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Eigentlich
kann bei der Landgewinnung an den Küsten von Schleswig-Holstein
und Jütland (Dänemark) nicht von einer Landgewinnung gesprochen
werden, da vor einigen Jahrtausenden die Nordsee (16.000
v. Chr.) ein Festland (Doggerland) und besiedelt
war, was durch zahlreiche archäologische Funde bestätigt wird.
Das legendäre Rungholdt
ist eine Siedlung der jüngeren Zeit (versunken durch Sturmfluten
ca. 1362 und 1634).
Das Doggerland erstreckte
sich von Nordjütland (Dänemark) bis zu den
Shetland-Inseln (nordöstlich von Schottland). Im
Laufe der Jahrtausende stieg das Wasser durch das Abschmelzen
der Eismassen der nordeuropäischen Gletscher ständig
an. Noch 7.000 v. Chr. war vor den jetzigen
Küsten ein Festland in der heutigen
Landesgröße. Ab 5000 v. Chr. entsteht das
Wattenmeer durch die wechselnden Phasen eines stärkeren
Wasseranstiegs (Transgression) und Wassersenkung (Regression). Zur gleichen
Zeit entstanden durch größere Sturmfluten
auch der Ärmelkanal und der Durchbruch
zur Ostsee, wodurch Großbritannien zur Insel und
Jütland zur Halbinsel wurde. |
Quelle: National Geographic
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Quelle:
Heimatbund Landschaft Eiderstedt e.V. |
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Aus 3 Inseln
("Dreilanden" > Eiderstedt, Everschop,
Utholm) wurde in den letzten Jahrhunderten
durch immer neue Eindeichungen die Halbinsel
"Eiderstedt". Im Eiderstedter Wappen wird das durch die drei Schiffe symbolisiert.
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Eiderstedt
besteht auch heute noch aus 70 Kögen. Ein Koog ist
ein bewohnbarer und wirtschaftlich nutzbarer Landabschnitt, der durch
aufwendige und langwierige Maßnahmen der Nordsee abgewonnen wird.
Nach der Landgewinnung durch Lahnungen
und Buhnen
wird ein Seedeich (Außendeich) gebaut.
Danach wird das eingedeichte Land (Langstreifenflure)
über Graften (Gräben), Sielzüge
(Binnentief [Sieltief, Binnenfleet, Wettern]), Vorfluter
(Spieker, Speicherbecken - 2) und Siele (4)
und/oder Schöpfwerke (30) und an der Eider
durch Außentiefs (Butentief, Außenfleet)
(4) entwässert. Dabei wird das Land im Laufe der Zeit durch
Regenwasser entsalzt.
Die Innendeiche (Mitteldeiche [2. Deichlinie],
Schlafdeiche
[3. Deichlinie] - 24,9 km), Eiderdeiche
[84,4km]) auf Eiderstedt bleiben weiter bestehen, wobei
die Straßendurchführungen durch Deichstöpen
(Deichscharten -
22) abgesichert werden können. Die
vorherigen Außensiele funktionieren jetzt als Innensiele
(Mittelsiele - 30).
Für die Unterhaltung der Mittel-
und Eiderdeiche, Deichstöpen, Speicherbecken
und Außentiefs an der Eider und der Unterhaltung
und Betrieb der Mitteldeichsiele und
Schöpfwerke ist der Deich-
und Hauptsielverband Eiderstedt in Garding im gesamten
Verbandsgebiet zuständig. Für den Küstenschutz
(Seedeiche [Außendeiche], Deichvorland) ist das Ministerium für
Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein
(MLUR) als oberste Küstenschutzbehörde
zuständig. Als oberste Küstenschutzbehörde obliegt ihm
die Aufsicht über die untere Küstenschutzbehörde. Die Aufgaben
der unteren Küstenschutzbehörde übernimmt
der Landesbetrieb
für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
(LKN-SH). |
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Landgewinnung
Neues Deichvorland wird durch Lahnungen
und Buhnen durchgeführt. Zwischen den Lahnungen
entstehen durch die Verlandung Beete (Langstreifenflure),
die auch in den eingedeichten Kögen erhalten werden.
Die Beete entstehen durch natürliche Sedimentablagerung
(Aufschlickung - feine organische Überresten und gemahlene Sedimente).
Dies wird durch das Anlegen von Lahnungsfeldern (parallele
Holzpfahlreihen [Lahnungskarrees] - 200/200 m oder
400/400 m) intensiviert. Lahnungen sind eingerammte Pfähle, die
einen Abstand vo 30 bis 50 cm haben. Hier wird das anschwemmende Wasser
gebremst und seine Schwebeteilchen können sedimentieren. Außerdem
halten die Lahnungen die Sedimenteilchen in den Lahnungsfelder.
Das sich neubildende Land besteht aus 3
Vegetationszonen. In der Quellerzone (Salicornietum
- von 40 cm unter der Flutlinie bis zur mittleren Flutlinie) befinden
sich Queller, Schlickgras und ein
dichter Rasen von Mikroalgen. Im Verlandungsbereich befindet sich die
Andelzone (Puccinellietum - oberhalb der Flutlinie),
in der das Andelgras durch Ausläufer die erste geschlossene Vegetationsdecke
bildet. In der Rotschwingelzone (Festucetum - seltene
Überflutung) nimmt die Vielfalt der Pflanzen zu.
Zuerst siedeln sich die typischen Salzwasserpflanzen
an bzw. sie werden angepflanzt. Zuerst siedeln sich die Queller
(Glasschmelz oder Glasschmalz, Meerfenchel, Meeresbohne, Meeresspargel
[Salicornia]) an, danach siedeln sich weitere salztolerante Arten wie
Salzwiesengras (Andel - Strandschwingel oder Strand-Salzschwaden
[Puccinellia maritima]), Strandaster, Strandsode und Strandflieder an.
Unbeweidete Bereiche werden von den Büschen der Keilmelde bedeckt.
Die Pflanzen fördern die Ablagerung
von Sedimenten und halten diese fest.
Im Watt und in den Prielen
(Wattenmeer)
gibt es nur wenige Hundert Tierarten, die sich an die Widrigkeiten des
Lebensraumes angepasst haben. Diese treten aber oft in riesiger Anzahl
auf. So sind Nesseltiere, Schwämme, Stachelhäuter und viele
andere Meerestiere mit ihren ganz eigenen Körperformen und Lebensweisen
nur im Salzwasser anzutreffen. Bodenfresser und planktonfressende Filtrierer
sind besonders wichtig. Hier ist der Wattwurm
durch seine Sand-Spaghettihäufchen allgemein bekannt. Er arbeitet
alljährlich die oberen 20 cm der Bodenfläche durch.
Wenn das Niveau des angelandeten Wattbodens
so hoch angestiegen ist, dass die normale Flut die Lahnungsfelder nicht
mehr erreicht, werden Langstreifenflure (langgezogene
flache Hügel) mit Entwässerungsfurchen [Grüppen
- Entwässerungsgräben) angelegt. Diese werden jährlich
ausgehoben und auf die Streifenflur verbracht.
Heute dient das Vorland
fast nur noch zum Küstenschutz. Außerdem
werden Buhnen (Pfahl-, Stein- und Spundwandbuhnen)
zur Ablenkung oder Beruhigung von
Tideströmungen, die parallel zur Küste verlaufen,
eingesetzt. Sie werden quer zur Küstenlinie errichtet
und bis knapp über das mittlere Tidehochwasser
eingebracht. |
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Deichvorland
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Wattlebewesen
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Queller und Salzwiesengras
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Deiche |
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De nich will dieken, mutt wieken
(Wer nicht deichen will, muss weichen)
Deichbau - Gregor Delvaux de Fenffe, planet-wissen.de - WDR
Übersichtskarte der Deichbaumaßnahme auf Nordstrand am Norderhafen
Deiche
an der Nordseeküste - Jürgen Newig/Marcus Petersen |
Sanierung des Eiderdamm-Nord vor der Eidermündung
Der Eiderdamm-Nord vor der Eidermündung am Eidersperrwerk wird auf einer Länge von vier Kilometern verstärkt. Der Landesbetrieb für Küstenschutz, Meeresschutz und Nationalpark des Landes Schleswig-Holstein (LKN) hat mit den Arbeiten dafür begonnen (Frühjar 2023). Dabei soll auf dem Eiderdamm - wie bereits in Büsum und auf Nordstrand - ein sogenannter Klimadeich entstehen. Hier allerdings kein grüner Deich, sondern ein Deich mit einer Asphaltdecke, so wie er schon vorhanden ist.
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Spatenstich: "Eiderdamm Nord" wird bis 2026 verstärkt
Eider-Kurier
Eiderdamm: Neun Meter sollen vor Hochwasser schützen Carsten Rauterberg, NDR
Zwischen Naturschutz und Asbest: Sanierung des Eidersperrwerks
Jonas Salto,NDR |
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Deichstöpe
Ehemalige Seedeiche (Außendeiche)
werden durch die Landgewinnung zu Innendeiche (Mitteldeiche,
Schlafdeiche) als zweite Deichlinie und die Verkehrswege werden durch
die Deiche geführt. Um diese Deiche weiterhin für den Küstenschutz
bei evtl. auftretendem Hochwasser nutzen zu können,
werden Stöpen eingesetzt. Diese verschließbaren Durchlässe
(Stöpen > Deichscharten), die aus Betonbauteilen
bestehen, werden bei Bedarf mit zwei Reihen von Holzbohlen
geschlossen. Zwischen und vor den Bohlen werden Sandsäcke
(oder auch Kleiboden) angebracht.
Stöpen (Deichscharten) kommen
auch im Hafenbereich in Seedeichen zum
Einsatz. In der Regel gibt es aber Seedeich-Überfahrten
(z. B. St.
Peter-Ording-Strand, Everschop-Siel, Eidersperrwerk). |
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Koog
Ein Koog (an der Westküste Schleswig-Holstein; Niedersachsen - Groden; Niederlanden - Polder) ist ein durch einen Deich aus den Seemarschen (Marsch) gewonnenes Land. Neue Köge werden vor alte Deiche gesetzt werden und haben rundherum Deiche. Dieses neugewonnene Marschland ist sehr fruchtbar. In Nordfriesland gab es bis 1634 über 100 Köge. Viele davon wurden dann von einer Sturmflut (zweiten großen Manndränke) zerstört. Aber schon wenige Jahre danach wurde wieder neues Land bedeicht.
Neue Köge (Landgewinnung) wurden bis in die Mitte des 20. Jahrhundert aus rein wirtschaftlichen Gründen eingedeicht. Der letzte Koog in Nordfriesland (Friedrich-Wilhlen-Lübke-Koog) wurde 1954 gebaut. Seitdem ist der Deichbau nur noch Küstenschutz. Aufgrund des Klimawandels werden zur Zeit viele Deichstrecken neu gebaut (z. B. Nordstrand) oder verstärkt. Um einen neuen Koog nutzen zu können, ist die Entwässerung des neuen Landes sehr wichtig.
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Die Nordseemarschen
haben keine Süßwasserquellen und auch kein
brauchbares Grundwasser. Um Trinkwasser für die
Bewohner und Wasser für das Vieh aufzufangen,
gab/gibt es spezielle Einrichtungen. So besteht z. B. auf der Halbinsel
Eiderstedt und den Halligen im nordfriesischen
Wattenmeer das Grundwasser bzw. Oberflächenwasser
aus Salzwasser (in St. Peter-Ording ist es außerdem
schwefelhaltig). Erst mit der Wasserversorgung aus dem Geestland
wurden diese Gebiete (Eiderstedt ab 1962, Hallig Hooge
ab 1968, Hallig Gröde ab 1976) mit Trinkwasser versorgt. |
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Warft
Vor dem Eindeichen des Marschenlandes an der Nordseeküste
und auf den Halligen (Marschlandinseln ca. 1 bis 2
Meter über dem Meeresspiegel) schützten sich die Bewohner
und ihr Vieh vor Sturmfluten durch den Bau von Warften
(Warf, Wurt, Werfte, Worth, Terpe oder Wierde). Die künstlich
aufgeworfenen Erdhügel wurden mit Mist und hauptsächlich
mit Kleiboden (Sedimentation von Schlickwatt) hergestellt
und erreichten nach und nach eine Höhe von +3 bis +5 m NN (über
dem normalen Meeresspiegel). Die ersten Warften wurden im 3. Jahrhundert
v. Chr. gebaut.
Für Einzelgehöfte (Hofwarft)
wurden sie in runder und für Dorfansiedlungen in gestreckter Bauweise
erstellt. Auf der Hofwarft gab/gibt es einen Haubarg
(Wohnstallhaus), mehrere Nebengebäude und Pferche (mobile Einzäunung).
Mit dem zunehmenden Deichbau konnten die Moore und Salzwiesen durch
Siele (Schleusen) oder Schöpfwerke künstlich entwässert
werden. Daraus ergaben sich die sog. Langstreifenflure. Hier sind die
Fennen (Wiesen, Weiden) gegrüppelt (Langstreifenflur
- langgezogene flache Hügel) und durch Entwässerungsfurchen
(Grüppen) versehen, damit sie schneller trocknen.
Das Wasser sammelt sich in den Furchen, fließt
in Gräben (Graften) und wird
durch Sielzüge über Siele
(Schleusen) oder Schöpfwerke in die Nordsee abgeleitet. |
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In allen
Fällen gab es kein salzfreies Grundwasser.
Zur Wassergewinnung auf den Warften
wurden/werden folgende Einrichtungen genutzt: |
- Sodenbrunnen (gegrabener
Brunnen [Schachtbrunnen])
- Sod (Süßwasserzisterne)
- Zisterne
(unterirdischer Wasserspeicher)
- Fething
(oberirdisches Regenwassersammelbecken)
- Tauteich
- Tränkekuhle
- Graft
(Graben) mit Schetels
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Schematische
Darstellung einer Hofwarft |
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Sodenbrunnen
Der Sodenbrunnen (Sodbrunnen) ist ein
Schachtbrunnen
bis in die Grundwasser führenden Schichten reicht. Sie wurden mit
Soden gebaut und nachträglich mit einer Aussteifung aus Holzgeflechten
oder durch einen Holzrahmen verstärkt. Nach der Schöpfmethode
unterscheidet man zwischen Zieh- und Wippgalgenbrunnen.
Da aber das Grundwasser im Marschenland salzhaltig, teilweise sogar zusätzlich
schwefelhaltig ist, war es in den meisten Fällen zur Trinkwasserversorgung
der Bewohner nicht geeignet und konnte nur dann für das Vieh verwendet
werden, wenn es mit Regenwasser zu Brackwasser wurde. |
Sod
Die Sod (Sad > Grube) ist eine einfache Süßwasserzisterne,
die flaschenförmig im Kleiboden
(Sedimentation von Schlickwatt), mit Soden (viereckige
Grasnarben- oder Torfstücke) oder Ziegelsteinen verkleidetet, angelegt
ist und Regenwasser aufnimmt. Die schmale Öffnung wird mit einem
Holzdeckel abgedeckt, um das Eindringen von Salzwasser zu verhindern.
Das Wasser wird mit Eimern, die an Brunnenbäumen
oder einfachen Schöpfstangen hängen, gefördert. |
Zisterne
Zisternen sind unterirdische Wasserspeicher,
die Regenwasser von den Hausdächern
aufnehmen. Sie befinden sich unter den Wohngebäuden. Sie werden im
Kleiboden aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Bevor das Regenwasser
in die Zisterne gelangt, durchläuft es ein Kiesbett
(in einigen Fällen auch ein Reet- bzw. Schilffeld), damit es gereinigt
wird. Die Entnahme des Wassers wurde mit Eimern oder mit Handpumpen
vorgenommen. Damit es als Trinkwasser verwendet werden kann, wurde das
Wasser abgekocht. |
Fething
Jede Warft hat eine teichartige
Vertiefung (Fething – ca. 3 bis 4 m tief),
die Regenwasser sammelt und als Viehtränke genutzt
wird. Sie werden durch den direkten Niederschlag und durch Zuleitungen
von Dachabflüssen der Warftgebäude gespeist.
Wenn der Fething in Trockenzeiten austrocknen sollte, gibt es Ausführungen,
die am unteren Ende ein Sodenbrunnen als letzte Wasserreserve
(Grundwasser) haben. Damit die Fethinge nicht überlaufen, wird überschüssiges
Wasser in eine Graft abgeleitet. |
Zwei Tauteiche sind bis heute
auf der Warft Helmfleth bei Poppenbüll erhalten
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Tauteich
Der Tauteich ist eine besondere
Art der Süßwassergewinnung, der schon
vor 1.000 Jahren auf den Warften auf der Halbinsel
Eiderstedt angelegt wurden. Nach dem Ausheben wurden diese muldenförmigen
länglichen Wasserspeicher mit trockenem
Schilf oder Stroh, Klei (Sedimentation
von Schlickwatt) und Steinen bedeckt. Diese Schicht
darf nicht zerstört werden, da sonst der Teich, wie die Tränkekuhlen,
austrocknen würde.
Der Teich füllt sich in der Nacht und in
den Morgenstunden mit Tauwasser.
Der Tau, der sich niederschlägt, ist größer
als tagsüber verdunsten kann. Ausgrabungen haben ergeben,
dass die Tauteiche ca. 19 m breit und 36 m lang (ca. 600 m²)
waren. Sie hatten eine Sohlenbreite von ca. 12,30 m und eine Tiefe
von ca. 2 m. Von dem flachen, muldenförmigen Einschnitt stiegen
die Seitenflächen unter einem Winkel von 155° zur Horizontalen
hin an. |
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Tränkekuhle
Tränkekuhlen sind künstlich
angelegte Wasserlöcher, die als Süßwassertränke
für das Vieh genutzt
werden. Auch heute sieht man noch auf jeder Fenne
die Kuhlen. Durch den fortschreitenden Grünlandumbruch
entfallen diese Gebiete als Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet der
Zugvögel. Deshalb wird die Erhaltung der Tränkekuhlen,
des Grabennetzes, eines ausreichenden Dauergrünlandanteils
und eines hohen Anteils von Flächen mit charakteristischem
Beet-Grüppen-System gefordert.
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Graft
Graften sind die Reste der ehemaligen Stadt- und Burgbefestigung. Auf Eiderstedt sind die meisten Warften mit Haubarg von ein oder zwei Graften (breite Gräben) mit Schetels umgeben. Sie dienen zur Entwässerung der Graft und als Süß- oder Brackwasserspeicher. Sie haben einen Ablauf in einen Sielzug, der die Landschaft entwässert. |
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Everschop-Siel
am Tetenbüllspieker im Jordtflether Koog |
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Tetenbüllspieker
(Vorfluter) mit Sielzug und altem Siel im Jordtflether Koog |
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Polderpumpe |
Quelle:
Wilo SE |
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Siel
Im Gegensatz zu einem Schöpfwerk
benötigt ein Siel keine
Pumpen, da die Tore je nach dem Wasserstand
(Gezeiten - Ebbe und Flut) auf der Seeseite geöffnet
oder geschlossen werden.
Ein Siel (Schleuse)
ist ein Bauwerk im Seedeich
an der Nordseeküste, das Köge (Polder, Groden) entwässert.
Der Seedeich schützt das aus der See gewonnene,
sehr flache Land vor Überflutung, da es niedriger
als der normale Wasserspiegel der See liegt, aus dem das Land gewonnen
wurde.
Das bei
dem zunehmenden Deichbau gewonnene Land
(Köge, Polder, Groden) muss ständig entwässert
werden. Das Wasser wird in den sog. Langstreifenfluren
aufgenommen. Hier sind die Fennen (Wiesen, Weiden)
gegrüppelt (Langstreifenflure - langgezogene flache Hügel)
und durch Entwässerungsfurchen (Grüppen)
versehen, damit sie schneller trocknen. Das Wasser sammelt sich
in den Furchen, fließt in Gräben und wird durch Sielzüge
(Binnentief [Sieltief, Binnenfleet,
Wettern]) in die Vorfluter
(Spieker, Speicherbecken) vor den Sielen abgeleitet.
Ein Sielbauwerk besteht aus
• dem von außen
sichtbaren Sielgebäude
• dem Antriebsraum und der Hubschützkammer
(im Inneren des Sielgebäudes)
• der Sielkammer mit dessen Ein- und Auslaufbauwerken
(Verbindungstunnel unter dem Deich zwischen Vorfluter und Nordsee)
Ein Siel benötigt
keine Pumpen, da die Tore je nach Wasserstand geöffnet
oder geschlossen werden und das aufgestaute Wasser aus dem Vorfluter
frei abfließen kann. Mit der einsetzenden
Flut schließen sich die auf der
Seeseite angeordneten Tore automatisch
durch den Druck des auflaufenden Wassers und öffnen
sich bei eintretender Ebbe wieder, wenn der Wasserstand
des Vorfluters (Spieker, Speicherbecken) höher ist. Die Tore
werden als Anschlagtore oder Stemmtore
ausgeführt. Neben einem oder mehreren Hubschützen
aus Metall oder Hartholz, die über die Schützkammer mit
dem Schützraum verbunden sind und bedient werden müssen,
dienen der Deichsicherheit.
Es werden auch Schöpfwerke
eingesetzt, die das Wasser direkt aus den Sielzügen in die
See pumpen. Hierzu werden Polderpumpen
eingesetzt, die für den Einsatz bei niedrigsten
Wasserständen (Off-Shore, Bergbau, Entwässerung
und als Ersatz für Wellenpumpen) geeignet sind. Sie haben einen
hohen Wirkungsgrad, sind unempfindlich, kompakt und haben
eine permanente Kühlung. |
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Sielzüge
Sielzüge (Binnentief
[Sieltief, Binnenfleet, Wettern]) sind breite
Entwässerungsgräben, die zum Entwässerungssystem
der Köge (Polder,
Groden) gehören. Das durch den Deichbau gewonnene
Land muss ständig entwässert werden,
weil es niedriger als der normale Wasserspiegel
der See liegt.
Bevor das Wasser in die Sielzüge gelangt,
wird es in den sog. Langstreifenfluren
aufgenommen. Hier sind die Fennen (Wiesen, Weiden) gegrüppelt
(Langstreifenflure - langgezogene flache Hügel) und durch Entwässerungsfurchen
(Grüppen) versehen, damit sie schneller trocknen. Das Wasser sammelt
sich in den Furchen, fließt in Gräben
(Graften) und wird durch Sielzüge
über Siele (Schleusen) oder Schöpfwerke
und Außentiefs
(Butentief, Außenfleet) in die Nordsee
abgeleitet.
Die breiten Sielzüge wurden in den letzten Jahrhunderten
auch als "Bootsfahrtkanäle" zum Transport
von Gütern genutzt. So hatte z. B. Katingsiel,
am Ende des Süderbootfahrt-Kanals (von Garding nach Katingsiel) gelegen,
auch einmal einen Seehafen, weil das Siel vor dem Bau des Eidersperrwerks
in einem Seedeich eingebebaut war. Heute ist es Bestandteil der Entwässerung
des Katinger Watts. |
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Ein
Siel in einem ehemaligen Seedeich - Katingsiel |
Sielzüge
im Katinger Watt |
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Hinweis! Schutzrechtsverletzung:
Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt
werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites,
mich
umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig
Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere
Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter
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als unbegründet zurückgewiesen. |