Die thermische Ablaufsicherung dient der temperaturseitigen Absicherung von mit festen Brennstoffen zu befeuernden Heizkesseln oder Kamineinsätze (Wassertaschen) in geschlossenen Warmwasser-Heizungsanlagen nach DIN EN 12828. Man nennt die Beheizung auch > nicht schnellregelbar. Diese Anlagen dürfen mit Heizleistungen bis max. 100 kW errichtet werden.
Quelle: Honeywell GmbH
Die Thermische Ablaufsicherung ist als druckentlastetes Einsitzventil ausgeführt. Sie öffnet bei Erreichen einer Vorlauf- / Wärmeerzeuger-Temperatur von 95 °C. Die Ansteuerung erfolgt über zwei voneinander unabhängig wirkende Temperaturweggeber. Die Thermische Ablaufsicherung ist anlüftbar. Sitz und Dichtung sind ohne Änderung der Temperatureinstellung zu reinigen. Der kompakt aufgebaute Temperaturweggeber kann zur besseren Montage des Ventils demontiert werden. Die Kapillarrohrleitungen sind vom Fühler bis zum Geber durch eine Metallschlauch-Ummantelung vor Beschädigungen geschützt.
Quelle: Syr - Hans Sasserath & Co. KG
Der Anschluss der Zuleitung zur TAS an die vorhandene TW-Installation muss grundsätzlich an einer häufig durchströmten Leitung, direkt als T-Stück (Vermeidung einer Stagnationsleitung) und mit Systemtrenner durchgeführt werden. Bei diesem Anschluss handelt es sich um eine wesentliche Änderung an der TW-Installation und darf somit nur durch einen bei dem Versorger eigetragenen Installationsbetrieb ausgeführt werden.
Die Thermische Ablaufsicherung wird vorzugsweise in den Kaltwassereingang des Sicherheitswärmetauschers angeschlossen. Diese Installationsart schützt die Armatur vor Verscmutzung durch Kalkausfällung und ähnliche Effekte. Nur bei Kesseln älterer Bauart, bei denen die Absicherung über den eingebauten, ungesteuerten Trinkwassererwärmer (TWE) erfolgt, ist die Armatur in den Warmwasserabgang einzubauen. Das in den TWE einströmende Kaltwasser bewirkt eine indirekte Abkühlung des Kessels. Damit wird ein Überschreiten der maximal zulässigen Temperatur von 115°C verhindert.

Der Wärmetauscher der thermischen Ablaufsicherung kann trocken (Ventil auf der Eingangsseite) oder nass (Ventil auf der Ausgangsseite) betrieben werden. In vielen Fällen schreibt der Wasserversorger die Art des Anschlusses vor. Wenn der Wärmetauscher mit Wasser gefüllt ist, so muss im KW-Anschluss ein Sicherheitsventil integriert sein, weil sich das Wasser ausdehnt und der Druck zu hoch werden kann, weil eine Druckentlastung durch den einzubauenden Rückflussverhinderer nicht stattfinden kann. Bei geringem Wasserinhalt ist ein Ausdehnungsgefäß nicht notwendig. Die Abblaseleitungen der TAS und des evtl. notwendigen Sicherheisventils müssen in einen Ablauftrichter mit Siphon (Geruchsverschluss) an das Abwassersystem angeschlossen werden.

 

Der Wasserdruck muss mindestens 2 bar betragen und die Kaltwasserzuleitung sollte kurzgehalten und mit einem Rückflussverhinderer ausgestattet sein, damit kein Stagnationswasser in das Trinkwassernetz zurückdrücken kann. Die Ablaufleitung muß so bemessen sein, dass die zu erwartende Ablassmenge von ca. 6,0 m3/h bei 4,0 bar Wasserdruck gewährleistet ist.
In Anlagen mit Eigenwasserversorgung muss geklärt werden, ob die TAS eingesetzt werden darf. Hier müsste dann eine offene Anlagen (eigensicher) eingebaut werden.

In Anlagen mit Festbrennstoff-Wärmeerzeugern (Kessel, Kaminofen), die keinen eingebauten Wärmetauscher haben, kann eine doppelte thermische Ablaufsicherung eingebaut werden.
Dieses Bauteil vereint eine thermische Ablaufsicherung und ein Füllventil, die beide bei dem Ansprechen durch einen Fernfühler gleichzeitig aktiviert werden. Beim Ansprechen des Ventils garantiert die eingebaute Nachspeisung (Anlagendruck einstellen) den Wasserumlauf während der Verbrennung des restlichen Brennstoffs und schützt dadurch den Wärmeerzeuger.

Doppelte thermische Ablaufsicherung
Quelle: CALEFFI ARMATUREN GmbH

 

 

Bei dem Erreichen der Einstelltemperatur öffnen sich die Durchflussöffnungen für den Kaltwassereinlauf und gleichzeitig die Ablauföffnungen, bis die Temperatur wieder unter den Ansprechwert sinkt und sich der Ab- und Zulauf gleichzeitig schließen. Falls ein Fühlerelement ausfällt, übt das Ventil die oben beschriebenen Funktionen kontinuierlich aus. Der am Fühler angebrachte wärmeempfindliche Aufkleber zeigt an, wenn die zulässige Höchsttemperatur von 110°C überschritten wird.
Damit es nicht zu Betriebsstörungen durch Verunreinigungen kommt, muss ein prüfbarer Schmutzfänger am Eingang des Füllanschlusses eingebaut werden, der regelmäßig überprüft werden muss.

Doppelte thermische Ablaufsicherung mit eingebauter Nachspeisung

Nach den bestehenden Vorschriften (DIN 1988, DIN EN 1717) benötigt die Füllleitung einen Rückflussverhinderer, wenn das Heizungswasser keine Inhibitoren beinhaltet und nur kurzzeitig verwendet wird. Wenn das Heizungswasser mit Inhibitoren behandelt wurde, dann ist ein Rohrtrenner bzw. Systemtrenner notwendig. In diesem Fall ist die doppelte TAS nicht einsetzbar, weil in dem Fall kein Trinkwasser eingefüllt werden darf.


Einbauschema der doppelten thermmischen Ablaufsicherung
Quelle: CALEFFI ARMATUREN GmbH

Geschlossener Edelstahl-Badeofen
Quelle: Radek Zavadil
Geschlossener Edelstahl-Badeofen mit TAS
Quelle: Radek Zavadil
Der Badeofen ist ein nichtgedämmte Behälter, der mit Öl, Gas, festen Brennstoffen und elektrisch beheizt werden kann. Da die Temperatur bis ca. 100 °C erreichen kann, wird der Badeofen auch "Boiler" genannt. Er sollte aber nie über 80 °C erwärmt werden. Geschlossene Badeöfen als Druckbehälter können eine thermische Ablaufsicherung (TAS) haben.
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externer Wärmetauscher
Qelle: Watts Industries

Andere Möglichkeiten

Wenn der Einbau eines Wärmetauschers (Wassertasche) in einen Kessel nicht möglich ist, so z. B. Gussgliederkessel, dann besteht die Möglichkeit, den Kessel mittels Schwerkraftwirkung über einen externen Wärmetauscher abzusichern.

Aufbau und Funktion

 

externer Wärmetauscher
Qelle: Watts Industries
Eine andere Möglichkeit ist es, den Wärmeerzeuger direkt zu kühlen. Für diesen Zweck gibt es ein thermisches Füll- und Entladeventil. Dies Art der Absicherung sehe ich aber als grenzwertig an, da evtl. zu hohe Temperaturdifferenzen auftreten, die im WE zu Spannungsrissen führen können.

Der wasserseitige Anschluss muss von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines WVU eingetragen sind. Für die TAS ist eine ausreichende und fachgerechte Trinkwasserversorgung bauseits sicherzustellen. Hauswasserwerke sind nicht zulässig, da auch bei Stromausfall die Wasserversorgung der TAS mit ausreichend Druck zur Verfügung stehen muss.
Der Ausgang der TAS ist bauseits an einen frostsicheren und fachgerechten „freien Auslauf“ anzuschließen.
Achtung! Die Funktion der TAS muss bei Installation sowie turnusmäßig wiederkehrend mind. 1x jährlich auf seine Funktion geprüft werden. (Text aus einer Einbauanleitung von Kaminöfen)

USV - Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Viele Einrichtungen in haustechnischen Anlagen sind auf eine störungsfreie Stromversorgung angewiesen. Hier stehen besonders Computersysteme für die Regelungstechnik im Vordergrund. Aber auch im Bereich der Eigenwasserversorgung und in Heizungsanlagen kann ein Stromausfall zu erheblichen Problemen führen.
Besonders in Anlagen mit festen Brennstoffen, so z. B. Holzvergaserkessel (HV) und Kamineinsätze mit Wassertaschen, ist eine ständige Wasserzirkulation notwendig, damit die Wärme abtransportiert werden kann, es nicht zur Überhitzung kommt und die thermische Ablaufsicherung (TAS) ansprechen muss.
HEIKONTROL 2000 (USV)
Quelle: Heizkontor
Wenn diese Anlagen nicht eigensicher (offene Anlage auf Schwerkraft) gebaut werden können und ein häufiger Stromausfall möglich ist, dann ist der Einbau von UVS-Systemen eine Möglichkeit, die Stromversorgung sicherzustellen. Ansonsten dürften diese Anlagen nicht gebaut werden.
UVS-Systeme gibt es in den verschiedensten Ausführungen.
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USV-Anlagen - Schorisch Systems GmbH

Die Errichtung einer Trinkwasserinstallation und wesentliche Änderungen an diesen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines WVU eingetragen sind.

Arbeiten an und in elektrotechnischen Anlagen dürfen nur von Installationsbetrieben durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines Energieversorgersunternehmens (EVU) bzw. Verteilungsnetzbetreibers (VNB) eingetragen sind. Eine Elektrofachkraft (EFK) darf im eingeschränktem fachbezogenen Bereich Bauteile anschließen.

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