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Vorstehende Mörtelreste
an der Innenschale und Vorblendung in der Luftschicht
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Seit Jahrzehnten wurden Altbauten
vor allen Dingen in Norddeutschland mit durchgehenden
Luftschichten im Außenwandmauerwerk (Hohlmauerwerk)
gebaut , die vorrangig zum Feuchteschutz
eingesetzt wurden. Die Be- und Entlüftung
erfolgte über Öffnungen in den Keller-
und Dachräumen. Auch eine Be-
und Entlüftung der Holzbalkendecken
wurde in diese Bauweise mit einbezogen. Das Zweischalige
Mauerwerk (Hohlmauerwerk) mit äußerer
Verblendung (Klinkerfassade) ist auch
heute noch zulässig, wird aber mit zusätzlicher Wärmedämmung
im Hohlraum bzw. mit Dämmsteinen als innere
Schale ausgeführt.
Bei einer zweigeschossigen Bauweise, bei der das Erdgeschoss
aus einer inneren Mauer aus 24 cm
- Ziegel, einer Luftschicht von 2
bis 10 cm und einer äußeren
Verblendung (Klinkerfassade) aus 12
cm - Ziegel besteht, aber das obere Geschoss besteht
nur aus zwei Mauern von je 12 cm. Aus statischen Gründen
wurden beide Schalen mit Mauerankern verstrebt,
bestehend aus speziellen Eisendrahtstäben
bzw. Flacheisen, in Teer getauchten Bindersteinen
oder/und durchgehenden Ziegelschichten.
Da sich bei dieser Bauweise
die Luft in diesen Luftschichten bewegt und
über Öffnungen und Fugen
mit der Außenluft verbunden ist, kann sehr viel Wärmeenergie
entweichen. Die Folge ist, dass diese Luftschicht keine dämmende
Wirkung hat, die Innenflächen so stark auskühlen,
dass deren Temperatur sich dem Taupunkt nähert,
wodurch eine Schimmelgefahr vorhanden ist.
Außerdem entstehen bei einer nichtfachgerechten
Bauausführung (z. B. herabgefallener und nicht
abgeputze Mörtelfugen) Wärmebrücken
und eine fehlende Belüftung.
Eine nichtbelüftete Luftschicht
kann im Winter die ruhende Luftschicht eingeschränkt
als Wärmedämmschicht nutzen. Eine hinterlüftete
Luftschicht kann im Sommer den Wärmeeintrag
an die Innenwand durch die Luftströmung
minimieren.
Verarbeitungsrichtlinie
- Zweischaliges Mauerwerk -
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
Zweischalige
Außenwände aus Kalksandsteinmauerwerk
- Prof. Dr.-Ing. Manfred Prepens |
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U-Wertberechnung einer 12-7-24er
Außenwand mit ruhender und stark belüfteter Luftschicht
Quelle: u-wert.net UG (haftungsbeschränkt)
Ralf Plag
U-Wert-Rechner
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Die zweischaligen Außenwände
(Hohlmauerwerke) wurden bis in die 60er
Jahre des letzten Jahrhunderts ohne Dämmung
mit Luftschichten bis 8 cm und
zwischen 1960 und 1980 meistens nur Luftschichten (Trennfugen)
von 1 bis 2 cm gebaut, die
teilweise durch unsaubere Bauweise im unteren Bereich mit Mörtel-
und Steinreste gefüllt waren.
Da die Energiepreise noch sehr niedrig
waren, wurde auf eine gute Wärmedämmung nicht viel
Wert gelegt. Schätzungen gehen davon aus, dass noch ca.
20 % der Altbauten diese Außenwände
haben. Die Hohlräume haben eine ruhende Luftschicht,
eine schwach belüftete Luftschicht oder
eine stark belüftete Luftschicht. Diese
Außenwände wurden in der Regel nach der Bauweise
12-7-24, aber auch 12-7-12
aufgebaut. Ein Wandaufbau sieht in der Regel
folgendermaßen aus:
• 12 cm Verblender (Vollziegel)
• 7 cm Luftspalt (ruhende Luft)
• 24 cm Kalksandstein
• 2 cm Innenputz (Zementputz)
Die ruhende Luftschicht hat eine mäßige
Dämmeigenschaft und ergibt einen U-Wert
( ca. 1.37 W/m2K).
Mit zunehmenden Undichtigkeiten (schwach belüftet)
verschlechtert sich die Dämmwirkung
und dadurch auch der U-Wert. Bei einer stark belüfteten
Luftschicht liegt an der Innenschale
die Außenluft mit der entsprechenden
Temperatur an und dadurch beginnt an dieser Stelle die Heizlastberechnung
und hat einen U-Wert
(ca. 2.14 W/m2K).
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Außerdem hat
diese Bauweise konstruktiv bedingte Schwachstellen:
• Setzungsrisse im Mauerwerks
• poröse und rissige Fugen
• offene Mauerkronen
• undichte Stellen an Rolläden, Türen und Fenstern
• Undichtigkeiten an den Einkragungen der Holzbalkendecken
• nachträgliche Öffnungen zur Feuchteabfuhr z.B. nach
Schimmelpilzbildung
• Undichtigkeiten durch nachträgliche Bohrungen oder Durchbrüche
durch Installationen (Schalter, Steckdosen, Leitungen, Rohre, Heizkörperkonsolen) |
Einblasdämmung Isofloc
H2Wall (EPS-Linsen) in die Luftschicht einbringen
Quelle: Ökotherm, Lothar
Grönwoldt
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Um Heizkosten
zu reduzieren und das Raumklima
zu verbessern, können die zweischaligen
Außenwände mit einer nachträgliche Kerndämmung
ausgestattet werden. Vor dieser Maßnahme muss geklärt
werden, ob es sich um eine ruhende Luftschicht
handelt und wie der Zustand der Luftschicht
ist. Eine Überprüfung kann durch
Thermografieaufnahmen, einer Kamarabefahrung
und/oder einer Nebelmaschine (Feststellen von
Undichtigkeiten) stattfinden.
Die Luftschicht kann mit Einblasdämmstoffen
oder Ortschaum
gefüllt werden. Der Dämmstoff wird
dabei durch in die Außenmauer gebohrte Löcher
eingebracht.
Bei rieselfähigen Dämmstoffen
(z.B. EPS-Granulat,
Blähperlit
und Aerogel)
sind nur wenige und kleine Einblaslöcher
notwendig, da sich diese Materialien sehr gut auch in kleinen
bzw. schmalen Hohlschichten (bis 7 cm) verteilen. Die Voraussetzung
für diese Dämmstoffe sind dichte Mauerwerke,
damit es nicht zu einer Durchrieselung kommen
kann. Bei größeren bzw. breiten Hohlschichten können
faserige Dämmstoffe (z.B. Steinwolle
und Glaswolle) verwendet werden. Diese sind kostengünstiger und verhaken
sich untereinander und mit dem Mauerwerk.
Stark belüftete Luftschichten
müssen vor einer Füllung auf auf die Eignung des Dämmstoffes
geprüft bzw. berechnet werden.
Für diese
Sanierungsmaßnahmen stehen diverse Förderungsprogramme
mit Zuschüssen, Krediten und tilgungsfreier Anlaufzeit
zur Verfügung. Außerdem gewinnt die Immobilie
bei der Bewertung durch einen Energieausweises
eine immer größere Bedeutung.
Die Flächen sollten mit einer Wärmebildkamera überprüft werden, ob keine Wärmebrücken vorhanden sind.
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Kerndämmung eines zweischaligen
Mauerwerks
Quelle: RECTICEL Dämmsysteme GmbH
Richtige Luftschichtanker gewährleisten
eine funktionierende Dämmwirkung
Quelle: BEVER Gesellschaft für Befestigungsteile
Verbindungselemente mbH
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Zweischalige
Außenwände werden auch im Zeitalter der
Niedrigenergie - und Passivhäuser
bei Neubauten eingesetzt. Vor allen Dingen,
wenn der Bauherr die optisch unschönen glatten eintönigen
Außenfassaden mit dem Wärmedämmverbundsystem
(WDVS) nicht haben möchte und eine Ziegel- bzw.
Klinkerfassade vorzieht. Die Häuser mit zweischaligen
Außenwänden können mit einer Dämmung aus
EPS-,
XPS-,
PUR-
und Mineralfaser-Dämmplatten
von 100 und 120 mm
die gleichen Dämmstandards haben.
Bei einer zweischaligen Außenwand gibt
es eine klare Trennung der Funktionen.
Das Hintermauerwerk hat eine tragende
Aufgabe (tragende Innenschale). Die Dämmschicht
und die unbelüftete Luftschicht (mindestens
40 mm) verbessern den U-Wert der Wand. Das Vormauerwerk
(Verblender) soll die Dämmschicht und
das Hintermauerwerk vor Witterungseinflüssen
(Schlagregen, Temperaturwechsel, Feuchtewechsel, UV-Strahlung,
Luftschadstoffe) schützen und gibt dem Haus ein ästhetisches
Aussehen.
Für die Herstellung massiver zweischaliger Außenwände
(Vor- und Hintermauerwerk)
werden werden folgende Materialien verwendet:
• Backsteine, Mauerziegel oder Ziegelsteine (gebrannt
aus Ton oder Lehm)
• Kalksandsteine
• Lochziegel (Hohlziegel, z. B. Poroton)
• Porenbetonsteine (Gasbeton z. B. Ytong)
• Blähton- und Leichtbetonsteine
• Bimssteine
• Schalungs- und Leichtbausteine
• Vormauerziegel (Verblender - hohe Festigkeit, frostbeständig,
regenabweisend, geringere Wasseraufnahmefähigkeit)
Der Aufbau der
Außenwand bzw. der U-Wert
ist von der Art des Hauses (KfW Effizienzhäuser,
Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Nullenergiehaus, Plusenergiehaus),
das geplant wird, abhängig. Der winterliche
und sommerliche Wärmeschutz sind in der
Energieeinsparverordnung (EnEV) und der DIN
4108-2 "Mindestanforderungen an den Wärmeschutz"
festgelegt. |
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Außenwände
- Planung, Konstruktion, Ausführung -
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Ulrich Vogdt, TU Berlin
Wanddämmung
EUROWALL®
- RECTICEL Dämmsysteme GmbH |
Quelle: ©Wienerberger
GmbH
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Leistungsträger
dieser Komplettlösung für die zweischalige
Wand von Wienerberger ist der neue Poroton-T8-MW
in einer Stärke von 24 cm. Bei einer 10
cm starken Dämmung in WLG 035
wird ein U-Wert von 0,16 W/m²K
erreicht und gleichzeitig die Außenwand schlanker. Der
Hersteller punktet dabei als Systemanbieter, indem er das gesamte,
bauphysikalisch abgestimmte Zubehör liefert.
Systemlösung
für eine zweischalige Wand
Kleine
Bauphysik - Grundwissen
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Quelle: Ökotherm, Lothar
Grönwoldt
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Hohlraumdämmung
Bis in die 80er Jahre
des letzten Jahrhunderts wurden die Hohlräume
in Geschossdecken, im Dachbereich
(Flach- und Schrägdach), Schornsteine,
in Installationsschächten (Rohr- und Luftleitungen)
und um die Bade- bzw. Duschwannen
nur unzureichend bis überhaupt nicht gedämmt. Sie
können nachträglich mit Dämmmaterial
verfüllt werden. Das Füllmaterial
und die Arbeitstechniken gleichen den der Kerndämmung
in zweischaligen Außenwänden.
Zum Einsatz kommen Einblasdämmstoffe
oder Ortschaum.
Der Dämmstoff wird dabei durch gebohrte
Löcher oder Öffnungen in
die Bauteile eingebracht.
Bei rieselfähigen Dämmstoffen
(z.B. EPS-Granulat,
Blähperlit
und Aerogel)
sind nur wenige und kleine Einblaslöcher
notwendig, da sich diese Materialien sehr gut auch in engen
Hohlschichten (< 4 cm) verteilen. Die Voraussetzung
für diese Dämmstoffe sind dichte Bauteile,
damit es nicht zu einer Durchrieselung kommen
kann. Bei größeren bzw. breiten
Hohlschichten können kostengünstige faserige
Dämmstoffe (z.B. Steinwolle,
Glaswolle
und Zellulose
verwendet werden.
Übliche Einblasdämmstoffe
sind
• faserförmige
Steinwolle, WLG 040, Baustoffklasse A1, Hohlschicht
>5 cm
• Zellulose,
WLG 040, Baustoffklasse A1, Hohlschicht >5 cm
• Perlite,
WLG 040, Baustoffklasse
A1, Hohlschicht >2 cm
• Aerogel-Granulat,
WLG 020, Baustoffklasse B1, Hohlschicht >2 cm
• Blähglas-Granulat
(SLS 20), WLG 035,
Baustoffklasse A1, Hohlschicht >2 cm
• EPS-Granulat,
WLG 035, Baustoffklasse B2, Hohlschicht
>5 cm
•
PUR-Granulat, WLG
035, Baustoffklasse B2,
Hohlschicht >5 cm
•
PUR-Ortschaum, WLG
025, Baustoffklasse B2, Hohlschicht
>5 cm
• Formaldehyd-Harnstoff-Schaum,
WLG 035 , Baustoffklasse
B2, Hohlschicht >5 cm
Auch das nachträgliche
Dämmen von Heizkessel und Vorwandinstallationselemente
ist mit diesen Dämmstoffen möglich. Bei Trinkwassererwärmer
(Speicher), Pufferspeicher und Tanks
müssen die Bauteile verkleidet und dann
mit dem Dämmmaterial aufgefüllt werden.
Einblasdämmung
- Ökotherm, Lothar Grönwold
Fehler
bei der Einblasdämmung
Kerndämmung
von Hohlräumen - IPEG-Institut
Thermobag
- Stefan Haupt |
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Innendämmung
Im Sanierungsfall eines Altbaus mit einer wunderschönen Fassade ist eine Innendämmung sicherlich die beste Lösung. So wird ein evtl. Denkmalschutz erfüllt und/oder das "Gesicht" des Hauses erhalten. Außerdem kann eine Innendämmung günstiger als eine Außendämmung sein,
da das Dämmen von außen viel aufwendiger ist. So muss z. B.
bei einer Perimeterdämmung der gesamte Sockel des Gebäudes freigelegt (Grundbruchgefahr) und für die Fassaden- und Dachdämmung muss in der Regel ein Gerüst aufgestellt werden.
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Kosten
für eine Innendämmung
Im Sanierungsfall ist eine Innendämmung günstiger als eine Außendämmung,
da das Dämmen von außen viel aufwendiger ist. So muss z. B.
bei einer Perimeterdämmung der gesamte Sockel des Gebäudes freigelegt (Grundbruchgefahr) und für die Fassaden- und Dachdämmung muss in der Regel ein Gerüst aufgestellt werden. |
Kosten
für Innendämmungen
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Maßnahme |
Preis/Kosten* |
Außenwände von
innen dämmen |
60
- 100 €/m² |
Oberste Geschossdecke dämmen/begehbarer
Dachboden,
20 cm Dämmschicht |
35
- 50 €/m² |
Oberste Geschossdecke
dämmen/nicht begehbarer Dachboden, 20 cm Dämmschicht |
35
- 50 €/m² |
Zwischensparren- und Untersparrendämmung |
60
- 100 €/m² |
Aufsparrendämmung |
60
- 130 €/m² |
Oberste Geschossdecke
dämmen/
Einblasdämmung oder offene Aufblasdämmung |
15
- 25 €/m² |
Kellerdecke von innen/unten
dämmen |
15
- 70 €/m² |
Unterste Geschossdecke
(Kellerdecke) von innen/
oben dämmen inkl. neuem Fußboden |
70
- 160 €/m² |
*Die
sehr großen Kostenspannen ergebeen sich aufgrund der enormen
Preisunterschiede zwischen den einzelnen Dämmstoffen. Quelle: energie-experten.org |
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