers benötigen sie wenig Platz
und sind kostengünstig herzustellen. Die Rückwärmezahl
erreicht inzwischen bis zu 85%. |
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Schema
einer Lüftungsanlage mit PWT |
Quelle:
TROX GmbH |
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Die
L-L-Wärmetauscher gibt es aus verschiedenen
Materialien und Durchströmungsarten. Welcher Wärmetauscher
eingesetzt wird, hängt von den jeweiligen Bedingungen
ab. |
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Wärmetauscherarten |
Quelle:
Paul Wärmerückgewinnung GmbH |
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Kreuzstrom-Platten-Wärmetauscher
sind einfach konstruierte Bauteile, aber thermodynamisch ungünstig
und verhältnismäßig groß, werden aber am
häufigsten eingebaut. Die Rückwärmezahl
liegt zwischen 50 und 70. |
Kreuz-Gegenstrom-Platten-Wärmetauscher
haben eine thermodynamisch günstigere Strömungsführung.
Hier wird die Strömung wird 90° umgelenkt und haben eine
relativ geringe Wärmetauschfläche. Die Rückwärmezahl
liegt zwischen 70 und 80. Die Wärmetauscher werden sehr selten
eingesetzt. |
Mit dem Gegenstrom-Kanal-Wärmetauscher
wird auf Grund der neuen Profilstruktur eine Verdopplung der Wärmetauschfläche
gegenüber dem Kreuzstrom-Wärmetauscher erreicht. Damit
wird eine Rückwärmezahl
von 85 bis 99 ermöglicht.
Also können aus 20 °C Abluft bei 0 °C Außenluft
ca. 18 °C Zuluft werden. |
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Ein Plattenwärmeaustauscher
arbeitet immer wie ein Temperaturgleichrichter
zwischen Abluft und Außenluft.
Dabei kommt es je nach dem Temperaturgefälle
zwischen Abluft und Außenluft entweder zur Wärme-
oder Kälterückgewinnung. Wenn die Ablufttemperatur
mit der Solltemperatur identisch ist, wird keine Leistungsregelung
notwendig. In diesem Fall wird die Außenlufttemperatur durch
den Wärmeaustauscher immer in Richtung der Solltemperatur
erwärmt bzw. gekühlt. |
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Bypass
bei Plattenwärmetauscher |
Quelle:
Hoval AG |
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In vielen
Fällen, besonders in sehr gut gedämmten
Gebäuden, kommt es jedoch durch innere
Wärmequellen (Personen, elektrische
Geräte, Beleuchtung, Sonneneinstrahlung, Kaminöfen)
dazu, dass die Raumtemperatur bzw.
Ablufttemperatur höher
ist als die Solltemperatur.
Dadurch kann sich die Raumtemperatur aufschaukeln.
In diesen Fällen ist zu prüfen, ab welcher
Außentemperatur bei voller Leistung des Wärmeaustauschers
ein Aufheizen des Systems erfolgt und eine Leistungsregelung
(Bypass) sinnvoll ist. |
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Plattenwärmetauscher
mit Bypass |
Quelle:
Hoval AG |
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Bypassanodnung
bei Plattenwärmetauscher
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Bypass
bei Rotationswärmetauscher |
Quelle:
Hoval AG |
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Eine Leistungsregelung
kann bei Platten- und Rotations-wärmeaustauschern
durch das Verändern des Massenstrom-verhältnisses
erfolgen. Hierzu wird ein Bypass eingesetzt.
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Gute Wärmeaustauscher
können mit einem integrierten Bypass
und den zugehörigen Regelklappen
ausgestattet werden. Dabei sollte bei dem Durchströmen
etwa der gleiche Druckverlust eingestellt werden.
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Bypass
in der Außenluft/Zuluft |
Je nach
Stellung der Klappen werden zwischen 0 % und 100
% der Außenluft über den Bypass geführt.
Die Abluft strömt als Fortluft immer durch
den Wärmeaustauscher und wird entsprechend
der Außenluftmenge abgekühlt. Mit dieser
Anordnung des Bypasses kann zugleich das zu starke
Abkühlen der Abluft und damit das Vereisen
verhindert werden. Ein Mischluftbetrieb ist möglich.
Bypass in der Abluft/Fortluft
Zwischen 0 % und 100 % der Abluft werden über
den Bypass geführt. Die Außenluft strömt
immer durch den Wärmeaustauscher. Diese Anordnung
ist bei verschmutzter Abluft zu empfehlen, da während
des Sommerbetriebes der Wärmeaustauscher von
der Abluft nicht durchströmt wird. |
Zur Regelung
der Luftströme durch den Bypass
bzw. Wärmetauscher sind gegenläufige Regelklappen
erforderlich. Diese werden in einem Rahmen montiert,
der direkt auf dem Gehäuse vor dem Wärmetauscher
und dem Bypass (in Strömungsrichtung) befestigt
wird. Ein Mischluftbetrieb ist nicht möglich. |
Auch bei
einem Rotationswärmetauscher
kann bei unterschiedlichen Volumenströmen
bei Umluft- und Mischluftbetrieb
und wenn die Gefahr besteht, dass der Rotor bei
Kondensation einfriert, die Verwendung eines Bypasses
parallel zum Rotor sinnvoll sein. Die Auslegung
sollte so erfolgen, dass der Druckverlust durch
den Bypass durch einstellbare Stellklappen gleich
hoch ist, wie durch den Rotor. |
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Wärmerohr-Wärmetauscher
(Heat-Pipe) |
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Schema
- Wärmerohr |
Quelle:
Hoval AG |
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Wärmerohre
(Heat Pipes) sind rekuperative Wärmetauscher.
Die Wärme wird hierbei über evakuierte
Rippenrohre, in denen eine Flüssigkeit (Kältemittel)
bei konstanter Temperatur verdampft und
sich verflüssigt, übertragen. Das Wärmerohr
hat eine leichte Neigung. Der warme Fortluftstrom verdampft
die Flüssigkeit, die nach oben steigt und in dem
kälteren Außenluftstrom kondensiert. Durch
die Schwerkraft (ohne Pumpe) fließt das Kondensat
wieder zurück. Die Kondensation führt zur Nutzung
latenter Wärme. Die Rückwärmezahl kann
bis 75 % betragen. |
Dieses System
kann besonders gut bei höheren Temperaturen aus Brennöfen,
Trockenanlagen und Gießereien eingesetzt werden. |
Die Wärmetauscher
werden meistens aus CuAl-Rohre hergestellt.
Für besondere Anwendungen können auch beschichtete
Rippenrohre oder Rippenrohre aus Aluminium,
Kupfer oder Edelstahl eingesetzt werden. Das eingefüllte
Kältemittel hängt von den Einsatztemperaturen
ab, die bis 700 °C betragen können.
Bekannt sind diese Rohre auch von dem Einsatz in den Vakuumröhren
in thermischen Solaranlagen. |
Die Regelung
der Wärmerückgewinnung kann durch Kippregelung
(bei horizontalen Rohren) oder über einen Bypass
geregelt werden. |
Die höchste
Leistung bringen die Wärmerohr, wenn sie
senkrecht stehen. Auch bei einem horizontalen
Einbau müssen die Rohre trotz einer innenseitigen
Kapillarmasse zum Zurücklaufen des Kondensats mit
einer leichten Neigung angebracht sein. Hieraus ergibt
sich, dass eine Kälterückgewinnung im Wechsel
mit der Wärmerückgewinnung beim Wärmerohr
nicht ohne weiteres möglich ist.
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Der
Wartungsaufwand ist gering, da das Wärmerohr keine
beweglichen Teile hat. Bei falscher Anwendung (z. B. zu
hohe Temperaturen) kann die Kältemittelfüllung
altern. |
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Das
Prinzip wurde im Jahre 1942 von Richard S. Gaugler bei der US-Firma
GM entdeckt und 1962 von G. M. Grover in eine Erfindung umgesetzt.
Später wurde es insbesondere für Anwendungen in der
Raumfahrt weiterentwickelt, u.a. auch von Dornier. Die Rohre
sind bei Temperaturen von -200 °C bis +1.500 °C einsetzbar. |
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Kompressionswärmepumpe:
Die Kompressionswärmepumpe nutzt den physikalischen
Effekt der Verdampfungswärme. Hier zirkuliert ein Kältemittel
in einem Kreislauf. Das Kältemittel wird durch einen Kompressor
angetrieben und ändert dabei abwechselnd seinen Aggregatzustände
von flüssig-gasförmig und gasförmig-flüssig. |
Absorptionswärmepumpe:
Die Absorptionswärmepumpe nutzt den physikalischen
Effekt der Reaktionswärme bei Mischung zweier Flüssigkeiten
bzw. Gase. Sie verfügt über einen Lösungsmittelkreis
und einen Kältemittelkreis. Das Lösungsmittel wird im
Kältemittel wiederholt gelöst bzw. ausgetrieben. |
Adsorptionswärmepumpe:
Die Adsorptionswärmepumpe arbeitet mit einem festen
Lösungsmittel, dem "Adsorbens", an dem das Kältemittel
ad- bzw. desorbiert wird. Dem Prozess wird Wärme bei der
Desorption zugeführt und bei der Adsorption entnommen. Da
das Adsorbens nicht in einem Kreislauf umgewälzt werden kann,
kann der Prozess nur diskontinuierlich ablaufen, indem zwischen
Ad- und Desorption zyklisch gewechselt wird. |
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Hinweis!
Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website
aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines
unnötigen Rechtsstreites, mich
umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig
Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere
Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter
kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen
Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen
Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne
der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen. |
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