Thermische Desinfektion
Geschichte
der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen
im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC
Trinkwassererwärmungsanlagen
in Ein- und Zweifamilienhäusern (Kleinanlagen)
sollen nach dem neuen DVGW-Arbeitsblatt W 551 Kapitel 6.2 - Kleinanlagen
- Seite 9: „… Für Kleinanlagen wird die Einstellung
der Reglertemperatur am Trinkwassererwärmer auf 60 °C empfohlen.
Betriebstemperaturen unter 50 °C sollten aber in jedem Fall vermieden
werden. …“ |
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Trinkwassererwärmungsanlagen
in Mehrfamilienhäusern (Großanlagen
>2 Wohneinheiten) und gewerblichen Gebäuden
(Großanlagen - ab 400 Liter Speicherinhalt oder
über 3 Liter Rohrinhalt) müssen nach dem neuen DVGW-Arbeitsblatt
W 551 immer mit einer Wassertemperatur von
mindestens 60 °C im Verteilnetz
betrieben werden, das bedeutet z. B. Warmwassertemperatur
60 °C und Zirkulationstemperatur 55 °C (auf
keinen Fall Temperaturdifferenzen >5 K > erreichbar durch
einen thermischen
und hydraulischen Abgleich). |
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Die sogenannte Legionellenschaltung (periodische Desinfektion) ist eine thermischen Desinfektion. Dabei wird der Trinkwassererwärmer und das gesamte Warmwasserleitungsnetz einschließlich der Entnahmearmaturen für mindestens 3 Minuten auf > 70 °C erwärmt. Diese Schaltung ist in den meisten Regelungen vorgesehen. Da dieser Vorgang aber nicht automatisch durchgeführt werden kann, weil alle Auslaufarmaturen geöffnet werden müssen, ist dieser Programmzusatz überflüssig. Die Schaltung kann nur bei der richtigen Durchführung einen Erfolg aufweisen und zeigt bei bereits kontermenierten Anlagen keine Wirkung. Außerdem werden Stichleitungen und Anschlüsse, die nicht durchströmt sind und somit auch nicht erwärmt werden, nicht desinfiziert. Die Erwärmung kann eine vorbeugende Maßnahme sein, aber kein sicherer Schutz vor Legionellen und anderen Bakterien und Viren. |
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Nach neuen
Erkenntnissen kann die sogenannte. "Legionellenschaltung"
(regelmäßiges Hochheizen des Trinkwassererwärmers und
der Leitungen) kontraproduktiv sein. Aktive
Legionellen, die bei Wassertemperaturen unter 50 °C vorhanden
sind und sich vermehrt haben, können durch die hohen Temperaturen
in eine Art Ruhezustand (VBNC-Zustand [Viable But Non
Culturable]) versetzt werden und überstehen das
Hochheizen des Wassers. Außerdem
werden die Legionellen bei jeder Aufheizung unempfindlicher gegen erhöhte
Wassertemperaturen. Sie werden resistent gegen hohe
Temperaturen. Dadurch kann sogar eine thermische Desinfektion
unmöglich sein. Eine Legionellenschaltung
kann also nur die über das Wasser, das vom
Versorger geliefert wird, neu in das Trinkwassersystem
gespülten Legionellen abtöten. |
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Legionellen sind normalerweise eine fakultativ human-pathogene Spezies, die nur unter bestimmten Voraussetzungen krankheitserregend sind. Ihre Human-Pathogenität erhalten sie nur, wenn die Vermehrungsbedingungen (Temperaturen > 25 °C, Stagnation des Wassers, Biofilme) ideal sind. |
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Die sog.
Legionellenschaltung kann nur bei der richtigen
Durchführung einen Erfolg aufweisen und
zeigt bei bereits kontermenierten Anlagen keine Wirkung.
Außerdem werden Stichleitungen und Anschlüsse, die nicht
durchströmt sind und somit auch nicht erwärmt werden, nicht
desinfiziert. Die Erwärmung kann eine vorbeugende
Maßnahme sein, aber kein sicherer Schutz
vor Legionellen und anderen Bakterien
und Viren.
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Man unterscheidet
zwischen einer vorgeugenen thermischen Desinfektion
(Legionellenschaltung) in Trinkwasserinstallationen, die mit Temperaturen
unter 50 °C, so z. B. Trinkwasser-Wärmepumpen, betrieben werden
und der thermischen Desinfektion auf Grund einer Wasseranalyse
nach einer längeren Stagnation des Systemes kontermenisiert
sind. |
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Bei Temperaturen
über 70 °C werden Mikroorganismen in kurzer
Zeit abgetötet. Ein auf Rohroberflächen aufgewachsener
Biofilm kann durch eine thermische Desinfektion jedoch
nicht abgebaut und entfernt werden. Der thermisch abgetötete
Biofilm dient Mikroorganismen bei Wiederverkeimung
als geeigneter Nährboden. In den meisten Fällen wird die Ausgangskonzentration
Innerhalb kurzer Zeit wieder erreicht. |
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Die thermische
Desinfektion ist eine Möglichkeit Legionellen in Hausleitungen
abzutöten. Dazu muss der Warmwasserbereiter so betrieben werden,
dass noch 70 °C heißes Wasser in den Leitungen fließt.
Dabei an den Verbrühungsschutz denken, ggf. betriebsarme Zeiten
nutzen. Für eine wirksame Durchführung sind die Warmwasserentnahmestellen
für mindestens. 3 Minuten zu öffnen. Somit werden Leitung
und Armatur gleichzeitig gespült, thermisch desinfiziert und Legionellen
abgetötet. |
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Bei der thermische Desinfektion ist folgendes zu beachten! | ||||||||||||||||||
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Die thermische
Desinfektion des Leitungssystems ist in Verbindung mit der regelmäßigen
Reinigung von Perlatoren, Duschköpfen und Strahlreglern
eine wirkungsvolle Maßnahme zur Vermeidung von Legionellen. |
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Aufgrund
der oben beschriebenen Durchführung der thermischen Desinfektion
sind m. M. nach die von den Herstellern vorgesehen Legionellenschaltungen
ein reines Vorgaukeln von Sicherheit,
weil nur ein sporadisches Aufheizen eines Teiles des Speichers nicht
ausreichend und somit nicht fachgerecht sind. |
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Auch der
Einsatz von thermostatischen Mischventilen (Verbrühschutz),
die kaltes, nicht desinfiziertes Wasser beimischen, führen dazu,
dass sich die Legionellen im Leitungssytem weiterhin vermehren können.
Besser wäre der Einsatz von Auslaufarmaturen mit kalter Oberfläche,
also Verbrühschutz an der Zapfstelle. |
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Achtung:
Bei verzinkten Stahlleitungen muss mit Korrosionsschäden
gerechnet werden. Hier sollte von einer thermischen Desinfektion abgesehen
werden. |
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Wenn nach einer Wasseranalyse weiterhin eine Verkeimung festgestellt wird, so muss evtl. eine chemische Desinfektion durchgeführt werden. |
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Eine fachgerechte
Beprobung nach der Trinkwasserverordnung
(DVGW W 551) muss nicht nur in Teilabschnitten an
den Strangventilen sondern auch an der letzten Zapfstelle
(Armatur) der Gebäudeinstallation bzw. von Stichleitungen
durchgeführt werden. An diesen Stellen gibt es keine
Edelstahl-Abflammröhrchen, die an Probenahmeventilen
zum Desinfizieren vorhanden sind.
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Empfohlene Probennahmeorte | ||||||||||||||||||
Kaltwasser | ||||||||||||||||||
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Warmwasser | ||||||||||||||||||
Orientierende Untersuchung: | ||||||||||||||||||
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Weitergehende Untersuchung: | ||||||||||||||||||
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Fachgerechte
Probenahme – an jeder Stelle! - Gebr. Kemper
GmbH + Co. KG, Olpe |
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Wasseranalyse
und TrinkwasseranalyseWasseranalysen (wertfreies Beispiel)
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ACTIV
H2O - Ein Verfahren zur Beseitigung von Viren und Bakterien
(z. B. Legionellen) aus dem Trinkwasser. Über die Sinnhaftigkeit
dieses Verfahrens wird in Fachkreisen heftig gestritten. Nur ein richtig
ausgelegtes und betriebenes Trinkwassersystem gewährleistet eine
einwandfreie Hygiene. |
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!!
Pflichtlektüre > Fachbetrieb
für Hygiene und Schutz des Trinkwassers
!! |
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Betreiberpflichten
- Kurzfassung |
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Trinkwasserverordnung
2001 TrinkwV |
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Schutz
des Trinkwassers in der Hausinstallation - Karsten
Zühlke |
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Hinweis!
Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website
aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung
eines unnötigen Rechtsstreites, mich
umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit
zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis:
Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung
einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht
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mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet
zurückgewiesen. |