| Verfasser:Brandstettter         
                            
                            
                            
                            
                            
                            
                         Zeit: 07.06.2004
 
 Ein Versuch ein Phänomen zu erklären …. kurz und 
                knapp
 Wie kommt es, dass ein Heizkessel von der Wasserseite durchkorridiert?
 Folgende Punkte können dies ausgelöst haben.
 Bakterien im HeizungswasserBakterien sind in jedem Füllwasser. Durch die Niedertemperaturheizungen, 
                Brennwertgeräte, Fussbodenheizungen etc. ist ein fast uneingeschränktes 
                Wachstum möglich. Diese Bakterien produzieren durch Ihre 
                Ausscheidungen Ammonium, das den Ph-Wert des Wassers extrem senkt. 
                Ein Ph-Wert von 3 - 4 ist heute schon keine Seltenheit mehr!
 Wovon ernähren sich die 
                Bakterien, ist oft die nächste Frage? Sie können sich 
                von den Weichmachern in Kunstoffen ernähren oder von Phosphaten 
                und/oder Sulfidbasen ( Sauerstoffbindemittel). Rückstände 
                von Frostschutz- mitteln und Verunreinigungen von organischen 
                Säuren bilden ebenfalls einen Nährboden.Bei Sulfit entstehen sulfatreduzierende Bakterien (SRB). Rückstände 
                von Löt- und Verbindungsmitteln geben ebenfalls einen Nährboden.
 Alle diese reduzieren den Ph-Wert oder lösen Lochkorossion 
                aus.
 Wie kommt es zur Eisenoxid-(Rost)biIdung 
                im Heizungswasser?Da in jeder Heizungsanlage verschiedene Materialien eingesetzt 
                werden (Eisen, Cu, Alu, Nirosta, Guss, Buntmetall, Kunststoff), 
                haben wir in jeder Heizungsanlage eine Mischinstallation. Jedes 
                Material hat eine andere chemische Wertigkeit (Spannungsreihe). 
                In dieser Wertigkeitsskala liegt Eisen (FE) meistens an der untersten 
                Stelle wie Ihr Heizkessel.
 Durch das Heizungswasser mit einem Ph-Wert unter 8 wirkt die ganze 
                Heizungsanlage wie eine Batterie, das minderwertige Eisen (Anode) 
                geht in Lösung gegenüber dem höherwertigem (Kathode) 
                und es entsteht Hydroxid.
 Das Hydroxid kennen Sie, wenn Sie eine neu installierte Heizung 
                nach 3 Tagen wieder auslassen, haben Sie eine ganz hellbraune 
                Flüssigkeit im Heizungswasser. Das ist Hydroxid. Wenn zum 
                Hydroxid dann Sauerstoff dazu kommt, bildet sich Eisenoxid (Rost). 
                Sauerstoff kommt unweigerlich durch jede Verschraubung oder Ventil 
                in die Anlage.
 Da dies ein nicht endender Prozess ist, kommt es also dazu, dass 
                das Metall, meistens als erstes der Kessel, durchrostet. 6 Jahre 
                ist aber eine recht lange Zeit !
 Es gibt Anlagen da passiert dieses nach 6 Monaten. Wenn Alu-Werkstoffe 
                verwendet wurden, z.B. Wärmetauscher in Brennwertgeräten, 
                geht dies auch in 6 Wochen. Das ist keine Seltenheit mehr! Verschlammte 
                Fussboden-heizungen stammen auch von diesen und ähnlichen 
                Prozessen.
 Dann gibt es noch das berühmte 
                Magnetit, das ja in jeder Heizung ist, aber nicht dort hin gehört. Wie kommt es zur Magnetitbildung?Zur Magnetitbildung kommt es durch sauerstoffarmes Wasser, Magnetit 
                löst sich vom Eisen und bildet eine Schutzschicht, es wird 
                dadurch das Eisen geschützt. Jeder kennt die schwarze Brühe 
                in alten Heizkörpern. Wenn Magnetit schützt, wieso schadet 
                es dann der Heizung?
  
                Die Folgeschäden 
                  von Magnetitbildung sind gravierend.Welche Folgeschäden von Magnetitbildung gibt es?
 • Der Magnetitschlamm setzt sich auf den Rädern der 
                  Wärmezähler fest und blockiert oder setzt die Laufräder 
                  der Wärmezähler fest. Die Wärmemengenzählung 
                  ist daher ungenau oder funktioniert gar nicht.
 • Die Schmutzfänger, die in der Heizung oder vor 
                  Wärmezähler eingebaut sind, werden durch den Magnetitschlamm 
                  dicht und es kommt zum Wassermangel.
 • Der Schmutzfänger muss daher oft geputzt werden 
                  und erhöht die Betriebs- und Servicekosten.
 • Die zugeführte Energie kann im Heizkörper 
                  nicht optimal abgegeben werden, da der Magnetitschlamm isoliert.
 • Der Magnetitschlamm isoliert im Wärmeerzeuger z.B. 
                  Wärmetauscher, Kessel und es kann die zugeführte (bezahlte 
                  Energie) nicht genützt werden. Das heißt, die Kunden 
                  bezahlt eine Energie, die sie nicht nützen können.
 • Die Heizkosten steigen rapid an, da die zugeführte 
                  Energie nicht optimal in Wärme umgesetzt werden kann. Der 
                  Heizkessel kann die zugeführte Energie nicht verwerten 
                  und diese geht durch den Kamin verloren.
 • In Fußbodenheizungen setzt sich der Magnetitschlamm 
                  so fest, daß kein oder nur mehr ganz wenig Heizungswasser 
                  durchgeht und es nicht mehr warm wird, trotz Erhöhung der 
                  Vorlauftemperatur.
 • Bei Wandheizungen ist dieses Problem mit Magnetitschlamm 
                  meistens noch ärger, da der Rohrdurchmesser meistens kleiner 
                  als bei Fußbodenheizungen ist.
 • Funktionsstörung bei Thermostatventile, da der 
                  Magnetitschlamm die Ventildichtung vom Thermostatventil fest 
                  an dem Ventilsitz klebt.
 Also mein Urteil aus der Ferne ist so, dass bei Ihnen im Anlagenwasser 
                irgendetwas nicht stimmt . Meistens ist es auf den Ph-Wert zurückzuführen. 
                Aber wie gesagt, das ist aus der Ferne .
 Wenn dies der Fall sein sollte, dann ist es mit einfachem Spülen 
                nicht mehr getan (schon gar nicht durch einen KFE-Hahn).
 So ungern das auch einige Heizungsbauer hören, ist der Einsatz 
                von „Chemie“ erforderlich .
 Es gibt mitlerweile umweltschonende Verfahren die keine Umweltbelastung 
                herbeiführen. Nach der Reinigung sollte das Heizungswasser 
                aufbereitet werden, um eine erneute Korrosion und Bakterienbildung 
                zu verhindern.
 Ein Spülen mit klaren 
                Leitungswasser verschlimmert das ganze nur! Es wäre vergleichbar, 
                Läuse mit einer Drahtbürste auszukämmen. Das Unternehmen 
                das sich Ihrem Problem annimmt, sollte über ein eigenes Heizungswasser-labor 
                verfügen und während der Arbeiten, die sich über 
                ein paar Tage hinziehen können, Proben zu analysieren. Da wir ja hier keine Werbung 
                machen, sondern nur zu helfen versuchen, will ich hier kein Unternehmen 
                nennen, das dieses kann. Daher kann ich Ihnen nur raten bei Ihrem 
                neuen Kesselhersteller direkt anzufragen, welches Unter-nehmen 
                in Frage kommt. Mit freundlichen Grüßen 
                Brandstetter (Austria)
 War wohl nix mit Kurz und 
                knapp .... und trotzdem das meiste nicht geschrieben.Den Hersteller trift wohl kaum eine Schuld .... leider eventuell 
                den Heizungs-fachbetrieb, der keine Wasseranalyse vor 6 Jahren 
                gemacht hat ... aber das ist wohl auch fraglich.
 
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