Klimagas - Treibhausgase

Treibhauseffekte

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Glashauseffekt
Klimagase
Kohlendioxid
Kohlenmonoxid
Methan
Ozon
Ozon
Ammoniak
Distickstoffoxid
HKFW
FCKW
PFC
-
Schwefelhexafluorid
Abbrandarten
PFC
PFC

Treibhauseffekte
Der heutzutage negativ belastete Treibhauseffekt wird schon seit Jahrtausenden in der passiven solaren Architektur angewandt. Ein Glashaus bzw. Wintergarten wird seit Jahrhunderten als "Sonnenfalle" genutzt. Im 16. Jahrhundert wurden ein Glashaus als Gewächshaus (Orangerie) zur Aufzucht von Pflanzen verwendet. Aber der gleiche Effekt führt zunehmend zur Erderwärmung.

Erderwärmung
Verantwortlich sind die in der Atmosphäre vorhanden bzw. eingetragenen Gase (Treibhausgase - Klimagase) bezeichnet. Aber hier beginnt der Streit, welche Faktoren und Vorgänge wirklich für die Erderwärmung ausschlaggebend sind.
Um das Phänomen der Erderwärmung einfach zu erklären, werden die Vorgänge innerhalb eines Treibhauses herangezogen. Hier wird die Sonnenstrahlung durch die Glasscheiben durchgelassen, aber die Erwärmung der internen Flächen nicht wieder herausgelassen.
Der Streit, welche Gase (Klimagase, auch Treihausgase genannt) in der Atmosphäre naturgegeben (atmosphärischer Treibhauseffekt*1) oder von Menschen verursacht (anthropogener Treibhauseffekt*2) sind, wird wohl ständig weitergeführt. Letztendlich sind viele verschiedene Gase für den Klimawandel (Erderwärmung) verantwortlich. Alle diese Gase kommen in einem mehr oder weniger großen Anteil in der Natur vor.
*1 Die Sonne beeinflusst das Klima der Erde, indem sie in sehr kurzen Wellenlängen Energie ausstrahlt (überwiegend im sichtbaren oder fast sichtbaren [z. B. ultravioletten] Teil des Lichtspektrums). Ein Drittel der Sonnenenergie, die die Oberfläche der Erdatmosphäre erreicht, wird direkt zurück ins All reflektiert. Der Rest wird von der Erdoberfläche und in geringerem Umfang auch von der Atmosphäre absorbiert. Um die absorbierte Energie auszugleichen, muss die Erde durchschnittlich dieselbe Energiemenge wieder ins All zurückstrahlen. Da die Erde viel kälter ist als die Sonne, strahlt sie in viel längeren Wellenlängen, vorwiegend im infraroten Teil des Lichtspektrums. Ein Großteil dieser von Land und Ozean abgegebenen thermischen Strahlung wird von der Atmosphäre einschließlich der Wolken absorbiert und zur Erde zurückgestrahlt.
*2 Freisetzung klimawirksamer Spurengase (Klima- bzw. Treibhausgase), Partikelemissionen Ruß, Feinstaub, Staub bzw. Sandkörner) und Veränderungen der Erdoberflächenbeschaffenheit (städtische Siedlungsgebiete, Landtrockenlegung, Waldrodung)
- Wie wirkt sich die gleichzeitige Absorption und Emission von Wärmestrahlung in den verschiedenen Höhen der Atmosphäre aus?
- Wie wirken sich die Strömungen in der Atmosphäre aus?
- Haben die Vorgänge einen größeren anthropogenen (menschlichen) Einfluss oder sind es natürliche Vorgänge?
- Welchen Einfluss haben die vermehrte Wolkenbildung und der Aerosolausstoß der Vulkane?
- Wirken diese Vorgänge ausgleichend?

Quelle: © Enquête-Kommission "Schutz der Erdatmosphäre"

Das Klimasystem

Also Fragen über Fragen, die nur durch exakte Messungen, aber nicht durch Klimaberechnungen, erfasst werden können, da jeder Faktor, der in den Berechnungen nicht richtig angesetzt bzw. gewichtet wird, zu falschen Ergebnissen bzw. Interpretationen führen kann.
Zusammenhänge und Wechselwirkungen im Klimasystem - Jucundus Jacobeit
Biosphäre im Klimasystem - Bildungsserver

Neue Wälder als Klimaretter?
Moore: Die vergessenen CO2-Speicher
Kampf gegen die Klimakrise Algenwälder als Hoffnungsträger
Treibhauseffekt / Glashauseffekt
Der Treibhauseffekt wird schon seit Jahrtausenden in der passiven solaren Architektur angewandt. Ein Beispiel ist das antike Griechenland vor rund 2.500 Jahren, das damals ebenfalls in einer Energiekrise steckte. Als Lösung für das Problem des immer knapper und teurer werdende Brennholzes wurde die verglaste Südfläche mit weitüberstehendem Vorbau entwickelt. Sokrates beschrieb dies so: "In Häuser, die nach Süden blicken, dringt die Sonne im Winter durch die Vorhalle bis in die Wohnräume vor und wärmt sie. Im Sommer jedoch hält das Dach der Vorhalle die Sonne ab und spendet kühlenden Schatten."  mehr > hier ein paar Beispiele   Quelle: Buch der Synergie - Achmed A. W. Khammas
Ein Glashaus bzw. Wintergarten wird seit Jahrhunderten als "Sonnenfalle" genutzt. Im 16. Jahrhundert wurden ein Glashaus als Gewächshaus (Orangerie) zur Aufzucht von Pflanzen verwendet. Diese überdachten botanischen Gärten wurden freistehend oder an die Häuser gebaut. In der heutigen Zeit gehört ein Wintergarten durch die Entwicklung der Glasherstellung und der technischen Weiterentwicklung der Lüftungstechnik schon zu der "normalen" Ausstattung im gehobenen Wohnungsbau. Hier wird er hauptsächlich zu der Erweiterung der Wohnfläche verwendet und hat als Nebeneffekt die Nutzung der Sonnenenergie.
In jedem Glashaus und Wintergarten wirkt der "Treibhauseffekt" bzw. "Glashauseffekt". Das bedeutet, der größte Anteil der Sonnenstrahlung dringt durch die Glasscheiben, da der Hauptanteil der Sonnenstrahlung im gelben Wellenlängenbereich (0.5 µm) liegt, für die die Glasscheiben durchlässig sind. Davon kommen 60 bis 70 % der auf den Boden bzw. Wände. Diese erwärmten Flächen strahlen die Wärme im infraroten Wellenlängenbereich (>3.5 µm) ab und diese Wärmestrahlung wird von den Glasscheiben reflktiert. Wenn die Wärmestrahlung im Innern des Raumes die Strahlungsleistung der einfallenden Strahlung von außen erreicht hat, stellt sich ein Strahlungsgleichgewicht ein. Die Wärme bleibt also in dem Raum und hierbei wird die Meinung verteten, dass dabei nicht die Reflektierung der Scheiben bei der Aufheizung des Raumes eine Rolle spielt sondern nur die Konvektion an den warmen Flächen und die durch die Glasscheiben behinderte Lufbewegung. Dadurch kann keine Wärme abtransportiert werden. > mehr
Wie funktioniert der Treibhauseffekt?
Klimagas - Gashydrate und Methanhydrate
CO2-neutral
 
 

Klimagase
Das Kyoto-Protokoll nennt folgende Treibhausgase: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), und Lachgas (N2O) sowie die fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW), und Schwefelhexafluorid (SF6). Seit 2015 wird Stickstofftrifluorid (NF3) zusätzlich einbezogen.
In Deutschland entfallen 87,1 % der Freisetzung von Treibhausgasen auf Kohlendioxid, 6,5 % auf Methan, 4,6 % auf Lachgas und rund 1,7 % auf die F-Gase (im Jahr 2020). Die Emissionen von Stickstofftrifluorid sind verschwindend gering.

Treibhauseffekt
Quelle: WDR Wissen

Der Streit, welche Gase (Klimagase, auch Treibhausgase genannt) in der Atmosphäre naturgegeben (atmosphärisch) oder von Menschen verursacht (anthropogen) sind, wird wohl ständig weitergeführt. Letztendlich sind viele verschiedene Gase für den Klimawandel (Erderwärmung) verantwortlich. Alle diese Gase kommen in einem mehr oder weniger großen Anteil in der Natur vor.
Welches der Gase den Hauptanteil am Treibhauseffekt hat, ist auch unter den Fachleuten umstritten. Wasserdampf wird als Hauptursache vor dem Kohlendioxid angesehen. Wobei der Wasserdampf aber nur indirekt und die anderen Gase direkt wirken. Aber auch diese These ist umstritten, da eine verstärkte Wolkenbildung weniger Sonneneinstrahlung durch die Reflektion zulässt.

CO2-Lüge?

Die wichtigsten Klimagase sind
      •  Kohlendioxid (CO2) > Kohlenstoffdioxid
      •  Kohlenmonoxid (CO) > Kohlenstoffmonoxid
      •  Methan (CH4)
      •  Ozon (O3)
      •  Distickstoffoxid (N2O) > Lachgas
      •  Teilhalogenisierte Kohlenwasserstoffe (HKFW)
      •  Halogenierte Fluorkohlenwasserstofe (FCKW)
      •  Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC)
      •  Schwefelhexafluorid.(SF6)
      •  Nichtmethanhaltige flüchtige organische Verbindungen (NM VOC)
      •  Wasserdampf (H2O)
Zusammensetzung der ausgestoßenen Klimagase
Quelle: Umweltbundesamt, World Resources Institute, dpa
 
 
Kohlendioxid (CO2) > Kohlenstoffdioxid

Die chemische Formel CO2 steht für Kohlenstoffdioxid. Das Gas ist farb- und geruchslos und weder brennbar noch explosiv oder gesundheitschädlich (kann aber bei einer erhöhten Konzentration gefährlich werden). Es ist gut in Wasser löslich. Die Zusammensetzung von CO2 lässt sich aus seiner Formel ableiten: Es handelt sich um eine Verbindung von einem Kohlenstoffatom (C) und zwei Sauerstoffatomen (O2).
Kohlendioxid bzw. Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein linear aufgebautes Molekül und entsteht durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe. Aber auch Menschen emitieren CO2 (ca. 4 % der ausgeatmeten Luft besteht aus Kohlendioxid. So reichert sich der CO2-Gehalt der Raumluft nach und nach an), Tiere und sogar Bäume und Pflanzen emitieren CO2 (durch das Absterben tierischer und pflanzlicher Organismen sowie beim Reifen von Obst und Gemüse) in die Atmosphäre. Kohlendioxid ist ein Klimagas, dass durch die Anreicherung in der Atmosphäre die Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche in das Weltall verhindert und so zu einer Erderwärmung über den Treibhauseffekt zum Klimawandel beiträgt.
Auf der anderen Seite spielt Kohlendioxid eine besonders wichtige Rolle bei der Fotosynthese. Dabei werden CO2 und Wasser (H2O )mithilfe von Lichtenergie in Biomasse umgewandelt und es entsteht der für uns lebenswichtige Sauerstoff. Außerdem würde ohne einen bestimmtem Anteil Kohlendioxid (ca 0,038 %) in der Atmosphäre die Wärmestrahlung einfach in das Weltall abgegeben werden und es wäre auf der Erde sehr kalt. CO2 bilden mit der Atmosphäre jedoch eine Hülle und strahlen die Wärme nicht nur in Richtung Weltraum, sondern auch in Richtung Erdoberfläche ab (Treibhauseffekt).

Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen (ÖL, Gas, Kohle) wird Kohlenstoff freigesetzt, der in den letzten Jahrmillionen gebunden wurde. Die Atmosphäre reichert sich mit diesem Gas an, weil es nicht in diesen Mengen von der Natur aufgenommen werden kann. Ein Teil dieses Gases wird auch zum großen Teil in den Ozeanen gebunden und senkt den pH-Wert des Wassers.

Kohlenstoffdioxid
chemie.de - LUMITOS AG
Alles Wissenswerte über CO2 verständlich erklärt
Elektro4000 - Hagen E-Commerce GmbH
Kohlendioxid in der Atmosphäre
Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen
bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft

CO2-Abscheidung und Speicherung

 
 
Kohlenmonoxid (CO) > Kohlenstoffmonoxid
Bei einer unvollständigen Verbrennung (Sauerstoffmangel) von Brennstoffen, kann besonders bei Gas- und Holzheizungen Kohlenmonoxid entstehen. Aber es wird auch durch vulkanische Aktivitäten, Wald- und Buschbränden in die Atmosphäre freigesetzt. Es baut sich im Gegensatz zum Kohlendioxid innerhalb von 1 bis 3 Monaten wieder ab.
* Kohlenmonoxid (CO - Kohlenstoffmonoxid) ist nicht nur ein Klimagas sondern auch ein Gas mit höchst tückischen Eigenschaften, das sehr schnell zu verheerenden Konsequenzen führen kann, wenn es von Bewohnern eines Hauses oder einer Wohnung nicht bemerkt wird,. CO ist farblos, geruchlos, geschmacklos und führt zu Vergiftungen. Schon in kleinster Konzentration kann das Gas für den Menschen tödlich sein, wenn er unbemerkt in den Organismus eintritt. In Häusern und Wohnungen mit Kamin, Kaminofen, Gasherd und/oder raumluftabhängigen und raumluftunabhängige Wärmererzeuger (Gastherme, Öl, Holz- oder Pelletkessel) sollte ein CO-Melder vorgeschrieben werden, genauso, wie Rauchmelder heute in den meisten Wohnungen vorgeschrieben sind. Auch sollte man bedenken, dass von Wärmeerzeugern, die an einem Luft-Abgas-System angeschlossen sind und/oder bei denen ein Kondensatsiphon (Brennwerttechnik) vorhanden ist, die Gefahr besteht, dass Abgase in den Raum austreten können.
Atmet der Mensch eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration ein, bindet sich das CO direkt an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und blockiert damit die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Infolgedessen kommt es schnell zu einem Sauerstoffmangel und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen.
Schon geringe Mengen eingeatmeten Kohlenmonoxids führen zu irreversiblen Herz- und Hirnschäden, größere Mengen zum Tod. Die folgende Tabelle beschreibt die Wirkung von Kohlenmonoxid auf den menschlichen Körper in Abhängigkeit zur Konzentration vom Atemgift in der Luft.
Kohlenmonoxidwert* Mögliche Vergiftungserscheinungen
30 ppm - 0,003 % MAK-Wert in Deutschland (max. zulässige Arbeitsplatzkonzentration)
35 ppm - 0,0035 % Kopfschmerzen und Schwindel innerhalb von 6 bis 8 Stunden
200 ppm - 0,02 % Geringe Kopfschmerzen, Ermüdung, Schwindel, Übelkeit nach 2 bis 3 Stunden, Verlust des Urteilsvermögens.
400 ppm - 0,04 % Kopfschmerzen in der Stirn innerhalb von 1 bis 2 Stunden, lebensbedrohlich nach 3 Stunden.
800 ppm - 0,08 % Schwindel, Übelkeit und Schüttelkrämpfe innerhalb von 45 Minuten, Bewusstlosigkeit innerhalb von 2 Stunden.
1.600 ppm - 0,16 % Kopfschmerzen, erhöhte Herzfrequenz, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 20 min, Bewusstlosigkeit innerhalb von 2 Stunden, Tod in weniger als 2 Stunden.
3.200 ppm - 0,32 % Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 5 bis 10 Minuten. Tod innerhalb von 25 bis 30 Minuten.
6400 ppm - 0,64 % Schwindel und Kopfschmerzen in 1 bis 2 Minuten. Krampfanfälle, Atemstillstand und Tod in weniger als 20 Minuten.
12800 ppm - 1,28 % Bewusstlosigkeit nach 2 bis 3 Atemzügen. Tod in weniger als 3 Minuten.
* Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft in ppm (parts per million)
Quelle: in Anlehnung an OSHA (Occupational Safety and Health Administration)
 
 
Methan (CH4)
Methan ist ein brennbares Gas, das beim Faulprozess organischer Stoffe (Mülldeponien, Kohlebergwerken, Abwasserreinigung) entsteht und ist der Hauptbestandteil von Erdgas, Biogas, Sumpfgas und Holzgas. Auch beim Reisanbau und durch die Viehzucht (das Gas entweicht aus dem Verdauungssystem der Wiederkäuer) entsteht Methan.
Auf dem Grund der Ozeane und in den Permafrostböden befinden sich enorme Mengen von Methanhydrat, dass durch die Erhöhung der Temperaturen und durch die Förderung und den Transport ausgast.
Nach Kohlenstoffdioxid ist es das bedeutendste von Menschen indirekt freigesetzte Klimagas und ist 20 bis 30mal wirkungsvoller gegenüber dem Kohlendioxid (CO2). Anthropogenes (menschengemachtes) Methan wird zum größten Teil in der Landwirtschaft ausgestoßen. Rund 30 Prozent der weltweit emittierten Menge stammt aus der Viehhaltung.
Methan - Das unterschätzte Klimagas - Planet Wissen - ARD alpha
Lachgas und Methan - UBA
 
 
Ozon (O3)
Bei elektrischen Entladungen, Oxidations- und Verdunstungsvorgängen entsteht Ozon (O3). Es ist in sehr geringen Mengen (ca. 0,02 bis 0,1 mg/m3) auch in der Atmosphäre nachweisbar.
Ein erhöhter Ozonanteil in den unteren Schichten der Atmosphäre verhindert die Wärmeabstrahlung von der Erdoberfläche in das Weltall und trägt so zum Treibhauseffekt bei.

Der Ozonmangel in der Stratosphäre (Ozonloch, vor allem über der Antarktis und Arktis) ist auf den Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) aus Spraydosen und Kältemitteln zurückzuführen. An diesen Stellen kann die UV-Strahlung der Sonne verstärkt bis zur Erdoberfläche durchdringen. Das fehlende Ozon hat Auswirkungen auf das Klima und dem Wachstum der Pflanzen.

 
 
Hydroxylradikale (OH)

Die Hydroxylradikale sind keine klimaschädlichen Gase, aber das wichtigste freie Radikal in der Atmosphäre. Der Abbau der meisten oxidierbaren Spurenstoffe in der Atmosphäre wird durch Reaktion mit OH-Radikalen eingeleitet. Die OH-Radikale werden auch als das "Waschmittel" der Atmosphäre bezeichnet.
OH-Produktion:
Die wichtigste Quelle der OH-Radikale ist die Photolyse von Ozon durch Licht.
Eine wesentliche Quelle für OH-Radikale ist auch die Reaktion von HO2-Radikalen mit NO. Allerdings entstehen HO2-Radikale (zumindest in Reinluft) zu einem großen Teil durch Reaktionen von OH-Radikalen.
Eine weitere OH-Quelle ist die Photolyse von HONO (Salpetrige Säure): Diese OH-Quelle ist aber nur in verschmutzter Luft von Bedeutung wo sich HONO durch heterogene Reaktionen (d.h. Reaktionen an Oberflächen, z.B. von Aerosolteilchen) bildet.
Auch die Photolyse von Wasserstoffperoxyd kann eine nennenswerte Quelle von OH – Radikale darstellen.
Quelle: Dr. R. Tuckermann, Atmosphärenchemie

Chemie der Troposphäre - Dr. R. Tuckermann, Atmosphärenchemie
Peroxy-Radikale - "Waschmittel" der Atmosphäre - Deutscher Wetterdienst

 
 
Ammoniak (NH3)

Ammoniak (NH3) ist eine gasförmige Verbindung des Stickstoffs (N). Der Luftschadstoff entsteht hauptsächlich durch landwirtschaftliche Prozesse (z. B. Tierhaltung). Es reagiert in der Atmosphäre mit anderen Gasen zu gesundheitswirksamen Partikeln (sekundär gebildeter Feinstaub) oder lagert sich in Ökosystemen ab, wo es auf Pflanzen bzw. das Nährstoffgefüge des Bodens negative Wirkungen ausüben kann oder in die Stickstoffkaskade (Sequenz von Wirkungen des reaktiven [anthropogen verursachten] Stickstoffs im biogeochemischen Kreislauf) eintritt.
Aus der Landwirtschaft in Deutschland kommen ca. 95 % des Luftschadstoffs Ammoniak. Die Ammoniak-Emissionen kommen aus der Rinderhaltung (52 %), der Schweinehaltung (20 %), der Geflügelhaltung (9 %) und der Mineraldüngeranwendung (15 %). Der Großteil der Emissionen In der Schweinehaltung entstehen direkt im Stall und in der Rinderhaltung bei der Wirtschaftsdüngerlagerung und -ausbringung. Neben Ammoniak werden in der Tierproduktion auch ekelhafte Gerüche und Stäube, die auch biologische Komponenten (z. B Keime) enthalten) freigesetzt.
Durch das Ammoniak und das nach Umwandlung entstehende Ammonium werden die Land- und Wasserökosysteme erheblich durch Versauerung und Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) geschädigt. Bodenversauerung und Nährstoffüberversorgung natürlicher und naturnaher Ökosysteme (z. B Moore, Magerstandorte, Gewässer) durch reaktiven Stickstoff können zu Veränderungen der Artenvielfalt führen. Besonders hohe Ammoniakkonzentrationen in der Umgebung von großen Tierhaltungsanlagen können zu direkten Schäden an der Vegetation führen. Ammoniak kann sich über die Stickstoffkaskade auch in eine der zahlreichen anderen umweltwirksamen stickstoffhaltigen Verbindungen umwandeln, mit negativen Folgen für die Qualität der Atemluft (Bildung von Feinstaub und Ozon), die Wasserqualität (Nitrat in Grundwasser) und die Verschärfung des Klimawandels (Lachgas).
Für die Ammoniakkonzentration in der Luft gibt es derzeit keine ausreichende Regelung.

Zu viel giftiges Ammoniak in der Luft
Ammoniak - Geruch und Staub

 
 
Distickstoffoxid (N2O) > Lachgas
Distickstoffoxid bzw. Lachgas (N2O) hat eine molare Masse von 44,01 g/mol. Es riecht leicht süßlich, ist farblos, nicht explosiv und nicht brennbar. Aber durch eine O2-Abspaltung kann es jedoch einen Brand unterhalten. Neben der  klimaschädlichen Wirkung (es ist ca. 300mal größer gegenüber dem Klimagas Kohlendioxid [CO2]) wird das Gas auch als Medikament eingesetzt. Die Bezeichnung "Lachgas" kommt vermutlich durch die Wirkung einer Euphorie, die beim Einatmen entstehen kann, worauf der Konsument lacht und Halluzinationen sowie Rauschzustände ausgelöst werden.
Distickstoffoxid (Lachgas) entsteht bei der Verbrennung von Biomasse (Holz, Stroh, Biogas), durch den Straßenverkehr und in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Stickstoffdünger. Es reichert sich in der Atmosphäre an, da es eine Lebensdauer von ca. 150 Jahren hat.
Die Hauptquellen für Lachgas sind stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung, Prozesse in der chemischen Industrie sowie Verbrennungsprozesse. Dabei ist zwischen direkten und indirekten Lachgasemissionen zu unterscheiden.
Direkte Lachgasemissionen entstehen in der Landwirtschaft selbst, durch reaktive Stickstoff-(Nr)-Einträge aus organischen und mineralischen Düngemitteln und atmosphärischer N-⁠Deposition⁠ sowie Nr in Böden aus Pflanzenreststoffen und biologischer N-Fixierung von Eiweißpflanzen (Leguminosen) sind die Grundlage solcher Emissionen.
Indirekte Lachgasemissionen werden verursacht, wenn reaktive Stickstoffverbindungen (Nitrat und Ammoniak) in die umliegenden Naturräume gelangen. Aus reaktiven N-Verbindungen entsteht bei Nitrifikations- und Denitrifikationsvorgängen Lachgas.

Verwendung
Distickstoffmonoxid bzw. Lachgas (N2O) ist ein anorganisches Einstoffkältemittel (R744A). Da Distickstoffmonoxid die gleiche Molmasse wie Kohlendioxid (CO2) aufweist, hat man der kältetechnischen Bezeichnung R744 ein "A" angefügt, um es von Kohlendioxid unterscheiden zu können. Distickstoffmonoxid ist unter Atmosphärenbedingungen ein farbloses Gas, das sich im Temperaturbereich zwischen ca. -90 °C und +36 °C unter entsprechendem Druck verflüssigen lässt. Die Verdampfung kann somit zur Kühlung bis hin zu tiefen Temperaturen genutzt werden.
Wenn Lachgas in der Medizin als Arzneimittel eingesetzt wird, unterliegt es dem Arzneimittelrecht und ist verschreibungspflichtig. Lachgas ist kein Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes.
Lachgas wird auch als Treibgas in Spraydosen und als Aufschäummittel in Sahnespenderkapseln gefüllt. In der Industrie wird Lachgas in großem Umfang unter anderem als Laborchemikalie und in der Produktion verwendet. Im Motorsport kommt Lachgas zur Leistungssteigerung zum Einsatz.
Neben der medizinischen Verwendung als Narkosemittel, wobei es zusammen mit Sauerstoff verabreicht wird, wird es auch als Rauschmittel unverdünnt inhaliert. Durch den Sauerstoffmangel droht Bewusstlosigkeit. Konsumierende können dabei stürzen und sich verletzten.
Als Schnüffelstoff eingeatmet, tritt nach wenigen Sekunden ein Rausch ein, bei dem schwache Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühle empfunden werden. Konsumierende berichten von einem traumähnlichen Zustand, in dem sie Raum und Zeit verändert wahrnehmen. Der Rauschzustand hält allerdings nur wenige Minuten an. Der Sauerstoffmangel wird vor allem dann gefährlich, wenn Konsumierende die Intensität der Wirkung steigern wollen, beispielsweise indem sie eine mit Lachgas gefüllte Plastiktüte über den Kopf ziehen. Bei Bewusstlosigkeit droht Erstickungsgefahr!

Lachgas, Distickstoffoxid  N2O - Thomas Seilnacht
Lachgas und Methan - UBA
R744A, ein (fast) unbekanntes Tieftemperaturkältemittel
Institut für Luft- und Kältetechnik Gemeinnützige Gesellschaft mbH
Lachgas
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Hype um Lachgas: Legaler Rausch mit Nebenwirkungen - Isabel Handrich, ZDF
 
 
Teilhalogenisierte Kohlenwasserstoffe (HKFW)
Die FCKW’s (Kältemittel) in Kälte- und Klimaanlagen sind durch teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe ersetzt worden. Sie haben nur einen geringeren direkten Treibhauseffekt und eine geringere Lebensdauer. Aber auch in Hartschäumen und PU–Montageschäumen (in Spraydosen) befinden sich diese Gase.

Halogenierte Fluorkohlenwasserstofe (FCKW)
Diese klimaschädlichen Gase (CF4, C2F6, C3F8, C4F8) sind hauptsächlich für den Abbau der Ozonschicht über der Antarktis und Arktis verantwortlich. Die klimaschädliche Wirkung ist ca. 15.000mal größer gegenüber dem Kohlendioxid (CO2).
In vielen alten Kälte- und Klimaanlagen befinden sich noch FCKW’s (Kältemittel) und auch in Spraydosen und Aufschäummittel wurde es als Treibmittel verwendet. Sie wurden durch H-FKW’s und FKW’s ersetzt. Diese sind im Vergleich mit FCKW nicht als so klimaschädlich angesehen.

Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC)
 Perfluorierte (vollfluorierte) Kohlenwasserstoffe (CF4, C2F6, C3F8, C4F8) absorbieren die Infrarotstrahlung und tragen deswegen zum Treibhauseffekt bei, zumal einige Gase eine Verweilzeit bis zu 50 000 Jahren in der Atmosphäre haben. Die klimaschädlichen Wirkungen z. B. von CF4 ist ca. 6.500mal, C2F6 ca. 9.200mal und C3F8 ca. 7.000mal größer gegenüber dem Kohlendioxid (CO2).

Der Einsatz dieser Gase ist seit einigen Jahren verboten und dürfen nur mit einer Ausnahmegenehmigung verwendet werden, so z. B. in der Halbleiter- und Aluminiumherstellung.

 
 
Schwefelhexafluorid (SF6)
Das Schwefelhexafluorid wird als das schädlichste Klimagas bezeichnet. Die schädliche Wirkung ist ca. 22.800mal größer gegenüber dem Kohlendioxid (CO2) und zerstört die Ozonschicht. Der Abbau durch die UV-Strahlung der Sonne dauert ca. 3.200 Jahre. Da aber der Anteil unter den klimarelevanten Gasen sehr gering ist und aufgrund der Schwere der Gasse, wird die Wirkung auf den Treibhauseffekt als wenig relevant angesehen.
Dieses Gas wird hauptsächlich in elektronischen Anlagen, als Stabilisator in der Reifenindustrie und als Schaummittel verwendet.
 
 
Nichtmethanhaltige flüchtige organische Verbindungen (NM VOC)
Diese Wasserstoff-Kohlenstoff-Verbindungen sind schwierig zu erfassen. Die klimarelevanten Wirkungen sind noch nicht vollständig erforscht.
Diese NMVOC’s entstehen durch unvollständige Verbrennungen Kfz-Motoren und der Verdunstung von Kraftstoffen (Tankbelüftung und Undichtigkeiten an Fahrzeugen, Betankung, Umschlag und Lagerung). Auch bei der Verwendung von Lösemitteln und im Bereich der chemischen Industrie, Mineralölindustrie und Nahrungsmittelindustrie.
 
 
Wasserdampf (H2O)
Da durch die zunehmende Erderwärmung die Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann, nimmt auch in der oberen Erdatmosphäre die Wolkenbildung zu. Aber auch der steigende Luftfahrtverkehr emittiert Wasserdampf in die oberen Luftschichten.
Der Wasserdampf trägt aber nur indirekt und die anderen Klimagase direkt zur Erderwärmung bei. Diese These ist umstritten, da eine verstärkte Wolkenbildung weniger Sonneneinstrahlung durch die Reflektion zulässt, das dann wieder zu einer Abkühlung der Atmosphäre führen könnte. Aber die Wolkenbildung verhindert auf der anderen Seite die Wärmeabstrahlung in der Nacht. Außerdem schwankt die Konzentration des Dampfgehaltes in der Atmosphäre und ist wissenschaftlich schwer zu erfassen und zu beurteilen.

Messstellen und Messtechniken für Emissions- und Immissionsmessungen - Umweltbundesamt

Quelle: © Enquête-Kommission "Schutz der Erdatmosphäre"
 
 
Schadstoffmessung
Schadstoffe zu erfassen und zu bewerten ist für Industrie, Behörden, Städte und Gemeinden, für Kurorte und Privatpersonen gleichermaßen wichtig. Es entstehen Messwerte, die zum einen die Basis für wirtschaftliche Entscheidungen bilden, zum anderen sind sie die Grundlage für mögliche Optimierungen oder für die Sicherheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz.

 
 
CO2-Abscheidung und Speicherung (Carbon-Capture and Storage)

Mit 87 % hat Kohlendioxid (CO2 [Kohlenstoffdioxid]) den größten Anteil der freigesetzten Treibhausgase. Neben der Vermeidung bzw. Verminderung (Energiesparen) des Gasaustoßes wird über verschiedene Abscheide- und Speichermethoden diskutiert und teilweise schon umgesetzt. Ohne das gezielte Abfangen (Carbon-Capture - CO2-Abscheidung [Kohlenstoffabscheidung]) von Kohlendioxid aus Abgasen und/oder der Luft wird der Klimawandel nicht zu stoppen sein.
Zur Zeit ist es noch nicht möglich, Industrien und Energiegewinnung komplett zu dekarbonisieren. Also muss man verhindern, dass CO2 in die Atmosphäre gelangt und somit spätestens im Schornstein abgeschieden wird. Hier kommt die Kohlenstoffabscheidung (Carbon Capture) zum Einsatz. Mit den Verfahren wird CO2 entweder aus Abgasen oder direkt aus der Luft (Direct Air Capture [DAC]) abgeschieden.

>>>> hier ausführlicher <<<<

 
 
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