Liegt bei der Ölheizungsanlage der maximale Tankfüllstand oberhalb des tiefsten Punktes der Saugleitung, kann der Tankinhalt bei einer Undichtigkeit der Saugleitung durch die Leckage auslaufen. Diesem so genannten "Aushebern" beugt ein Antiheberventil zuverlässig vor. Es wird oberhalb des maximalen Flüssigkeitsstandes in die Saugleitung eingebaut. Dafür gibt es verschiedene technische Lösungen. Neben dem Membran-Antiheberventil hat ein Magnetventil die gleiche Wirkung.
Quelle: Afriso
Das wartungsfreie Membran-Antiheberventil (MAV) arbeitet mit Federkraft. Beim Stillstand des Brenners sperrt ein durch Federkraft beaufschlagter Kolben die Saugleitung ab. Wenn der Brenner einschaltet, wird in der Saugleitung durch die Ölpumpe ein Unterdruck erzeugt. Dieser Unterdruck wirkt auf eine Membran im MAV, die über einen Stößel den Sperrkolben anhebt. Durch den Unterdruck während des Brennerbetriebs bleibt das MAV geöffnet. Tritt nun eine Undichtigkeit in der Saugleitung auf, so verringert sich der Unterdruck an der Membran und der Kolben sperrt durch die Federkraft die Leitung ab.
Vor dem Einbau eines MAV ist zu prüfen, ob die Gegebenheiten vor Ort eine einwandfreie Funktion erlauben. So darf kein zu hoher Unterdruck in der Saugleitung auftreten, da es sonst zu Anlagenstörungen durch Ausgasungen des Heizöls kommen kann.
Arbeitsweise und Einbauort des MAV's
Quelle: IWO
Magnetventil
Quelle: Afriso
Das Magnetventil wird elektrisch mit der Brennerpumpe gekoppelt und sperrt bei Brennerstillstand die Saugleitung ab. Fährt der Brenner an, öffnet das Ventil. Bei einer Undichtigkeit in der Saugleitung wird somit ein Aushebern des Tankinhaltes verhindert.

Aushebern
Das "Aushebern" ist ein Fachbegriff aus der Heizölanlagentechnik und meint das Heberprinzip (Heberwirkung). Liegt bei der Ölheizungsanlage der maximale Tankfüllstand oberhalb des tiefsten Punktes der Saugleitung, kann der Tankinhalt bei einer Leckage in der Saugleitung auslaufen.
Das Aushebern entsteht, wenn ein mit einer Flüssigkeit gefüllter Schlauch in der Flüssigkeit eines hochliegenden Gefäßes eingetaucht wird. Die Flüssigkeit läuft auf Grund des vorhandenen Unterdruckes bzw. Druckdifferenz so lange nach unten bis die Flüssigkeitsoberfläche das untere Ende des Schlauches erreicht hat bzw. ein Druckausgleich vorhanden ist.

ΔP = (h2 - h1) P · g

ΔP - Druckdifferenz in Pascal
h1 -  Höhe der oberen Flüssigkeitsoberfläche in Metern
h2 -  Höhe der unteren Oberfläche in Metern
Ρ -  Dichte der Flüssigkeit (1000 kg/m3 bei Wasser, 860,0 kg/m³ kg/m3 bei Heizöl)
g -  Schwerebeschleunigung (9,80665 m/s2)

Dieses Heberprinzip kann auch in der Haustechnik Probleme verursachen. So kann z. B. in einer Heizölanlage über die Saugleitung (bei einer Zweistranganlage auch der Rücklauf) bei einer Leckage im Leitungssystem der Tank leergesaugt werden.
In der Trinkwasser- und Heizungsinstallation kann diese Wirkung auftreten, wenn z. B. der Brauseschlauch im Wasser der Badewanne liegen bleibt, der Heizungsfüllschlauch nach dem Füllvorgang mit der Trinkwasseranlage verbunden ist oder ein Gartenschlauch an einem Auslaufventil angeschlossen und in einer gefüllten Regentonne hängt. In diesen Fällen kann unter ungünstigen Umständen (plötzlicher Druckabfall in den Rohrsystemen) das Wasser in die Rohrleitung gesaugt werden, wenn keine Schutzmaßnahme (Rohrunterbrecher, Rückflussverhinderer, Rohrbelüfter, Rohrtrenner, Systemtrenner) vorhanden sind.
Das Heberprinzip wird z. B. beim Abziehen des Weines aus den Gärbehältern oder bei dem Reinigen von Aquarien eingesetzt. Hier muss aber immer erst die Luftblase im Schlauch durch das Ansaugen der Flüssigkeit entfernt werden. Oder der Schlauch muss vorher mit der Flüssigkeit gefüllt werden.


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