Innovative
Projekte in der Haustechnik |
|
|
|
|
Bioreaktor-Fassade |
Quelle:
© Arup GmbH |
|
Zur Internationalen
Bauausstellung (IBA) 2013 in Wilhelmsburg
bei Hamburg wurde ein Gebäude erstellt, das sich selbst
mit Energie versorgt. Das nachhaltige regenerative
Energiekonzept wurde von drei Partnern
entwickelt (SSC Strategic Science Consult GmbH (Verfahrenstechnik
und Prozessführung), Arup Deutschland GmbH [Projektkoordination,
Konzeption und Engineering] und Colt International [Design und System-
und Komponentenfertigung]).
Das Algenhaus
BIQ ist mit einer Bioreaktor-Fassade
ausgestattet, in der Mikroalgen gezüchtet,
regelmäßig abgeerntet und in Biogas
umgewandelt werden. Die Mikroalgen sind äußerst dynamische
Organismen. Die Einzeller nutzen das Sonnenlicht
für ihr Wachstum und wandeln im Zuge der Photosynthese
CO2 sowie Nährsalze um in die so genannte Biomasse,
die später als Rohstoff für die Erzeugung von Biogas
als Energiequelle für ganz unterschiedliche
Anwendungen gebraucht werden.
Dabei sind Mikroalgen effizienter in der Umwandlung
von Lichtenergie in Biomasse als
andere Pflanzen, denn sie teilen sich bis zu einmal am Tag und verdoppeln
damit ihre Biomasse. Ein Gramm trockene Biomasse enthält etwa
23 kJ Energie.
Die Bioreaktoren sind transparente, plattenförmige
Hohlkörper, die als Behälter für
die Algenkulturen dienen. Diese Elemente sind zur größtmöglichen
Ausnutzung des Sonnenlichts an der Gebäudeaußenseite
und bilden somit zum einen das Gesicht des Gebäudes von außen
betrachtet – von innen liegen sie direkt im Blickfeld der
Gebäudenutzer.
Die Reaktoren sind 2,60 m hoch, 0,7 m breit und etwa zwei Zentimeter
dick. Der Hohlraum fasst etwa 24 Liter – Raum für das
mit Nährsalzen angereicherte „Kulturmedium“, in
dem die Algen angesiedelt werden. Jeder Bioreaktor hat einen Zu-
und einen Ablauf – auf diese Weise können alle Reaktoren
miteinander zu einem zirkulierenden System verbunden werden. Quelle:
Colt International GmbH |
|
|
Funktionsschema
- Die Bioreaktorfassade wird mit ihren Funktionen der Wärmegewinnung,
Biomasseproduktion und Rauchgasreinigung als geschlossenes
System direkt an die Haustechnik gekoppelt |
Quelle:
© Arup GmbH |
|
Damit die Mikroalgen innerhalb des
Reaktors nicht absinken, wird das Kulturmedium mittels Druckluft
ständig in Bewegung gehalten. Die hohen Strömungsgeschwindigkeiten
an den Innenflächen des Bioreaktors verhindern, dass sich
die Mikroalgen absetzen oder faulen.
Kontinuierlich wird zudem CO2 in den Reaktor eingebracht, um das
Wachstum der Mikroalgen zu fördern. Damit sich das Gas gut
im Reaktor verteilt, wurden im Innenraum jeweils drei parallel
laufende vertikale Stege angebracht. Sie bilden vier voneinander
getrennte Kanäle, durch die das CO2 weit in den Innenraum
des Reaktors eingebracht werden kann. Diese Stege geben dem Reaktorkörper
außerdem eine markante Optik. Deutlich sieht man, wie das
Gas durch die Elemente aufsteigen.
|
|
|
Intelligenter
Kreislauf - In der Bioreaktorfassade wachsen mit Hilfe von
Tages- bzw. Sonnenlicht Mikroalgen |
Quelle:
© Otto Wulff Bauunternehmung GmbH / schönknecht
: kommunikation gmbh |
|
|
Die Bioreaktoren
werden in Reihe geschaltet, damit das Algen-Kulturmedium
zirkuliert. Eine Station des Kreislaufes ist die Haustechnik-Zentrale.
Hier können sowohl die Biomasse als auch die Wärme entnommen
werden. Die gewonnene Energie wird von der Energiemanagementzentrale gespeichert
bzw. verteilt.
Weitere Komponenten des Energiekreislaufs:
Wärmetauscher
Über Tag fungieren die Reaktoren wie solarthermische Absorber: Aufgrund
des Lichteinfalls heizen sie sich zusätzlich auf. Im Haustechnikraum
wird die Wärme über einen Wärmetauscher abgeleitet und
anschließend im oder am Gebäude gespeichert (zum Beispiel mit
Erdsolespeicher bzw. PCM-Speicher) oder direkt für die Brauchwassererwärmung
genutzt.
Algenabscheider
Die beim Wachstum der Algen entstehende Biomasse wird mit einem Algenabscheider
automatisch „geerntet“. Dabei werden die Mikroalgen von dem
Kulturmedium getrennt, ein dicker Brei aus Algenbiomasse wandert in einen
Sammelbehälter. Das Kulturmedium wird in den Kreislauf zurückgespeist.
Die Algenbiomasse kann nun in einer Konversionsapparatur zu Methan (Biogas)
umgewandelt werden.
Konversionsanlage
Auf dem Weg der so genannten hydrothermalen Konversion (physikalisch-chemische
Konversion im Unterschied zur biologischen Konversion (mikrobielle Fermentation)
wird die Algenmasse in Biogas umgewandelt. Dabei liegt die Effizienzquote
bei 70 bis 80 Prozent. Das Biogas kann entweder ins öffentliche Erdgasnetz
eingespeist werden, zur Betankung von Erdgas-Autos oder in Blockheizkraftwerken
genutzt werden.
Zu- und Abluftleitungen
Für die kontinuierliche Umwälzung des Kulturmediums in den Bioreaktoren
wird Druckluft zugeführt (Leitungsdurchmesser ca. 25mm). Sie funktioniert
ganz ähnlich wie bei ETFE-Kissen.
Energie-Management-Zentrale
Eine automatisierte Prozess- und Anlagenführung ermöglicht die
kontinuierliche Kultivierung der Algen, koppelt sie bei minimalem Unterhaltungsaufwand
mit deren Ernte und Verwertung. Die hierfür benötigte zusätzliche
Technik kann als „plug-in“ in standardisierte Haustechniklösungen
integriert werden. Die Wasserversorgung und die Entsorgung der Bioreaktoren
erfolgt über das städtische Frisch- und Abwassersystem. Über
die Energie-Management Zentrale erfolgt auch die vertikale und horizontale
Ausrichtung der Bioreaktor-Fassade um die Produktion von Wärme und
Biomasse, aber auch die Funktionalitäten Wärme-, Hitze- und
Lichtschutz sowie Schalldämmung zu steuern. Die Steuerungstechnik
entspricht einem gängigen Standard. |
|
|
Bioreaktoren
und Biomeiler können genutzt werden,
um Warmwasser, Methangas oder Biomasse zu erzeugen. |
-
Warmwasser
Im Inneren der Anlage entstehen, wie bei einem Hochbeet, Temperaturen
bis zu 70 °C. Diese Wärme kann über Rohrleitungen zur
Wassererwärmung oder bei größeren Anlagen auch zur
Beheizung von Ein- oder Mehrfamilienhäusern genutzt werden.
-
Methan-Gas
Aus der Biomasse kann unter Luftabschluss und Temperaturen über
37 °C Methangas erzeugt werden. Dieses leicht brennbare Gas kann
in einem Gasherd, Motor oder einer Gastherme genutzt werden.
- Biomasse
Ein hochwertiger Kompost bzw. Dünger ist ein Abfallprodukt dieser
Vorgänge.
|
Bioreaktor |
|
Bioreaktor
(Fermenter) |
Quelle:
Forschungszentrum Jülich |
|
Bioreaktoren
gibt es in vielen Konstruktionsformen und Funktionsvarianten.
Am häufigsten wird der Rührwerkreaktor
(Fermenter) verwendet. |
Die Wachstumsbedingungen müssen an jeder Stelle
des Reaktionsraums gleich und genau konrollierbar
sein. Deswegen muss der Reaktor eine möglichst
homogene Kultur von Mikroorganismen erhalten. Dies
wird durch eine Durchmischung mit einem Rührwerk
erreicht. An den Wänden angebrachte Strombrecher
verhindern, daß die Flüssigkeit als ganzes
in gleichmäßige Rotation versetzt wird.
Zusätzliche Durchmischung wird durch aufsteigende
Luftblasen erreicht, die aus der Ringbrause der
Belüftung am Boden des Reaktors austreten.
Die optimale Wachstumstemperatur wird durch ein
Wärmetauschersystem aufrechterhalten, dessen
Halbrohrschlangen auf die Reaktorwand aufgeschweißt
sind. |
Quelle: Institut
für Biologische Informationsverarbeitung - Forschungszentrum
Jülich |
|
|
|
|
|
Biomeiler |
Für dieses
System ist nur geringer materieller Aufwand notwendig,
um einen Biomeiler aufzubauen, in Gang zu setzen
und zu nützen. Der Biomeiler besteht zur Hauptsache aus Baum-
und Strauchschnitt. |
Der
natürliche Verrottunsprozess
setzt durch eine Verdichtung und Verschlämmung
mit Wasser ein. So entstehen im Meiler Temperaturen
bis zu 70 °C. Diese Verrottungswärme
kann zur Warmwassererwärmung genutzt werden,
indem man Wasserrohre im Verrottungmaterial verlegt.
|
Je
nach Größe des Meilers können damit
ein Gewächshaus, Wintergarten, Trinkwasserspeicher
oder Wohnhaus beheizt werden. Aber in einem Biomeiler
kann auch Biogas produziert werden.
Dieses Gas kann zur Verbrennung
in einem Gasherd, Verbrennungsmotor (Stromaggregat)
oder einer Gastherme verwendet werden. |
Nach
ca. 10 bis 16 Monaten ist die Energiegewinnung
erschöpft und es bleibt ein mit Mikroorganismen
durchsetzter Kompost (Dünger)
übrig. |
|
|
|
|
|
Sie können
sich Ihren Biomeiler selbst bauen oder
sich einen von einem unserer zertifizierten Partner
komplett erstellen lassen.
|
Für
beide Möglichkeiten gibt es außerdem eine weitere
Option - Sie organisieren einen
Workshop
zum Aufbau ihres Biomeilers
und können dadurch Kosten auf verschiedene Art einsparen. |
Das sind die Schritte
zum eigenen Biomeiler:
|
- Auswahl des Anlagetyps
- Berechnung der Größe
des Biomeilers
- Fläche, Positionierung
und Zugang
- Berechnung der Größe
des Biomeiler online oder mit Ihrem Fachberater
- Ihre Lösung
- Anschluss an Ihre Heizungsanlage
- Installieren Sie Ihren
Biomeiler
|
Falls
sie Ihren Biomeiler selbst bauen wollen, findet Sie alle
notwendigen Komponenten und Zubehör in unserem
Online
Shop. |
|
|
|
|
|
THERMODYNcool |
Quelle:
DIMMOBAU AG |
|
|
Kühlbrunnen
(Klimabrunnen) |
Das System THERMODYNcool
benötigt keine Luft umwälzenden
Klimageräte, um eine Raumluftkühlung
und -entfeuchtung zu erreichen. Ein gekühlter
Wasserfilm, der über eine Fläche fließt,
steht in direktem Kontakt mit der Raumluft. Das kühlt
sie erstens ab und senkt zweitens die
Strahlung, die Personen und Gegenstände
im Raum erwärmt. Dabei wird die in der Raumluft enthaltene
Flüssigkeit auskondensiert und kalte,
trockene Luft zum Boden transportiert. >
mehr
|
|
|
|
|
Bei Warmwasserheizungssystemen
erfolgt die Wärmeverteilung üblicherweise
über mehrere Heizkreise, welche bedarfsorientiert
die Heizwassermassenströme an die Wärmeübertrager
leiten. Für die zentrale Warmwasserbereitung, die Einbindung
eines Pufferspeichers und beim Einsatz regenerativer Energiequellen
(z. B. die Einbindung eines Festbrennstoffkessels) werden weitere
Heizkreisläufe benötigt. Unabhängig davon, ob es
sich um eine Neuinstallation oder um die Erweiterung einer bestehenden
Heizungsanlage handelt, ist die Installation relativ aufwändig
bzw. sehr komplex. |
|
|
|
Um den Installationsaufwand
und gleichzeitig die Anzahl der Umwälzpumpen
zu reduzieren, wurde ein kompakter
Heizungsverteiler mit integrierter Umwälzpumpe
(NE-Fluidverteiler) entwickelt. Er vereinfacht
die Heizungsinstallation, reduziert die Installationskosten
und Stromkosten deutlich. In der Grundvariante
erhielt der NE-Fluidverteiler im Mai 2015 durch
das Europäische Patentamt die europaweit
gültige Patentierung.
Der NE-Fluidverteiler
verfügt über vier Zu- bzw. Abgänge
und benötigt für alle Kreisläufe
der Wärmeverteilung lediglich eine
Umwälzpumpe, die direkt auf dem Verteiler angebracht
ist. Nur wenn unterschiedliche Systemtemperaturen
gefahren werden sollen, kommt eine weitere Pumpe
zum Einsatz.
Zur Erläuterung der hydraulischen Funktionsweise
des Fluidverteilers wird folgende Anlagenkonfiguration
zugrunde gelegt:
• ein Hauptkessel (Erdgas)
• eine zentrale
Warmwasserbereitung
• ein Festbrennstoffkessel
• ein Pufferspeicher
• Beheizung der Räume erfolgt mittels
Heizkörper
Konstruktiv ist der NE-Kompaktverteiler mit einem Dreiwege-Mischer
vergleichbar, der in einem vierten Abgang
um ein Stellventil erweitert ist. Er verfügt
über zwei Mischkammern. Die obere Kammer
(Kammer 1) ist mit dem Stellventil (a) und
einem Abgang für den Heizungsvorlauf zu
den Heizkörpern (b) ausgestattet. Die untere Kammer
(Kammer 2) bildet über (c) den Anschluss für den Rücklauf
der Fußbodenheizung und verbindet den
Verteiler über (d) mit dem Vorlauf aus dem Haupt- bzw.
dem Festbrennstoffkessel. Die drehzahlgeregelte Hocheffizienzpumpe
ist mittig auf dem NE-Fluidverteiler angebracht und wirkt
auf beide Kammern. Sie ist die Schnittstelle
zur Aufrechterhaltung der permanenten Betriebsweise
als Drei- bzw. Vierwegemischer. In Kammer 1
entsteht ein Förderstrom, in Kammer
2 eine Saugwirkung.
Folgende Punkte kennzeichnen die
Wärmeverteilung bzw. sind Voraussetzung
für die Anlagenhydraulik im NE-Fluidsystem:
• In der gesamten Verrohrung der Anlagenkomponenten ist
kein Rückschlagventil installiert.
• Keine separate Kesselrücklaufanhebung.
• Motorstellventile (Zonenventile) zur Steuerung der Heizwasser-Massenströme.
|
|

Quelle: Nevzat Elkün NE-Heizungssysteme
|
Betrieb über die Wärmeerzeuger
Die Kesselvorläufe von Hauptkessel und Festbrennstoffkessel sind
als T-Stück über ein Zonenventil gekoppelt. Der Zulauf zum
Kompaktverteiler erfolgt über den Anschlussstutzen "d".
Für die Wärmeverteilung stehen drei Betriebszustände
zur Verfügung: Über den Anschlussstutzen "a" wird
der Pufferspeicher geladen; über den Anschlussstutzen "b"
wird der Heizkreis zu den Heizkörpern bedient oder der Warmwasserspeicher
erwärmt. Letzteres erfolgt wiederum durch ein Zonenventil, das
sich im Heizungsvorlauf befindet und die Funktion der Speichervorrangschaltung
übernimmt.
Das Laden des Pufferspeichers erfolgt im oberen Drittel des Speichers
von oben nach unten. Der Kesselrücklauf ist etwa auf Mitte des
Speichers angeordnet. Der Pufferspeicher wird bei dieser Anlagenkonfiguration
auf eine Temperatur von mindestens 75 °C gebracht. Durch die Anordnung
des Rücklaufes hat dieser eine auch für den Festbrennstoffkessel
ausreichende Temperatur (= 60 °C). Mit dieser konstruktiven Rücklauftemperaturanhebung
ist eine geringstmögliche Kondensation an den Kesseltauscherflächen
gewährleistet.
Sowohl beim Kreislauf zu den Heizkörpern als auch bei der Warmwasserbereitung
lässt sich optional ein Teil des Heizungswassers über den
Pufferspeicher führen, sodass auch hier eine Rücklauftemperaturanhebung
möglich ist.
Entladen des Pufferspeichers
Mit Bezug auf die geringere Taktung des Hauptkessels und einer optimalen
Nutzung regenerativer Energien wird die Wärmeverteilung aus dem
Pufferspeicher die vorrangige Betriebsweise sein. Hierbei wird über
das NE-Stellventil die Funktion von Anschluss "a" am Kompaktverteiler
umgekehrt. Parallel dazu erfüllt nun der zuvor als Kesselrücklauf
benutzte Anschluss am Pufferspeicher, die Funktion des Heizungsrücklaufes.
Die Betriebsweisen für den Heizkreis der Heizkörper bzw. der
Warmwasserbereitung bleiben davon unberührt.
Regelung des NE-Fluidsystems
Die Steuerung im NE-Fluidsystem ist unkompliziert. Festbrennstoff- und
Hauptkessel sind, wie üblich gegenseitig über einen Abgasthermostat
im Abgasrohr des Festbrennstoffkessels geblockt. Der Pufferspeicher,
die Warmwasserbereitung und die Heizkreise sind mit Thermostaten bzw.
Temperaturfühlern bestückt. Bei modernen Kesseln regelt deren
Steuereinheit die Wärmeverteilung, inklusive Steuerung der Massenströme
durch die Zonenventile. Alternativ lässt sich, beispielsweise bei
der Sanierung im Bestand, ein externes, handelsübliches Regelgerät
verwenden.
|
|
|
Es ist immer
wieder schwierig, schlecht zugänglichen Stellen
von Rohrleitungssystemen (z. B. Flanschbauteile, Ventile,
kurze Bögen, V- und T-Stücke) mit passenden Dämmmaterialen
dampfdicht zu dämmen. Mit den herkömmlichen
Dämmmaterialien braucht man schon geübte Hände und viel
Erfahrung. Aber auch dann ist es schwierig, die Dämmstoffe fachgerecht
so anzubringen, dass sie dampfdicht bleiben und dazu noch optisch
einwandfrei sind und bleiben. |
|
Conti®
Thermo-Protect |
|
Dämmen
einer Flanschverbindung |
Quelle:
ContiTech AG |
|
Mit dem Isoliermaterial
Conti® Thermo-Protect (spezielle Silikonkautschukmischung)
ist eine Lösung (hauptsächlich
für Industrieanlagen) entwickelt worden,
die in der Lage ist, eine durchgehende und
vollständige Isolierung (Abdichtung)
bzw. Dämmung der Anlagen zu gewährleisten.
Es eignet sich auch für schwer zugängliche oder
kritische Stellen, an denen die herkömmlichen Möglichkeiten
zur Abdichtung oder Dämmung scheitern. Das Material ist
hoch flexibel, plastisch verformbar
(knetbar) und ohne Einsatz von Klebestoffen
sehr einfach zu verarbeiten. |
Das Dämmmaterial
mit einer speziellen mikroporösen Struktur
ist sehr gut zu verarbeiten. Es kann problemlos um jede Art
von Abzweigungen geformt oder gewickelt
werden. Bei +130 °C vulkanisiert aufgrund
der Wärme der Materialoberfläche das Material selbständig,
wodurch ein stabiles Formteil entsteht. Es
ist von + 250 °C bis - 50 °C
noch flexibel. Außerdem ist das Material selbsthaftend,
wasserabweisend und selbstverlöschend, UV-stabil und
witterungsfest. |
Das Material
verbindet sich mit den darunterliegenden
Anlagenteilen und dichtet derart lückenlos
ab, dass austretendes heißes Wasser
oder Dampf nicht durch die Dämmschicht austreten kann.
Undichtigkeiten (an Flanschverbindungen,
Rohrleitungen) werden durch eine Ausbeulung
angezeigt. Hier kann die Dämmschicht problemlos entfernt
werden. Vulkanisierte Formteile können
jederzeit wieder verwendet werden. |
Inwieweit
dieses Material auch in Heizungs- Solar- und Kühlanlagen
eingesetzt werden kann, sollte bei dem Hersteller erfragt
werden. |
|
|
|
|
|
VIP/QASA
Elemente - Flächenwerkstoffe:
Holz, Alu, Stahl, Kunststoffe, Holzwerkstoffe, Glas, Beton,
Verbundwerkstoffe aller Art |
Quelle:
VARIOTEC GmbH & Co. KG |
|
VIP
- Vakuum- Isolations-Paneele
Da die Hüllfolie eines Vakuum-Isolations-Paneels
(VIP) sehr anfällig gegen Beanspruchung
und Beschädigung beim Transport, beim Handling
und beim Einbau an der Baustelle ist, wird es werkseitig mit Schutzdeckschichten
und sicherem Kantenschutz (QASA-Bauteile)
versehen. Neben der Vorbeugung vor mechanischen Beschädigungen
übernehmen die Deckschichten Aufgaben sowohl im Design, als
auch in der jeweils geforderten Funktion.
Für den rechnerischen Nachweis des Wärmedurchlasswiderstandes
gilt für das VIP (ohne Schutzdeckschichten) der „Bemessungswert“
der Wärmeleitfähigkeit lambda(R):
0,007 W/(m·K). Bei diesem Wert ist die
Alterung der VIP`s sowie die Wärmeverluste
durch den Wärmebrückeneffekt des Randbereiches
der VIP-Paneele berücksichtigt. Bauteile in denen VIP-Paneele
verwendet werden, müssen auch im Fall des Versagens des Vakuums
die Anforderungen an den Mindestwärmeschutz
nach DIN 4108-2, Tabelle 3 erfüllen. Für das belüftete
VIP gilt der „Bemessungswert“ der Wärmeleitfähigkeit
lambda(R): 0,020 W/(m·K).
Die VIP-Elemente dürfen einen Wert von 80 °C nicht überschreiten
und sind normalentflammbar (B2). |
|
Eine mehrlagige,
metallisierte Hochbarrierefolie schließt
den unter Vakuum stehenden Stützkern
aus pyrogener Kieselsäure und Infrarottrübungsmittel
diffusions- und luftdicht ab. |
|
Funktionsprinzip
der Vakuum- Isolations-Paneele |
Quelle:
VARIOTEC GmbH & Co. KG |
|
|
Vakuumdämmung
mit VIP - VARIOTEC GmbH & Co. KG
Vakuum-Isolations-Paneele
im Gebäudesektor - VARIOTEC GmbH & Co. KG
QASA-Bauteile
- VARIOTEC GmbH & Co. KG |
|
|
|
Immer häufiger
wird das diffusionsdurchlässige und
wasserdichte Aerogel bei
Temperaturen von -200 °C bis +650
°C im Hausbau (Transparente
Wärmedämmung) und der Haustechnik
eingesetzt. Die Dämmmatten haben einen 2x bis 8x besseren
Dämmwert (Wärmeleitwert ab 0.013 W/mK)
gegenüber den üblichen Dämmaterialien. Das
Material ist flexibel, rollbar, schneidbar, klebbar, diffusionsdurchlässig,
wasserabweisend und die Klassifizierung des Brandverhaltens
nach DIN EN 13501-1 ist je nach Aerogeltyp die Klasse A1,
A2, B oder E. |
Die Einsatzbereich
sind |
-
Kälte-
und Wärmedämmung: Die Aerogelprodukte
Spaceloft und Cryogel sind bis -200 °C im Kältebereich
und bis +200 °C im Wärmebereich in den Materialstärken
von 3 mm bis 10 mm bestens einsetzbar.
-
Industriedämmung:
Für die Industrie kommt das Produkt Pyrogel 250
bis +385 °C zur Anwendung.
- Hochtemperaturdämmung:
Das Aerogelprodukt Pyrogel XT ist für den Hochtemperaturbereich
bis +650 °C einsetzbar. Durch die A1-Brandklassifizierung
nach DIN EN ist das Produkt Pyrogel XT auch für den
Brandschutz geeignet. Quelle: AGITEC
AG
|
Zur Herstellung
von Aerogel verwendet man Kieselgel. Dieses
wasserhaltigen Gel erhält man, indem man "Wasserglas"
(eine Lösung von Kieselsäure) in Natronlauge
ansäuert. Danach bildet sich erst einmal freie Kieselsäure.
Die Kieselsäuremoleküle, in denen mehrere reaktionsfähige
Molekülgruppen an ein Siliziumatom gebunden
sind, sind indes nicht stabil. Die Mixtur trübt sich,
geliert und geht in porenreiches Kieselgel über. |
. |
|
|
|
|
|
|
PCM
(phase change material) |
Phasenwechselmaterialien
(Latentwärmematerial)
können zur Wärme- und Kältespeicherung
und zur Begrenzung von Temperaturspitzen
(Überhitzungsschutz) eingesetzt werden.
Durch die Nutzung des Phasenwechsels (fest-flüssig
oder flüssig-fest) verfügt das Material über ein hohes
Speichervolumen, da die Wärmekapazität
um ein vielfaches höher ist als herkömmliche
Materialien bzw. Medien. |
|
Wärmekapazität
verschiedener Materialien |
Quelle:
Rubitherm
Technologies GmbH |
|
Die
PCM's werden aus Salzen
(z.B. Glaubersalz, Natriumacetat) oder
organischen Verbindungen
(z.B. Paraffine, Fettsäuren) hergestellt.
|
Die
thermische Energie kann
bei einer festgelegten Temperatur zeitversetzt
entnommen werden. Dadurch ergeben
sich viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten: |
- Speicher
zur Raumklimatisierung
- Speicher
zur Spitzenlastverringerung
- Pufferspeicher
für Solar-, Festbrennstoff- und Wärmepumpentechnik
bzw. Heizungstechnik
- Fassadendämmung
- Luftkollektoren
- Verpackungen
(Menütransporte)
- Speicher
für medizinische Anwendungen - Transportkühlung
- in der
Kleidung zur Pufferung der Körpertemperatur
- Temperaturpufferung
an elektrischen Bauteilen
|
|
|
|
Abpufferung
der Raumtemperaturspitzen |
Quelle:
ZAE Bayern |
|
Der
Vorteil des PCM's liegt
in der Nutzung der latenten
Wärme während des Phasenwechsels.
Aber es wird auch sensible
(fühlbare) Wärme gespeichert.
Hier liegt auch der Grund, dass sie in
unterschiedlichen Baumaterialien
(Gipsplatten und -putze, Porenbetonsteine,
Kühldeckenelemente, Estriche, Holzwerkstoffe,
Spachtelmassen) eingesetzt werden. Auch
in Glasscheiben kann
das Material eingebracht werden. |
|
|
|
Das Micronal®
PCM ist ein Phasenwechselmaterial,
das bei einer Raumtemperatur bei 21 °C, 23 °C oder 26 °C
einen Phasenwechsel von fest nach flüssig vollzieht. Dabei
werden sehr große Mengen an Wärme gespeichert. Das Material
enthält im Kern der Mikrokapsel (ca. 5
µm) ein Latentwärmespeichermaterial aus
einer speziellen Wachsmischung. Diese nimmt
bei einem Temperatur-anstieg über eine festgelegte Temperaturschwelle
(21 °C, 23 °C oder 26 °C) die überschüssige Wärmeenergie
der Raumluft auf und speichert diese im Phasenwandel. Wenn
die Temperatur unter die Temperaturschwelle absinkt gibt
die Kapsel diese gespeicherte Wärmeenergie wieder ab.
|
|
30
kg Micronal® PCM bieten etwa 1
kWh Speicherleistung. |
- 26
°C für den sommerlichen
Überhitzungsschutz (z.B. in Dachgeschossen
oder für die passive Anwendung in warmen
Regionen)
- 23
°C für die Stabilisierung
der Raumtemperatur im
Komfortbereich, dadurch häufige Nutzung
des PCM-Effektes. Wichtigstes Produkt
für aktive und passive Anwendungsfälle.
- 21
°C für die Nutzung in Flächenkühlsystemen
|
|
|
|
Die Beladung
des Speichers findet eigenaktiv
statt. Die Entladung des Speichermaterials
kann durch die natürliche Luftbewegung,
durch eine mechanische Lüftung oder durch
regenerative oder konventionelle
Kühlkonzepte erfolgen. |
|
Das
Micronal® PCM kann in unterschiedlicher
Form in die Baustoffe integriert werden.
Die Mikrokapseln
(BASF Micronal® PCMDispersionen) können
in flüssiger
Form in Wasser dispergiert
oder in pulverförmiger
Form in Baustoffen (trockene
Fertigmischungen z. B. Gips- oder Zementmörtel)
gemischt werden. |
|
|
|
|
|
|
Wirkungsweise |
Anwendung
als Putz |
Quelle:
BASF SE |
|
Beispiel 1 |
Das regenerative
Kühlkonzept mit Kühldecken des Gebäudes basiert
auf der regenerativen Kühlung durch Erdwärmesonden,
deren Kühlwasser im Kreis durch die Kühldeckensegel gepumpt
wird. Die Regeneration des PCM erfolgt somit durch Wasser
als Energietransportmedium und ist unabhängig von den nächtlichen
Temperaturen. Die Gebäudemasse wird durch Nachtauskühlung
mit automatischen Fensteröffnungen zusätzlich entladen.
|
|
Regeneratives
Kühlkonzept mit Kühldecken |
Quelle:
Dipl.-Ing. (FH) Marco Schmidt, BASF SE |
|
Tagsüber
erfolgt die Kühlung
des Gebäudes durch stille
Kühlung über die Kühlsegel.
Das PCM darin stellt im Bedarfsfall
(bei unzureichender “just-in-time”
Kühlleistung) weitere Kühlreserven
zur Verfügung und dämpft die
Spitzenlast ab. Die Lüftungsanlage
ist im Sommerfall
nur für den hygienischen
Luftwechsel
zuständig und übernimmt im Winterfall
die Luftführung für die Wärmerückgewinnung.
Die Fußbodenheizung
wird betrieben mit Abwärme
aus der Produktionshalle, welche
sich an das Gebäude anschließt.
Alle konventionellen Kühlaggregate
konnten entfernt werden.
Quelle:
BASF SE |
|
|
|
Beispiel
2 |
Micronal®
PCM stellt die Grundlage für viele intelligente
und energieeffizient Systemlösungen dar. Ein Beispiel
sind die fertig integrierten Kühldeckenelemente
der Firma Ilkazell aus Zwickau. Abgeleitet aus der
Sandwichtechnologie (Metalloberfläche / PURHartschaum-Dämmung
/ Metalloberfläche) wurden hocheffiziente Kühldeckensegel
entwickelt, die im einfachen Plug-and-Play an bestehende
Wasser-Kühlkreisläufe angeschlossen werden können.
Dabei wurde eine Metalloberfläche durch eine PCM
Gipsbauplatte ersetzt. Kapillarrohrmatten
befinden sich auf der Rückseite der zum Raum hin
orientierten PCM Schicht. Somit wird Wasser als
Wärmeträger verwendet. Man wird hierdurch unabhängig
von Lufttemperaturen und die Entladeleistung steigt
erheblich. Über Strahlungsaustausch
mit dem darunter befindlichen Raum wird überschüssige
Wärme entzogen – bei höchstem Komfort.
Die Kombination mit PCM in der Decke eröffnet die
Möglichkeit auf regenerative Kälte zurückzugreifen,
die nicht immer dann zur Verfügung steht, wenn die
Kühlung gerade gebraucht wird. Die zeitliche Entkopplung
von Wärmeanfall und Wärmebehandlung wird dabei vom
PCM geleistet. |
|
Kühldeckenelement
mit PCM-Gipsbauplatte |
|
Frei
hängende Kühldecken-Segel / Wärmebild
der aktiven Kühldecke |
Quelle:
Ilkazell Isoliertechnik GmbH |
|
Die
Kühlelemente sind
relativ leicht und können sowohl
im Neubau als auch in der Sanierung
eingesetzt werden. Dort können sie
u. U. eine Betonkernaktivierung
ersetzen. Sie können deckenintegriert
oder frei hängend montiert werden. |
Die
IR-Thermografie
zeigt die Funktion
der Kühlflächen.
Ca. 50 W/m² werden dem Raum entzogen.
Dies ist ausreichend für die üblichen
Lastfälle in Büroanwendung. Gerade
wenn man in Betracht zieht, dass
Energieeffizienz auch Reduktion
von thermischen Lasten mit ins Konzept
einschließen muss, sind bisher übliche
70 W/m² - und mehr - nicht mehr
zeitgemäß. Der Anteil an PCM in
den raumseitigen PCM-Gipsbauplatten
reicht theoretisch für 2 Stunden
Volllast ohne Kühlungsunterstützung.
Liegt nur eine Teillast an, reicht
die Wärmespeicherkapazität der Kühldecke
entsprechend länger. Damit sind
die Ilkazell-Kühldeckenelemente
herkömmlichen Metallkühldecken ohne
Speicherfähigkeit deutlich überlegen
– denn diese müssen immer
“just-in-time” kühlen.
Selbst eine Art "Notlaufeigenschaft"
im Leichtbau lässt sich realisieren. |
|
|
|
An
vielen Tagen im Jahr kann die Kühlung damit komplett
entfallen, da das PCM die anfallende Wärme
aufnimmt und in die Nacht verschiebt.
Die nächtliche automatische Fensteröffnung
sorgt dann für eine Entladung des
PCM und des restlichen Gebäudekörpers. Jede kWh,
die nicht mit Kühleinrichtungen behandelt werden
muss, ist reale Einsparung und CO2-Reduktion.
Im diesem Fall resultiert ein "vollklimatisiertes"
Bürogebäude mit einem Primärenergieverbrauch von
nur 54 kWh/m²a. Ein klarer Beweis, dass sich integrierte
Konzepte schlussendlich rechnen.
Quelle: BASF SE |
|
|
Der
PCM-Porenbeton
Dämmleistung und Masse |
Quelle:
BASF SE |
|
Höchste Wärmespeicherkapazität
im Porenbeton: Durch
den Einsatz eines latenten Wärmespeichers
wird mit gleichen Wandstärken doppelte
Wärmespeicherkapazität erreicht. Im realen
Anwendungsfall wird darum eine gleich
bleibendere Oberflächentemperatur erreicht,
als es mit einem auf die Spitze getriebenen
Lambda-Wert alleine möglich wäre.
Außerdem steigt das Energieniveau der
Wand, was auch zu erheblichen Einsparungen
an Heizenergie führt. Dies wurde u. a.
mit der dynamischen Gebäudesimulation
"PCMexpress“ nachgewiesen. Quelle:
BASF SE
Wassergestützte
Latentwärmespeicher in Putz- und Dünnestrichsystemen
|
|
|
|
National
Gypsum ThermalCORE mit Micronal
PCM |
Quelle:
BASF SE / National Gypsum |
|
National
Gypsum ThermalCORE
mit Micronal PCM
absorbiert und speichert die Wärme
während des Tages und kühlt dadurch
den Raum und gibt die Wärme in
den kühleren Abendstunden bei
absinkender Temperatur wieder
ab. |
Die
Platten werden wie normale Gipskartonplatten
verarbeitet und montiert und sorgen
für eine zusätzliche thermische
Masse, die in der Regel
in herkömmlichem Leichtbau nicht
vorhanden ist. Die Paneele erfordern
eine Spachtelung und Dekoration
ähnlich der Standard-Gipskartonplatten.
|
|
|
|
PCM
zur passiven Klimatisierung
Dieses PCM funktioniert
wie ein Wärmespeicher.
Das Speichermaterial besteht aus Salzhydrate,
die im Gegensatz zu Paraffinen nicht
brennbar sind. Sie sind somit
ideal für den Einsatz in Gebäuden mit
höheren vorbeugenden Brandschutzanforderungen.
Wenn dem Material (Deckenpaneele)
Wärme zugeführt wird, ändert sich bei
Erreichen der Schmelztemperatur der Aggregatzustand
von fest zu flüssig. Im umgekehrten Phasenwechsel
wird die gespeicherte Wärme wieder abgegeben.
So lassen sich Temperaturschwankungen
glätten und Wärmespitzen
verhindern, ohne dass Energie
zum Kühlen eingesetzt werden muss.
|
|
|
|
DELTA®-COOL
Board |
Quelle:
Dörken GmbH & Co. KG |
|
|
|
PCM Warmluftspeicher |
Zunehmend
werde Energiespeicher (Latentspeicher)
aus PCM Materialien hergestellt. In diesem
wird die thermische Energie verborgen,
verlustarm und mit vielen Wiederhohlzyklen über lange Zeit
gespeichert. |
|
PCM
Materialien haben festgelegte Temperaturgrenze
an denen Sie schmelzen. Die Nutzung
eines Phasenübergangs ist
für die Energiespeicherung
dabei wesentlich effektiver als das bloße
Erwärmen eines Mediums. Die Zustandsänderung
der Speichermaterials für die Energiespeicherung
sollte im Bereich zwischen 25 - 35 °C liegen.
|
Der Speicher
wird im Wohnraum (beheizte
Gebäudehülle) betrieben, um unnötige Wärmeverluste
so gering wie möglich zu halten. Wenn
wir uns nun unsere Wohnraumtemperatur
ansehen, liegt diese zwischen 18 und 22
°C. Wenn der Speicher entladen wird, kühlt
das geschmolzene PCM ab und gibt die Wärme
an die durch den Speicher strömende Luft
ab. Hierzu ist eine Temperaturdifferenz
von einigen Grad (Kelvin) erforderlich.
Wenn nun die Wohnraumtemperatur auf ca.
17 °C absinkt, so soll diese abgekühlte
Raumluft automatisch durch den Speicher
transportiert und wieder auf ca. 22 °C
erwärmt werden.
|
Hierbei
behält der Speicher solange seine Temperatur
von z. B. 27 °C (gewählte Schmelztemperatur
des PCM Materials) bis alle gespeicherte
Energie an die Luft abgegeben das PCM wieder
vollständig erstarrt ist – der Speicher
ist entladen. |
Eine
elektronische Regelung
sorgt dafür, dass der Speicherlüfter erst
dann seinen Betrieb startet, wenn die Raumtemperatur
unter eine voreingestellte Temperaturgrenze
sinkt. Zur Ladezyklenoptimierung
werden leise und leistungsfähige Walzenlüfter
und eine elektronische Steuerung aus dem
Solarbereich verbaut. |
Bei
diesen geringen Wärmeunterschieden von 5
- 7 K spielt auch die Eigenabkühlung des
PCM keine wesentliche Rolle, zumal die Energie
nicht verloren geht, sondern auch zur Raumerwärmung
mit beiträgt. Die Eigenabkühlung ist aber
so gering, dass am nächsten Morgen der Speicher
noch immer eine Kapazität von ca. 80% hat,
wenn die gespeicherte Wärme nicht abgerufen
wurde. Quelle: Trubadu.de |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die
passive solare Architektur ist nicht neu,
sie wird in allen Teilen der Erde schon seit Jahrtausenden
angewandt. Ein Beispiel mag das antike Griechenland vor
rund 2.500 Jahren geben, das damals ebenfalls in einer Energiekrise
steckte. Als Lösung für das Problem des immer knapper und
teurer werdende Brennholzes wurde die verglaste Südfläche
mit weitüberstehendem Vorbau entwickelt. Sokrates beschrieb
dies so: "In Häuser, die nach Süden blicken, dringt die
Sonne im Winter durch die Vorhalle bis in die Wohnräume
vor und wärmt sie. Im Sommer jedoch hält das Dach der Vorhalle
die Sonne ab und spendet kühlenden Schatten." mehr
> hier
ein paar Beispiele Quelle:
Buch der Synergie - Achmed A. W. Khammas |
Ein Beispiel ist das Heliotrop-Haus |
|
Heliotrop® |
|
Holzkonstruktion
des Heliotrop |
|
Drehkranz |
|
Heliotrop-Solarpanel |
|
|
Heliotrop-Haus |
Das
Hauskonzept entspricht dem Prinzip
der Sonnenblume. Diese Blume dreht
ihre Blütenköpfe und Blätter nach dem Sonnenstand
von Osten nach Westen. Die Frucht bleibt
in der Oststellung stehen. |
Dem
drehbaren Solarhaus Heliotrop®
liegt die Idee zugrunde ein Gebäude zu konstruieren,
das höchsten Ansprüchen an Architektur und
Umweltschutz genügt und dennoch ohne lästige
Einschränkungen seinen Bewohnern exklusiven
Wohnkomfort bietet. |
Das
Heliotrop® ist nicht nur ein architektonisch
außergewöhnliches Wohn- und Geschäftshaus,
es repräsentiert vielmehr ein Konzept, das
in jeder Hinsicht so ressourcenschonend
wie möglich vorgeht. Erstmals wurde der
zukunftsweisende Plusenergiehausstandard
zu einem einzigartigen Wohnerlebnis komponiert. |
. |
Das
Grundgerüst des Hauses,
das aus Fichten-Brettschichtholz
besteht, windet sich in einer Höhe von
6 m zylinderförmig um eine 14 m hohe, tragende
Zentralsäule, in der die Elektrostationen
untergebracht sind. Die Räume sind über
eine Wendeltreppe an der Zentralsäule zu
erreichen. |
Die
Wohn- und Arbeitsräume sind umlaufend, ansteigend
in einer 18-eckigen Spiralkonzeption angeordnet
und sind so alle miteinander verbunden.
Die optimale Ausrichtung
nach dem Sonnenstand wird durch einen Drehkranz
mit Schwenklager und einem Elektromotor
möglich. Eine passive Kühlung
kann bei Bedarf durch das Drehen der großen
Glasflächen des Hauses aus der Sonne erfolgen. |
Auf
der zentralen Säule ist über der Dachterrasse
ein zweiachsig nachgeführtes Fotovoltaik-Solarkraftwerk
angebracht, das fünf bis sechsmal soviel
Strom erzeugt, als im Haus selbst verbraucht
wird. Dadurch wird es zu einem Plusenergiehaus.
Durch die Konstruktion des Hauses wird das
Haus durch die Sonne, Vakuumröhren-Kollektoren
und einem Erdwärmeaustauscher
beheizt und Trinkwasser erwärmt. Hierzu
kann auch ein Pufferspeicher eingesetzt
werden. |
Dass
in diesem Haus auch die Abfälle und Fäkalien
kompostiert und das Abwasser durch eine
Teichklärung wiederverwendet werden, ist
wohl auch eine Selbstverständlichkeit. |
. |
|
|
|
|
|
 |
|
|
|
|
|
|
Quelle:
Colt International Licensing Ltd |
|
Sonnenschutzgläser
- Quelle: Flachglas MarkenKreis GmbH
|
|
Intelligentes
Glas - EControl®
- Gebäude mit dimmbarem Glas |
|
E-Control
gedimmt auf Stufe 5 + 9 |
Quelle:
EControl-Glas GmbH & Co. KG |
|
|
|
|
Lichtkamine |
Quelle: TALIS Tageslichtsysteme
GmbH
|
|
|
Quelle:
Gatermann + Schossig mit Köster Lichtplanung |
|
Heliostaten
und Lichtlenksysteme |
Quelle: Colt International
Licensing Ltd
|
|
Die
Regulierung des Sonneneinfalls in das Gebäude
ist eine der einfachsten, günstigsten und wirkungsvollsten
Methoden der Gebäudekühlung. Durch die Vermeidung oder Verminderung
der direkten Sonneneinstrahlung kann die größte Kühllast
begrenzt werden. Der Sonnenschutz kann durch vorspringende
Bauteile, Dachüberstände, starre und bewegliche Sonnenschutzanlagen,
Sonnenschutzgläser und Sonnenschutzfolien erreicht werden. |
Bewegliche
Sonnenschutzvorrichtungen
sind am besten geeignet. Am sinnvollsten sind äußere, steuerbare
Sonnenschutzanlagen, so z. B. Jalousien, Markisen. Sonnenschutzvorrichtungen
gibt es in ihrer Anbringung als |
- außen liegenden Sonnenschutz
- in den Fenstern integrierten
Sonnenschutz
- innen liegenden Sonnenschutz
|
Richtige Sonnenschutzgläser
haben einen geringen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert).
Der g-Wert gibt an, wie viel Sonnenenergie über das Glas
ins Gebäudeinnere gelangt. Der g-Wert setzt sich zusammen
aus der Sonnenenergie im Wellenbereich zwischen 300 nm
und 2500 nm von der der Anteil der Reflexion und der Anteil
der Absorption der Gläser abgezogen wird. Je größer der
Reflexions- und Absorptionsgrad ist, desto geringer ist
die Energie, die in den Innenraum gelangt.
|
Als einfache
bzw. Notlösung können auch Sonnenschutzfolien
innen oder außen auf das Glas aufgebracht werden. |
Das Glaslamellen-System
ist eine Vorsatzfassade mit dem Colt-Shadoglass-System.
Dieses System besteht aus horizontal angeordneten beweglichen
Glaslamellen. Die Lamellen bestehen aus transparentem Glas
und einer zweiseitig in Farbe bedruckten Folie. Die Lamellen
werden automatisch in die richtige Position im Verhältnis
zum Sonnenstand gebracht. |
Die Vorsatzfassade
gewährleistet einen guten Sonnenschutz,
Blickschutz und Schallschutz
sowie einen guten Luftaustausch über die
Fassade. |
|
|
|
|
|
Intelligentes
Glas |
Mit
EControl® ist der Licht- und Wärmeeintrag
in den Raum individuell steuerbar. Die
Verglasung kann durch die Einfärbung des
Glases je nach Bedarf den im Tages- und
Jahresverlauf wechselnden äußeren Bedingungen angepasst
werden. Bei Sonnenschein genügt ein Knopfdruck und das Glas
färbt sich blau ein. So entstehen angenehme Lichtverhältnisse
und Temperaturen.
So müssen im Sommer bei schönstem Wetter keine Jalousien
und Rolläden heruntergelassen und auf außen liegende mechanische
Sonnenschutzsysteme verzichtet werden. |
Das
Glas arbeitet nach dem "Elektrochromen Prozess".
Dabei wird auf einer physikalischen Beschichtung
mittels Strom eine Farbveränderung ausgelöst.
Für den nur wenige Minuten dauernde Schaltvorgang werden
nur drei Volt bzw. fünf Watt benötigt. So reduziert sich
der Sonnenlichteinfall um bis zu 88 Prozent, aber die freie
Sicht nach draußen bleibt dabei vollständig erhalten. Das
schaltbare Glas stabilisiert das Raumklima und die Blendwirkung
der Sonne wird reduziert. Gleichzeitig wird der Schutz vor
den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen erhöht und die Raumwärme
verringert. |
|
|
|
|
|
. |
Eine andere Art von Sonnenschutzgläsern
ist das thermochrome Glas, das sich verfärbt
(farbneutral > anthrazit), wenn sich
das Glas infolge der Sonneneinstrahlung erwärmt
und bei Abkühlung entfärbt es wieder. Thermochrome Gläser
sind Glaslaminate, deren Lichtdurchlässigkeit sich in
Abhängigkeit von der Scheibentemperatur ändert. Verantwortlich
dafür sind spezielle Substanzen, die bei höheren Temperaturen
stärker gefärbt sind. Diese Substanzen sind in der Zwischenlagenfolie
der Verbundgläser enthalten.
Der Vorteil gegenüber der Elektrochromie ist, dass man
keine elektrische Ansteuerung zur Schaltung
(keine Verkabelung, kein Schaltgerät, kein Stromverbrauch)
benötigt. Die Schaltung erfolgt ausschließlich auf Grund
der Aufheizung der Scheiben hervorgerufen durch die absorbierte
Sonneneinstrahlung. Die elektrochromen Gläser färben sich
immer blau ein.
|
|
|
|
Besonders
in innenliegenden Sanitärräumen, aber auch
in Räumen, die durch Außenbeschattung oder
Büroräume mit großer Raumtiefe kein oder sehr wenig Tageslicht
bekommen, gibt es die sog. "Lichtkamine".
Da konstant gleichbleibendes Licht auf Dauer als unangenehm
empfunden wird, kann durch diese Technik die Beleuchtungsstärke
abhängig vom Sonnenstand und Wetter beeinflusst werden.
Dieses wechselnde Licht gibt den Bewohnern bzw. den im Büro
arbeitenden Personen Informationen über die Lichtsituation
im Freien, was die Leistungsfähigkeit und Kreativität steigert. |
Die
Optimierung von Tageslichtnutzung
und ein Überhitzungsschutz setzt eine gute
Tageslichtplanung voraus. Dies erfolgt
durch eine integrale Analyse von Tageslicht und thermischem
Raumverhalten für den betreffenden Innenraum. Dazu werden
ein Ist-Zustand sowie geeignete Variationen des Raumes in
Bezug auf Tageslicht und Wärmeverhalten untersucht. Das
Ziel einer solchen Untersuchung mit Ausbildung von Variationen
ist es, eine Optimierung der Tageslichtversorgung in Gebäuden
zu erreichen. Es wird eine ausreichende Anzahl von Variationen
eines Gebäudeentwurfs durch den Vergleich unterschiedlicher
Maßnahmen auf ihre Wirkung hin untersucht und bewertet,
um anschließend die beste Lösung (Maßnahme) festzustellen.
Dabei wird sinnvollerweise die Vorgehensweise Fragestellung
– Analyse – Lösung eingehalten. |
|
Heliostaten
und Lichtlenksysteme sorgen für eine Raumausleuchtung
und Gebäudeausleuchtung mit Tageslicht.
Die Lichteinspiegelung übernehmen Heliostatensysteme. Sie
lenken das Tageslicht gezielt und punktgenau selbst über
große Entfernungen. Richtig eingesetzt bringen sie Sonnenstrahlen
selbst in die unterirdischen Bereiche eines Gebäudes. |
Heliostatische
Beleuchtung bedeutet, dass durch Präzisionsinstrumente
geführte Beleuchtungsspiegel und ergänzende feste Spiegel
Sonnenstrahlen exakt konzentrieren und an einen gewünschten
Ort leiten.
Dieser wunderbare Beleuchtungseffekt des Sonnenlichts wird
allein durch das Spektrum der Sonnenstrahlen erzielt und
kann nicht durch künstliches Licht ersetzt werden. Der Vorteil
natürlichen Sonnenlichts begründet sich auf der Tatsache,
dass die menschliche Physiologie besser an natürliches Licht
angepasst ist als an künstliches. Es ist erwiesen, dass
natürliches Licht die Kreativität steigert und eine angenehme
Atmosphäre schafft. |
Die
heliostatische Belichtung ist nichts Neues. Schon die alten
Agypter waren dafür bekannt, natürliche Lichtquellen geschickt
zu nutzen. Mit Hilfe von Hand geführter Spiegel brachten
Sie das Sonnenlicht bis ins Innere der Pyramiden. Quelle:
Colt International Licensing Ltd |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Hinweis!
Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen,
dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich
Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich
umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig
Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere
Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter
kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen
Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen
Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne
der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen. |