Kesseltausch

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik

Abkürzungen im SHK-Handwerk

Bosy-online-ABC

Alle für die Ausführung notwendigen Angaben, Unterlagen und Bauzeichnungen müssen vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden.
Die Planung umfasst viele Gesichtspunkte, die mit dem Kunden abgesprochen werden müssen.
      • Richtige Leistungsanpassung des Kessels, Heizlastberechnung (evtl. nach dem Hüllflächenverfahren)
      • hydraulischer Abgleich (notfalls Erneuerung der TH-Ventile oder Rücklaufverschraubung) – wenn beauftragt
        - Schornsteinberechnung und notfalls Schornsteinsanierung
        - Brennerleistung auf die Anlage einstellen
        - Ausstellung des Energieausweises
      • Richtige Auswahl der Heizungspumpe und Einstellung der Pumpenleistung, eine selbstregelnde Pumpe der Energieeffizienzklasse A einsetzen
      • Richtiger Einbau der Sicherheitseinrichtungen
        - Anschluss des SV mit Abblasleitung in einen Abfluss,
        - des Ausdehungsgefäßes (gut zugänglich) mit Kappenventil
        entleerbar
        - auf der Saugseite der Pumpe und der Anschluss möglichst von
        unten mit Wärmedämmschleife mit Entlüftung
      • Richtige Dimensionierung des MAG und Einstellung des Vordrucks statische Höhe + 0,3 bar – Vordruck mit wasserfestem Stift auf dem Typenschild aufschreiben - Mindestdruck + 0,3 bar mit dem roten Zeiger am Manometer einstellen
      • Richtige Dämmung der Rohrleitungen und Armaturen nach der EnEV und fachgerecht ausgeführt
      • Richtige Positionierung der Fühler,
        - Vorlauffühler für Mischer mit Tauchhülse (wasserberührt) oder
        Anlegefühler mit Wärmeleitpaste
        - Temperatursensoren von Wärmemengenzähler mit Tauchhülse
        und Wärmetasche (wassergerührt)
      • Spüleinrichtungen in Vor- und Rücklauf vorsehen (Ideal > Multifunktionshähne) in ausreichender Dimension (mindestens im Durchmesser der Rohrleitung)
      • Spülen der gesamten Heizungsanlage mit Reinigung und anschließender Befüllung mit einem Korrosionsschutzmittel, Ausstellung eines Spülprotokolls
      • Anlageninbetriebnahme „erste Inbetriebnahme“
      • Dämmung aller Rohrleitungen nach der EnEV - sauber verarbeitet
      • Regelung des Kessels einstellen
      • Heizkreise einstellen (wenn beauftragt)
      • Einweisung des Betreibers in die Anlage, Erläuterung des optimalen Nutzerverhaltens, Hinweis auf besondere Betriebsbedingungen der Anlage
Dokumentationen und Nachkontrolle der Anlage wird angeboten und muss vom Auftraggeber in Auftrag gegeben werden
Dokumentation der vollständigen Berechnungen, Voreinstellungswerte, Einstellprotokolle (Brennereinstellung, Ventileinstellungen, Pumpenleistung, MAG, Spülprotokoll, Abnahmeprotokoll), Strangschema, Leitungsverlauf der Rohrleitungen (soweit feststellbar)
Digitale Fotos zur späteren Überprüfbarkeit

- Aushändigung der Unterlagen an den Bauherren
- Eingabe der Daten in die Datenbank
- Ablage der Unterlagen im Betrieb

Anmeldung der Anlage bei allen erforderlichen Stellen
Nachkontrolle der Anlage innerhalb des ersten Betriebsjahres
Angebot eines für die Garantie notwendigen Wartungsvertrages
Planung einer Heizungsanlage-Altbau
Planung einer Heizungsanlage-Neubau
Qualitätskriterien für das Handwerk
Simulation für eine energetische Sanierung eines Einfamilienhauses - modernus.de
Untersuchungen haben ergeben, dass die Wärmeerzeuger (und hier vor allen Dingen die Ölkessel) 1,8 bis 2,0mal größer dimensioniert wurden als notwendig. Hier war der Hintergrund wohl der "Angstfaktor", ein schnelleres Aufheizen bei der Trinkwassererwärmung oder bei Ölkessel die Möglichkeit einer niedrigen Einstellmöglichkeit. Auch die Raumheizlasten werden immer wieder nur "geschätzt" und nicht fachgerecht berechnet.
Die Folgen können sein,
- dass Brennwertkessel nicht im optimalen Arbeitsbereich gefahren werden
- dass Wärmepumpen zu groß ausgelegt werden
- dass die Umwälzpumpen zu groß ausgelegt werden
- dass die Rohrleitungen und Heizflächen zu groß ausgelegt werden
- dass ein hydraulischer Abgleich schwierig wird
- dass der Grundpreis von Energieversorgungsunternehmen (Gas, Fernwärme, Strom) zu hoch angesetzt wird

Überprüfung der Einhaltung der EnEV
EnEV § 26a, dem Vollzug der neuen Energieeinsparverordnung ..... Bezirksschornsteinfegermeister als Beliehener im Rahmen der Feuerstättenschau Überprüfungen an der Heizungsanlage vornimmt ..... Kann der Kunde jedoch dem Bezirksschornsteinfegermeister eine gültige Unternehmererklärung (gemäß §2 (3)) nach § 26a der EnEV (Verordnung zur Umsetzung der EnEV) vorlegen, entfällt die Überprüfung.
Mit der Unternehmererklärung wird die Erfüllung der Pflichten aus den in Absatz 1 genannten Vorschriften nachgewiesen. Die Unternehmererklärung ist von dem Eigentümer mindestens fünf Jahre aufzubewahren. Der Eigentümer hat die Unternehmererklärungen der nach Landesrecht zuständigen Behörde auf Verlangen vorzulegen.
Schornsteinfeger-Handwerksgesetz (SchfHwG) - § 14 Durchführung der Feuerstättenschau und Erlass des Feuerstättenbescheids durch bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger
Die Feuerstättenschau ist eine Gesamtbegutachtung durch Inaugenscheinnahme sämtlicher Feuerungs- und Lüftungsanlagen durch den Bezirksschornsteinfegermeister auf Ihre Feuersicherheit ( Betriebs- und Brandsicherheit). Es gehört dazu nicht nur die Feuerungsanlagen, die der Raumheizung oder Brauchwasserbereitung dienen, sondern auch entsprechend der Kehr- und Überprüfungsordnung alle gewerblichen Feuerungsanlagen, die zur Erzeugung von Prozesswärme oder generell im gewerblichen Bereich im Einsatz sind. Mit einzubeziehen in der Feuerstättenschau sind aber nicht nur die Feuerungsanlagen selbst, sondern auch die Lüftungseinrichtungen, Verbrennungsluft- und Brennstoffversorgung und die Aufstellräume.
Je nach Länderrecht ist durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) der Bezirksschornsteinfegermeister (bevollmächtigter Bezirksschornsteinfegermeister) verpflichtet, bestimmte Überprüfungsaufgaben im Rahmen der EnEV zu tätigen.

Kesselzusammenbau
Gussgliederkessel können in einer losen und geblockten Lieferung bestehen. Bei der geblockten Lieferung wurde der Kessel bereits werkseitig zusammengebaut und auf Dichtheit überprüft. Aber auf Grund der örtlichen Gegebenheiten (z.B. zu enge Transportwege, zu hohes Gewicht) werden die Glieder des Gusskessel lose, also in Einzelteilen geliefert und vor Ort an der entsprechenden Stelle zusammengebaut.
Bei der Aufstellung des Kessels sind die vom Hersteller angegebenen Wandabstände zur Montage und Wartung einzuhalten. Der Kessel soll auf ein 5 –10 cm hohes, vollkommen ebenes und waagerechtes Fundament gestellt werden. Das Fundament soll mit der Kesselvorderkante abschließen. Es kann auch ein vom Hersteller angebotenes Fertigfundament (schallgedämmter Sockel) verwendet werden.
Werkzeuge und Hilfsmaterial
      •  Kesselpresswerkzeug
      •  Handhammer sowie Holz– oder Hartgummihammer
      •  Halbrundschlichtfeile
      •  Schraubendreher (Kreuzschlitz und Schlitz)
      •  Flachmeißel, Unterlegkeil, Blechstreifen
      •  Schraubenschlüssel SW 13, 19, 24, 36 und Steckschlüssel SW 19
      •  Putzwolle, Putzlappen
      •  Feines Schmirgelleinen
      •  Drahtbürste
      •  Maschinenöl
      •  Lösungsmittel (Benzin oder Verdünnung)
      •  Wasserwaage, Gliedermaßstab, Kreide, Richtlatte
Kesselpresswerkzeug

1 - Gegenflansch
2 - Zusatzflansch
3 - Presseinheit
4 - Zugstange
5 - Verlängerung
6 - Zylinderstift oder Keil

Zusammenbau am Beispiel eines Buderus Logano GE 615
Anordnung der Glieder im Kesselblock bei loser Lieferung
Die Montage des Kesselblockes erfolgt immer von hinten nach vorne, beginnend mit dem Hinterglied.
1 - Fundament/schalldämmtes Fundament
2 - Abgassammler
3 - Hinterglied
4 - Mittelglied mit Vorlaufanschluß
5 - Mittelglied
6 - Ankerstange
7 - Einbaurichtungspfeil
8 - Vorderglied
9 - Brennertür mit Brennerplatte

1
Hinterglied aufstellen
2
Naben entgraten
3
Naben einstreichen
4
Nippel einschlagen
5
Haftmittel einstreichen
6
Dichtschnur einlegen
7
Glied anschlagen
8
Glieder zusammenziehen
9
Ankerstangen setzen
1 Hinterglied aufstellen
Das Hinterglied aufstellen, ausrichten und durch Montagestangen gegen Umkippen sichern.
2 Naben entgraten
Den an den Naben vorhandenen Grat abfeilen und mit feinem Schmirgelleinen glätten.
3 Naben einstreichen
Die Dichtnuten mit einer Drahtbürste und einem Lappen und die Dichtflächen der Naben mit benzingetränktem Lappen reinigen. Danach die Dichtflächen der Naben mit Mennige gleichmäßig einstreichen.
4 Nippel einschlagen
Die Nippel für die dichtenden Verbindungen der Kesselglieder vorbereitet. Dazu die Nippel mit benzingetränktem Lappen reinigen un danach gleichmäßig mit Mennige einstreichen. Die Nippel gerade in die obere und untere Nabe des Hintergliedes einsetzen und mit kräftigen Hammerschlägen über Kreuz einschlagen. Der obere Nippel sollte nach dem Einschlagen ca. 10 mm gegenüber dem unteren Nippel weiter aus der entsprechenden Nabe herausragen. Hierbei sind die Herstellerangaben zu beachten
5 Haftmittel einstreichen
Die Dichtnuten müssen für das Einkleben der Dichtschnur sauber und trocken sein. Die Dichtnuten werden mit Haftmittel (Haftgrund) eingestrichen.
6 Dichtschnur einlegen
Die elastische Dichtschnur ist auf der Vorderseite des Hintergliedes, im oberen Nabenbereich beginnend, in die Dichtnuten einzulegen und leicht anzudrücken. Die Dichtschnur an den Stößen 2 cm überlappen und gut aneinander drücken.
7 Glied anschlagen
Zur Erleichterung der Montage sollte das zu montierende Kesselglied zunächst an dem Nippel der oberen Nabe angesetzt werden. Danach kann die Ausrichtung des Kesselgliedes an der unteren Nabe erfolgen. Dann das Kesselglied mit einem Hartgummi- oder Holzhammer an das vorhandene Kesselglied anschlagen.
8 Glieder zusammenziehen
Bevor die Nippel zum nächsten Mittelglied eingesetzt werden, ist das vorbereitete Kesselglied mit dem Kesselpresswerkzeug zusammenzuziehen.

• Die Druckflansche mit Spannmutter auf die Zugstangen aufschieben.
• Eine Zugstange durch die obere und eine durch die untere Nabe des Kessels schieben.
• Die Gegenflansche auf die Zugstangen aufschieben und jeweils mit Keil oder Zylinderstift sichern.
• Die Zugstange in der Mitte der Kesselnaben anhalten und die Presswerkzeuge mit der Spannmutter leicht zusammenziehen.
• Den Ratschenschlüssel auf die Spannmuttern setzen und die Kesselglieder durch gleichmäßiges Anziehen zusammenpressen.
• Das Kesselpresswerkzeug lösen und entfernen.
• Die Nippel auf korrekten Sitz überprüfen.

9 Ankerstangen setzen
Nach Anbau des Vordergliedes Presswerkzeug lösen, jedoch nicht abnehmen. Erst die Ankerstangen einsetzen.

 • Die Ankerstangen mit den aufgesetzten Federpaketen links und rechts, oben und unten neben den Naben des Kessels in die Gussnocken einsetzen
• Je eine Mutter von Hand auf die Ankerstangengewinde drehen.
• Die Muttern auf den Ankerstangen jetzt 1 bis 1½ Umdrehungen anziehen.
• Den Kessel in der Senkrechten und Waagerechten auf dem Fundament bzw. schalldämpfenden Unterbau ausrichten.
Das Kesselpresswerkzeug abnehmen.

Dichtheitsprüfung
Nach dem Zusammenbau ist der Vor- und Rücklaufanschluß zu verschließen (Flansch-Vorlaufanschluss mit Entlüftungseinrichtung). Es dürfen keine Druck-, Regel- oder Sicherheitseinrichtungen montiert sein. Der Kessel am Füll- und Entleeranschluß langsam mit Wasser füllen und an dem Heizkesselvorlaufanschluß mit Entlüfter ist gleichzeitig zu entlüften. Der Prüfdruck wird vom Hersteller oder der VOB Teil C - DIN 18380 vorgegeben.
Meinungen/Anregungen/Kritik
Arbeitstechniken im Heizungsbau
Arbeitstechniken im Lüftungsbau
Blechbearbeitungswerkzeuge
Werkzeugausstattung im SHK-Kundendienstwagen
Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmah-nung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
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