Zunehmend wird eine
kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) als sog.
Abluftanlage eingebaut. Bei diesen Anlagen darf die Luftströmung
zwischen den Räumen der Zuluft-, Überström-
und Abluftzone eines Hauses oder einer Wohnung nicht
durch geschlossene Innentüren behindert werden. Alle Räume müssen
unverschließbare und richtig dimensionierte Überströmöffnungen
(Überströmluftdurchlass - ÜLD) haben,
bei denen die Luft von außen durch Außenluftdurchlässe
(denzetral) oder über
Zuluftdurchlässe (zentral) den Räumen zugeführt wird.
Für eine richtige
Zuordnung der notwendigen Luftmengen der einzelnen
Räume machen diese Durchlässe
nur dann Sinn, wenn gewährleistet ist, dass die Innentüren
geschlossen sind, da sich die Luft immer den
Weg des geringsten Widerstandes sucht. |
Überströmmöglichkeiten |
- Schlitze unter Türblättern bzw. Kürzen des Türblattes
- Überströmgitter in
den Türen,
- Fugen zwischen Türzarge
und Wand
- Überströmelemente
in der Wand
- Rohre mit Klappe
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Eigenschaften |
- Druckabfall (Grenzwert 1 Pa,
hilfsweise Strömungsgeschwindigkeit = 1 m/s)
- Schallschutzniveau (dem sonstigen
baulichen Schallschutzniveau angepasst)
- Zugluftfreiheit (im Bad im
Stehbereich vor Dusche und Waschbecken)
- kein Kurzschluss zu Zuluft-
oder Abluftdurchlässen
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Abluftanlage |
Quelle:
AEREX HaustechnikSysteme GmbH |
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Aber auch in Gebäuden,
und hier besonders in Bürogebäuden, mit zentraler Zuluftführung
können die Anlagen mit Überströmelemente
geplant und ausgeführt werden. Hier wird die Zuluft
den Räumen durch ein Kanalsystem
zugeführt. In den Trennwänden zum Flur- bzw.
Dielenbereich werden akustisch wirksame Überströmelemente
eingesetzt. Wenn die Zuluft in die Räume strömt, entsteht bei
geschlossenen Türen (und natürlich auch Fenster) ein Überdruck
(0,5 bis 20 Pa). Dieser Überdruck gegenüber der abluftführenden
Bereiche ermöglicht es der zugeführten Luft, durch die Überströmöffnung
in den Flur- bzw. Dielenbereich überzuströmen. Die gesamte Abluft
wird dann an einer zentralen Stelle (z. B. im Flur oder
über Sanitärräume bzw. Küche) abgesaugt.
Die Überströmelemente verhindern eine Sprachübertragung. |
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höhenverstellbare
Türzarge |
Quelle:
Hessen-Zarge GmbH |
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Überströmdichtung |
Quelle:
INNOPERFORM GmbH |
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Schlitze unter Türblättern |
Die einfachste
Art der Überströmöffnung sind gekürzte
Türblätter. Dieses Thema ist aber in Fachkreisen
umstritten, da die allgemeine Meinung verteten
wird, dass bei normalen Wohnungsinnentüren ein Spalt
an der Unterkante des Türblatts bis 1,5 cm Höhe
vertretbar ist und kein zusätzlicher Luftschallschutz
notwendig wird. Dieser Spalt reicht für einen Volumenstrom
bis ca. 40 m3/h aus. Sollte
der Spalt nicht ausreichen oder schmaler sein, so sind weitere
Öffnungen vorzusehen (z.B. herausgenommene obere Lippendichtung
der Tür). Auch dürfen später keine Läufer
oder Teppiche ausgelegt werden. Zu kleine Spalten können
zu Strömungsgeräuschen führen. Wenn Türschwellen
vorhanden sind, dann können auch Schlitze im unteren
Teil des Türblattes eingearbeitet werden. |
Die bessere
Lösung ist immer der Einbau oberhalb
der Tür oder in der Wand, wobei
die Tür dichtschließend bleibt. Diese Überström-durchlässe
sind aber mit einem höheren Installations- und Investions-aufwand
verbunden. Aber nur dadurch wird eine Schallübertragung
von Raum zu Raum unterbunden. |
Überströmgitter |
Bei
höheren Volumenströmen (ab etwa 60 m³/h) sollten
Lüftungsgitter mit einem freien Querschnitt von 150 cm²
(DIN 18017-3) in die Türblätter eingebaut werden. |
Überströmung
in den Türzargen |
Als Alternative
zu gekürzten Türblättern können Überströmöffnung
im Bereich der Türzargen vorgesehen werden. Durch einen
ca. 2 cm höheren Einbau des Türsturzes und dem Ausfräsen
der Rückseite der der Türzargen entstehen verdeckte
Durchlässe. |
Auch der
Einsatz einer höhenverstellbaren
Türzarge ist eine andere Möglichkeit.
Hier kann die Zarge mit einem Imbussschlüssel bis 2 cm
eingestellt werden. |
Statt der
standardmäßigen Systemdichtung kann in die Aufnahmenut
der Türzarge eine Überströmdichtung
eingesetzt werden. Sie ermöglicht das Überströmen
der Luft bei geschlossener Tür. Bei einem Differenzdruck
von 4 Pa strömem ca. 20 m³/h und
bei 8 Pa bis zu 33 m³/h zusätzlich durch die Tür.
Verteilung durch Überströmöffnungen
Überströmdichtung - Der dezente Luftdurchlass für Innentüren
Übersicht Überströmelemente
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Türspalt
ohne Türdichtungen |
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Türspalt
mit Türdichtungen (seitlich und oben) |
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Türbreite
> A 600 mm - B 700 mm - C 800 mm - D 900 mm - E 100 mm
- F 1200 mm - G 1400 mm - H 1600 mm |
Quelle:
Pluggit GmbH |
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Automatische
Türabsenkdichtung für Schallschutztüren mit
Überströmdurchlass |
Quelle:
Planet GDZ AG |
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Um den Schall
durch Türschlitze zu dämmen und gleichzeitig den
Luftstrom zu ermöglichen und einen Lichtdurchlass zu
unterbinden, gibt es es eine patentierte Bodendichtung (Planet Minergie®). |
Diese Konstruktion
mit Bodendichtung und Lüftungskanal ist für den Einbau in eine Standardtür ab 40 mm
Dicke geeignet. Mit einem Schalldämmwert von RST,W 23-27
dB, je nach Ausführung, ist eine besonders gute Schalldämmung
von über 30 dB im Bereich der menschlichen Stimme (Grundton
weiblich 250 Hz, männlich 125 Hz) und einem Luftdurchlass
von 20 m³/h bei entsprechenden Druck/Unterdruck zu erreichen. Quelle: Planet GDZ AG |
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In vielen Häusern und Wohnungen werden die Überströmungen durch das Kürzen
der Türblätter, durch Gitter und Türabsenkdichtungen oder durch die Türzargen nicht gewünscht, weil hochwertige
Zimmertüren (z. B. Echtholztüren, Designtüren,
Ganzglastüren) eingebaut werden. Hier werden dann Überströmelemente oder Überströmklappen in die Innenwand eingesetzt. |
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schallgedämpftes
Überströmelement |
Quelle:
Westaflex GmbH |
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Das
Westaflex-Überströmelement
für den Wandeinbau ermöglicht den schallgedämpften
Luftdurchgang zwischen zwei Räumen. Bedingt
durch Druckunterschiede strömt die Luft durch den
mit faserfreiem Dämmmaterial ausgekleideten Luftkanal.
Das Überströmelement besteht aus einem akustisch
wirksamen Absorberelement, das die Luft durch das Element
strömen lässt und eine Sprachübertragung
vom Raum zum Flur und vom Flur zum Raum verhindert.
Das Absorberelement wird mittig in die Wand umlaufend
akustisch "dicht" eingesetzt. Die Frontbleche
oder luftdurchlässige Fläche werden durch
eine Holz- oder Blechabdeckungen dem Raum angepasst. |
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Überströmelement
- Wandeinbau |
Quelle:
Westaflex GmbH |
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Das Überströmelement ist ein Raumdurchgangsgitter für den Wandeinbau.
Durch dieses Bauteil wird die Schallübertragung zwischen
den Räumen gedämpft. Die Druckverluste sind gering
und die Konstruktion verhindert die Durchsicht durch das Bauteil. |
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Überströmelement
- Wandeinbau |
Quelle:
Westaflex GmbH |
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Akustisches
Überströmelement |
Quelle:
Westaflex GmbH |
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Schallgedämmte Überströmöffnungen |
Bei höheren
schalltechnischen Anforderungen müssen spezielle Elemente
in die Wände oder im Bereich abgehängter Decken
eingebaut werden. |
Bei einem
solchen Lüftungskonzept benötigt man akustisch wirksame
Überströmelemente. Diese werden in die Wände,
die den Flur begrenzen (modulbezogen) eingebaut. Im Standardfall
sind diese Überströmelemente mittig im Ständerwerk
montiert. Die Ein- und Ausströmöffnungen sind kaum
erkennbar. In einigen Fällen wird aus optischen Gründen
auch eine perforierte Ein- und Ausströmfläche eingesetzt. |
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Überströmklappe |
Öffnungen
zur Luftüberströmung in feuerwiderstandsfähigen
inneren Wänden oder Decken stellen im Brandfall immer
ein Risiko dar. Aus diesem Grund sind für derartige Öffnungen
Überströmklappen vorgeschrieben, die bei Bränden
automatisch schließen. Die notwendigen Öffnungen
werden mit der Lüftungsplanung oder im Zusammenhang mit
dem Brandschutzkonzept durch die Bauaufsichtsbehörde
genehmigt. Für den Verschluss dieser Öffnungen musste
bis heute eine Zustimmung im Einzelfall bei der obersten Bauaufsichtsbehörde
eingeholt werden. |
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