Sanitär - Heizung - Klima - Solar

Kurz und bündig

einfach erklärt

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
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Viele Vorgänge in der Haustechnik sind ziemlich umfangreich. Um einen Einstieg in die Technik zu finden, versuche ich auf dieser Seite einige Techniken und Begriffe kurz und bündig mit einfachen Worten zu beschreiben. Zu jedem Vorgang sind ausführliche Beschreibungen verlinkt.

Abgleiche

Flüssigkeiten (Wasser, Frostschutzgemische) und Luft bzw. Gase nehmen, wie die meisten Menschen, den Weg des geringsten Widerstandes. Damit die entsprechenden Anlagen (Heizung, Trinkwasserinstallation, Erdkollektor, Solaranlage, Kühlanlage, Lüftungsanlage [KWL, RLT-Anlage]) ordnungsgemäß bzw. wunschgemäß funktionieren, müssen deren Volumenströme einreguliert (Voreinstellung) werden. Das ist die Aufgabe der verschiedenen Abgleiche.

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Hydraulischer Abgleich

HA

Der hydraulische Abgleich (HA) ist für ein einwandfreies Funktionieren einer Wasserheizungs- und/oder Kühlanlage notwendig. Dabei werden die Massenströme über eine Rohrnetzberechnung ermittelt. Die ermittelten Voreinstellwerte werden dann an den Abgleicharmaturen (Thermostatventile, TopMeter) eingestellt. Dadurch bekommt jeder Heizkörper bzw. jede Heizfläche und/oder Kühlfläche die Wassermenge bzw. Wärmemenge, die der berechneten Raumheizlast oder Kühllast entspricht. Das setzt voraus, dass die Heizkörper bzw. Heiz- oder Kühlflächen auch nach der Raumheizlastberechnung (z. Zt. DIN EN 12831) oder Kühllastberechnung (VDI-Richtlinie 2078) ausgelegt wurden.

Der hydraulische Abgleich ist nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik (aaRdT) eine vorgeschriebene Leistung für die Neuinstallation  und Sanierung (z.B. Wechsel von Wärmeerzeugeugern [Kesseltausch, Wärmepumpmpen]) von Heizungsanlagen. Das gilt für Bauverträge nach BGB 2018 (Verbraucher-Verträge) und Verträge nach VOB. Auch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt den hydraulischen Abgleich in den § 20 und § 50 vor. Dies muss nicht ausdrücklich erwähnt werden, weil es automatisch Vertragsbestandteil ist. Außerdem wird bei dem Fördermaßnahmen der BAFA ein HA vorgeschrieben, der von einer Fachfirma über die Fachunternehmererklärung (FUK) bestätigt werden muss.

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Thermischer Abgleich

TA

Mit einem thermischen Abgleich (TA) schafft man das, was mit einem theoretisch erstellten hydraulischen Abgleich in der Regel nicht erreicht wird. Das Ziel sollte immer sein, die gewünschen Raumtemperaturen in fertig eingerichteten Räumen einzustellen. Erst dadurch ist eine energiesprarende Betriebsweise zu gewährleisten. Die Voraussetzung für den TA ist ein vorhandener HA. Es geht aber auch ohne, wenn man sich ein wenig mit der Durchführung das TA's befasst.

Bei dem TA werden die Volumemströme an den einzelnen Heizkörpern bzw. Heizkreisen mit einer möglichst niedrigen Systemteperatur so eingestellt, dass die Heizflächen gleichmäßig warm und die gewünschten Raumtemperaturen erreicht werden. Hier sind dann besonders bei Flächenheizungen (Fußboden- und Wandheizungen) Einzelraumregler (ERR) nicht mehr notwendig. Das funktioniert aber nur, wenn die Räume durchgehend und gleichzeitig beheizt werden.
Leider ist der TA relativ zeitaufwendig und es ist ein Zugang zur Regelung der jeweiligen Anlage notwendig. In Mehrfamilienhäusern ist das oft nicht möglich.
Der TA wird von den Anlagenerstellern nicht angeboten und ist meistens auch (zeitlich) nicht machbar. Hier ist der Anlagenbetreiber selber aufgefordert, sich mit dem TA zu befassen.

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Thermischer und hydraulischer Abgleich - Warmwasserzirkulationssystem

Verzweigte Zirkulationsleitungen in zentralen Trinkwassererwärmungs-anlagen benötigen einen hydraulischer und thermischen Abgleich (HTA-TW). In den Zirkulationsleitungen müssen die Fließgeschwindigkeiten auf 0,2 bis 0,5 m/s einreguliert werden. Eine Voraussetzung ist eine passende Zirkulationspumpe.

Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Je nach der Länge und dem Durchmesser der Rohre sowie der Anzahl der Einzelwiderstände (Bögen, T-Stücke, Armaturen) ist der Druckverlust in den einzelnen Warmwassersträngen unterschiedlich. Mit einem Regelventil (z. B. Aquastrom T plus) in den Zirkulationssträngen wird der Volumenstrom über den Thermostat selbsttätig so eingestellt, dass sich auch für den ungünstigsten Strang die notwendige Wassertemperatur 4 K unter der eingestellten Versorgungstemperatur ergibt. Temperatur und Basisvolumenstrom können am Ventil voreingestellt werden.

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Pneumatischer Abgleich

Mit dem pneumatische Abgleich (PA) werden die in einer Kanalnetzberechnung ermittelten Luftströme einer raumlufttechnischen Anlage (RLT-Anlage) so eingestellt, dass jeder Luftauslass bzw. jeder Raum die berechnete Luftmenge bekommt. Bei einem fehlenden PA wird die strömende Luft den Weg des geringsten Widerstands nehmen und nicht dort hinkommen, wie es berechnet wurde.

Nach dem Einstellen der berechneten Gesamtluftmenge bzw. der Drehzahl am Ventilator, werden die jeweiligen Luftmengen zu den Lufauslässen eingestellt. Diese Einstellung kann durch Stellklappen am Verteiler oder an den Luftauslässen durchgeführt werden. An dem Verteiler werden an den Luftleitungsabgängen justierbare Drosselblenden bzw. Reduzierringe eingesetzt. Die Vorausetzung ist eine genaue Berechnung des Kanalsytems mit den notwendigen Widerständen an den Verteilerabgängen durch einen Fachplaner.
In größeren RLT-Anlagen kann ein PA auch mit automatische Volumenstromregler durchgeführt werden.
Bei kleinen Anlagen (KWL), die oft in Eigenleistung gebaut werden, wird oft auf einen "richtigen" Abgleich verzichtet (z. B. kein Einsatz von notwendigen Messgeräten), was dann zu erheblichen Problemen führen kann, so z. B. Luftgeräusche, schlechte Durchlüftung einiger Räume, Zugerscheinung durch falsche Auslasseinstellungen oder Luftauslässe. Auch wird dadurch nicht bemerkt, dass die erforderlichen Luftmengen nicht vorhanden sind.

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