Bei einer zu hohen Luftfeuchte
in Gebäuden kann es zur Kondensation
an kalten Flächen bzw. Bauteilen kommen. In den
Zeiten mit einfach verglasten Fenstern waren diese
Glasscheiben die kälteste Oberflächen und die Luftfeuchtigkeit
kondensierte an diesen Flächen. Sie waren quasi "Luftentfeuchter"
und das Kondenswasser wurde über Öffnungen im unteren Bereich
der Fenster nach außen abgeführt. Bei tiefen Außentemperaturen
gab es "Eisblumen" an der Fensterfläche. |
In Neubauten
oder bei einer Altbausanierung werden wärmegedämmte
dichte 2- oder 3-Scheiben-Fenster eingesetzt, bei denen die
Fensterflächen nicht mehr die kältesten Flächen sind.
Daraus ergibt sich, dass z. B. die verputzte Flächen
um den Fensterrahmen an der Fensterlaibung und/oder
Raumecken der Außenwand (Wärmebrücken)
die kältesten Flächen im Raum sind und sich
hier Kondenswasser bildet. Die Folge sind Spakflecken
bzw. Schimmelpilzbildung
an diesen Stellen. |
Normalerweise wird die Raumluft
durch den Luftaustausch mit relativ trockener
Luft entfeuchtet. Da warme Luft gegenüber
kalter Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, ist auch
bei einer hohen relativen
Luftfeuchte der Außenluft eine Entfeuchtung möglich.
In Wohnhäusern kann dieser Vorgang mit einer Fensterlüftung
(Stoß- oder Querlüftung) oder mit einer einfachen kontrollierten
Wohnungslüftung (KWL) erreicht werden. |
Zur Entfeuchtung
der Luft in Räumen, in denen besonders viel Feuchtigkeit
freigesetzt wird (z. B. durch die Verdunstung des Schwimmbadwassers
im Schwimmbad, Wäscherei), werden Anlagen eingeplant, die mit einer
raumlufttechnischen Anlage (RLT-Anlage)
die Luftfeuchte herabsetzen. Geräte, die z. B. für die Bautrocknung
eingesetzt werden, sind hier nicht geeignet. |
Zur Entfeuchtung
der Luft werden verschiedene Verfahren eingesetzt: |
Die
Kondensations-Entfeuchtung erfolgt durch die Taupunktunterschreitung
an Kühlflächen (Kühlregister, Luftkühler).
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Kondensationsluftentfeuchter
Quelle: Trotec GmbH &
Co. KG
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Die Kondensationstrocknung
basiert auf der Luftkühlung mit Wasserausscheidung.
Dabei wird die Raumluft durch einen Ventilator über einen
Wärmetauscher geleitet, in dem je nach Gerät Leitungswasser,
Brunnenwasser, Sole (Wasser/Glykol-Gemisch) oder Kältemittel
geleitet wird. Die Feuchtigkeit der Luft kondensiert
an den gekühlten Flächen des Wärmetauschers und
tropft in einen Auffangbehälter. Das so entstandene Kondenswasser
wird in einem Auffangbehälter gesammelt, der regelmäßig
entleert werden muss. Je nach Modell kann das gesammelte Wasser
auch durch einen Schlauch abgeleitet werden.
Die Entfeuchtung
hängt von der Oberflächentemperatur
des Wärmetauschers ab. Diese muss immer
niedriger sein als die Taupunkttemperatur der
Luft. Die mobilen Trocknungsgeräte arbeiten mit einem Kompressor,
der für eine ständige und ununterbrochene Zirkulation
eines Kältemittels im Kühlkreislauf
sorgt.
Da Geräte bei diesem Verfahren ständig mit Temperaturen
in der Nähe des Gefrierpunktes arbeiten, kann es bei dieser
Art von Luftentfeuchtern schnell zu einer Vereisung
des Verdampfers kommen. Deshalb sollte das Gerät über
einen automatischen Abtauvorgang verfügten.
Außerdem sollte ein elektronisches Hygrometer
eingebaut sein, damit der Entfeuchtungsvorgang sobald ein bestimmter
Wert der relativen Luftfeuchtigkeit im Raum
erreicht ist, die Leistung mindert oder aus und wieder einschaltet.
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Die
Adsorptions-Entfeuchtung (Entfeuchter [Adsorber
- Rotationsentfeuchter, Trockenschrank]) erfolgt mit festen Sorptionsmaterial
(Silikagel, Zeolithe, Kieselgel, Aktivkohle), wobei die Sorption und
Regeneration abwechselnd erfolgt. |
Adsorptionsluftentfeuchter
Quelle: Trotec GmbH &
Co. KG
Adsorptionsluftentfeuchter DA 510 / DA 610
Quelle: A+H Adsorp
Luftentfeuchtungssysteme GmbH
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Bei diesem Entfeuchtungsart
wird die feuchte Luft durch einen Ventilator
über ein Adsorber geleitet. Dieser ist mit
einem hygroskopischen Material (Silicagel [Kieselgel],
ein amorphes Siliciumoxid) gefüllt, das stark wasseranziehend
ist. Oft wird in den Luftentfeuchtern auch ein Molekularsieb
genutzt, dabei handelt es sich um natürliche oder auch synthetische
Zeolithe, die ein starkes Adsorptionsvermögen
für Gase, Dämpfe oder auch gelöste Stoffe haben.
Der Wasserdampf lagert sich an diesem
Adsorbermaterial an (Adhäsion)
und kondensiert dort. Je höher die Wasserdampfkonzentration
in der Luft ist und je kühler sie ist, desto mehr Feuchtigkeit
kann das Adsorbens aufnehmen. Aufgrund der Kondensationswärme
kann eine zusätzliche Kühlung erforderlich
werden. Das hygroskopische Material muss nach einiger Zeit erneuert
werden. Was auch durch die Trocknung mit heißer Luft geschehen
kann.
Beim Molekularsieb
kann eine Rücktrocknung stattfinden, diese
geschieht vor allem in Anlagen, bei denen die zu trocknende Luft
komprimiert ist. Hier findet der Rücktrocknungsprozess in
zwei Trockenbehältern statt. In einem dieser Behälter
wird die komprimierte Luft durch den Adsorber geschickt. Danach,
wenn er die Feuchtigkeit abgegeben hat, wird die Luft in den zweiten
Behälter geleitet. Hier expandiert die Luft und wird so wesentlich
aufnahmefähiger für Feuchte. So kann sie dem Molekularsieb
die Wassermoleküle wieder entziehen.
Diese Luftentfeuchter eignen sich
besonders gut für den Betrieb bei geringen Temperaturen
(Kellern, Garagen). In beheizten Räumen ist ein Kondenssationstrockner
die wirtschaftlichere Lösung. |
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Kernstück jeder A+H Adsorp-Lösung ist ein Sorptionsrotor,
der eine extrem große Oberfläche aufweist und mit einem stark
hygroskopischen Sorptionsmittel überzogen ist. Die in der durchströmenden
Luft (A) enthaltene Feuchtigkeit wird durch Adhäsion an die Rotoroberfläche
gebunden, ein zweiter Luftstrom (C) wird aufgeheizt und im Gegenstrom
(E) durch den so genannten Regenerationssektor geführt. Somit wird
die Feuchtigkeit (F) aus dem Sorptionsrad ausgetrieben, sodass es wieder
Feuchtigkeit aufnehmen kann. |
Die
Absorptions-Entfeuchtung (Entfeuchter
[Absorber] mit flüssigem Sorptionsmaterial [wässrige
Salzlösung von Lithiumchlorid, Lithiumbromid oder Calciumchlorid])
wird hauptsächlich zu industriellen Zwecken verwendet. |
Ich
suche noch ein passendes Bild
Quelle:
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Bei der Absorption-Entfeuchtung
wird die feuchte Luft durch einen Ventilator
über eine hygroskopische Flüssigkeit
(wässrige Salzlösung von Lithiumchlorid, Lithiumbromid
oder Calciumchlorid) geleitet. Der Wasserdampf
wird von dieser Flüssigkeit aufgenommen
und verdünnt diese. Mit steigendem Druck kann die Flüssigkeit
immer mehr Feuchtigkeit aufnehmen, auch sinkende Temperaturen
und steigende Wasserdampfkonzentration in der Luft bewirken eine
Steigerung der Absorptionsfähigkeit. Da bei der Absorptions
möglicherweise Wärme entsteht, muss die Flüssigkeit
unter Umständen gekühlt werden. Nach einiger Zeit sinkt
die Aufnahmefähigkeit der Flüssigkeit und muss regeneriert
werden. Dies kann durch Erhitzen oder auch durch Ableiten des
entstandenen Dampfes geschehen. |
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Kellerentfeuchtung
Im Gegensatz zum Erdkeller ist in vielen Häusern ein zu feuchter Keller das große Problem. Hier hilft nur das richtige Lüften. Eine Fensterlüftung ist, besonders im Sommer, nicht zielführend. Natürlich müssen auch die Bodenplatte und die Außenwände gegen Wassereintritt abgedichtet und möglichst von Außen gedämmt sein. > mehr |
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In der Raumlufttechnik werden
die Luftarten zwischen der Wohnraumlüftung - DIN
EN 12792 - 2004-05 (alt: DIN 1946 -1) und
Lüftung von Nichtwohngebäuden - DIN
EN 13779 unterschieden. |
Festlegung
von Luftarten (DIN EN 13779) |
Zuluft |
SUP |
Blau |
Luftstrom,
der in den Raum eintritt oder Luft, die in die Anlage eintritt,
nachdem sie behandelt wurde |
Raumluft |
IDA |
Grau |
Luft im Raum oder Bereich |
Außenluft
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ODA
|
Grün |
Unbehandelte
Luft, die von außen in die Anlage oder in eine Öffnung
einströmt |
Überströmluft |
TRA |
Grau |
Raumluft,
die vom Raum in einen anderen Bereich strömt |
Abluft |
ETA |
Gelb |
Luftstrom,
der den Raum verlässt |
Umluft |
RCA |
Orange
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Abluft,
die der Luftbehandlungsanlage wieder zugeführt wird und als
Zuluft wiederverwendet wird. |
Fortluft |
EHA |
Braun |
Luftstrom,
der ins Freie führt |
Sekundärluft |
SEC |
Orange |
Luftstrom,
der einem Raum entnommen und nach Behandlung demselben Raum wieder
zugeführt wird |
Leckluft |
LEA |
Grau |
Unbeabsichtigter
Luftstrom durch undichte Stellen der Anlage |
Infiltration
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INF |
Grün |
Lufteintritt
in das Gebäude über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle |
Exfiltration |
EXF |
Grün |
Luftaustritt
aus dem Gebäude über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle |
Mischluft |
MIA |
getrennte Farben |
Luft, die zwei oder mehr Luftströme (Luftarten) enthält |
Außenluft
- Einzelraum |
SRO |
Grün |
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Zuluft - Einzelraum |
SRS |
Blau |
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Abluft - Einzelraum |
SET |
Gelb |
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Fortluft - Einzelraum |
SEH |
Braun |
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DIN EN 12792 - 2004-01;
Berichtigung 1 - 2004-05 > alt: DIN 1946 - 1 |
Zuluft je nach
Luftaufbereitung |
ZU |
Grün, Rot,
Blau, Violett |
Abluft
|
AB
|
Gelb |
Außenluft |
AU |
Grün |
Umluft |
UM |
Gelb |
Fortluft |
FO |
Braun |
Mischluft |
MI |
Orange |
|