Geschichte
der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen
im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC
Allgemein wird Wasserdampf als sichtbare Dampfschwaden von
teilweise bereits kondensierendem Wasserdampf (Nassdampf), wie er als Nebel oder in Wolken vorkommt, wahrgenommen. Im technisch-
naturwissenschaftlichen Bereich ist Wasserdampf gasförmiges Wasser, das in diesem Aggregatzustand wie Luft unsichtbar ist.
Wasserdampf ist auch ein Klimagas. |
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Der Tripelpunkt (Dreiphasenpunkt) bezeichnet den Punkt (Druck und Temperatur [bei Wasser 6,1 mbar - 0,01 °C]) an dem drei Phasen eines Systems im thermodynamischen Gleichgewicht sind. So kommen z. B. bei Wasser > Wasserdampf, Wasser (flüssig) und Eis gleichzeitig vor und die Mengenverhältnisse der drei Phasen ändern sich nicht. Somit ändert sich die Menge einer Phase zu Gunsten der anderen beiden Phasen in ständiger Wechselwirkung. |
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Wasserdampftafeln - UNITICAFIZ |
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Eine Verdunstung tritt auf, wenn z. B. Wasser unterhalb der Siedetemperatur vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergeht. Dabei kühlt sich die Luft ab, da beim Verdunstungsprozess latente Wärme freigesetzt (Verdunstungskühlung) wird. Luft, die nicht mit Wasserdampf gesättigt ist, nimmt Wasser schon bei Raumtemperatur auf. Auf dem Prinzip der Wasserverdunstung beruht z. B. das Trocknen von Wäsche,
das Verschwinden von Wasserpfützen oder das Austrocknen des Erdbodens (Evaporation). Der Wasserdampf in der Atmosphäre ist auch eines der
Klimagase.
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Da durch die zunehmende Erderwärmung die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, nimmt auch in der oberen Erdatmosphäre die Wolkenbildung zu. Aber auch der steigende Luftfahrtverkehr emittiert Wasserdampf in die oberen Luftschichten. |
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Der Wasserdampf
trägt aber nur indirekt und die anderen Klimagase direkt zur Erderwärmung bei. Diese These ist umstritten, da eine
verstärkte Wolkenbildung weniger Sonneneinstrahlung durch die Reflektion
zulässt, das dann wieder zu einer Abkühlung der Atmosphäre
führen könnte. Aber die Wolkenbildung verhindert auf der anderen Seite die Wärmeabstrahlung in der Nacht. Außerdem schwankt die Konzentration des
Dampfgehaltes in der Atmosphäre und ist wissenschaftlich schwer zu
erfassen und zu beurteilen. |
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Messstellen und Messtechniken für Emissions- und Immissionsmessungen - Umweltbundesamt
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Quelle: © Enquête-Kommission "Schutz der Erdatmosphäre" |
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Der Effekt der Verdunstungskühlung durch Wasser ist die Grundlage für den Effekt der Thermoregulation durch Schwitzen, indem der Haut die Verdunstungswärme entzogen und diese dadurch abgekühlt wird. |
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Die meisten indirekten Wärmeeinträge finden über das Dach statt. Es ist immer sinnvoll, diese Wärme nicht in ein Haus zu lassen. Auch die beste Außendämmung verhindert das Eindringen von Wärme nicht, wenn sich z. B. die Dachfläche stark aufheizt. Der Einsatz einer Verdunstungskühlung (adiabatische Kühlung) ist hier eine Alternative zu aufwendigen Kühlsystemen und kann mit einer natürlichen Nachtlüftung kombiniert werden. |
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Auch Luftbefeuchter arbeiten neben der Dampfbefeuchtern nach dem Verdunstungsprinzip ( Verdunstungsbefeuchter, Zerstäubungsbefeuchter). Dabei wird Luft entweder über nasse Flächen geleitet oder es wird Wasser
zerstäubt und in die Raumluft oder in ein Lüftunggerät bzw. Kanalsystem gesprüht. |
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Gefahren durch Wasserdampf |
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Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Verwendung von Arbeitsmitteln (Betriebssicherheitsverordnung - BetrSichV) |
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Wasserdampf wird nicht nur zum Heizen eingesetzt.
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Der in Dampfkesseln erzeugte Wasserdampf wird in der Technik zu folgenden Zwecken verwendet:
Außerdem wird Wasserdampf
verwendet. |
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In einem Gas-Kombi-Kraftwerk sind Gasturbinen mit Dampfturbinen zusammengeschaltet. Nach dem Durchströmen der Gasturbine wird die noch vorhandene Wärme des Abgases über einen Wärmetauscher ausgekoppelt, um den Dampfprozess zu betreiben. |
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Das Herzstück eines Gas-Kombi-Kraftwerkes ist die Gasturbine mit einem
Verdichter, der die Umgebungsluft ansaugt und bis auf einen Druck von 20 bis 30 bar verdichtet. In die Brennkammer zugeführtes
Erdgas wird mit dieser komprimierten Luft verbrannt. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 1.500 °C. Das heiße Abgas
wird dann in der Turbine bis auf Umgebungsdruck entspannt und verrichtet dabei Arbeit, die teilweise zum Antrieb des Verdichters, überwiegend aber
für den Generator benutzt wird. Gas-Kombi-Kraftwerk - FIZ Karlsruhe |
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Dampfheizungen Dampfheizungen werden für Wohn- und Bürogebäude heutzutage kaum noch eingesetzt. Für kurzfristig oder periodisch benutzte Räume, so z. B. Messehallen, Ausstellungsräume, besonders, wenn in den Betriebspausen Frostgefahr besteht, sowie für Kochküchen, Wäschereien und für die Industrie, die Dampf für andere Zwecke benötigen, wird weiterhin Dampf als Wärmeträger verwendet. |
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Der in
einem Kessel erzeugte Dampf wird durch Dampfleitungen zu den Heizkörpern oder Wärmeaustauschern
geleitet. Hier kondensiert der Dampf und das entstehende Kondensat fließt durch die Kondensatleitungen zum Kessel zurück. |
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Heizungsanlagen unterscheidet man | |||||||||||||||||||||||
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nach dem Druck: | |||||||||||||||||||||||
nach der Lage der Kondensleitung: | |||||||||||||||||||||||
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nach der Lage der Hauptverteilleitung: | |||||||||||||||||||||||
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nach dem Rohrsystem: | |||||||||||||||||||||||
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nach der Art der Kondensatrücklauf: |
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Der Betriebsüberdruck
einer NDDH hat höchstens 1 bar. Der Druck ist ist zur Überwindung
der Widerstände in der Anlage notwenig und beträgt für
Gebäude mit einer waagerechten Ausdehnung bis zu 200 m etwa 0,05
bis 0,1 bar, bis zu 300 m etwa 0,15 bar und bis zu 500 m etwa 0,2 bar.
Die Temperatur des Dampfes ist dann bis zu 105 °C. |
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Für
Raumheizungen ist 0,1 bar Dampfdruck
(102 °C) fast immer ausreichend, bei Dampf für
gewerbliche Zwecke (Wäschereien, Küchen u.a.)
auch Drücke bis 0,5 bar (111 °C). |
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Die Vorteile der Niederdruckdampfheizung gegenüber Warmwasserheizung sind | |||||||||||||||||||||||
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Die Nachteile
sind |
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Bei dem
Einrohrsystem strömt der Dampf und Kondensat in
derselben Leitung. Der vom Kessel gelieferte Dampf fließt zuerst
bei der unteren Verteilung an der Kellerdecke und bei der oberen Verteilung
im Dachboden liegt. Bei größerer Ausdehnung stufenförmige
Verlegung (sägeförmige Verlegung) mit Entwässerungsschleifen
oder Kondensatableiter an den Steigstellen. Die Heizkörper sind
an die Steig- bzw. Fallstränge nur mit einer Abzweigleitung angeschlossen.
Das Kondensat wird entweder oberhalb der Druckzone (trocken) oder unterhalb
(naß) zum Kessel mit natürlichem Gefälle zurückgeführt. Bei trockener Kondensleitung werden die Steig- und Fallstränge durch Wasserschleifen entwässert, die die dampfführenden Rohre von den kondensatführenden trennen. |
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Jeder Heizkörper
erhält ein automatisches Luftventil, das nur Luft,
aber keinen Dampf entweichen lässt. Außerdem sind an den
tiefsten Stellen der Dampfleitungen ebenfalls Luftventile vorhanden.
Die Ventile an den Heizkörpern dürfen nur auf „auf“
oder „zu“ gestellt werden, Zwischenstellungen sind nicht
zulässig, weil sonst der Kondensatabfluß behindert wird. |
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Die Kessel
sollten nur mit Gas oder Öl betrieben werden,
weil bei festen Brennstoffen die Regelung schwierig ist. Die Einrohrsysteme
werden in Deutschland selten ausgeführt, da eine gleichmäßige
Temperaturerhaltung bei höheren Außentemperaturen nicht möglich
ist. |
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Das Zweirohrsystem
wird am häufigsten eingesetzt. Hier strömt der Dampf
und das Kondensat in verschiedenen Leitungen. Die Verteilung des Dampfes
gleicht dem Einrohrsystem. Aber zur Trennung von Dampf und Kondensat
ist an jedem Heizkörper ein Kondensat-Ableiter angebracht. Das
Kondensat aus den Heizkörpern wird mit natürlichem Gefälle
zu dem Kessel zurückgeführt. Zwischen Kondensatrücklauf
und Heizkessel ist/kann ein Kondensatsammelbehälter – bei
Festbrennstoffkessel außerdem noch ein hochliegender Kondensathochbehälter
dazwischengeschaltet werden. |
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Die Luft
wird bei Dampffüllung der Anlage von dem leichteren Dampf durch
die Heizkörper in die Kondensatleitung gedrückt. Bei hochliegender
Kondensatleitung Abführung der Luft ins Freie an der tiefsten Stelle.
Bei tiefliegender Kondensatleitung sind die senkrechten Kondensatstränge
durch eine besondere Luftleitung zu entlüften. |
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Sicherheitstechnischen Ausstattung eines Niederdruck-Dampfkessels Das Überschreiten des höchstzulässigen Betriebsüberdruckes wird durch ein bauteilgeprüften Sicherheitsventil bis max. 1,0 bar oder einem unabsperrbarem Standrohr bis zu einem höchstzulässigen Betriebsüberdruck von 0,5 bar verhindert, außerdem sind folgende Bauteile einzubauen:
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Eine Niederdruckdampfanlage
(DIN 4750) wird bis 0,5 bar durch ein Standrohr und
bis 1 bar aufgrund der großen Abmessungen eines Standrohres durch
ein gewichtsbelastetes Sicherheitsventil gegen das
Überschreiten des zulässigen Betriebsüberdruckes
abgesichert. |
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Das Standrohr
funktioniert im Prinzip wie ein U-Rohr-Manometer.
Wenn der Dampfdruck im Kessel den Gegendruck der Wasservorlage (Sperrwasser)
überschreitet, wird das Wasser in den Überschütttopf
verdrängt und überschüssiger Dampf wird durch die Ausblasleitung
abgeleitet. Nachdem sich der Dampfdruck wieder absenkt, gelangt das
Wasser wieder aus dem Überschütttopf in das U-Rohr (Standrohrschenkel).
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Die notwendigen
Maße (Nennweiten, Standrohrschenkel, Überschütttopf,
Voraus- und Rückströmung) des Standrohres richten sich nach
dem gewünschten Dampfbetriebsdruck.Alle Leitungen (Kesselanschluss,
Ausblasleitung) müssen mit Gefälle verlegt und müssen
unabsperrbar, ohne Verengungen, ausgeführt werden. Die Ausblasleitung
wird so ausgeführt, dass Personen nicht gefährdet werden können.
Natürlich sind die Standrohre gegen Einfrieren zu schützen.
Presssystem für Niederdruck-Dampf-, Solar- und Fernwärmeanlagen - Viega Holding GmbH & Co. KG |
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Hochdruckdampfheizungen arbeiten mit Überdrücken >1,0 bar (Sattdampf und Heißdampf [überhitzter Dampf - 300 bis 600 °C]). In der Praxis wird Hochdruckdampf in Heizungsanlagen nicht mehr eingesetzt. Aber in der Fernwärmeversorgung, in Fabriken (Luftheizgeräte) und bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird der Vorteil des hohen Dampfdruckes weiterhin angewendet., wobei Strömungsgeschwindigkeiten bei Sattdampf von 20 bis 30 m/s und bei Heißdampf von 30 bis 50 m/s gefahren werden. |
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Der Heizdampf ist entweder ein im Dampfkessel erzeugter Dampf, der direkt aus dem Kessel entnommen wird, oder Abdampf bzw. Entnahmedampf aus Kraftmaschinen. Die Wahl des Dampfdruckes (1- bis 10 bar) ist von der Art der Heizkraftkupplung und der Ausdehnung des Rohrnetzes abhängig. Zunehmend werden Fernwärmesysteme mit Sattdampf (bis 10 bar - 180 °C) auf Heißwasser umgestellt. Diese Systeme sind nicht so störungsanfällig und benötigen keinen hohen Wartungsaufwand.
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Handbuch
für Dampf- und Kondensatanlagen -
© 2009 /05 Karsten Berlin |
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Bei einer
Vakuumdampfheizung bzw. Unterdruckdampfheizung wird
durch eine Vakuumpumpe (Luftpumpe) in den Kondensatleitungen
ein Unterdruck aufgebaut. Dabei ist der absolute Dampfdruck
je nach der Außentemperatur zwischen 0,2 bis
ca. 1,0 bar (60 bis 100 °C).
Der Atmosphärendruck wird nur bei sehr niedriger Außentemperatur
erreicht oder auch überstiegen. |
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Im Gegensatz zum Ausland werden in Deutschland die Vakuumdampfanlagen nicht oder nur sehr selten eingesetzt. Diese Anlagen können, besonders in großen Gebäuden und bei Fernheizungen, gegenüber dem Niederdruckdampf auch Vorteile haben, da sie auch über die Außentemperatur geregelt werden können. |
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Wasserschlag in Dampfleitungen | |||||||||||||||||||||||
Bei dem
Einströmen des Dampfes in die Dampfleitung entsteht Kondensat.
Dieses muss rechtzeitig entfernt werden, sonst sammelt es sich allmählich
an. Der schnellströmende Dampf bewegt die Wasseroberfläche
bis das Kondensat schließlich den Dampfstrom so stark behindert
und ein Wasserpfropfen mitgerissen wird. Dieser Wasserpfropfen wird
mit Dampfgeschwindigkeit durch die Leitung gedrückt. In Sattdampfleitungen
können Geschwindigkeit bis 25 m/s (90 km/h) - in Heißdampfleitungen
bis 60 m/s (216 km/h) - vorkommen. |
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Wird dieser
Wasserpfropfen durch ein Hindernis plötzlich abgebremst,
entsteht ein Wasserschlag. Es können Drücke von mehreren tausend
bar auftreten. Armaturen, Rohrbogen und Rohrab-zweigungen werden zerrissen.
Durch diese Wasserschläge sind schon viele Unfälle mit tödlichen
Verletzungen vorgekommen. |
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Deswegen
ist es auch in Niederdruckdampfheizungen notwenig,
dass die Dampfleitungen gut gedämmt und längere Leitungen
(ab 2 m) immer mit Gefälle und sägeförmig zur nächsten
Entwässerung verlegt werden. In Hochdruckdampfheizungen sind hohe
sicherheitstechnische Anforderungen vorgegeben. |
Planungshandbuch -
Dampfheizung - Viessmann Werke GmbH & Co. KG |
Dampfwissen - Spirax
Sarco GmbH |
Hinweis!
Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen,
dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich
Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich
umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig
Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere
Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter
kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen
Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen
Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne
der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen. |
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