Heizungsgeräusche

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
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Von einer Heizung (aber auch von Wasserleitungsinstallationen) können viele verschiedene Geräusche ausgehen. Die meisten Geräusche werden als nervend (Geräusche werden zu Lärm) empfunden und müssen beseitigt werden. Das Finden der Ursachen kann sehr schwierig sein. Oft wird das Wahrnehmen von Geräuschen auch als Einbildung oder Überempfindlichkeit abgetan. Wenn die Probleme nicht selbst zu lösen sind, kann nur ein Heizungsprofi mit viel praktischer Erfahrung helfen.
Wenn vorhandene Geräusche in Altbauten auf Grund der hohen Kosten nicht zu beseitigen sind, dann steht dem Mieter nach verschiedenen Gerichtsurteilen eine Mietminderung zu. In Neubauten sind derartige Geräusche nicht hinzunehmen. Der Bauherr kann auf eine Beseitigung des Mangels (Nachbesserung) bestehen.
Die DIN-Norm 4109 legt den erlaubten Schallpegel für haustechnische Anlagen (also auch Heizungsanlagen) in Schlaf- und Wohnräumen fest. Diese DIN-Norm wird in vielen Urteilen zugrundegelegt, denn sie gibt einen Richtwert darüber, wann es zu einer Lärmbelästigung kommt. Der Schallpegel darf nicht höher als 30 dB sein.

Knackgeräusche - Stick-Slip-Effekt
Die Knackgeräusche ("Stick-Slip-Effekt"- [engl. stick "haften" und slip "gleiten"]) entstehen durch den dauernden Übergang von einer Haft- und Gleitreibung. Diese Geräusche treten hauptsächlich durch die Ausdehnung der Rohre im Wärmeverteilsystem auf, wenn diese kurzzeitig extrem "heiß" erwärmt werden.  Diese Temperaturänderungen treten besonders während der Aufheizphasen (schnelles Knacken), aber auch während der Abkühlphasen bei einer Nachtabschaltung bzw. im abgesenkten Betrieb (langsames Knacken), auf. Nervig sind Geräusche, die durch das Auf-Zu-Stellen von Heizkörperthermostatventilen (und hier besonders bei den immer mehr eingebauten zeitgesteuerten Ventilaufsätzen) auftreten. Hier liegt der Grund bei einer zu hohen Heizkurveneinstellung und/oder einem fehlenden hydraulischen Abgleich.
Die häufigsten Enstehungsstellen befinden sich in den Bereichen von Wand-, Boden- und/oder Deckendurchführungen, aber auch mangelhafte oder falsche Rohr- und Heizkörperbefestigungen. Bei einzementierte Rohre in Wand- oder Deckendurchführungen und in Rohrbefestigungen ohne Schalldämmeinlagen (oder zu kleine Rohrschellen, Rohrclips) entstehen Spannungen. Solange die Haltekräfte (Haftkräfte) größer sind als die Dehnungskräfte sind keine Knackgeräusche zu hören. Erst wenn die Dehnungskräfte größer als die Haltekräfte sind, kommt es zur Gleitreibung zwischen Rohrleitung und dem anliegendem Material. Die Knackgeräusche entstehen, weil sich die Dehnungsspannungen nicht stufenlos gleitend abbauen, sondern ruckartig auftreten bis sich das Rohrmaterial vollständug erwärmt hat.
Besonders "laut" sind diese Knackgeräusche bei Metallrohrinstallationen. Aber auch bei Kunsststoffrohren in Schutzrohren, die eine große Längenausdehnung haben, entstehen bei extremen, kurzzeitigen Temperaturänderungen Knack- bzw. Scheuergeräusche. Diese Körperschallübertragung breitet sich mit ca. 4-facher (Luft-)Schallgeschwindigkeit im Wasser des Wärmeverteilsystems aus. Dabei wirken die Heizflächen (Heizkörper, Fußboden) als Resonanzkörper, die die Geräusche an die Raumluft abgegeben. Hier liegt auch der Grund, dass die Geräuschentstehungsstellen schwierig zu finden sind.
Mögliche Ursachen
  • Mangelhafte Ausführung von Wand- und Deckendurchführungen für die Rohrleitungen (fehlende feste formbeständige Dämmschläuche bzw. Schutzrohre und Rohrrosetten)
  • Mechanische Spannungen bei Heizkörper-Anbindung im kalten Zustand
  • Fehlende Schalldämmeinlagen in Rohr- und Heizkörperbefestigungen (Metall auf Metall)
  • Kunststoffrohr im Schutzrohr
  • Kontakt von Vor- und Rücklaufleitungen im Estrich, auf dem Rohfußboden oder im Mauerwerk
  • Berührung der Vor- und Rücklaufleitungen im Kreuzungsbereich
  • Eindringen von Estrich/Mörtel/Beton zwischen Rohrdämmung und Rohre bei der Verarbeitung
  • Reibung der Heizungsrohre in Rohrclips bei eine Fußleistenverlegung
  • Reibung in schwergängigen Mischventilen

Da die Ursachen in vielen Fällen, besonders in Altbauten aus den 50er und 60er-Jahren des letzten Jahrhunderts, nur mit erheblichen zeitlichen und baulichem Aufwand zu finden sind, kann vor einer Totalsanierung eine akustische Trennung durch Schalldämmkompensatoren durchgeführt werden. Wenn vorhandene Geräusche in Altbauten auf Grund der hohen Kosten nicht zu beseitigen sind, dann steht dem Mieter nach verschiedenen Gerichtsurteilen eine Mietminderung zu. In Neubauten sind derartige Geräusche nicht hinzunehmen. Der Bauherr kann auf eine Beseitigung des Mangels (Nachbesserung) bestehen.
Die DIN-Norm 4109 legt den erlaubten Schallpegel für haustechnische Anlagen (also auch Heizungsanlagen) in Schlaf- und Wohnräumen fest. Diese DIN-Norm wird in vielen Urteilen zugrundegelegt, denn sie gibt einen Richtwert darüber, wann es zu einer Lärmbelästigung kommt. Der Schallpegel darf nicht höher als 30 dB sein.

Klopfgeräusche
Außer Knackgeräusche (Stick-Slip-Effekt), die durch eine Längenausdenung in Verbindung mit falsch verlegten oder befestigten Rohrleitungen entstehen, kann es in Wasser-, Luft- und Gassystemen auch Klopfgeräusche geben. Diese Geräusche können in schneller Folge (Rattern) oder auch in größeren Abständen zu hören sein. Die Ursachen können z. B. durch falsch herum eingebaute Ventile, durch flatternde Ventilteller in Schräg- oder Geradsitzventilen, Magnetventilen, in auf "Offen" gestellte Schwerkraftbremsen und Klappen entstehen. Diese Geräusche werden über das Rohrnetz in das Gebäude weitergeleitet.

Rauschgeräusche

Ein leises Rauschen kommt von den normale Fließgeräuschen. Wenn das Rauschen aber laut und nervend ist, dann muss die Ursache gesucht werden. In der Regel ist es die Umwälzpumpe, die mit einer zu hohen Drehzahl betrieben wird, was zu hohen Fließgeschwindigkeiten führt. Die Fließgeräusche können auch als Pfeifgeräusch, besonders an den Heizkörper- oder Heizkreisventilen, wahrgenommen werden. Durch die richtige Einstellung der Pumpe und einen Hydraulischen Abgleich können die Rauschgeräusche minimiert werden.

Gluckergeräusche - Plätschergeräusche - Pfeifgeräusche - Piepgeräusche

Wenn es in der Anlage gluckert, plätschert, pfeift oder piept können Luft bzw. Gase im Heizsystem sein. Ob die Ursache ein zu niedriger Anlagendruck oder eine zu hohe Drehzahl der Umwälzpumpe ist, muss überprüft werden. Vor dem Entlüften sollte der Wasserdruck erhöht werden. Vor dem Entlüften wird die Umwälzpumpe abgeschaltet, nach dem Entlüften muss der Anlagendruck überprüft werden. Sind die Geräusche nach dem Einschalten der Pumpe immer noch vorhanden, kann sich immer noch ein Luftpolster in der Anlage befinden (fehlende oder falsch gesetzte Entlüftungseinrichtung). Eine weitere Maßnahme ist das herabsetzen der Drehzahl der Pumpe, wodurch die Anlagenhydraulik bzw. ein Hydraulischer Abgleich verändert wird. In beiden Fällen sollte man einen Fachmann hinzuziehen, weil der sich nur vor Ort ein genaues Bild machen kann.

Brummgeräusche

Unnormal lautes Brummen bzw. übermäßiges Vibrieren entsteht in der Regel durch eine oder mehrere Schwingungsquellen (lockere Leitungen, Lagerschaden der Umwälzpumpe, defekter Brenner, vibrierende Brennerlüfter) im Heizsystem. Die häufigste Ursache sind lockere nicht fachgerechte Befestigungen (lockere Wandaufhängungen) am Heizkörper und/oder an der Wand und der Rohrbefestigungen (fehlende Dämmeinlagen, lockere Wandverankerung) der Vor- und Rückläufe. Die Bauteile vibrieren durch das Fließen des Heizungswassers, dadurch entsteht ein lautes Brummen. Diese Ursache kann der Anlagenbetreiber selber finden und wenn sie zugänglich sind, auch selber beseitigen.
Wenn aber ungewöhnlich starke Vibrationen festgestellt werden, dann sollte ein Fachman hinzugezogen werden. Das durch Schwingungen ausgelöste Brummen kann durch eine zu hoch bzw. falsch eingestellte Umwälzpumpe und/oder durch einen fehlenden hydraulischen Abgleich verursacht werden.
Aber auch vibrierende Lüfter der Wärmeerzeuger (Öl- und Gasbrenner, Wärmepumpe) und Ölzerstäuberdüsen verursachen Geräusche, deren Schallwellen in die gesamte Anlage weitergeleitet werden. Hier kann dann nur ein Fachmann helfen.

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