Tichelmann-System

ein besonderes Rohrleitungssystem

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Das Tichelmann-Prinzip besteht darin, dass das durchfließende Wasser bzw. der Kälte- oder Wärmeträger überall die gleiche Rohrleitungslänge zurücklegen muss. Dabei werden die Längen der Vorlauf- und Rücklaufleitungen gemeinsam betrachtet und es entstehen bei jedem Verbraucher die gleichen Druckverluste, so dass der Massenstrom sich gleichmäßig aufteilt. Wichtig ist hierbei natürlich auch, dass die Leistungen bzw. Widerstände in allen Heizflächen annähernd gleich sind.

Das Tichelmann-Prinzip ist eine einfache Möglichkeit, ein System hydraulisch abzugleichen. Basierend auf gleicher Anordnung von Vor- und Rücklaufleitungen ist es einfach zu konstruieren. Es kommt ohne zusätzliche Regelung aus und hat keine beweglichen Teile, die Defekte oder Störungen hervorrufen können. Dies erhöht die Betriebssicherheit der Anlage.

Ein Nachteil der Tichelmann-Schaltung ist aber der zusätzliche Bedarf an Rohrleitungen, was aber nicht erheblich ist. Einmal installiert, kann man das System auch nicht mehr nachträglich erweitern. Ferner ist eine Grundvoraussetzung für einen optimalen Abgleich, dass die Verbraucher bzw. Wärmeaustauscher (Heizkörper in Bürogebäuden, Rasterdecken, Kühlsegel, Wandheizungsregister, Solarkollektoren, Luftheizgeräte in Hallen, Ölbatterietankanlagen oder Speicher) nahezu den gleichen Druckverlust haben. 
Sollte die Heizflächen unterschiedliche Druckverluste haben, wird die Tichelmann-Schaltung keinen kompletten Abgleich ermöglichen und es muss trotztdem zusätzlich ein hydraulischer Abgleich (Angleichung der Druckverluste der Heizflächen) durchgeführt werden. Dazu müssen dann voreinstellbare Ventile bzw. Strangregulierventile eingesetzt werden.
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