Radon (Rn) - ein gefährliches Edelgas

(......... aber auch ein Heilmittel)

(alle Angaben ohne Gewähr)

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Radon-
messung

Schutz-
maßnahmen

Radon-
drainage

Belüftungs-
hohlraum

Radon-
brunnen

Radon-
Ventilator

Luft-
brunnen

Radon als
Heilmittel

Radon (Rn -222 ) ist ein radioaktives Zerfallsprodukt und wird durch den natürlichen Zerfall von Uran 238 und Thorium aus seinem Mutternuklid Radium ständig neu gebildet. Da man es nicht sieht, nicht riecht und nicht schmecken kann, steigt es durch Zwischenräume und Risse der Hausbodenplatte und des Mauerwerks unbemerkt in Kellerräume bzw. in die Wohnungen. Das radioaktive Radon hat eine sehr hoher Dichte (9,73 kg/m3) und kann sich in Gebäuden, besonders in Kellerräume und den unteren Stockwerken ohne ausreichenden Luftwechsel, in physiologisch bedeutenden Mengen ansammeln.
Wissenschaftlich wurde nachgewiesen, dass dieses natürlich vorkommende Edelgas an der 2. Stelle (nach dem Rauchen) der Ursachen für tödlichen Lungenkrebs steht. In Deutschland sterben jährlich etwa 2.000 Menschen an den Folgen der Radonbelastung. Experten meinen, dass in jedem 10. Haus die Radonbelastung über 100 Bq/m3 liegt.
In Deutschland gibt es zurzeit keine gesetzlichen Regelungen zu Radonkonzentrationen in Wohnräumen. Deshalb gibt es auch keine verbindlichen Referenzwerte, wann Sanierungsmaßnahmen durchzuführen sind. Aber es sind einige Schutzmaßnahmen vorzunehmen.
Eine neue EU-Richtlinie soll den Strahlenschutz der Bevölkerung verbessern. Sie verpflichtet die Mitgliedstaaten, zum ersten Mal einen nationalen Referenzwert für die Radonkonzentration in Innenräumen festzulegen. Dieser Wert darf 300 Bq/m3 nicht überschreiten. Dieser Wert ist aber drei mal so hoch, wie er von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen wird.
Radon ist
  • geruchlos
  • geschmacklos
  • radioaktiv
  • farblos
  • schwer
  • inert
Dieser Film informiert über den Ursprung und die Wirkung des Gases. Außerdem gibt er wertvolle Tipps, wie eine Radon-Belastung festzustellen ist und was gegen zu viel Radon im Haus gemacht werden kann.

Radon am Bau – reales Haftungsrisiko?
Roman Deppenkemper, Kanzlei Berghoff / Bauprofessor - f:data GmbH

Radonschutzmaßnahmen - Planungshilfe für Neu- und Bestandsbauten
Michael Reiter, Hannes Wilke, Walter-Reinhold Uhlig - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL)

Übersicht über die Radonkonzentration in der Bodenluft
Radonkonzentration in der Raumluft in Privathaushalten
Quelle: Kemski & Partner - Beratende Geologen - www.radon-info.de
Die Radonlandkarten können als Planungsgrundlage verwendet werden, um das Radonrisiko in einer Region abschätzen zu können. In Regionen mit erhöhter Radonbelastung können so bereits im Vorfeld Maßnahmen (z. B. zum radongeschützten Bauen) umgesetzt werden. Entscheider aus der Stadtverwaltung, den Bauämtern sowie Hausherren und Architekten erhalten durch die Radonlandkarte einen Überblick über die Gefahrenlage in einer Region und können bereits vor dem Bau neuer Gebäude Schutzmaßnahmen einleiten.
Die Karten erlauben keine genauere Aussagen über die Höhe der Radonbelastung innerhalb kleinräumiger Gemeindeflächen oder einzelner Häuser. Wenn genauere Werte benötigt werden, kann evtl. die zuständige Gemeinde sagen, ob bereits Messwerte vorliegen. Um sicher zu sein, muss die Messung immer individuell vor Ort im Gebäude oder in der Bodenluft durchgeführt werden. Quelle: RadonTec GmbH
Radon-Messstellen in Deutschland - Bundesamt für Strahlenschutz
Alles über Radon- Bundesamt für Strahlenschutz

Radonkarten und Ortsdosisleistung - Dipl.-Ing. Michael Rosenkranz, Umweltmesstechnik
Radon (222Rn) bei der Grundwassergewinnung - Piewak & Partner GmbH

Zeitstrahl zur Geschichte von Radon
Radon in Gebäuden - Bayerisches Landesamt für Umwelt
Obwohl das Radon ein schweres Gas (9,73 kg/m3) ist, tritt es in Verbindung mit der Luft durch Luftdruckunterschiede über Spalten und Risse in Gesteinen und durch einen durchlässigen Untergrund ins Freie aus. Danach kann es durch den Temperaturunterschied (Kaminwirkung) über Undichtigkeiten der bodenberührenden Bereiche (Bodenplatte, Fundament, Kellerwände, Rohrdurchführungen) der Gebäude in die Innenräume gesaugt werden. Hier gelangt es in zunehmend verdünnem Gehalt über Treppenhäuser, Aufzüge oder Kaminschächte auch in höher gelegene Geschosse.
Der durchschschnittliche Radongehalt in der Raumluft in deutschen Wohnräumen liegt bei etwa 50 Bq/m3 (Becquerel pro Kubikmeter Luft), Dabei ist der Gehalt ca. drei- bis viermal höher als im Freien.
Je nach der Gegend des Standortes eines Gebäudes können Messwerte von wenigen bis zu einigen 1.000 Bq/m3 auftreten. Oberhalb eines dauerhaften Radongehalts von ca. 250 Bq/m3 in der Raumluft besteht das Risiko evtl. an Lungenkrebs zu erkranken (Strahlenschutzkommission 2000).
Das radioaktive Radon kann sich aufgrund ser sehr hoher Dichte besonders in Kellern bzw. Kriechkellern in großen Mengen ansammeln. Hier darf auf keinem Fall die Luft für eine Kontrollierte Wohnungslüftung angesaugt werden.
Radon im Haus - radon-info.de
Radon in Wohnhäusern - Helmholtz Zentrum München
Radoneintrittsstellen - Wohnhaus
Radoneintrittsstellen - Keller
Quelle: Dr. Joachim Kemski Sachverständigenbüro - www.radon-info.de
Ein Blick auf die Radonkarte sollte ausreichen, um sich über das Thema "Radon" Gedanken zu machen. Eigentlich sollten die Bauämter und Architekten bzw. Bauingenieure dieses Problem kennen. Aber auch hier werden wohl, wie bei vielen anderen gesundheitsrelevanten Themen in der Haustechnik (z. B. Legionellen, Viren im Trinkwasser, Hygiene in der Trinkwasserinstallation, Verschlammung von Heizungs- und Kühlsystemen), die Augen verschlossen. In radonexponierten Gebieten sollten eigentlich bei jeder Baugenehmigung ein Baugutachten vorgelegt werden, um entsprechende bauliche Maßnehmen vornehmen zu können. Hier haben sich Drainagesysteme unter der Boden- bzw. Fundamentplatte als besonders wirkungsvoll erwiesen.
Wenn in bestehenden Gebäuden ein Verdacht auf einen zu hohen Radongehalt in der Raumluft besteht, sollte auf jeden Fall eine Langzeitmessung in Aufenthaltsräumen, z.B. in Wohnräumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer) und in Räumen, in denen sich Personen nicht nur vorübergehend aufhalten, durchgeführt werden. Hier bieten sich Kernspurdetektoren (Exposimeter) an. Wenn ein erhöhter Radon-Gehalt in der Raumluft nachgewiesen ist, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Bei Messwerten zwischen 200 Bq/m3 bis 400 Bq/m3 sollte ein Wert unter 200 Bq/m3 angestrebt werden. Hier bieten sich lüftungs- und/oder einfache bautechnische Maßnahmen an. Die einfachste Maßnahme ist das intensive und richtige Lüften aller Räume.

Radonmessung
Das Thema "Radon" wird in der Öffentlichkeit sehr selten bis überhaupt nicht diskutiert. Vor dem Neubau oder bei der Sanierung eines Hauses sollte, besonders in belasteten Gebieten (Radonkarte), die Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft bestimmt werden, um vorbeugende Radonschutzmaßnahmen empfehlen zu können.
Nach dem Neubau eines Hauses oder in Altbauten in hoch belasteten Radongebieten sollte überprüft werden, wie hoch die Konzentration von Radon in den Gebäuden ist. Diese wird wird durch viele äußere und innere Faktoren (Witterungsverhältnisse, Lüftungsverhalten der Bewohner) beeinflusst. Eine verlässliche Aussage zur Radon-Konzentration ist nur mit einer Messung möglich.


Kernspurdetektor (Exposimeter)
Quelle: Radon Analytics Kemski, Klingel GbR

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Corentium Home
Quelle: Radon Analytics Kemski, Klingel GbR

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Radon-Messungen sind preiswert und unproblematisch. Die durchschnittliche Radon-Konzentration sollte in den wichtigsten Aufenthaltsräumen (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Wohn- und Essdielen, Arbeitsräume) gemessen werden. Wichtig ist, dass die Bewohner die Art und Weise, wie sie den Raum üblicherweise nutzen und belüften, nicht verändern.

Die Radon-Messungen können mit passiven und aktiven (elektrischen) Messgeräten durchgeführt werden.

Die Radonexposition in Wohnräumen oder am Arbeitsplatz wird durch Langzeitmessungen (mehrere Wochen bis 1 Jahr) am einfachsten mit Kernspurdetektoren (Exposimeter) festgestellt. Bei diesem passiven Messverfahren" haben die Geräte keine elektronischen Bauteile und arbeiten ohne Stromversorgung oder Batterien. Dieses Messverfahren kann auch von ungeschulten Laien durchgeführt werden. Ein Exposimeter muss in jedem Raum, in dem die Radonkonzentration gemessen werden soll, aufgestellt werden.
Danach werden sie im Labor durch einen Fachmann ausgewertet und bewertet. Bei dem Überschreiten der Grenzwerte (Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 100 Bq/m3) sind detaillierte Untersuchungen (z. B. Aufspüren von Radoneintrittspfaden ins Gebäude) und Sanierungsansätze zu besprechen.
Zeitauflösende Messungen der Radonaktivitätskonzentration sind dann notwendig, wenn der Einfluss von Lüftung, Raumbegehung oder den Arbeitsbedingungen zu bewerten ist.

Mit aktiven Messgeräten sind Kurzzeitmessungen möglich. Diese Messgeräte werden nur für wenige Minuten bis Tage eingesetzt und zeigen den Messwert direkt in einem Display an. Durch die kurze Messdauer zeigen sie lediglich eine Momentaufnahme der Radon-Konzentration im Gebäude an und ermöglichen keine verlässlichen Aussagen zur langfristigen Radon-Belastung der Bewohner und Nutzer eines Gebäudes.Sie eignen sich jedoch gut, um einen ersten Überblick über die Radon-Konzentration in einem Gebäude zu erhalten ("Screening") oder Stellen zu identifizieren, an denen Radon in ein Gebäude eindringt ("Sniffing").

Passive Radon Detektoren - RadonTec GmbH
Aktive Messgeräte - RadonTec GmbH

Wie kann ich Radon messen (lassen)? - Bundesamt für Strahlenschutz
Radon-Messgeräte - Radon Analytics Kemski, Klingel GbR
Schadstoff-Messgeräte - Conrad Electronic SE
EMV & Umweltmessgeräte - OCS.tec GmbH & Co. KG

Schutzmaßnahmen
Der Schutz vor Radon ist im " Gesetz zur Neuordnung des Rechts zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung" (Kapitel 2 - Schutz vor Radon) geregelt.

Gesetzliche Regelungen zum Schutz vor Radon
Bis Ende 2020 müssen die Bundesländer gemäß Strahlenschutzgesetz ermitteln, in welchen Gebieten in vielen Gebäuden eine hohe Radon-Konzentration zu erwarten ist.
In diesen Gebieten gelten unterschiedliche Regelungen für verschiedene Gebäudetypen:
- Für private, bereits bestehende Wohngebäude können Eigentümer und Bewohner freiwillig Maßnahmen ergreifen, um die Radon-Konzentration im Gebäude zu senken.
- Für private Neubauten besteht für Bauherren die Pflicht, durch bauliche Maßnahmen weitgehend zu verhindern, dass Radon in das Gebäude eindringen kann.
- Beträgt die Konzentration von Radon an Arbeitsplätzen mehr als 300 Becquerel pro Kubikmeter, müssen Maßnahmen eingeleitet werden, um die Radon-Konzentration im Gebäude zu senken.

Die Verpflichtungen sind am 31. Dezember 2018 in Kraft getreten.

Radon-Handbuch Deutschland - Bundesamt für Strahlenschutz

Radonschutzmaßnahmen

Maßnahmenart

Lösungen

Anwendungen

Sofortmaßnahmen

Freie Lüftung (Fensterlüftung)

Zwischenmaßnahme für Bestandsgebäude bis zur Realisierung einer entgültigen Lösung (z. B. einzelne Abdichtungen, flächige Abdichtung).

Beseitigung von Unterdruck

Die weitaus häufigste Ursache für den Radoneintritt in Gebäude ist die Druckdifferenz zwischen Erdreich und Innenraumluft, wobei tendenziell im unteren Gebäudebereich ein Unterdruck gegenüber dem Erdreich vorhanden ist. Werden die dafür verantwortlichen Faktoren identifiziert und beseitigt, lässt sich der Radoneintritt bereits erheblich reduzieren.

Umnutzung

Als eine weitere Sofortmaßnahme kann in Räumen, in denen eine zu hohe Radonkonzentration gemessen wurde, die Nutzungsdauer bis zur Durchführung der Sanierungsarbeiten reduziert werden. Die Umnutzung von Bereichen oder ganzen Gebäuden ist abhängig von verschiedenen Faktoren und bedarf immer einer individuellen Betrachtung. Die Nutzung als Wohn- und Aufenthaltsraum ist zu überdenken, wenn Referenzwerte permanent überschritten werden und in absehbarer Zeit keine Sanierungsmaßnahmen geplant sind.

Abdichtungsmaßnahmen

Raumabtrennungen

 

Partielle Abdichtung

 

Bauteildurchführungen

 

Flächige Abdichtungen

 
Lüftungstechnische Maßnahmen

Freie Lüftung (Fensterlüftung)

 

Auftriebslüftung

 

Ventilatorlüftung

Radonventilator
Radonabsaugung

Radondrainage

 

Hohlraumabsaugung

 

Radonbrunnen

 

Radondrainage
Wenn durch eine Stoß- oder Querlüftung keine ausreichende Absenkung des Radongehaltes erreicht wird, dann muss das Gebäude durch eine lüftungstechnische Anlage im Überdruck gehalten werden. Ein Unterdruck (z.B. durch Ventilatoren in Nassräumen [WC)] und Küchen [Ablufthauben] und thermische Auftriebe in Kaminen [offene Kamine]) im Haus muss auf jeden Fall vermieden werden.

Außerdem sollten alle offensichtlichen Radoneintrittsstellen (Risse, Fugen, Rohr- und Kabeldurchführungen) mit einem geeignetem Material (z.B. Silikon) fachmännisch abgedichtet werden.
Werden in bestehenden Häusern im Jahresmittel Radongehalte über von 400 Bq/m3 gemessen, sollten in Abhängigkeit von der Höhe des Raumluftgehaltes geeignete Maßnahmen zur dauerhaft wirksamen Verringerung der Radonbelastung ergriffen werden.
Diese Maßnahmen erfordern aufwändige bautechnische Verfahren. So können z. B. durch den Einbau von Kunststofffolien, Beschichtungen und Bitumenbahnen im Fundamentbereich eine radondichte Sperrschicht zwischen Untergrund und Gebäude oder wenigstens zwischen Keller und Wohnbereich erreicht werden.
Bei besonders hohen Radongehalt kann auch das nachträgliche Einbringen eines schlangenförmigen Drainagerohres unter dem Gebäude mit Zwangslüftung über das Dach notwendig werden.
Radondrainage
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz

Wenn ein besonders hoher Radongehalt im Boden vorhanden ist, dann bieten sich bei Neubauten folgende präventive Maßnahmen gegen den Eintritt von Radon in das Gebäude an:

  • kein Streifenfundament, sondern eine durchgehende Bodenplatte
  • Drainage mit dauerhafter mechanischer Luftabführung im Unterbau (z. B. Belüftungshohlräume) bzw. unter dem Gebäude über das Dach
  • radondichte Folie unter die Bodenplatte
  • Wanddurchführungen (Abwasser, Wasser, Stromkabel, Erdsonden) ins Erdreich sorgfältig abdichten
  • Treppenhäuser mit luftdichten Türen

Belüftungshohlraum
Ein Belüftungshohlraum (belüftete Zwischenräume, belüftete Fußböden und Dächer) kann z. B. mit Iglù® Elementen hergestellt werden. Es handelt sich um modulare Schalungen aus Kunststoff, die in einer festgelegten Richtung aneinander gestellt werden und eine begehbare, selbsttragende Plattform bilden, auf die Beton geschüttet wird. Belüftungshohlräume werden in Privat- und Industriegebäuden eingesetzt.

Die Elemente werden im Erdreich, in der Gebäusesohle (Bodenplatte), im Estrich und Dächern eingebaut. Hier schützen sie gegen aufsteigende Feuchtigkeit und eventuell vorhandene Bodengase (Radon, Grubengas). Die Hohlkörper bilden einen querdurchlüfteten Raum und eignen sich auch für die Errichtung eines doppelten Bodens bei hohem Grundwasser oder Überschwemmungen. Das eindringende Wasser wird unter der Bodenplatte gesammelt und kann abgepumpt werden ohne dass im Keller Schäden entstehen.

  • Realisierung von Zwischendecken oder Abdeckungen für Belüftungshohlräume (Haussohle [Bodenplatte], Flach- und Schrägdach) und Durchführung von Leitungen
  • Einsatz zur Steuerung von Feuchtigkeit und Temperatur (Trockenräume,
    Kühlzellen , Treibhäuser, Lager und Weinkeller)
  • Unterirdische Kanalisierungen zur Dispersion des Wassers und der
    Dränagen
  • Unterirdische Leitungen für die Durchführung von Rohrleitungen, Hohlräume und
    einsehbare Schächte
  • Städtische Einrichtungen (Plätze, Bürgersteige, Sportanlagen)
  • Erhöhte Bahnsteige für Fahrgäste oder Herstellung flottierenden Fußböden
  • Mit einer einfachen Blähtonfüllung ist das Anlegen der Hängegärten
    möglich

Ohne und mit Belüftungshohlräume
Quelle: DALIFORM GROUP SRL

Einwegschalungen
für Belüftungshohlräume

Der Belüftungshohlraum mit Iglù® Elementen ist eine wirksame und kostengünstige Lösung, die die Dispersion (Ausbreitung einer radioaktiven Wolke) des gefährliche Radons und der Feuchtigkeit zu unterbinden.
Der im Hohlraum gebildete Luftzwischenraum wird mit einfachen Rohren ins Freie verbunden. Dadurch entsteht ein natürlicher Luftstrom, der das Radon und die Feuchtigkeit abhängig von der Windstärke und der Windrichtung nach Außen fördert. Die Form Iglù® Elemnte haben einen geringen Luftwiderstand.

Eine natürliche "Kaminwirkung" entsteht, wenn man die Eintrittsöffnungen auf der Nordseite des Gebäudes knapp über dem Erdreich anbringt und die Austrittsöffnungen möglichst hoch angeordnet sind. Die Kanäle, die sich in der Wand auf der Südseite, verursachen bei ihrer Erwärmung ein Aufsteigen der aus dem Belüftungshohlraum angesaugten Luft. In windstarken Gegenden kann der Wind die Kaminwirkung aufheben. Es bleibt aber eine Belüftung erhalten. Natürlich müssen die einzelnen Element des  Fundamentgitters miteinander verbunden sein, damit der gesamte Belüftungshohlraum einbezogen ist. 


Quelle DALIFORM GROUP SR
Radon Lüftungssteuerung - ISODOMUS® GmbH

Radonbrunnen
Wenn eine Dichtungsschicht, wie sie beim Schutz gegen Bodenfeuchte notwendig ist, also eine geschlossene "Gebäudeumhüllung" gegen das Erdreich und das besonders besonders in Altbauten nicht möglich ist, dann kann ein Radonbrunnen (zentralem Sammelschacht) das Eindringen von Radon Abhilfe schaffen.
Wenn ein Schotterbett unter Bodenplatte vorhanden ist, kann über eine Kernbohrung durch die Bodenplatte versucht werden, einen Unterdruck aufzubauen. Wenn das möglich ist, muss kein Radonbrunnen erstellt werden.
Bevor aber über die Errichtung eines Radonbrunnens nachgedacht wird, sollte auch geprüft werden, ob die Nutzung eines evtl. vorhandenen Drainagesystems für die Luftabsaugung der radonbelateten Luft aus dem Erdreich möglich ist. Diese könnte mit einem Radon-Ventilator aus einer vorhandenen Drainageleitung abgesaugt werden. Bestehende Drainagen bilden allerdings ein System, dessen lufttechnisches Verhalten meist unbekannt ist und das von Fall zu Fall stark variiert. In jedem Fall sind Siphons gegen Luftzufuhr aus dem öffentlichen Kanalisationsnetz erforderlich. Bei Sanierungen sollte ein Entlüftungsversuch mit provisorischem Abdichten der Kanalisationsverbindung vorgenommen werden.

In dem Radonbrunnen wird die radonhaltige Luft aus dem Erdreich unterhalb von dem bestehenden Gebäude gesammelt und abgesaugt. Das Verfahren ist wirksam, wenn unter dem Gebäude mit z. B. armierter Betonbodenplatte oder Holzfußboden auf Lagerhölzern ein zusammenhängender durchgängiger Hohlraum existiert oder wenn der Untergrund eine hohe Durchlässigkeit aufweist (z. B. Kies). Bei ungünstigen Verhältnissen müssen mehrere Schächte gesetzt werden, die auch neben dem Gebäude möglich sind. Es können auch vorhandene Pumpen- und Sickerschächte können genutzt werden. Es werden kompakte Brunnen angeboten oder sie werden in Selbstbau erstellt.
Bei der Luftabführung übers Dach kann mit einem Vollwandrohr mit einem Durchmesser von 15 cm die Unterdruckerzeugung aufgrund des Kamineffektes im Steigrohr versucht werden (thermische Dämmung des Steigrohres im kalten Dachboden erforderlich). Durch die passive Unterdruckerzeugung ist kein Ventilator erforderlich.


Anordnungsmöglichkeiten von Radonbrunnen

Je nach Bodenbeschaffenheit wurden gute Erfahrungen mit Radonbrunnen gemacht, die außerhalb des Gebäudes errichtet werden. Vor allem bei einer dichten Deckschicht über permeablem Boden (z. B. Lehmschicht über Sand/Kies) baut sich ein ausgedehnter Unterdruckbereich im Erdreich der Umgebung des Brunnens und damit auch unter dem Gebäude auf. Freistehende Radonbrunnen können zu einer kostengünstigen Radonsanierung führen, weil an den Gebäuden selbst keine baulichen Eingriffe nötig sind.
Unter günstigen Bedingungen kann ein Radonbrunnen zur Entlastung mehrerer Gebäude ausreichend sein. Der Energieaufwand für den unerlässlichen Betrieb eines Ventilators ist bei dieser Lösung jedoch vergleichsweise hoch. Außerdem werden im Allgemeinen spezielle Maßnahmen zur Geräuschdämmung erforderlich.


Luftsammler
Quelle: Dipl. Ing. Franz Lischka

Ein Radonbrunnen ist vom Prinzip her wie ein Luftbrunnen aufgebaut. Aber die Luft wird nicht in eine lüftungstechnische Anlage gegeben, sondern die angesaugte radonhaltige Luft wird über ein Entlüftungsrohr mit Ventilator an die Außenluft abgegeben. Die Wirksamkeit sowohl der flächenbezogenen als auch der punktuellen Lösung ist von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit abhängig. Darüber hinaus ist es sinnvoll, bereits vorhandene Hohlräume als Sammelpunkte und für die Leitungsführung in Betracht zu ziehen.
An Stelle von Betonringen können Luftsammler eingesetzt werden. Diese bestehen aus einem senkrechten Zylinder (alte Ausführung) An jeden Stutzen kommen zwei gelbe Drainagerohre - 6 in die eine Richtung und 6 in die Gegenrichtung, am Ende gedeckelt.
Mit einem neuen Luftsammler können die Luftleitungen einfacher verlegt werden. Der Luftsammler wird aus 15 mm dicken PE-Platten verschweißt, ist 70 cm breit, hat oben einen 200 mm Abgang für die Luft an die Außenluft und an beiden Längsseiten jeweils drei 100er-Ansaugstutzen, auf denen nach Bedarf wieder Y-Verteiler aufgesetzt werden, in die die gelben Drainagerohre eingesteckt werden.

 

Bodenentlüftung unter der Gebäudesohle mittels Sammelschacht
Bodenentlüftung unter der Gebäudesohle mittels einzelner Ansaugstellen
Unterdruckerzeugung über die bestehende Drainageleitung
 
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz
 
Radonschutzmaßnahmen: Planungshilfe für Neu- und Bestandsbauten
- Michael Reiter, Hannes Wilke, Walter-Reinhold Uhlig / Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Radonschutz: Massnahmen bei Neubauten - Sanierung belasteter Altbauten
- IBH - Institut für Bauhygiene

Radon-Sanierungsmaßnahmen bei bestehenden Gebäuden
- Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
Radonventilator


Radonabsaugung
Quelle: Maico Ventilatoren

Mechanische Radonabsaugung RAS von MAICO

Für die Radonabsaugung werden passende Ventilatoren benötigt. Bei der Auswahl ist der Verwendungzweck ausschlaggebend. Hier muss bekannt sein, ob der Ventilator in der Lage ist, die Luft aus Räumen bzw. Hohlräumen (große Luftmengen) oder direkt aus dem Erdreich (hohen Unterdruck aufbauen) über über ein Drainagesystem, Ansaugstellen in der Gebäudesohle oder Radonbrunnen zu holen und nach Außen zu fördern.
Erfahrungsgemäß können Ventilatoren mit einer elektrischen Leistung zwischen 20 W und 100 W, die einen Unterdruck von 60 bis 500 Pa erzeugen, erfolgreich eingesetzt werden. Wenn es die Radonsituation erlaubt, ist der zeitweise Betrieb (Zeitschaltuhr) möglich.

Die Radial-Rohrventilatoren RAS sind speziell für die Radonabsaugung hergestellt. Sie eignen sich für Luftströme bis zu einer maximalen Temperatur von 50 °C. Die sehr hohe Gehäusedichtigkeit sorgt für eine sichere Abführung des Radons. Sie haben selbstreinigende rückwärtsgekrümmte Schaufeln. Die saug- und druckseitigen Anschlusstutzen können direk in die Lüftungsleitung eingebaut werden. Die Einphasenmotoren (230V-50Hz) mit thermischer Abschaltung sind für den Dauerbetrieb geeignet. Die Ventilatoren der Klasse II Isolierung benötigen keinen Erdungsanschluss.


Radonaußenventilator
Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)


Radonbrunnenabsaugung
Quelle: Binker Materialschutz GmbH

Wenn aufgrund von den örtlichen Gegebenheiten (z. B. ein schlecht durchlässiger Untergund) ein hoher Unterdruck (> 500 Pa) notwendig ist, dann muss ein Vakuum-Ventilator eingebaut werden. Dieser erreicht bei einer geringen Luftmenge von z. B. 50 m3/h ein Vakuum von ca. 1.600 Pa.

Hier kann ein gasdichter Hochleistungslüfter Radon unter der Bodenplatte von Gebäuden absaugen. Bei dem Ventilator kann die Geschwindigkeit über 20 Stufen manuell eingestellt werden. Für eine dynamische Regelung kann ein Radonsensor angeschlossen werden. Der Ein- und Auslass des Lüfters ist DN 50.
Aufgrund des unterschiedlichen Gefährdungs- und Risikopotenzials dürfen einige Arbeitsschritte nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden
Aufstellung und Montage des Gerätes > Qualifiziertes Personal mit technischer Ausbildung (Technischer Nachwuchs unter Anleitung und Aufsicht einer qualifizierten Fachkraft)
Elektrischer Anschluss > Elektrofachkraft
Austausch von elektrischen Ersatzteilen > Technische Auszubildende unter Anleitung und Aufsicht einer ausgebildeten Fachkraft
Festlegen der Wartungsintervalle > Fachkraft

AlphaBlower 2200 Handbuch - RadonTec GmbH


Anlage mit AlphaBlower 2200
Quelle: RadonTec GmbH
Bei bzw. vor dem Bau eines Luftbrunnens ist die Radonbelastung zu beachten.


Ein Nachteil des Luftbrunnens ist, dass er Radon ansaugen kann. Radon ist ein radioaktives Gas, das im Boden entsteht. Nach der jeweiligen Wohngegend (Radonkarte) ist Radon mehr oder weniger stark vorhanden. Da Radon Lungenkrebs auslösen kann, darf es nicht direkt ins Haus gefördert werden.
In solchen Fällen wird der Luftbrunnen mit Teichfolie ausgekleidet und ein Siphon verhindert, dass Radon aus dem Boden angesaugt wird. Dadurch ist der Betrieb eines Luftbrunnens auch in einem Radongebiet möglich. Bei hoher Radonbelastung sollte auf jeden Fall ein Fachmann zu Rate gezogen werden. 
Radon als Heilmittel

Das natürliche radioaktive Edelgas ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern wird auch auf Grund seiner Wirkung auf den menschlichen Organismus als Heilmittel bzw. Kurmittel angewandt.
Die biologische Wirkung des Radon beruht auf der bei seinem Zerfall auftretenden Alphastrahlung. Durch die Inhalation gelangt das Radon in den Blutkreislauf und darüber in alle Körperteile. Es gibt dabei permanent eine schwache Alphastrahlung ab, indem es unter Aussendung von positiv geladenen Heliumkernen zerfällt. Die niedrig dosierte Strahlung wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend auf den Organismus. Fachleute gehen davon aus, dass niedrigdosierte Strahlung in Form einer Radonanwendung im Organismus einen kurzen Reiz setzt, der Zellen und Organe stimuliert. Dieser positive Effekt von kleinen Dosen im Gegensatz zur negativen Wirkung von hohen Dosen wird Hormesis (hormao=griech. anregen, ermuntern) genannt. Die Wirkung hält 6 bis 12 Monate an und kann während dieser Zeit zu einer vollständigen Schmerzreduktion führen und die Patienten können auf Schmerzmittel und ihre belastenden Nebenwirkungen verzichten. Eine Wiederholung alle ein bis drei Jahre ist bei chronischen Erkrankungen sinnvoll und aus medizinischer Sicht unproblematisch.
Für Menschen mit einer nicht behandelten Überfunktion der Schilddrüse oder einer bestehenden Tumorerkrankung ist eine Radontherapie nicht möglich; ebenso bei Schwangeren, Kindern und Jugendlichen. Quelle: AccuMeda Holding GmbH
Zu therapeutischen Zwecken kann es folgendermaßen in den menschlichen Körper gebracht werden:.

  • über die Lunge durch Behandlungen im Radonheilstollen
  • über die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes durch Radontrinkkuren
  • über die Haut durch Wannenbäder mit radonhaltigem Wasser
Indikationsliste / Konsensusliste
EURADON - Verein Europäische Radonheilbäder e. V.
Radon als Heilmittel
- Radon-Heilstollen Bad Kreuznach - AccuMeda Holding GmbH
Behandlung mit Radon
- Gasteiner Heilstollen
Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
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