Damit es nicht
zu einer Außen- oder Kellerwanddurchfeuchtung kommt, sollte das über das Dach ablaufende Regenwasser über
ein Dachentwässerungssystem abgeführt werden. |
Eine richtig funktionierende
Dachentwässerung setzt voraus, dass grundlegende Faktoren, so z.
B. die Wärmeausdehnung, Kapillarität, Wasserdampfdiffusion,
Kondenswasserbildung, Korrosion sowie das Ablaufverhalten des Wassers,
beachtet werden. |
Ein Dachentwässerungssystem besteht aus |
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- Dachrinne
- Rinneneinlauf
- Regenfallrohr
- Standrohr
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Dachrinnen |
Dachrinnen fangen das Regenwasser
von der Dachfläche auf und leiten es zu Regenfallrohren. Die Rinnenarten
werden nach der Form, nach der Art der Anbringung und nach der Lage
unterschieden. |
Form |
- halbrunde
Rinne
- kastenförmige
Rinne
- Shedrinne
- Kehlrinne
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Art der Anbringung |
- vorgehängte
Rinne
- liegende Rinne
- stehende Rinne
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Lage |
- außenliegende
Rinne
- innenliegende Rinne
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Wenn die Dachrinne nicht überstehen soll, dann wird eine Aufdachrinne eingesetzt, die auf der Dachaußenhaut verlegt wird. Die halbrunde Rinne hat einen verlängerten rückseitigen Schenkel.
Da die Traufe unterhalb der Dachrinnen liegt, ist eine Saumdeckung der verbleibenden Dachfläche notwendig. Diese kann in verschiedenen Deckungsarten erfolgen. Möglich sind Saumdeckungen aus Metall (Doppelstehfalzdeckungen oder Winkelstehfalz).
Die Rinnenhalter werden auf der Traufbohle oder den Sparren angebracht. Die Abstände der Rinnenhalter und die einzuplanenden Bewegungsausgleicher, die die Längsänderung der Rinne abhängig von der Temperatur ausgleichen sollen, sind normgerecht anzubringen. Sie können aus überlappenden Bewegungsfugen oder speziellen Formteilen bestehen und sind je nach Material, Größe und Einbausituation der Aufdachrinne zu berechnen und auszuwählen. Die Dachneigung muss > 15 ° betragen.
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Die Nennweiten der Dachrinne wird über den Rinnenquerschnitt ermittelt und über den verwendete Halbkreis oder
Rechteckfläche festgelegt. An der Vorderseite der Rinne befindet
sich ein Wulst, der als Versteifung, zum Zusammenstecken der Bauteile
und als Zierelement vorhanden ist. Der Wasserfalz ist eine versteifende
Abkantung an der Dachseite der Rinne. Die mindestens 8 mm Überhöhung
des Wasserfalzes gegenüber dem Wulst ist ein Notüberlauf.
Das Endstück (Rinnenboden) verschließt das Rinnenprofil an
den Enden und Richtungsänderung besten aus Rinnenwinkel (Innen-l
und Außenwinkel). Der Ablauf der Dachrinne zum Fallrohr geht durch
Rinnenstutzen oder Rinnenkessel. |
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Die Befestigung der Dachrinnen erfolgt durch Rinnenhalter, die nach
DIN EN 1462 geplant werden müssen. Die Rinnenhalter werden entweder
auf der Traufbohle, dem Sparren (evtl. auch seitlich) oder an der Wand
befestigt. |
Die Rinnenhalter
müssen ausreichend groß dimensioniert werden, um den
Anforderungen zu entsprechen. Die DIN EN 1462 / DIN 612 gliedert
die Rinnenhalter in vier Beanspruchungsreihen. |
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Zuordnung der Beanspruchungsreihe
von Rinnenhaltern zum maximalen Befestigungsabstand |
Abstand |
Beanspruchung |
± 40 mm |
üblich/Reihe |
hoch/Reihe |
700 mm |
1 |
3 |
800 mm |
2 |
4 |
900 mm |
3 |
Drehhalter |
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Bei hohe Schneelasten
oder zu weit auseinander liegende Rinnenhalter-abständen
können Wulsthalter (Spreize, Brieden,
Übereisen) das Abknicken der Rinne verhindern. |
Die Wulsthalter
greifen über die Rinnenwulst und werden auf der Traufe
befestigt. Dadurch wird der gefährdete Wulstbereich
bei Belastung oben gehalten und unterstützt somit durch
ein zusätzliches Auffangen der Last die normalen Rinnenhalter. |
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Wulsthalter |
Quelle:
Lemphirz |
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Bei der Ausdehnung von Regenrinnen geht man von einem Wärmeunterschied von 100 K (- 20 °C bis +
80 °C) aus. |
Richtwerte für die Anordnung
von Dehnungsausgleichern: |
- 6 m Einfassungen in der Wasserebene: Winkelanschluß,
Rinneneinhang, Dachrandeinfassung, Sheddachrinne
- 8 m Mauerabdeckungen; Dachrandabschlüsse
außerhalb der Wasserebene; innenliegende, nicht eingeklebte
Dachrinnen, Zuschnitt > 500 mm
- 10 m Innenliegende, nicht eingeklebte Dachrinnen,
Zuschnitt < 500 mm; Hängedachrinnen, Zuschnitt > 500 mm
- 15 m Hängedachrinnen in Standardgrößen
nach DIN EN 612
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Gefälle?
Oft ist dem Bauherrn die äußere Optik eines Hauses wichtig (wer mag gerne eine "schiefe" Rinne) und bringt seine Dachrinne waagerecht an. Natürlich ist das möglich, aber es sollte ein Gefälle von 0,3 bis 0,5 % (3 bis 5 mm/m) eingeplant werden. Nur so spült das Regenwasser die vom Dach kommenden Schmutzablagerungen (Blätter, Moos, Staub) zum Fallrohr und die Dachrinne muss weniger oft gereinigt werden. Bei längeren werden in kürzeren Abständen zusätzliche Fallrohre gesetzt. |
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Laubreste und Vogelnester in den Regenrinnen kann die Funktion der Dachentwässerung beeinträchtigt. Damit es
nicht dazu kommt, müssen die Regenrinnen regelmäßig
gereinigt werden. In vielen Fällen ist eine Reinigung
aufgrund der Höhe gefährlich. Deswegen werden von außen
nicht sichtbare Laubschutzeinrichtungen eingesetzt,
die dann nur noch in größeren Abständen gereinigt werden
müssen. Hierzu bieten sich Loch- oder Gitterbleche, Rinnenraupen, Fangkörbe am Rinnenablaufstutzen oder in der Fallleitung an. Welche Schutzeinrichtung
eingesetzt wird, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass das Regenwasser auch bei starkem Laubfall
weiterhin in die Regenrinne laufen kann und nicht über die abgelagerten
Blätter oder durch einen verstopften Ablauf über die Regenrinne
an der Fassade des Hauses herunterläuft. |
Die Loch- oder Gitterbleche, passend zum Dachrinnenmaterial (Zink, Kupfer, Kunststoff), werden in oder
auf die halbrunden Rinnen befestigt. Hier bleiben die Blätter auf
dem Laubschutz liegen, trocknen und werden vom Wind weggeweht. Rinnenraupen aus UV-stabilen Kunststoffborsten wird in
Regenrinnen eingelegt. Fangkörbe sind wartungsintensiver.
Besonders bei dieser Art des Laubschutzes kann es bei fehlender natürlicher
oder mechanischer Reinigung zum Überlaufen der
Dachrinne kommen. Überlaufendes Niederschlagswasser kann verschmutzte
Fassaden und Schimmelbildung in den Wohnungen
zur Folge haben. Außerdem bilden sich bei Frost gefährliche Eiszapfen.
Neben der Verschmutzung kann auch Tauwasser oder Kondenswasser, welches zur Eisbildung führen kann, den Ablauf von Regenwasser beeinflussen. Hier muss dann über eine Dachrinnenheizung nachgedacht werden. |
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Wenn ein Laubfang in der Dachrinne nicht gewünscht wird und keine Regenwassernutzung mit Fallrohrfilter vorhanden ist, aber trotzdem ein Laubfang vorhanden sein soll, dann kann im Fallrohr ein spezieller Laubfang eingebaut werden.
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Mit einem Regensinkkasten mit Laubfangkorb wird das Dachrinnenfallrohr mit der Kanalgrundleitung verbunden. Sie sind montagefreundlich und ermöglichen eine schnelle und einfache Entnahme von Laub und Schmutz. So werden Verstopfungen von Regenwasserleitungen und Sickerschächten verhindert. Über ein Gitterrost können zusätzlich versiegelte Flächen entwässert werden.
Regensinkkasten RSK 2000 - Marley Deutschland GmbH
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Rinneneinläufe und Rinnenablaufstutzen sollen trichterförmig
sein. Für die Berechnung von Regenfallrohren
werden konische Einläufe zugrunde gelegt. In
der Regel verwendetl man trichterförmige Rinneneinhangstutzen.
Rinnenkessel werden meistens bei Sanierungsarbeiten
eingesetzt. |
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Die Verbindung zwischen Rinnenstutzen und Regenfallrohr |
- Schwanenhälse aus Bögen
- Schweizerbögen (Gliederbögen)
- konische oder zylindrische
Schrägrohre
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Außenliegende Regenfallrohre sind nach DIN EN 612 genormt. Meistens werden kreisförmigen Rohre
eingesetzt, aber auch Rohre mit quadratischem Querschnitt sind möglich. |
Die Nennweiten werden nach DIN
EN 12056 und nach DIN 1986-100 ermittelt. Bei der Montage ist folgendes
zu beachten: |
- Rohrschellenabstand bis DN 100 =
3,00 m, über DN 100 = 2,00 m
- lichter
Abstand der Regenfallrohre = 20 mm vom fertigen Wandbelag
- sichern der Regenfallrohre gegen Durchrutschen
durch Wulste oder Halbwulste
- Stecktiefe = 50 mm bei ungelöteten
Rohren
- Einbau
eines Schiebestückes vor Einmündung in die Grundleitung
als Reinigungsöffnung
- Standrohr aus PE-HD, Grauguss oder Stahl, als Schutz und als Anschluss an
die Grundleitung
- Anbringen
einer Standrohrkappe am Übergang vom Regenfallrohr zum Standrohr
- Laub- und
Sandfänge vorsehen
- Regenfallrohre,
die im Mischsystem entwässert werden und deren Abstand zu
Fenstern oder Türen von Aufenthaltsräumen weniger als
2,00 m beträgt, sind mit einem frostfrei eingebauten Geruchverschluss
zu versehen
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Fallrohrfilter -
Filtersammler - Wirbel-Fein-Filter |
Filtersysteme,
die sich weitgehend selbst reinigen (Filtersammler,
Standrohrfilter [Standrohrsammler],
Wirbel-Fein-Filter), sind gegenüber zentraler Filter für kleinere Anlagen immer die bessere Wahl für
die erste Reinigungsstufe einer Regenwassernutzungsanlage.
Sie führen den Schmutz direkt in den Kanal ab. Vogelkot wird vom Dach nur abgelöst
und in seiner festen Form in den Kanal geleitet. Das Wasser ist somit arm an Nährstoffen und durch
die große Filteroberfläche stark mit Sauerstoff angereichert.
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Quelle:
REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung / WISY AG |
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Filtersammler
(FS) / Standrohrsammler (STFS) |
Quelle:
WISY AG |
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Regensammler mit Schlauchpaket |
Quelle: GRÖMO GmbH & Co. KG |
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Fallrohrfilter [Standrohrsammler] und Filtersammler werden direkt in das senkrecht verlaufende Regenfallrohr eingebaut. Beide
Filter haben die gleiche Funktion und Aufbau, aber der Standrohrfilter hat die zusätzliche Funktion des Regenstandrohres und der Fallrohrrosette. Der Filterwasserabgang in DN 50 sich unter der Erde befindet, wodurch keine zusätzlichen Rohrleitungen
zur Zisterne oberirdisch zu erkennen sind. Die Wasserausbeute ist bei Starkregenereignissen durch den
integrierten, höheren Stauraum besser
als beim Filtersammler.
In größeren Anlagen ist ein größerer zentraler Filter,
der zwischen der Zisterne (Erdspeicher)
und der Sammelleitung aller am Haus installierten
Fallrohre empfehlenswert, was evtl. kostengünstiger
ist. Bei dieser Ausführung fließt das Wasser
relativ schnell und vollständig ab und es besteht
bei Frost nicht die Gefahr, dass es zu Frostschäden kommt.
Das Regenwasser, das über
das Regenfallrohr abgeleitet wird, sollte grundsätzlich
der Zisterne gefiltert zugeführt
werden. Hierzu ist es sinnvoll, spezielle Fallrohrfilter [Standrohrsammler] oder Filtersammler)
einzusetzen. Diese Filter haben aufgrund ihrer besonderen
Konstruktion keine Querschnittsverminderung,
was besonders bei einem Starkregenereignis wichtig ist.
In einem solchen Fall sollten noch ca. 50 % des anfallenden
Wassers gefiltert der Zisterne zugeführt werden.
Das vom Dach in das Regenfallrohr ablaufende
Regenwasser hat die Eigenschaft, aufgrund der Adhäsionskräfte an der Wandung des Fallrohrs abzulaufen. Nur bei einem Starkregenereignis, bei dem der Wasseranfall
sehr groß ist, füllt sich
der restliche Rohrquerschnitt mit dem
abfließendem Regenwasser fast vollständig.
In einer Regenwassernutzungsanlage wirkt der Filter als erste Reinigungsstufe.
Die Einsätze bestehen in der Regel
aus Edelstahl mit Maschenweiten von bis zu 0,5 mm (bessere Filter nur
etwa 0,18 mm).
Die Filter sollten sich durch die Fallkraft des Wassers bereits im Filtergehäuse selbst reinigen und so den Schmutz
entsorgen. Filter, die den Schmutz
zurückhalten (Sand- und Kiesfilter, Mattenfilter
oder Gewebefilter) sind nicht empfehlenswert, da der Wartungsaufwand zu hoch und die Wasserqualität mit dem Fallrohrfilter nicht vergleichbar ist.
Der Standrohrfilter [Standrohrsammler]
und Filtersammler) ist für
den direkten Einbau in das senkrechten Regenfallrohr vorgesehen
und eignet sich daher besonders gut für den nachträglichen
Einbau oder auch für Anlagen mit nur einem Fallrohr
oder ohne Kanalanschluss (Versickerungen).
Nach den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Kohäsion und Adhäsion läuft grundsätzlich Wasser an der Wandung des
Fallrohres nach unten (Adhäsionsgesetz). Sobald der
Filterzylinder komplett benetzt ist, wird das Wasser durch
die Siebmaschen nach außen in die 2. Kammer gezogen
und über den Ausflußstutzen DN 50 dem Speicherbehälter
zugeführt.
Grober und feiner Schmutz sowie Blätter, Moos und Insekten bleiben auf der
Innenseite des Filterzylinders und werden mit etwas Restwasser
nach unten in den Abfluß gespült. So werden
über 90 % des vom Dach kommenden Wassers in den Speicher
geleitet. Die Konstruktion des Filters mit vollem
Durchgang gewährleistet, dass keine Verstopfungen
auftreten können.
Der Filtereinsatz entfaltet seine volle Adhäsionskraft
und seinen maximalen Wirkungsgrad erst, wenn das Filtergewebe
völlig durchnässt worden ist (Erstverwurf des
besonders schmutzbelasteten Wassers).
Sollte das Restwasser nicht ausreichen, die Schmutzteile
vollständig in die Kanalisation abzuleiten, so ist
im Rahmen der Wartung, die Leitung zu spülen.
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