Mini-Kanal-System
(ein Rückblick auf meine Unterrichtsunterlagen)
Geschichte
der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen
im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC
Die beste raumlufttechnische
Anlage, ist die Anlage, die man nicht sieht, hört
und riecht |
Das Mini-Kanal-System
wurde schon Anfang der 70er des letzten Jahrhunderts unter der Bezeichnung
"Klimazentralheizung" entwickelt (dabei durfte
ich ein wenig mitwirken) und wird heute unter der Marke "Comfort-Luftheizung"
angeboten. |
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Der Begriff "Klimazentralheizung"
wurde damit begründet, dass diese Anlagen nicht nur
zur Be- und Entlüftung einer Wohnung
oder eines Hauses eingesetzt werden, sondern auch alle
Faktoren des Raumklimas beeinflusst werden können.
Entsprechend der jeweiligen Ausstattung kann mit diesen Anlagen die
Luft gereinigt, erwärmt, befeuchtet,
entfeuchtet und gekühlt (über
kalte Luft in der Nacht oder über eine Wärmepumpe) werden. |
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Diese Anlagen waren
eine Weiterentwicklung der bis dahin bekannten Warmluftheizungen,
die zu der Zeit erhebliche Nachteile hatten, wie z. B. Staubversengung
aufgrund hoher Wärmetauschertemperaturen, große Kanalquerschnitte,
Schallübertragung von Raum zu Raum (Haustelefon), Zugerscheinungen
und schlechte Regelbarkeit. |
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Das Leitungssystem
kann durch die verschiedensten Wärmeerzeuger oder Lüftungsgeräte
mit Luft versorgt werden. Bei der Einführung des Systems wurden "Warmluftgeräte"
mit separaten Plattenwärmetauscher zur Wärmerückgewinnung
eingesetzt, die dann durch die sich fortlaufend ändernden Lüftungsgewohnheiten
durch Ventilatoreinheiten mit eingebautem Plattenwärmetauscher
ersetzt wurden. Auch der Einsatz der Mini-Kanäle hat sich im Laufe
der Zeit geändert. |
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Die Klimazentralheizung
wurde als reine lüftungstechnische Anlage ausgelegt.
Da bedeutet, dass die Heizlast der der Räume nur über die Luft
zugeführt wurde. Dementsprechend groß war auch das Zentralgerät
(mit WW-Wärmetauscher oder direktbeheizt - 4 bis 30 kW) und die Luftmenge
(700 bis 2000 m3/h). Die Luftleistung wurde stufenlos bzw.
5stufig geregelt. Das Zentralgerät mit dem Luftverteiler
wurde zentral um Untergeschoss oder im Erdgeschoss aufgestellt. Außerdem
waren Flachgeräte für die Zwischendecke
einsetzbar. Von dem Verteiler wurden die einzelnen Räume über
das Mini-Kanal-System mit dem notwendigen Luftvolumenstrom
versorgt. |
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Die Leitungslängen
sollten 8 m nicht übersteigen und die Abstände der Kanäle
sollten möglichst gleichmäßig sein, damit eine gleichmäßige
Fußbodenerwärmung gewährleistet wurde.
Vor jedem Luftauslass wurde ein Schalldämpfer
eingesetzt. Der pneumatische
Abgleich wurde durch Drosselblenden
und Luftklappen an den Anschlussstutzen
am Verteiler durchgeführt. |
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Die Mini-Kanäle
aus verzinktem Stahlblech (0,65 mm) haben die
Abmessungen B = 100 / H = 50 mm und transportieren bei
max. 60 m3/h eine spezifische Heizleistung
ca. 550 W bei einer Übertemperatur zur Rauluft von
25 K mit einer Geschwindigkeit von ca. 3,3
m/s. Bei Bedarf konnten auch spezielle elektrische Heizregister
in die Zuluftstutzen eingesetzt werden. |
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Die Zuluftdurchlässe
wurden möglichst im Fußboden unter den Fenstern
(bei großen Fensterflächen möglichst breite Luftauslässe)
angebracht, um dem Kaltlufteinfall
entgegenzuwirken. Dabei sollte die Luftaustrittsgeschwindigkeit
zwischen 0,5 bis 1,2 m/s liegen, damit eine gute Vermischung
(Induktion)
mit der Raumluft gewährleistet wurde. Die Lufttemperaturen
sollten zwischen 35 bis 40 °C und
nicht über 55 °C liegen. Bei den heutigen
Fenstern mit entsprechend guten U-Werten (<1,3
W/(m2*K) ist diese Anordnung nicht mehr unbedingt
notwendig. |
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Die Luft aus der Küche,
Badezimmer und Toiletten wurde direkt über einen Plattenwärmetauscher
(WRG) direkt ins Freie abgeführt. Die dadurch notwendig Außenluft
wird über einen Außenluftanschluss am Zentralgerät wieder
zugeführt. Die restlichen Räume wurden hauptsächlich mit
Umluft betrieben. |
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Über
Raumthermostaten können die Luftklappen
der einzelnen Luftleitungen am Verteiler betätigt
und somit die Raumtemperaturen geregelt werden. Die Ventilatordrehzahl
kann in Abhängigkeit zur Zulufttemperatur geregelt werden. |
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Warum sich dieses System nicht so richtig
durchgesetzt hat, war wohl in den höheren Anschaffungs- und Betriebskosten
gegenüber den "einfachen" Radiatoren- bzw. Plattenheizkörperanlagen
zu sehen. Außerdem ist die Lüftungstechnik
auch heutzutage immer noch das Stiefkind der SHK-Technik.
Denn die heute eingebauten kontrollierten
Wohnungslüftungen (KWL) sind eigentlich keine
richtigen RLT-Anlagen. |
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Aber auch hier geht die
Entwicklung weiter. So z. B. mit einer App-basierte
Steuerung für die kontrollierte Wohnraumlüftung. |
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