Neben der Eis- und Scheefreihaltung von Freiflächen, Verkehrswegen und Rasenflächen gibt es noch andere frostgefährdete Bereiche
  • Dach- und andere Regenrinnen
  • Flachdächer von Wintergärten oder Garagen
  • Vordächer
  • Satellitenanlagen
  • Wirtschaftsanlagen, z. B. Rundlauf bei Räumbecken in Kläranlagen
  • Windräder
  • Gleisweichen

Dachentwässerung

Vorgehängte Dachentwässerung

Regelwerke für Dachdeckerarbeiten

Wenn ein Dach nicht schneefrei ist, dann können die Wärmeabgabe von den Gebäuden im Dachbereich oder die Sonneneinstrahlung bei Frost zu Schmelzwasser führen. Das Wiedergefrieren dieses Schmelzwassers in den Dachrinnen, Fallrohren oder in Dachüberstandsbereichen kann zu einer gefährlichen Eiszapfenbildung, Wasserrückstau und Schäden an den Entwässerungseinrichtungen oder dem Gebäude führen.
Durch die Beheizung der kritischen Bereiche, so z. B. die Dachrinnen und Regenfallrohre, können Schäden zuverlässig verhindert werden.

Es gibt immer wieder Ärger mit Reparaturkosten

  •  Schmelzwasser kann nicht ablaufen!  Dachrinnen, Fallrohre und Dacheinläufe vereisen, laufen über oder platzen!
  •   Frostschäden im Mauerwerk, Putz, Decken, Fundamenten und Fassaden!
  •   Unfallgefahr durch herabfallende Eiszapfen und bei Arbeiten an den zugefrorenen Dachrinnen!

In halbrunde Rinnen oder Kastenrinnen bis 20 cm werden mit einer Heizleiterschleife oder einem selbstregulierendem Heizband ausgestattet. Bei breiteren Rinnen, Dachkehlen, Shedrinnen oder Dachüberständen werden Heizmatten mit Leistungen um 200 W/m² verlegt. Die Regelung sollte immer temperatur- und feuchteabhängig ausgeführt werden, weil nur bei Schnee oder Schmelzwasser eine Heizung erforderlich ist.

Die Montage und der Anschluss dieser Elektroheizungen werden normalerweise von einem Elektroinstallateur ausgeführt. Bei der Ausführung durch andere Gewerke sollte immer ein Elektroinstallateur zu Rate gezogen werden. Es sind schon Brände durch falsch verlegte und/oder nicht gewartete Anlagen entstanden.

Eis- und Schneemelder

Eis- und Scheefreihaltung

 

Eiszapfen entstehen durch Schmelzwasser von einer Dachfläche, das aufgrund von zugefrorenen Dachrinnen   und  Regenfallrohren nicht abgeleitet werden kann.

Das über die Dachrinnenkante tropfende Wasser gefriert und bildet mehr oder weniger lange Eiszapfen. Besonders dann, wenn sich die Dachrinne im Schatten von Bäumen oder eines gegenüber stehendes Hauses befindet. Herabfallende schwere Eiszapfen (800 bis 900 kg/m3) können erhebliche Schäden verursachen.

 

 

Dachrinnenheizungen sind die sicherste Art, eine Eiszapfenbildung zu verhindern. Auch hier wird meistens erst durch Gerichte entschieden, ob der Schaden zu vermeiden war. Auf jeden Fall muss auf diese Gefahr durch ein Hinweisschild und/oder einer Absperrung hingewiesen werden.
 

Um Dachrinnen und Regenfallrohre eisfrei zu halten, gibt es spezielle Eis- und Schneemeldesysteme. Diese erfassen mindestens die Temperatur (T-System) und auch die Feuchtigkeit (TF-E und TF-S) und es ist nur ein Kombi-Sensor ist zur Messung von Temperatur und Feuchte notwendig. Alle Systeme schalten nur bei Bedarf den zu beheizenden Bereich ein. Bei den TF-Systemen kann eine Mindestheizzeit vorgewählt werden. Besteht aufgrund ausreichender Temperatur (T- und TF-System) bzw. Trockenheit (TF-System) keine Frostgefahr mehr, wird die Heizung unverzüglich abgeschaltet. > mehr
TF-E-System (Temperatur- und Feuchtemessung - Eco)
Quelle: Tekmar GmbH

Schneefangsysteme

Schneefanggitter

 

Schneefangbalken
Quelle: Bochtler Bedachungen GmbH
1 m2 lockerer Neuschnee von 20 cm Höhe wiegt ca. 20 Kilogramm. Nass und pappig können es bis 80 kg sein. Wenn der Schnee antaut und in der Nacht wieder friert, dann bildet sich eine Eisschicht, die leicht abrutschen kann.
Schneefanggitter, Schneefangbalken oder Schneefangrohre schützen im Winter vor herabfallenden Schneelawinen. Schneestopper oder Schneefangsteine können auch nachträglich am Dach sicher angebracht werden.
Eishalter und Schneestopper verhindern das Abrutschen von dünnen Eis- und Schneeschichten besonders bei Metalldächern. Hier werden vorzugsweise mehrreihig angeordnete Rohrfangsysteme eingesetzt, die auf den Längsfalzen der Scharen mit Klemmlaschen befestigt werden.
Schneefangsysteme - Wilhelm Flender GmbH & Co. KG
Schutz bei Schnee und Eis - Otto Lehmann GmbH
Schneefangsystem für Metall-Stehfalzdächer - Meinhard Kling, Spenglermeister

Eishalter - Metalldach

 

Eishalter und Klemmen für ein Leistendach
Quelle: Spenglerei Kling GmbH

Verkehrssicherungspflicht
Die Verkehrssicherungspflicht ist die Pflicht zur Sicherung von Gefahrenquellen. Bei Nichtbeachtung dieser Pflicht kann es zu Schadensersatzansprüchen kommen. Verkehrssicherungspflichten sind sind in den meisten Fällen gesetzlich nicht geregelt, sie sind von der Rechtsprechung über Gerichtsurteile entwickelt worden.
Verkehrssicherungspflichtig ist,
• wer eine Gefahrenquelle schafft oder unterhält
• wer eine Sache betreibt, die für Dritte gefährlich werden kann
• wer gefährliche Sachen dem allgemeinen Verkehr aussetzt oder in Verkehr bringt
Von einem Verkehrssicherungspflichtigen wird nicht erwartet, dass er die Gefahrenquelle gegen alle denkbaren Schadensfälle absichert, er muss aber alle Vorkehrungen gegen voraussehbare Gefahren treffen, die durch eine gewöhnliche bzw. bestimmungsgemäße Benutzung eintreten können.
Bei Gewerbebetrieben wird der Inhalt der zu beachtenden Verkehrssicherungspflichten durch die Unfallverhütungsvorschriften genauer festgelegt. Ein Verstoß gegen die Vorschriften ergibt immer ein Verschulden.
Die Verkehrssicherungspflicht kann auch auf Dritte Personen übertragen werden. Diese Übertragung muss aber regelmäßig überwacht werden.
Besonders wichtig ist diese Pflicht z. B. in den Wintermonaten. Hier gibt es in vielen Fällen die auf Anwohner übertragene Streupflicht. Diese beginnt nicht mit dem Ende des Schneefalls, sondern erst nach einer angemessenen Wartezeit.

Aber auch der Schutz gegen Dachlawinen und Eiszapfen ist ein immer wieder auftretendes Problem. Hier kann durch Schneefangsysteme, Dachflächen- und Dachrinnenheizungen vorgebeugt werden. Aber die Verkehrssicherungspflicht kann auch durch eine einfache Absperrung bzw. Hinweise erfüllt werden.


Schneelast
Der Standsicherheitsnachweis für die Schnee- und Eislast für ein Gebäude wird in der DIN 1055-5 „Lastannahmen für Bauten - Verkehrslast; Schneelast und Eislast“ geregelt.
Besonders durch Schneelasten kommt es immer wieder zu Schäden an Gebäuden und hier speziell an Dächern. Die Druckbelastung (Flächenlast), die durch den Schnee entstehen kann, wird immer noch unterschätzt. Die Schneelasten sind von der Schneelastzone bzw.   Klimazone und der  Höhenlage abhängig. Eine   zulässige Schneelast von  z. B. 1 kN/m2 bedeutet, dass 100 kg Schnee, bezogen auf einen m2 Grundrissfläche des Daches (Projektion auf die Waagrechte), zulässig sind. > mehr

Windchill - Windkühle - gefühlte Temperatur
Quelle: Kasper & Richter GmbH & Co. KG
Der Windchill (Windchill-Effekt) ist eine meteorologische Größe (Windchilltemperatur - WCT), die die Außentemperatur, Windgeschwindigkeit und Luftfeuchte beinhaltet. Besonders im Winter wird bei stärkerem Wind die Temperatur deutlich niedriger empfunden als sie tatsächlich ist. Deswegen wird der Windchill auch "gefühlte Temperatur" genannt. In den meisten Wetterberichten bzw. Wettermeldungen wird inzwischer dieser Wert mit angegeben.
Die WCT gibt eigentlich nur die Wärmeverlustrate an, die eine dem Wind ausgesetzte Hautfläche hat. Dabei geht man davon aus, dass der Wärmeverlust der Haut bei Wind größer gegenüber der Windstille ist.
Eigentlich hat der Windchill nur in sehr kalten und stürmischen Gegenden (Arktis, Antarktis, Meeresküste, Hochgebirge) eine aktuelle Bedeutung. Aber auch, wenn Menschen einer hohen Windgeschwindigkeit ausgesetzt sind, wie z. B. beim Sport (Skilaufen, Eislaufen, Windsurven, Kiten, Strandsegeln), ist WCT von Bedeutung, da man sich durch entsprechende Kleidung vor einer Auskühlung schützen kann. Hier gibt es Windmessgeräte, die die vor Ort gemessenen Daten umrechnen und anzeigen. Aber auch jede gute Wetterstation zeichnet die WCT-Daten auf.

Eine aus einer umfangreichen Formel hergeleiteten Kurzformel berücksichtigt nur die tatsächliche Temperatur und die Windgeschwindigkeit und ist dadurch nur eine überschlägige Berechnung.

Twc = 33 + ( 0,478 + 0,237 * SQRT(vw) - 0,0124 * vw ) * ( T - 33 )

  • Twc - Windchill-Temperatur - °C
  • T - tatsächliche Temperatur - °C
  • vw - Windgeschwindigkeit - km/h
  • SQRT - Quadratwurzel
Windchilltemperaturen
Quelle: Seasailing
Dachrinnenheizung - Fa. "carlo" Loysch
Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
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