Gussgliederkessel können
in einer losen und geblockten Lieferung
bestehen. Bei der geblockten Lieferung wurde der Kessel bereits werkseitig
zusammengebaut und auf Dichtheit überprüft. Aber auf Grund der
örtlichen Gegebenheiten (z.B. zu enge Transportwege, zu hohes Gewicht)
werden die Glieder des Gusskessel lose, also in Einzelteilen geliefert
und vor Ort an der entsprechenden Stelle zusammengebaut. |
Bei der Aufstellung des Kessels
sind die vom Hersteller angegebenen Wandabstände zur Montage und
Wartung einzuhalten. Der Kessel soll auf ein 5 –10 cm hohes, vollkommen
ebenes und waagerechtes Fundament gestellt werden. Das
Fundament soll mit der Kesselvorderkante abschließen. Es kann auch
ein vom Hersteller angebotenes Fertigfundament (schallgedämmter
Sockel) verwendet werden. |
Werkzeuge und Hilfsmaterial |
- Kesselpresswerkzeug
- Handhammer sowie Holz– oder Hartgummihammer
- Halbrundschlichtfeile
- Schraubendreher (Kreuzschlitz und Schlitz)
- Flachmeißel, Unterlegkeil, Blechstreifen
- Schraubenschlüssel SW 13, 19, 24,
36 und Steckschlüssel SW 19
- Putzwolle, Putzlappen
- Feines Schmirgelleinen
- Drahtbürste
- Maschinenöl
- Lösungsmittel (Benzin oder Verdünnung)
- Wasserwaage, Gliedermaßstab, Kreide,
Richtlatte
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Kesselpresswerkzeug |
1 - Gegenflansch
2 - Zusatzflansch
3 - Presseinheit
4 - Zugstange
5 - Verlängerung
6 - Zylinderstift oder Keil
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Anordnung
der Glieder im Kesselblock
bei loser Lieferung |
Die Montage
des Kesselblockes erfolgt immer von hinten nach vorne,
beginnend mit dem Hinterglied. |
1 - Fundament/schalldämmtes
Fundament
2 - Abgassammler
3 - Hinterglied
4 - Mittelglied mit Vorlaufanschluß
5 - Mittelglied
6 - Ankerstange
7 - Einbaurichtungspfeil
8 - Vorderglied
9 - Brennertür mit Brennerplatte
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Haftmittel einstreichen |
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1 Hinterglied
aufstellen |
Das
Hinterglied aufstellen, ausrichten und durch Montagestangen gegen
Umkippen sichern. |
2 Naben
entgraten |
Den
an den Naben vorhandenen Grat abfeilen und mit feinem Schmirgelleinen
glätten. |
3 Naben
einstreichen |
Die
Dichtnuten mit einer Drahtbürste und einem Lappen und die Dichtflächen
der Naben mit benzingetränktem Lappen reinigen. Danach die
Dichtflächen der Naben mit Mennige gleichmäßig einstreichen. |
4 Nippel
einschlagen |
Die Nippel für
die dichtenden Verbindungen der Kesselglieder vorbereitet. Dazu
die Nippel mit benzingetränktem Lappen reinigen un danach gleichmäßig
mit Mennige einstreichen. Die Nippel gerade in die obere und untere
Nabe des Hintergliedes einsetzen und mit kräftigen Hammerschlägen
über Kreuz einschlagen. Der obere Nippel sollte nach dem Einschlagen
ca. 10 mm gegenüber dem unteren Nippel weiter aus der entsprechenden
Nabe herausragen. Hierbei sind die Herstellerangaben zu beachten |
5 Haftmittel
einstreichen |
Die
Dichtnuten müssen für das Einkleben der Dichtschnur sauber
und trocken sein. Die Dichtnuten werden mit Haftmittel (Haftgrund)
eingestrichen. |
6 Dichtschnur
einlegen |
Die elastische Dichtschnur
ist auf der Vorderseite des Hintergliedes, im oberen Nabenbereich
beginnend, in die Dichtnuten einzulegen und leicht anzudrücken.
Die Dichtschnur an den Stößen 2 cm überlappen und
gut aneinander drücken. |
7 Glied
anschlagen |
Zur
Erleichterung der Montage sollte das zu montierende Kesselglied
zunächst an dem Nippel der oberen Nabe angesetzt werden. Danach
kann die Ausrichtung des Kesselgliedes an der unteren Nabe erfolgen.
Dann das Kesselglied mit einem Hartgummi- oder Holzhammer an das
vorhandene Kesselglied anschlagen. |
8 Glieder zusammenziehen |
Bevor
die Nippel zum nächsten Mittelglied eingesetzt werden, ist
das vorbereitete Kesselglied mit dem Kesselpresswerkzeug zusammenzuziehen. |
• Die Druckflansche mit Spannmutter
auf die Zugstangen aufschieben.
• Eine Zugstange durch die obere und eine durch die untere
Nabe des Kessels schieben.
• Die Gegenflansche auf die Zugstangen aufschieben und jeweils
mit Keil oder Zylinderstift sichern.
• Die Zugstange in der Mitte der Kesselnaben anhalten und
die Presswerkzeuge mit der Spannmutter leicht zusammenziehen.
• Den Ratschenschlüssel auf die Spannmuttern setzen
und die Kesselglieder durch gleichmäßiges Anziehen
zusammenpressen.
• Das Kesselpresswerkzeug lösen und entfernen.
• Die Nippel auf korrekten Sitz überprüfen.
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9 Ankerstangen setzen |
Nach Anbau des Vordergliedes
Presswerkzeug lösen, jedoch nicht abnehmen. Erst die Ankerstangen
einsetzen. |
• Die Ankerstangen mit
den aufgesetzten Federpaketen links und rechts, oben und unten
neben den Naben des Kessels in die Gussnocken einsetzen
• Je eine Mutter von Hand auf die Ankerstangengewinde drehen.
• Die Muttern auf den Ankerstangen jetzt 1 bis 1½
Umdrehungen anziehen.
• Den Kessel in der Senkrechten und Waagerechten auf dem
Fundament bzw. schalldämpfenden Unterbau ausrichten.
• Das Kesselpresswerkzeug abnehmen.
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Dichtheitsprüfung
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Nach dem Zusammenbau ist der Vor- und
Rücklaufanschluß zu verschließen (Flansch-Vorlaufanschluss
mit Entlüftungseinrichtung). Es dürfen keine Druck-, Regel-
oder Sicherheitseinrichtungen montiert sein. Der Kessel am Füll-
und Entleeranschluß langsam mit Wasser füllen und an dem Heizkesselvorlaufanschluß
mit Entlüfter ist gleichzeitig zu entlüften. Der Prüfdruck
wird vom Hersteller oder der VOB Teil C - DIN 18380 vorgegeben. |
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Kesseltausch |
Alle für die Ausführung notwendigen Angaben,
Unterlagen und Bauzeichnungen müssen
vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt werden. |
Die Planung umfasst viele Gesichtspunkte, die mit dem
Kunden abgesprochen werden müssen. |
- Richtige Leistungsanpassung des Kessels, Heizlastberechnung (evtl.
nach dem Hüllflächenverfahren)
- hydraulischer Abgleich (notfalls Erneuerung der TH-Ventile oder
Rücklaufverschraubung) – wenn beauftragt
- Schornsteinberechnung und notfalls Schornsteinsanierung
- Brennerleistung auf die Anlage einstellen
- Ausstellung des Energieausweises
- Richtige Auswahl der Heizungspumpe und Einstellung der Pumpenleistung,
eine selbstregelnde Pumpe der Energieeffizienzklasse A einsetzen
- Richtiger Einbau der Sicherheitseinrichtungen
- Anschluss des SV mit Abblasleitung in einen Abfluss,
- des Ausdehungsgefäßes (gut zugänglich) mit Kappenventil
entleerbar
- auf der Saugseite der Pumpe und der Anschluss möglichst von
unten mit Wärmedämmschleife mit Entlüftung
- Richtige Dimensionierung des MAG und Einstellung des Vordrucks
statische Höhe + 0,3 bar – Vordruck mit wasserfestem
Stift auf dem Typenschild aufschreiben - Mindestdruck + 0,3 bar
mit dem roten Zeiger am Manometer einstellen
- Richtige Dämmung der Rohrleitungen und Armaturen nach der
EnEV und fachgerecht ausgeführt
- Richtige Positionierung der Fühler,
- Vorlauffühler für Mischer mit Tauchhülse (wasserberührt)
oder
Anlegefühler mit Wärmeleitpaste
- Temperatursensoren von Wärmemengenzähler mit Tauchhülse
und Wärmetasche (wassergerührt)
- Spüleinrichtungen in Vor- und Rücklauf vorsehen (Ideal
> Multifunktionshähne) in ausreichender Dimension (mindestens
im Durchmesser der Rohrleitung)
- Spülen der gesamten Heizungsanlage mit Reinigung und anschließender
Befüllung mit einem Korrosionsschutzmittel, Ausstellung eines
Spülprotokolls
- Anlageninbetriebnahme „erste Inbetriebnahme“
- Dämmung aller Rohrleitungen nach der EnEV - sauber verarbeitet
- Regelung des Kessels einstellen
- Heizkreise einstellen (wenn beauftragt)
- Einweisung des Betreibers in die Anlage, Erläuterung des
optimalen Nutzerverhaltens, Hinweis auf besondere Betriebsbedingungen
der Anlage
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Dokumentationen und Nachkontrolle der
Anlage wird angeboten und muss vom Auftraggeber in Auftrag gegeben werden |
Dokumentation der vollständigen Berechnungen,
Voreinstellungswerte, Einstellprotokolle (Brennereinstellung, Ventileinstellungen,
Pumpenleistung, MAG, Spülprotokoll, Abnahmeprotokoll), Strangschema,
Leitungsverlauf der Rohrleitungen (soweit feststellbar) |
Digitale Fotos zur späteren Überprüfbarkeit |
- Aushändigung der Unterlagen an den Bauherren
- Eingabe der Daten in die Datenbank
- Ablage der Unterlagen im Betrieb |
Anmeldung der Anlage bei allen erforderlichen Stellen |
Nachkontrolle der Anlage innerhalb des ersten Betriebsjahres |
Angebot eines für die Garantie notwendigen Wartungsvertrages |
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