Heizkessel

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
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Ein Heizkessel ist ein Wärmeerzeuger (WE), der aus einem Kessel mit Brenner bzw. Brennkammer besteht, in dem durch die Verbrennung freigesetzte Wärme an das Wasser übergeben wird.

Umstell-, Wechsel- und Doppelbrandkessel für Heizöl oder Erdgas und feste Brennstoffe (Holz, Pellets, Hackschnitzel) werden heute nur noch für kleinere Leistungen hergestellt. Sie sind für beide Brennstoffarten nicht optimal und sollten nicht mehr eingesetzt werden.

Öl- und Gaskessel sind Spezialkessel und werden in vielen Ausführungsvarianten angeboten.

Bauarten

A - Heizkessel mit nach unten begrenzter Kesselwassertemperatur (Warm- oder Heißwasserkessel) und tiefer Abgastemperatur. Diese Bauart ist der Standard für grosse Kessel (Konstanttemperaturkessel). Wegen der relativ hohen Kesselwassertemperatur ist bei dieser Bauart fast immer ein Mischventil für die Vorlauftemperaturregelung erforderlich.

B - Heizkessel für gleitende Kesselwassertemperatur (Niedertemperaturkessel) und relativ hohe Abgastemperatur. Die Abgas-Kondensatbildung in der Brennkammer, bei gleitender Betriebsweise, wird durch spezielle Materialkombinationen in Verbindung mit einer "heissen Brennkammer" verhindert. Tiefe Abgastemperaturen sind jedoch bei dieser Bauart nicht möglich.

C - Edelstahlkessel für gleitende Kesselwassertemperatur (Tieftemperaturkessel) und tiefe Abgastemperatur. Die Einschränkungen nach A und B werden hinfällig, wenn der Kessel aus einem korrosionsbeständigen Material gebaut ist. Diese Kessel können auch modulierend betrieben werden.

D - Brennwertkessel - durch möglichst vollständige Kondensation des Wasserdampfanteils der Abgase (Taupunkt bei Öl EL ca. 47 °C; bei Erdgas ca. 57 °C) wird auch die darin enthaltene Verdampfungswärme (ca. 10 % für Gas, ca. 6…7 % für Öl) genutzt. Weil die Kesselwirkungsgrade üblicherweise auf den unteren Heizwert Hu bezogen werden, der die latente Wärme nicht enthält, ergeben sich bei Brennwertkesseln relative Wirkungsgrade von über 100 %!
Korrekt wäre es, den Wirkungsgrad auf den oberen Heizwert Ho (Brennwert) zu beziehen, der die gesamte Wärmemenge wiedergibt, die bei der Verbrennung des Brennstoffes entsteht. Voraussetzung für die Kondensation des Abgases sind entsprechend tiefe Rücklauftemperaturen (<40 °C) aus den Heizkreisen. Ausserdem müssen einige Probleme bezüglich Korrosion, Verschmutzung, Ableitung und Neutralisation des Kondensats gelöst werden. Diese Probleme sind für Gaskessel wesentlich einfacher zu lösen als für Ölkessel.

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