Geschichte
der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen
im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC |
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Wenn der Brennstoff und die Verbrennungsluft (Oxidator)
vor der Verbrennung den gleichen gasförmigen Aggregatzustand aufweist, dann ist die Verbrennung "homogen" (gleichartig, einheitlich, gleichförmig). Die Gasverbrennung ist
immer homogen.
Die Verbrennung ist "heterogen" (andersartig, uneinheitlich,
ungleichmäßig), wenn ein fester Brennstoff (z. B. Holz, Koks) mit Luft (Sauerstoff) reagiert. Hier diffundiert der Sauerstoff in den Feststoff hinein und das gasförmige Verbrennungsprodukt
(Kohlendioxid) diffundiert in die entgegengesetzte Richtung. Während die Gasverbrennung immer homogen ist, ist die Feststoffverbrennung nicht immer
heterogen. Der Feststoff (z. B. Holz, Kohle) kann bei der Verbrennung vollständig oder teilweise
vergast bzw. entgast werden. Der ent- oder vergaste Brennstoff verbrennt dann homogen.
Flüssige Brennstoffe werden zuerst verdampft (Zerstäubung, Erwärmung) und der
gasförmige Brennstoffdampf verbrennt homogen mit der Verbrennungsluft. Bei der Flüssigbrennstoff- und
Festbrennstoffverbrennung ist eine Aufbereitungsphase zur Verbrennung vorgeschaltet. Die Aufbereitungsphase
ist die Gasifizierung (Verdampfung, Vergasung oder Entgasung) des Brennstoffes und die Vermischung des gasifizierten
Bennstoffes mit der Verbrennungsluft. Die Verbrennung ist ein chemischer Vorgang und die
Brennstoffaufbereitung ein physikalischer Vorgang.
Besonders die Kaminofenheizer sollten bedenken, dass die Brennstoffaufbereitungzeit ein Vielfaches
länger ist als die Verbrennungszeit. Die Güte der Verbrennung (
Richtig Heizen mit Holz) wird durch die ausreichende Aufbereitungszeit beeinflusst. Diese kann durch die Verkleinerung
der Brennstoff-Partikelgröße (z. B. Anzündhölzer und
Holzscheite) deutlich verkürzt werden.
Für eine vollständige Verbrennung ist eine ausreichende Verbrennungsluftmenge
notwendig. Bei dem stöchiometrischen Verbrennungsluftverhältnis (Lambda λ = 1) reagieren alle Brennstoff-Moleküle
vollständig mit dem Luftsauerstoff, ohne dass Sauerstoff fehlt oder unverbrannter Sauerstoff übrig bleibt. Die Verbrennung im Luftmangelbereich
(fette Verbrennung - Lambda λ <1 [z. B. 0,9]) verläuft auf anderen Reaktionswegen als die im Luftüberschuss
(magere Verbrennung - Lambda λ >1 [z. B. 1,1]). Das Verbrennungsluftverhältnis λ (Lambda) ist eine Zahl, mit der die
Gemischzusammensetzung bestehend aus Luft und Brennstoff beschrieben wird. Aus dem Lambda-Wert lassen
sich Rückschlüsse auf den Verbrennungsverlauf, Temperaturen, Schadstoffentstehung und den Wirkungsgrad ziehen.
Die Radikale (Methylgruppe [CH3] und Methylengruppe [CH2]) können in
sauerstoffreicher Atmosphäre zu Formaldehyd (H2CO) oxidiert werden. Durch weitere Oxidationsschritte
entsteht aus Formaldehyd Kohlenmonoxid (CO) und schließlich Kohlendioxid (CO2). Aus Formaldehyd
kann kein Ruß entstehen, das Abgas kann aber, wenn die Verweilzeit oder Reaktionstemperatur zu niedrig ist, Formaldehyd als Schadstoff enthalten. Dieselben Radikale
(CH3 und CH2) können in sauerstoffarmer Atmosphäre zu Azetylen (C2H2) reduziert werden.
Aus Azetylen kann wiederum durch Polymerisation Ruß entstehen.
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Das Ziel der Vergasung ist es,
durch thermodynamische Umwandlung, aus Festbrennstoffen
zunächst ein Brenngas zu erzeugen, dass dann in einem zweiten Schritt
zur direkten Erzeugung mechanischer Energie (z. B. im Verbrennungsmotor, Stirlingmotor) eingesetzt werden kann. |
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Schematische
Darstellung der Vergasung (Gleichstromvergaser)
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Quelle:
M. Kaltschmitt, H. Hartmann - Energie aus BiomasseHolzgas.ch |
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Bei der
thermodynamische Umwandlung laufen verschiedene physikalisch-chemische
Prozesse ab. Durch Pyrolyse (thermische Spaltung chemischer Verbindungen) oder Teilverbrennung unter Luftmangel
(unterstöchiometrische Verbrennung) entsteht aus Biomasse
ein brennbares Gas. Dieses aus Festbrennstoffen produzierte
Gas wird als Produktgas, Schwachgas, Holzgas oder Synthesegas
bezeichnet. Die Vergasung liefert Wärme und Produktgas,
das als Hauptkomponenten Kohlenstoffmonoxid (CO), Kohlenstoffdioxid
(CO2), Wasserstoff (H2), Methan (CH4),
Wasserdampf (H2O) und bei der Vergasung mit
Luft als Vergasungsmittel, auch erhebliche Anteile an Stickstoff
(N2) enthält. |
Als unerwünschte
Nebenprodukte entstehen in unterschiedlichen Mengen Teere bzw. Kondensate (langkettige organische Verbindungen), Asche und Staub. Die Zusammensetzung des Produktgases ist abhängig
vom eingesetzten Brennstoff, von der Art und Menge des Vergasungsmittels,
vom Temperaturniveau, der Reaktionszeit und den Druckverhältnissen
im Vergasungsreaktor. |
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Der Vergasungsprozess im Reaktor lässt sich in folgende Bereiche aufteilen: |
- Aufheizung und Trocknung
- Pyrolytische Zersetzung
-
Oxidation
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Aufheizung
und Trocknung. Die Biomasse wird zunächst aufgeheizt.
Dabei verdampft das mit Biomasse in den Reaktor eingebrachte Wasser
bis zu einem Temperaturniveau von ca. 200 °C. |
Pyrolytische
Zersetzung. Nach der Aufheizung und Trocknung der Biomasse
erfolgt bei Temperaturen zwischen 150 und 500 °C eine thermisch
induzierte pyrolytische Zersetzung der Makromoleküle, aus denen
die Biomasse besteht. Hierbei entstehen gasförmige Kohlenwasserstoffverbindungen,
Pyrolyse-Öle und Pyrolysekoks. |
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Schematische
Darstellung der chemischen Vorgänge im HB-Gasvergaser
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Quelle:
Holzgas.ch |
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Oxidation. Bei der Oxidation werden die entstandenen gasförmigen, flüssigen
und festen Produkte durch weitere Wärmeeinwirkung zur Reaktion
mit Sauerstoff gebracht. Dadurch wird eine Erhöhung der Temperatur
auf über 500 °C bewirkt. Dabei werden der Koks und ein Teil
der höheren Kohlenwasserstoffverbindungen in kleinere gasförmige
Moleküle (CO, H2, H2O, CO2 und
CH4) gespalten. Partiell kommt es zur Verbrennung von Kohlenstoff. |
Reduktion. Bei der Reduktion wird der Hauptteil der brennbaren Bestandteile des
Produktgases gebildet. Die bei der Oxidation entstehenden Verbrennungsprodukte
Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser (H2O) werden
dabei mit festem Kohlenstoff zu Kohlenstoffmonoxid (CO) und Wasserstoff
(H2) reduziert. |
Durch die
Zufuhr von Luft wird ein Teil des festen Kohlenstoffs oder des Kohlenstoffmonoxids
(CO) verbrannt. Diese Reaktionen sind bis zu einem gewissen Grade erwünscht,
da durch die für den gesamten Vergasungsprozess benötigte
Wärme bereitgestellt wird. Die stark exotherme Oxidation von Kohlenstoffmonoxid
(CO) zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und die Knallgasreaktion und die Oxidation von Methan (CH4) unter Abspaltung von
Wasserstoff (H2) sind bei der Vergasung dagegen unerwünscht,
da sie zu einer Verminderung des Heizwertes des produzierten Produktgases
führen. |
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Die Verbrennung von Holz und Holzpellets ist auf Grund
der schwankenden Eigenschaften der Brennstoffe schwierig und nicht gleichbleibend.
Diese schwankenden Verbrennungsabläufe müssen durch eine technische
Einrichtung, der Lambdasonde, unterstützt werden.
Diese mischt über die Messung des Restsauerstoffs im Abgas die optimale Primär- und Sekundärluftmenge zur Verbrennung bei. Bei der Verbrennung von Erdgas und Heizöl ist eine solche Einrichtung nicht notwendig,
da diese Brennstoffe immer die gleichen Eigenschaften haben und sie
arbeitet, ein einmal richtig eingestellt, bis zur nächsten Wartung
(einmal jährlich) einwandfrei. |
Da die Abgastemperatur ist kein Maßstab für die Qualität der Verbrennung ist, wird eine Lambdasonde eingesetzt. Diese misst in den Abgas-/Rauchgasen
den Restsauerstoff und baut eine elektrische Spannung auf, die über eine Elektronik auswertet, und die Lüftermotoren oder Lüfterklappen steuert.
Durch diese Regelungsart kann der Wirkungsgrad auch
bei wechselnden Brennstoffen (Scheitholz, Pellets, Hackschnitzel, Industriepellets) gleichmäßig hoch gehalten werden. |
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Lambdasonde |
Quelle:
RegeTec |
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Der von der
Lambdasonde ermittelte Messwert gibt an,
wie vollständig bzw. unvollständig das Holz in der Reaktionszone des Heizkessels verbrennt. Der Sauerstoffgehalt der Verbrennungsluft wird mit dem Restsauerstoff im Abgas verglichen. An den Elektroden entsteht eine elektrische
Spannung (Millivoltbereich), wenn eine Differenz besteht.
Diese wird über ein Spannungssignal an
das Steuergerät weitergegeben. Das Steuergerät korrigiert
dann Lüfterdrehzahl und Luftklappenstellung. |
Die Luftzahl bzw. dem Lambda-Wert ist das Verhältnis der tatsächlich zugeführten Luftmenge
zum theoretischen Luftbedarf. Also
ist λ = 1 die zugeführte Luftmenge entspricht dem theoretischen Luftbedarf. |
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Bauteile
der Lambdasonde |
Quelle:
RegeTec |
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Eine Lambdasonde besteht
aus einem Spezialkeramikkörper, dessen Oberflächen
mit gasdurchlässigen Platinelektroden versehen sind.
Der Festelektrolyt ist in einem Stahlgehäuse eingebracht.
Der äußere Teil des Keramikkörpers befindet sich im Abgasstrom, der
innere Teil steht mit der Außenluft in Verbindung. Die Wirkung der Sonde
baut auf folgendende physikalischen Faktoren auf: |
- das keramische Material ist porös
und lässt so eine Diffusion des Luftsauerstoffs zu
- die Keramik wird bei Temperaturen
von ca. 300° leitend
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Die Lambdasonde arbeitet
prinzipiell wie ein galvanisches Element, nur dass
sie nicht mit flüssigen, sondern einen festen Elektrolyten (Zirkondioxyd [ZrO2]), arbeitet. Dieser lässt ab 300
°C Sauerstoffionen
durch, sperrt jedoch gegen Durchlass für Elektronen. Die Sauerstoffionen
wandern von innen (Außenluft) nach außen (Abgas), weil im Abgas eine
geringere Konzentration (geringerer Partialdruck) von Sauerstoff besteht.
Die vorher abgestreiften Elektronen, werden von einer elektrisch leitenden
Schicht aufgefangen. So bildet sich auf der Innenseite der Sonde ein
Elektronenüberschuss und auf der Außenseite, wo die Sauerstoffionen
ankommen, ein Elektronenmangel (elektrische Spannung). Diese wird über
Leitungen zur Auswertung zum Steuergerät geleitet.
Die
Ionenwanderung verursacht ein sprunghaften Anstieg der Sondenspannung,
was zur Lambdaregelung (Spannungssprungsonden) benutzt wird. |
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Prinzip
der Lambdasonde |
Quelle:
RegeTec |
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Damit
die Sonde schnell auf Betriebstemperatur kommt, werden beheizte Sonden eingesetzt. Diese weisen
nicht nur einen, sondern drei bzw. vier elektrische Anschlüsse
auf. Bei Sonden mit drei elektrischen Anschlüssen wird
die Masse für das Heizelement herausgeführt. Bei Sonden
mit vier Anschlüssen sind Signalmasse und Heizelementmasse
getrennt. Dadurch werden Störungen vermieden, die durch
Korrosion und Dichtungen an den Masseverbindungen auftreten
können. Quelle:
RegeTec |
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Holzvergaserkessel sind zum Verbrennen von Holzscheiten bis zu einer Länge
von ca. 50 cm konstruiert. Deswegen werden sie auch Scheitholz-Vergaser genannt. Einige Hersteller bieten auch Kessel an, die zusätzlich Holzbriketts und Hackgut verbrennen können. |
Wenn es
um das Heizen mit Holz geht, dann ist ein Holzvergaserkessel die umweltfreundlichste
Art der Holzverbrennung, weil das Holz quasi mit einer Gasflamme verbrennt.
Das Holz wird durch die im Betrieb entstehende Verbrennungswärme
kontinuierlich vergast.
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Phasen
der Holzvergasung |
Quelle:
Dipl. Ing. HTL P. Liebi – Liebi LNC AG |
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Die 3 Phasen der Holzverbrennung |
- Erwärmung und
Trocknung
- Entgasung und thermische
Zersetzung (Pyrolyse)
- Verbrennung
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Die Primärluft
wird in der Glutphase zur Unterhaltung der Pyrolyse und
zur Oxidation der Holzkohle zugeführt. Nach der Glutzone
werden die brennbaren Gase mit der Sekundärluft zur
anschließenden Oxidation vermischt. |
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Holzvergaserkessel |
Quelle:
Liebi LNC AG |
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Quelle:
Paul Künzel GmbH & Co. |
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Der Kesselinnenraum ist durch eine Brennerplatte aus feuerfester
Keramik in eine Ober- und Unterkammer (Holzfüllraum und Brennkammer) geteilt. In der oberen
Kammer wird das Scheitholz auf der Brennerplatte geschichtet.
Diese Kammer ist nach oben geschlossen und hat nur die Einfüllöffnung. |
Nach
dem Anfeuern verdampft durch die Wärme des brennenden
Holzes zunächst die Feuchtigkeit (Restfeuchte)
aus dem Holz. Danach setzt die Holzvergasung ein. Die leichten Gas-Bestandteile werden bereits oberhalb
der Brennerplatte vorverbrannt. Die Verbrennungsgase gelangen
dann mit den noch unverbrannten Gasbestandteilen durch
die auf der Brennerplatte liegende glühende Holzkohle
nach unten in die Brennkammer. Hier werden auch die schwer
brennbaren Anteile der Holzgase bei einer Temperatur von
ca. 1100 °C verbrannt. Die Rauchgase werden dann aus
der unteren Brennkammer außen vorbei an der oberen
Brennkammer oben zum Rauchgasanschluss geführt. Deswegen
werden diese Kessel Sturzbrandofen genannt. |
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Die Zufuhr
der Verbrennungsluft wird in Primär- und Sekundärluft aufgeteilt. Die Primärluft
wird der Oberkammer (Holzfüllraum) zugeführt,
damit wird die Vergasung und somit die Kesselleistung gesteuert. Die
Sekundärluft wird dem Holzgas in der Unterkammer (Brennkammer)
zur vollständigen Verbrennung zugeführt. Die Einstellung der
Primär- und Sekundärluftzufuhr erfolgt stets getrennt. Die
Luftmengen werden je nach Hersteller und Bauart manuell eingestellt oder elektronisch geregelt. Kesseln mit
elektronischer Regelung werden entweder nur der Saugzugventilator bzw. das Druckgebläse drehzahlgeregelt, oder zusätzlich
die Menge der Sekundärluft geregelt, wozu der Restsauerstoffgehalt
der Abgase permanent mit einer Lambdasonde gemessenen
werden muss |
Wenn das Gebläse
ausfällt, dann stauen sich die heißen Abgase in dem nach
oben geschlossenen Holzfüllraum und der Ofen geht aus bzw. er lässt
sich nicht anfeuern. |
Auch der Holzvergaserkessel
benötigt eine Rücklaufanhebung,
damit sich keine aggressiven Kondensate und Teerablagerungen (Glanzruß)
bilden, die bei Rücklauftemperaturen über 55 °C vermieden
werden. Bei einer Glanzrußbildung besteht die Gefahr eines Schornsteinbrandes.
Außerdem muss eine thermische
Ablaufsicherung (TAS) eingebaut werden. |
Holzvergaserkessel
sollten grundsätzlich mit einem Pufferspeicher (100 Liter pro kW Kesselleistung) betrieben werden. |
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Holzvergaserofen (Pyrokocher)
Quelle: www.Sampada.de - Norbert
Wielgosch
Schema -Holzvergaserofen (Pyrokocher)
Quelle: Journal für Terroirwein
und Biodiversität - Lukas Bühler und Hans-Peter
Schmidt
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In dem Holzvergaserofen (Pyrokocher) werden nicht nur Holz, sondern auch sämtliche biologische
Abfallstoffe als Brennstoff verwendet.
Dabei entsteht Biokohle (Holzkohle). Diese
kann zur Bodenverbesserung benutzt und
damit zur Verbesserung der Nahrungsmittelproduktion eingesetzt
werden.
Der Ofen besteht aus zwei ineinander geschobenen Zylindern. Der innere Zylinder ist die
nach oben offene Pyrolysekammer. Am jeweils
oberen und unteren Ende der Zylinderaußenwand sind
Löcher gebohrt, aus denen das brennbare Gas aus- bzw.
einströmen kann.
Der äußere Zylinder umschließt
den inneren und schließt ihn am oberen Ende luftdicht ab. Am unteren Ende des äußeren Zylinders befinden
sich Öffnungen, durch die Außenluft für
die Verbrennung angesaugt wird. Das Ansaugen kann, wie in
der nebenstehenden Grafik dargestellt, durch einen Ventilator
unterstützt und reguliert werden, was aber nicht unbedingt
nötig ist. Im Grunde lässt sich solch ein Ofen
aus zwei alten Blechbüchsen, einem Bohrer und einem
Lötkolben herstellen.
Der innere Zylinder wird mit vorgetrockneter
Biomasse (Gemüseschalen, Zweige, Trockenmist
etc) befüllt und mit etwas Zunder oben angezündet.
Durch den Luftstrom, der in der äußeren Kammer
nach oben fließt, werden die Pyrolysegase in der inneren Kammer nach unten gesaugt. Durch die unten
angebrachten Löcher treten die Gase in die äußere
Kammer, wo sie mit Luft vermischt nach oben steigen, um
dort oberhalb des Brennstoffs wieder in die innere Kammer
einzutreten. Am oberen Ende des inneren Zylinders verbrennen
die Gase mit sehr sauberer Flamme und ohne Rußbildung.
Der Vorgang hält solange an, bis die gesamte Biomasse
des inneren Zylinders zu Biokohle umgewandelt ist und die
Flamme erlischt. Ist die Verkohlungstemperatur von ca. 400 °C jedoch einmal erreicht,
kann für eine längere Brenndauer problemlos zusätzliches
Brennmaterial in den inneren Zylinder nachgeschüttet
werden.
Die großen Vorteile von Pyrolysekochern sind die saubere
Verbrennung, die hohe Variabilität der Brennstoffe
und die Gewinnung von Biokohle. Die Vermeidung der hohen
Luftbelastung, wie sie durch ein offenes Feuer in einem
geschlossenen Raum entsteht, wäre ein beträchtlicher
Fortschritt. Gehören Rauchgasvergiftungen doch noch
heute in vielen Ländern zu den häufigsten Todesursachen.
Quelle: Journal für Terroirwein und Biodiversität
- Lukas Bühler und Hans-Peter Schmidt
Kochen
mit Bioabfällen und dabei Kohle produzieren - Ithaka – Journal für
Terroir, Biodiversität und Klimafarming |
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Die Temperatur,
bei der wasserdampfhaltige Gase Wasserdampf auskondensieren,
nennt man Taupunkt. Es kommt zur Tauwasserbildung.
Der Taupunkt ist von der Brennstoffart und dem Luftüberschuss (CO2-Gehalt) abhängig.
Auch mit dem Schwefelgehalt des Brennstoffes steigt der Taupunkt
(Säuretaupunkt) an. |
Die meisten Ab-
bzw. Rauchgase haben Abgasbestandteile, die sich im Wasser lösen
und es sauer machen. Deshalb muss der Taupunkt (Taupunkttemperatur)
immer an der Schornsteinmündung noch vorhanden
sein. Nur bei den Brennwertanlagen findet die
Kondensation im Wärmeerzeuger bzw. im Ab- oder Rauchgassystem
statt. Diese Bauteile sind dann korrosionsbeständig ausgeführt. |
Die Taupunkttemperatur
der Abgase ist um so höher, je höher der Wasser- und
Wasserstoffgehalt des Brennstoffes ist. |
Taupunkt für Wasserdampf
bei verschiedenen Brennstoffen in Abhängigkeit
vom Luftverhältnis (CO2-Gehalt)
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Für raumluftabhängige
Feuerstätten bis 35 KW ist ein Verbrennungsluftverbund
möglich. Dabei wird nicht nur der Rauminhalt des Aufstellungsraumes
für den Bedarf der Verbrennungsluft (4
m³ je KW) bestimmt, sondern auch die angrenzenden Nachbarräume
hinzugerechnet, wenn diese zur gleichen Nutzungseinheit (Wohnung oder Haus) gehören. Dabei müssen diese Räume
mit Verbrenungsluftöffnungen von mindestens 150 cm² verbunden sein. |
Unmittelbarer (direkter) Verbrennungsluftverbund |
Bei dem unmittelbaren
Verbrennungsluftverbund verfügt der direkt angrenzende Raum über
ein Fenster oder eine Tür ins Freie und hat das geforderte Raumluftvolumen.
Wenn der Aufstellraum kein Fenster oder Tür ins Freie hat, dann
muss der direkte Nebenraum das erforderliche Volumen (4 m³ je KW)
allein haben. Anderenfalls wird das Raumvolumen aller Räume mit
Fenster, die sich im Luftverbund befinden, zusammenaddiert. |
Mittelbarer (indirekter) Verbrennungsluftverbund |
Bei dem mittelbaren
Verbrennungsluftverbund muss der Rauminhalt aller Räume mit Fenster
mindestens 4 m³ je KW betragen. Dabei liegt ein "Verbundraum"
(Raum ohne Fenster) zwischen dem Aufstellungsraum und dem Raum oder
den Räumen zum Verbrennungsluftverbund. |
In jedem Einzelfall
müssen die Bestimmungen des Verbrennungsluftverbundes berechnet
werden. Der konzessionierte Installateur- und Heizungsbaumeister sollte
immer in Absprache mit dem Schornsteinfeger den Luftverbund berechnen.
Der Nachweis des Verbrennungsluftverbundes für raumluftabhängige Feuerstätten < 35 kW nach Feuerungsverordnung kann über dieses oder dieses
Formblatt (Schutzziele 1 und 2) ermittelt
werden. |
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Die
raumluftabhängige Feuerstätten mit Schornsteinanschluss
benötigen zum einwandfreien Betrieb ausreichend Verbrennungsluft.
Diese wird durch eine richtig ausgelegte Zuluftöffnung
aus dem Freien dem Raum zugeführt, weil in vielen Fällen
eine Zuführung durch die Raumluft und einem Luftverbund
nicht ausreichend gewährleistet ist. |
Da aber auch
kalte Luft beim Stillstand des Brenners des Wärmerzeugers
unnötig in den Raum gelangt, ist der Einsatz einer motorischen
Klappe sinnvoll. |
Nach
der MFeuVO bzw. TRGI'86/96
ist es zulässig, diese Verbrennungsluftöffnung während
der Stillstandzeiten der Feuerstätten abzusperren, wenn
durch Sicherheitseinrichtungen gewährleistet ist, dass
die Feuerstätten nur bei ausreichend geöffneter
Verschlussklappe betrieben werden können. |
Die Verbrennungsluftklappe
muss der DIN 32732 und verschließt in den Betriebspausen
der Feuerstätte automatisch die Öffnung ins Freie.
Der Eintritt kalter Außenluft bzw. das Abströmen
warmer Raumluft durch die notwendige Öffnung wird gestoppt
und damit eine erhebliche Energieeinsparung. |
Die Verbrennungsluftklappe
kann auch sinnvoll bei Entlüftungseinrichtungen, so z.
B. einer Dunstabzugshaube (Wrasenabzug), eingesetzt werden.
Durch eine elektrische Kopplung ist die Luftklappe automatisch
während der Betriebszeiten der Entlüftungseinrichtung
geöffnet und gewährleistet einen ausreichenden Luftvolumenstrom.
Die einfachste Lösung für eine Verbrennungsluftklappe ist die "Sukramsche Pappklappe". Hierbei handelt es sich um einen Pappdeckel, der hängend an die Verbrennungsluftöffnung angebracht wird. Diese öffnet aufgrund des Druckunterschieds zwischen der Raum- und Außenluft, der entsteht, wenn der Brennerventilator in Betrieb geht. Eine Feinjustierung kann durch ein Gewicht am unteren Teil der Klappe erfolgen, damit die Klappe nur öffnet, wenn der Brenner in Betrieb ist und nicht durch andere Druckunterschiede (Nebenluftvorrichtung, Öffnungen zu Nebenräumen, Brenner ohne mechanische, hydraulische oder elektrische Klappe) geöffnet wird. |
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1.
Aufstell-/Heizraum 2. Außenluft 3. Fensterrahmen 4.
Wanddurchführung |
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1.
Aufstell-/Heizraum 2. Außenluft
5. bauseits vorhandene Zuluftleitung 6. Wandaufbauplatte
(Nachrüstung)
Quelle:
Kutzner und Weber Gmbh |
Sukramsche Pappklappe
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Brennergesteuerte
Raumluftklappe Air-Control geeignet zur automatischen Belüftung
von Aufstellräumen für Öl- und Gasfeuerstätten
bis 50 KW |
Quelle:
AFRISO-EURO-INDEX GmbH |
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Die brennergesteuerte
Raumluftklappe mit Motorantrieb zur Verhinderung
unnötiger Abkühlung des Heizraums wird dann eingebaut,
wenn kein Außenfenster und nur eine Zuluftöffnung
vorhanden ist. Eine ständig offene Zuluftöffnung
kann zur Auskühlung des Aufstellungsraumes führen.
Vor allen Dingen dann, wenn vergessen wurde, die nicht notwendige
Abluftöffnung unter der Decke zu verschließen. |
Auch ein
nachträgliches Verschließen eines
Außenfensters, das bisher zur Verbrennungsluft-versorgung
genutzt wurde, kann einen nachträglichen Einbau einer
solchen Klappe notwendig machen. |
Die Raumluftklappe
bleibt während des gesamten Brennvorgangs geöffnet
und versorgt den Heizraum über eine 150 cm2
große Öffnung ausreichend mit Außenluft (gemäß
FeuVo). |
Für
den Einbau in ein vorhandenes Kellerfenster gibt es für
das Gerät passende Acrylglasscheiben. |
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Die raumluftabhängige
Betriebsweise von Wärmeerzeugern sollte eigentlich der Vergangenheit
angehören. Wenn kein LAS
(Luft-Abgas-System)
möglich ist, dann sollte wenigstens die Verbrennungsluft von Außen
direkt an den Brenner oder die Verbrennungsluftöffnung des Wärmeerzeugers
durch einen Luftkanal zugeführt werden. Auch hier ist der Einsatz
einer Verbrennungsluftklappe sinnvoll, damit keine Auskühlung während
der Stillstandszeiten erfolgt. Diese Variante sollte besonders bei dem
Einsatz von Kamin- oder Pelletöfen in Wohnräumen ausgeführt
werden, weil es hier evtl. zu einem Kaltlufteinfall
kommen kann. |
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