Rund ums Bauen

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Gebäudetyp E

Hamburg-Standard

Bürokratie abbauen         Überregulierung

Eine Bauplanung sollte durch Fachplaner (Architekten, Bauingenieure, Fachingenieure) durchgeführt werden. Sinnvoll ist es, wenn der Bauherr von Beginn an mit einbezogen wird. Da man aber für eine vollständige Bauplanung mit etwa 10 % der Baukosten ansetzen muss, versuchen viele Bauherren ihren Neubau oder ihre Haussanierung selber durchzuführen. Sie werden durch die im Internet angebotenen Zeichen- und Planungsprogrammen verleitet.
Die Kosten der Bauplanung beinhalten nicht nur das Erstellen von Bauzeichnungen für das Bauvorhaben, den Bauantrag, die Leistungsverzeichnisse und ein Bauablaufplan, sondern auch die Baubegleitung und die Abnahmen der einzelnen Gewerke und des fertigen Hauses. Die zu erbringenden Leistungen der Bauplanung, die vom Architekten oder Ingenieurbüro zu leisten sind, wird nach der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) erfasst und geregelt.
Vor Beginn der Bauplanung muss sich der Bauherr darüber informieren, welches Eigenheim er sich vorstellt. Dann muss erst einmal geprüft werden, ob sein Wunschhaus umsetzbar ist. Hier beginnt die Arbeit des Fachplaners, mit dem erst einmal vertraglich festgelegt, welche Leistungen er erfüllen soll. Im folgenden gehe ich davon aus, dass ihmalle Leistungen von der Erhebung der Grundlagen bis zur Bauabnahme übertragen werden.

Der Planer wird anhand des Bebauungsplans prüfen, ob eine Baugehmigung möglich ist. Wenn die Richtung stimmt, kann zusammen mit dem Bauherrn ein Vorentwurf erstellt werden. Dazu muss eine Ortsbesichtigung stattfinden, bei der auch der Baugrund geprüft und die Umgebung angesehen wird. In einigen Gemeinden ist auch eine Kampfmittelfreiheiheit des Grundstückes zu überprüfen. Außerdem sind wirtschaftliche und technische Fragen zu klären.

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Was macht das Bauen so teuer?
Die Kostensteigerung am Bau hat verschiedene Gründe. Neben den Kostenerhöhungen bei Rohstoffen, Material, Deponien, Transport und Energie haben auch die steigenden Arbeitskosten einen erheblichen Anteil. Kapazitätsengpässe bei den Arbeitskräften, Fachplanern und Baustoffen sind Faktoren für die langen Wartezeiten, um zu planen und auszuführen. Aber auch zu wenig geeignetes Bauland bzw. zu hohe Grundstückspreise, immer neue Vorschriften für Neubauten (z. B. Energiestandards, Regelungen zur Barrierefreiheit), steigende Materialkosten und steigende Löhne aufgrund des Fachkräftemangels sind Preistreiber.

Dringend ist ein Ende der Regulierungswut sowie ein Aussetzen zeitraubender Genehmigungsverfahren notwendig.

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Gründe für die Kostensteigung bei dem Hausbau
Gebäudetyp E - schneller und kostengünstiger Bauen

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von August 2020 bis August 2021 um 14,5 %. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 46,5 % teurer geworden.
Die Preise für Entwässerungskanalarbeiten stiegen um 15,1 %, für Betonarbeiten erhöhten sie sich um 14,8 %. Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen um 14,5 % und für Klempnerarbeiten um 13,8 %.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im August 2021 gegenüber dem Vorjahr um 11,0 % zu. Für Estricharbeiten erhöhten sie sich um 14,0 %, für Metallbauarbeiten um 13,7 %. Tischlerarbeiten kosteten 12,0 % mehr als im August 2020, bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 10,9 %.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 11,9 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 12,6 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 13,3 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 7,0 % gegenüber August 2020. Quelle: Destatis

Baupreise für Wohngebäude im August 2021: +12,6 % gegenüber August 2020
- Stärkster Anstieg der Baupreise seit 51 Jahren
- Statistisches Bundesamt (Destatis)

Baustoffpreise steigen 2022 weiter an - Das sollten Bauherren wissen
- Clara Flemming, Fertighaus.de

Bauen wird sehr viel teurer und dauert länger - Ingenieur.de - VDI Verlag GmbH
Preisentwicklung am Bau beunruhigt Bauunternehmer - B_I MEDIEN GmbH
Wohnen im Eigentum oder zur Miete wohnen

Der Fachkräftemangel ist nicht flächendeckend und es sind nicht alle Berufe und Regionen betroffen. Aber in einigen Berufen gibt es Fachkräfte-Engpässe und die gibt es inzwischen im ganzen Bundesgebiet. Besonders betroffen sind Berufe aus dem Handwerk, der Metall- und Elektroindustrie sowie dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Auch in einigen Gesundheitsberufen. Besonders in der Alten- und Krankenpflege gibt es schon sehr lange Engpässe und einen flächendeckenden Fachkräftemangel.
Nicht nur Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung fehlen, auch Spezialisten mit Meister- oder Bachelorabschluss und Experten in bestimmten Berufsgruppen mangelt es zunehmend.
Zu den von Fachkräfteengpässen besonders betroffenen Bereichen zählen unter anderem:

  • Handwerk: Elektroinstallation und -montage, SHK-Installationstechnik, Zerspanungstechnik, Kunststoffverarbeitung, Rohrleitungsbau, Schweißtechnik, Maschinenbau.
  • Pflege: Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege.
  • Akademische Berufsgruppen in den Bereichen Medizin, Ingenieurwesen im Maschinen- und Fahrzeugbau, Elektrotechnik, IT und Softwareentwicklung sowie Programmierung.

Der Fachkräftemangel auf dem Bau wird zunehmend zum Problem für den Wohnungsbau. Der Mangel erzeugt Kapazitätsengpässe in der Bauwirtschaft, was neben dem Mangel an Bauland zu einem schleppenden Neubau von Wohnraum führt.

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Wohnen im Wandel - Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos
Eigenheimwunsch trifft auf alternative Wohnformen - BitSign GmbH / Ipsos

Wohnen im Wandel
Heutzutage gibt es nicht nur in einigen Großstädten eine extrem hohe Nachfrage nach sogenannten Micro-Appartments, sondern es fehlt auch generell immer mehr bezahlbarer Wohnraum. Es muss nicht nur mehr Platz zum Wohnen, sondern auch bezahlbarer hochwertiger Wohnraum geschaffen werden. Wohnsiedlungen ohne Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitaktivitäten oder ohne ein Miteinander zwischen ihren Bewohnern in der Regel sind nicht mehr zeitgemäß. Das gilt auch für autofreundliche Innenstädte der letzten Jahrzehnte, die umgestaltet werden müssen, wobei der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs vorangetrieben und die Verkehrsführungen verändert werden müssen. Wohnen, Arbeiten, Gewerbe- und Grünflächen sollte eine ausgewogene Mischung ergeben, in der sich eine breit gefächerte Bevölkerungsstruktur wohlfühlen kann und gut miteinander auskommen.

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Wohnen in der Zukunft
Das Wohnen und Arbeiten in der Zukunft wird ein erhebliches Umdenken der Lebens- und Arbeitsgewohnheiten nach sich ziehen. Wachsende Städte, knapper werdender (vor allen bezahlbarer) Wohnraum, notwendige Mobilitätsänderungen und der Klimawandel (z. B. Stadtklima) verlangen eine total neue Planung bei dem Um- und Neubau.

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Eigentum oder Miete?
Die Entschheidung, ob man im Eigentum oder zur Miete wohnen will, ist nicht einfach. Sie hängt von vielen Faktoren ab. Man muss sich darüber bewusst werden, warum man gerne kaufen oder bauen möchte. Ist das Ziel die Absicherung im Alter? Soll die Immobilie eine Geldanlage sein, die vermietet werden soll?
Durch die Sanierung von Altbauten geht der Trend oft in Richtung Eigentumswohnung. Diese Wohnungen werden besonders in Städten, großen Ballungszentren und auch in Feriengebieten immer attraktiver. Hier wird auf möglichst kleinem Raum viel Wohnraum geschaffen.
Bei der Frage "Kaufen oder Mieten?" ist nicht nur die finanzielle Situation, sondern auch die eigene Lebenssituation zu klären. (z. B. Kaufen, wenn man seinen Lebensmittelpunkt gefunden hat. Wenn man alle paar Jahre umziehen muss, dann kann eine Mietwohnung sinnvoll sein. Ist man der Typ, der es lieber bequem mag und bei jedem Problem gleich den Vermieter anruft oder ist man bereit, sich selbst zu kümmern).
Besonders in den Ballungszentren wird die Suche nach einem "bezahlbaren" Einfamilienhaus, einer bezahlbaren Mietwohnung oder eines Grundstücks für den Bau immer schwerer. Dazu kommen noch die immer höheren Bauvorschriften (z. B. die EnEV), die das Bauen immer teurer machen. Bei der Suche nach der richtigen Immobilie kann es durchaus Sinn ergeben, Hilfe von Immobilienmaklern in Anspruch zu nehmen, die sich in der jeweiligen Region auskennen. Durch Marktkenntnis und die genaue Abstimmung der individuellen Vorstellungen kann ein Immobilienmaklerbüro eine wertvolle Unterstützung auf dem Weg zum Eigentum sein. Die Recherche nach einem gut geeigneten Makler sollte sich speziell auf die Gegend, in der gesucht wird konzentrieren. Sucht man z- B. in Neuss und der näheren Umgebung nach einem Eigentumshaus oder einer Eigentumswohnung, so ist es wichtig, dass der Immobilienmakler Neuss und den dortigen Immobilienmarkt kennt.

Auf der anderen Seite sollte man auch den Leerstand bzw. die unverkäuflichen Häuser in einigen ländlichen Regionen nicht verschweigen und sich Gedanken machen, wie man diese Immobilien bei die Wohnraumbeschaffung mit einbezieht.

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Wohnhäuser gibt es den unterschiedlichsten Bauweisen. Jede hat Ihre Vor– und Nachteile. Die gängigsten Bauweisen sind

Massivhaus
- gemauertes massives Mauerwerk
- Beton- und Steinelemente (Fertighaus)
- Fachwerkaus
- Blockhaus
Leichtbauhaus (Holzhaus)
Fertighaus (Holzrahmenhaus / Stahlrahmenhaus
- Holzelementhaus

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Hausautomation

Die Hausautomation (HA) und im weiteren Sinne die Gebäudeautomation (GA) befasst sich mit den Steuer-, Regel-, Überwachungs- und Optimierungseinrichtungen (Gebäudeleittechnik [GLT]) in privaten Wohnhäusern bzw. Gebäuden (Wohn- und Gewerbegebäude). Hier werden die Funktionsabläufe, die immer gewerkeübergreifend sind, so eingestellt, dass sie automatisch (selbstständig), durchgeführt oder bedient bzw. überwacht weren können. Dazu müssen alle Einstellwerte (Parameter) in eine spezielle Software (Building Management System [BMS]) eingegeben werden. Dazu werden alle Sensoren, Aktoren, Bedienbauteile, Verbraucher und andere technische Einrichtungen im Gebäude miteinander verbunden bzw. vernetzt.
Die Hausautomation (Teilbereich der Gebäudeautomation) befasst sich hauptsächlich mit privaten Wohnhäuser und ist auf erhöhten Wohnkomfort, die Sicherheit der Bewohner und die Überwachung mehrerer Wohnsitze durch die Fernwirktechnik ausgerichtet. Die Automatisierung von öffentlichen Gebäuden und Industriegebäuden soll Energie- und Personaleinsparungen bewirken.
Um diese Technik sinnvoll einzusetzen, sind fundierte Fachkenntnisse, z. B. in der Elektro-, Heizungs-, Kälte- und Lüftungstechnik, eine notwenige Voraussetzung, damit die gewünschten Funktionen voll ausgeschöpft werden können.
Aufgrund des Umfangs der technischen Anforderungen hat sich das technische Facilitymanagement entwickelt.

Die Ziele der Gebäudeautomation sind
-   die Heizung, Lüftungsanlage oder Klimaanlage bedarfs- und zeitgerecht steuern
-   die Daten für Wartung und Inspektionen aller technischen Anlagen erfassen und evtl. Korrekturen vornehmen
-   die Verbrauchsdatenerfassung von Wärmezählern, Wasserzählern, Gaszählern und Stromzählern
-   die Verschattungseinrichtungen in Abhängigkeit von Sonnenlicht und Wind zeit- und bedarfsgerecht steuern
-   die Beleuchtung bedarfs-, tageszeit- bzw. jahreszeit- und bewegungsabhängig schalten bzw. dimmen
-   mit Funk- oder Infrarotfernbedienung schalten bzw. dimmen
-   Zutrittskontrollsysteme realisieren (Sicherheit erhöhen durch die Überwachung von Fenster- und Türkontakten)
-   der Einsatz von Bewegungsmeldern
-   das Zusammenfassen aller Steuerungsvorgänge im Gebäude (zentral erfassen und anzeigen)
-   die Fernüberwachung und Fernsteuerung über das Telefonnetz oder über das Internet (Fernwirktechnik)
-   die Laststeuerung aufgrund der Verbrauchsdatenerfassung durch sequenzielles Einschalten von Beleuchtungen
-   das Steuern der Mediengeräte, Multiraumsysteme in den Schulungs-, Seminar- und Medienräumen
-   das Steuerung elektrischer Geräte des Alltags, wie Kaffeemaschine oder Radio

Auf diesem Gebiet gibt es verschiedene Systeme bzw. Begriffe (z. B. HomeMatic, SmartHome, intelligentes Haus, Künstliche Intellegenz).

Quelle: eQ-3 AG
Möglichkeiten mit HomeMatic
Quelle: eQ-3 AG

Mit der HomeMatic (Hausautomation) können zusätzlich zur Heizungssteuerung auch wiederkehrende Vorgänge im Haus gesteuert und überwacht werden. Über ein Smartphone oder per Fernbedienung werden z. B. Heizung mit Wettereinfluss-Sensoren, Klimaanlagen, Hausbeleuchtung, Türschlossantriebe, Rollläden, Fenster-Aktoren, Garagentore, Brand- und Bewegungsmelder angesteuert.

Gebäudeleittechnik

Alle Instrumente (Bauteile der technischen Gebäudeausrüstung, Hard- und Software) zur Haus- bzw. Gebäudeautomation (HA bzw. GA) benötigt werden, sind Bestandteil der Gebäudeleittechnik (GLT). Es handelt sich also nicht nur um die Software, mit der Gebäude überwacht und gesteuert werden. Die von einem Hersteller speziell für ein Gebäude gelieferte oder herstellerunabhängige Gebäudeautomatisierungstechnik (Direct Digital Control–Gebäudeautomation [DDC-GA]) befindet sich auf einem Server. Diese Technik kommuniziert mit dem DDC in dem Gebäude über geeignete Schnittstellen.
Mit der GLT-Software werden die technischen Vorgänge innerhalb des Gebäudes dargestellt. Die Daten der Regler oder der DDC-Unterstationen im Gebäude werden über ein Feldbus gesammelt und zeigen sie dem Anwender. Die Gebäudeleittechnik dient als Nutzerinterface zur Gebäudeautomationstechnik (Managementebene).
Die im Gebäude verteilten DDC-Unterstationen verarbeiten die Steuerungs- und Regelungsaufgaben im Bereich der Heizungs-, Lüftungs- und Lichtsteuerungen. Die laufenden Prozessdaten des Gebäudes werden geloggt. Die mit einem Modem oder Internetprotokoll angebundene Anlagen können überwacht und gesteuert werden. So werden z. B. folgende Daten aufgezeichnet und archiviert
Betriebszustände von
- Lüftungsklappen
- Ventile
- Motoren
- Schalterstellungen
- Störmeldungen
Messwerte
- Temperatur
- relative Feuchte
- absolute Feuchte
- Enthalpie
- Drücke
- externe Sollwerte
- Verbrauchszählerstände
In die GLT können auch auch ein Energiemanagement (Parameteroptimierung und Energieeinsparung), Brandmeldeanlagen, Zugangskontrollsysteme, Verschattungseinrichtungen und Betriebstechniken (Störungsmanagement und Reparatur) eingebunden werden.

Gebäudesystemtechnik - Elektro- und Beleuchtungstechnik GmbH

Beton

"Beton" gibt es schon seit Hunderttausenden von Jahren in der Natur. Dieser "Naturbeton" wird als Nagelfluh (Konglomerat) bezeichnet und ist in seinem Aussehen und seinen Eigenschaften dem heutigen Werkstoff sehr ähnlich. Dieser ist häufig mit kalkigen Bindemitteln zu einem druckfesten Konglomerat verklebtes Geröll vorhanden. Nagelfluh wurde schon im Altertum in großformatigen Blöcken als Baumaterial verwendet und findet noch heute Anwendung z. B. bei der Herstellung von Fassaden und Bodenbelägen. Der Beton aus Kalkmörtel ist wasserlöslich und daher baulich nur sehr eingeschränkt nutzbar gewesen.
Erst um 200 v. Chr. kamen die Römer auf die Idee, Betonmischungen unter Zusatz von vulkanischem Gestein herzustellen. Damit hatten sie ein hydraulisches Bindemittel gefunden, mit dessen Hilfe sie wasserunlöslichen Beton produzieren konnten. Der Römische Beton (Opus caementitium - Gussmauerwerk) hatte aber nichts mit dem heutigen Bindemittel Zement zu tun. Er bestand aus Bruchsteinen, gebranntem Kalk, Sand, Wasser und Puzzolanen, die aus vulkanischem Gestein gewonnen wurden. Natürliche Puzzolane bestehen vor allem aus Siliciumdioxid, Tonerde, Kalkstein, Eisenoxid und alkalischen Stoffen. Mit dem Gussmauerwerk hatten die Römer einen Baustoff gefunden, der sich wegen seiner hohen Druckfestigkeit und Wasserunlöslichkeit ideal für den Bau von Gebäudefundamenten, Wasserleitungen (Aquädukte), Brücken, Hafenanlagen, Tunnel oder Straßen geeignet hat.

Erhärteter Beton ist ein künstlicher Stein, der aus einem Bindemittel (Zement, Kalk, Gips, Lehm), Gesteinskörnungen (Sand, Kies, Splitt) und Wasser besteht. Heute werden dem Beton oft noch bauchemische Zusätze hinzugefügt, um bestimmte Betoneigenschaften zu erzielen oder zu verstärken. Meist wird Zement als Bindemittel verwendet. Dieser hat den Vorteil, dass er hydraulisch wirkt, das heißt, er erhärtet selbst unter Wasser und bleibt danach dauerhaft wasserunlöslich.

Betonarten
Schnitt durch Normalbeton, gefügedichten Leichtbeton und haufwerksporigen Leichtbeton
Quelle: InformationsZentrum Beton GmbH

Betonarten
Normalbeton ist die am häufigsten verwendete Betonart und wird in der Regel unter Verwendung von in der Natur vorkommenden Gesteinskörnungen hergestellt. Er wird im Wasser-, Verkehrs-, Brücken-, Wohnungs- sowie Industrie- und Gewerbebau eingesetzt.
Leichtbeton wird für wärmedämmende Bauteile im Wohnungsbau verwendet und dort, wo für Transport, Montage oder Gebrauch ein leichter Beton benötigt wird. Konstruktiver Leichtbeton hat immer ein geschlossenes, dichtes Gefüge. Bei haufwerksporigem Leichtbeton sind die Gesteinskörner vom Zementmörtel umhüllt und berühren sich in dichtester Lage nur punktförmig. Die Anwendungsgebiete von haufwerksporigem Leichtbeton sind unbewehrte Wände, Mauersteine und Platten.
Schwerbeton wird zumeist als Strahlenschutzbeton zur Abschirmung von z. B. Röntgenstrahlung im medizinischen Bereich verwendet. Weitere Anwendungen sind Ballastgewichte in Schiffen oder Kontergewichte bei Kränen und Brückenwiderlagern.

Eine der wichtigsten der Betoneigenschaften ist seine Festigkeit, vor allem seine Druckfestigkeit. Sie ist die wichtigste Bemessungsgröße des Tragwerkplaners für tragende Bauteile. Nach der aktuellen Druckfestigkeit wird der Werkstoff verschiedenen Betonfestigkeitsklassen zugeordnet. Nach der aktuellen DIN EN 1992 "Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken" ist die Bezeichnung für die Druckfestigkeit z. B. C 25/30 (C für concrete [Beton]) und die Zahlen für die Druckfestigkeit in N/mm² gemessen an unterschiedlichen Probekörpern steht.
Neben der Bemessung für äußere Lasten (Tragfähigkeit) ist zusätzlich die Dauerhaftigkeit von Betonbauwerken bzw. Betonbauteilen sicherzustellen. Expositionsklassen beschreiben die Einwirkungen der Umgebung auf den Beton.

Was ist Beton?
- InformationsZentrum Beton GmbH

Betonkrebs

Die Geschichte des Baustoffes Beton
- Roland Grimm, RM Handelsmedien GmbH & Co. KG

3D-Betondruck

Im nordrhein-westfälischen Beckum wurde das erste Wohnhaus Deutschlands mit der 3D-Betondrucktechnologie gedruckt. Das zweistöckige Einfamilienhaus mit ca. 80 Quadratmetern Wohnfläche pro Etage wurde nicht in konventioneller Bauweise errichtet, sondern mit einem Betondrucker gedruckt.

Ein dänisches Start-up (COBOD International A/S) hatte den Einfall, Beton mit einem 3D-Drucker zu verarbeiten. Der 3D-Druck wird inzwischen in jedem Industriezweig eingesetzt, allerdings in kleinerem Maßstab. Die dänischen Betondrucker aber sind derart skalierbar, dass man selbst riesige Turmelemente für Windkraftanlagen mit ihnen drucken kann.
Die ETH Zürich (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) hat sogar ein Verfahren entwickelt, mit dem Brücken gedruckt werden können. Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel ist in der klassischen Stadt der Brücken, in Venedig zu besichtigen.
Es könnte auch eine Chance für den sozialen Wohnungsbau sein. Die "makro"-Dokumentation stellt verschiedene Gebäude vor, die bereits bewohnt sind, und informiert über den Stand der Forschung, über Chancen und Grenzen beim Hausbau mit dem Drucker. Es gibt viele Gründe, warum das Bauen zu teuer geworden ist. Die Grundstückspreise sind unbezahlbar, die Bauvorschriften (besonders in Deutschland) zu komplex, die Baustoffe unerschwinglich und dann noch der Fachkräftemangel. Andererseits ist die Wohnungsnot ein globales Problem. Neue Ideen auf dem Bau sind also gefragt.

Die Fragen sind aber, kann die neue Technik helfen, Baukosten zu senken und eignet sie sich für den Wohnungsbau?
Die Ingenieure der Bautechnik sagen:
der Hausdruck geht wesentlich schneller als der klassische Bau
man braucht viel weniger Facharbeiter, um einen Bau hochzuziehen
man braucht viel weniger Baumaterialien
Das macht den Bau schon günstiger. Aber was als viel wichtiger angesehen wird, ist, dass diese Bauweise umweltfreundlicher ist, da beim Betondruck wird viel weniger Zement verbraucht wird. Besonders nachhaltig ist die 3-D-Druck-Methode in der Architektur, wenn beim Druck recycelte Materialien für die Herstellung von Bauelementen verwendet werden. Durch die geringeren Herstellungskosten eignet sich der Betondruck besonders für den sozialen Wohnungsbau. In Afrika produziert der Schweizer Holcim-Konzern 3-D-gedruckte Siedlungen, die bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Familien und Unterkünfte für Obdachlose bieten sollen. Auch eine Schule in einem abgelegenen Dorf in Malawi wurde in wenigen Tagen errichtet.


3-D-Druck - Die Zukunft des Wohnens?
© ZDF - "makro"-Dokumentation - ein Film von Hartmut Idzko

3D-Betondrucktechnologie
Schon seit einiger Zeit werden Projekte zur Forschung und Entwicklung eines serienreifen, für die Massenproduktion geeigneten Verfahrens des 3D-Betondrucks vorangebracht. Im Rahmen des Forschungsprojekts "Beton-3D-Druck" aus dem Förderprogramm „ZukunftBau“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sollen beispielsweise die Grundlagen zur Einführung eines neuen Bauverfahrens untersucht werden.


3D-Betondrucker-BOD2


3D-Betondrucker-BOD2


Mit optimierten Düsen können auch glatte Oberflächen gedrucke werden
Quelle. PERI GmbH

Drei verschiedene Ansätze werden für die Fertigung von Strukturen und Teilen im 3D-Betondruck diskutiert:
Extrusionstechnik
In der Extrusionstechnik legt ein Düsenkopf Materialstränge unterschiedlicher Form, Höhe und Breite schichtweise aufeinander ab. Man spricht daher auch von einem additiven Verfahren. Der Prozess ist am ehesten mit dem etablierten konventionellen 3D-Druck mit Kunststoffmaterialien zu vergleichen. Das Verfahren ist zwar schneller, hat aber ebenfalls eine Schwachstelle – und das im wahrsten Wortsinn.
Nassspritzverfahren
Das Nassspritzverfahren ist ebenfalls ein additives Verfahren und ähnelt der Extrusionstechnik. Auch hier wird das vorgemischte Nassspritzgut zu einer Spritzdüse gepumpt, dort unter Druckluftzufuhr beschleunigt und Schicht auf Schicht auf dem Untergrund appliziert. Aufgrund der hohen Auftragsrate und der hohen Prozessgeschwindigkeit eignet sich das Verfahren sehr gut für die Fertigung großformatiger, räumlicher Bauteile. Der Einsatz des Betonspritzverfahrens ermöglicht es, im Gegensatz zum Extrusionsverfahren, den Auftragswinkel der Spritzdüse vertikal und horizontal zu variieren. Dies führt zu neuen Möglichkeiten im Hinblick auf die erzeugbaren geometrischen Formen. Filigranere Strukturen sind dabei jedoch kaum zu erzielen. Außerdem bringt der größte Vorteil des Verfahrens auch eine Herausforderung mit sich: Der hohe Druck beim Auftrag sorgt einerseits für eine außerordentlich hohe Verdichtung des Materials – doch werden dadurch auch vermehrt Rückstände freigesetzt, mit denen in Form von Staub- und Aerosolentwicklung umgegangen werden muss. Alle drei genannten Techniken haben also ihre Stärken und Schwächen. Grund genug für zwei deutsche Forschungsprojekte, sich intensiver mit der Verfahrensoptimierung im 3D-Betondruck zu beschäftigen.
Pulverbetttechnik
Die Pulverbetttechnik lässt sich in zwei unterschiedlichen Ansätzen verfolgen: Entweder wird ein Gesteinskörnungsgemisch durch lokales Auftragen von Zementleim zu einem Komposit verbunden oder eine Verfestigung wird durch punktuelles Auftragen von Wasser auf ein Gemisch aus Gesteinskörnung und Zement erreicht. Bei beiden Techniken können selbst filigrane Strukturen problemlos erzeugt werden – doch gerade bei größeren Bauteilen sind zahlreiche Arbeitsdurchgänge notwendig, sodass die Prozessgeschwindigkeit relativ gering ausfällt. Da die Materialstränge einzeln aufeinander „abgelegt“ werden, ergibt sich der Haftungsverbund nur durch das Anpressen des jeweils neuen Stranges an den darunter liegenden. Hier kann es daher zu Problemen bei mechanischer Belastung hinsichtlich der Biegezug- bzw. Scherfestigkeit kommen. Quelle: MC-Bauchemie.

Ihr Haus aus dem 3D-Drucker - Streifzug Media GmbH
3D-Beton-Druck mit m-tec Technologie - m-tec mathis technik gmbh
3D-Beton-Compound - Entwicklung und Erprobung bei SCHWENK
- InformationsZentrum Beton GmbH

Das Haus aus dem 3D-Drucker | + | Das 3D-Haus ist Fertig
Videos - Bematec Gebäudetechnik e.K.

Geheimwaffe gegen die Lieferkrise - 3D-Drucker
- Mauritius Kloft, t-online - Ströer Digital Publishing GmbH

Serielles und modulares Bauen


Fertige Raumteile in der Montagehalle


Raumteile müssen vor Ort nur noch zusammengebaut werden
Quelle: McMakler GmbH

Serielles oder modulares Bauen ist das Bauen mit hoch standardisierten, industriell vorgefertigten Modulen verstanden. Hier kommen unterschiedliche Aspekte zusammen. Serielle Planung von Gebäuden, in der Regel mit gleichen Grundrissen. Dabei gibt es Wiederholungen von Materialien und Elementen oder die Typisierung von Konstruktionen. Bei dem industriellen Bauen werden viele Bauelemente in Fertigungshallen hergestellt.und auf der Baustelle zusammengesetzt. Hier ist aber der Begriff “Plattenbau” nicht angebracht, weil es sich dabei um eine Massivbauweise mit Betonplatten handelte.
Nach Angaben der Bauwirtschaft haben die reinen Baukosten ein Niveau erreicht, dass bezahlbare und klimagerechte Wohnungen mit der konventionellen Bauweise kaum noch zu errichten sind. Hier ist ein Umdenken angesagt. Serielles Bauen, Vorfertigung (Prefab, Prefabrication), Elementbauweise, Modulbauweise, Baukastensysteme, Typenprojekte oder Systembau (industrialisiertes Bauen) gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Serielles Bauen: Zurück in die Zukunft?
McMakler GmbH

Seriellen Bauen bezieht sich auf die Herstellung von Bauteilen oder Gebäudeteilen in großer Stückzahl und deren Montage vor Ort bezeichnet. Dabei werden die Bauteile nach einem vordefinierten Standard produziert, so dass sie in verschiedenen Bauvorhaben eingesetzt werden können. Vorgefertigte Bauteile (Bauelementelemente) sind z. B. Decken, Wände, Fassadenelemente (mit Fenstern, Türen oder Wärmedämmung), Treppen oder Balkonanlagen. Diese Bauart wird vorrangig bei großflächigen Bauprojekten (Wohnsiedlungen, Gewerbeimmobilien) eingesetzt.
Modulares Bauen (Modulbau) bezieht sich auf die Herstellung vorgefertigter Module, die vor Ort zu einem fertigen Gebäude zusammengesetzt werden. Die Module können in verschiedenen Größen und Konfigurationen hergestellt werden, z. B. als fertige Wohneinheiten mit Vorinstallationen (Küche und Bad) als eigenständige Einheiten oder kombiniert zu größeren Gebäuden. Diese Bauart wird vorrangig für kleinere Projekte (Einfamilienhäuser, individuelle Projekte [Bürogebäude}) eingesetzt. Auch Minihäuser und Tiny-Häuser können in Modulbauweise vorgefertigt und als fertiges Einzelgebäude errichtet werden. Zunehmend sollen auch größere Wohngebäudekomplexe in Modulbauweise errichtet werden.

Vorteile und Nachteile gegenüber konventionellen Bauweisen

Vorteile:
• Da die Bauteile vorgefertigt werden, können die Bauzeiten erheblich verkürzt werden.
• Durch die Serienfertigung und standardisierte Bauteile können Kosten eingespart werden
• Die vorgefertigten Bauteile sind exakt aufeinander abgestimmt und passgenau, was zu ei- ner höheren Präzision im Bau führt. Je nach Witterung ist es nicht immer möglich die gleiche Präzision zu erreichen, wie bei einer Vorfertigung in der Halle.
• Nachhaltigkeit beim Einsatz von nachhaltigen Materialien und Technologien: Je nach Konzept, können einzelne Module zudem rückgebaut und wiederverwendet werden.
• Geringe Staub- und Lärmbelästigung durch die Baustelle vor Ort
• Kürzere Bauzeiten verringern darüber hinaus die Risiken für plötzliche Kostensteigerungen durch singuläre Ereignisse wie Lieferkettenstörungen oder Material- und Personalmangel
Nachteile:
• Durch die Standardisierung der Bauteile können Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt sein.
• Änderungen an den vorgefertigten Bauteilen können aufwendiger sein als bei klassischen Bauweisen.
• Die vorgefertigten Bauteile müssen transportiert werden, was logistische Herausforderungen bedingen kann.
• Da die Bauteile von spezialisierten Herstellern gefertigt werden, kann eine Abhängigkeit entstehen.

Quelle: Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages

Der markanteste Unterschied des seriellen Bauens gegenüber der konventionellen Errichtung von Gebäuden ist die Vorverlagerung der Produktion von der Baustelle in eine Werkstatt oder Fabrik.

Die Vorteile sind:
Witterungsunabhängige Fertigung, auch im Winter und bei schlechtem Wetter,
• computergestützte und/oder automatisierte Abläufe,
Einsatz moderner Herstellungstechniken, zum Beispiel Roboter oder 3D-Druck,
hohe Herstellungspräzision und gleichbleibende (Industrie-)Qualität der Elemente und Module,
Reduktion von Abfällen und damit Materialeinsparung bzw. Ressourcenschonung,
exakte Terminplanung, Vermeidung von Leerlauf,
verbesserte Qualität durch Wiederholung und Lerneffekt bei den Mitarbeitern,
keine gegenseitige Behinderung von Gewerken auf der Baustelle, 
deutlich verringerte Bauzeiten durch Vorverlagerung der Produktion,
optimierte Bauabläufe durch termingetreue Anlieferung,
reduzierter Platzbedarf und weniger Aufwand für Lagerhaltung durch Beschickung der Baustelle „Just-in-time“,
schnelle und wenig fehleranfällige Montage durch klar definierte Schnittstellen zwischen den Elementen und Modulen,
• hohe Vorfertigungsgrade der Elemente reduzieren den im konventionellen Bauen extrem zeit- und lohnaufwändigen Ausbau (Installationen und Leitungsführungen für die Haustechnik, aber auch Bauteile wie Fenster oder Türen sollten bereits in der Werksfertigung integriert werden), 
• großes Potenzial hinsichtlich der Demontierbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Bauteilen im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Quelle: bba bau beratung architektur - Konradin Medien GmbH

Serielles und modulares Bauen im Gebäudesektor
Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages

Wohngebäude - wirtschaftlich flexibel seriell
GOLDBECK GmbH

Modulares und serielles Bauen – Begriffe und Aspekte
bba bau beratung architektur - Konradin Medien GmbH

Modular und seriell: Wie Bauen schneller und günstiger wird
Steffen Guthardt, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Bürokratieabbau soll Bauprojekte erleichtern: Das ist geplant
DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Einfach günstig bauen im elsässischen Illzach
Ursula Baus, Bauwelt - Bauverlag BV GmbH

Automatisierter Hausbau

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Produktionsverlagerung in die Fabrik der Zukunft
Quelle: KUKA AG

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Moderne Automatisierungstechnik
Quelle: GROPYUS AG

Neben dem seriellen oder modularen Bauen und der 3D-Betondruck-Methode verkürzt auch die moderne Automatisierungstechnik die Bauzeit und macht das Bauen im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise kostengünstiger. Mit dem automatisierten Hausbau und der Verlagerung der Baustelle in die Fabrik sowie der Automatisierung und Robotik verkürzt sich die Bauzeit um bis zu 70 % bei einem Viertel niedrigeren Gesamtkosten durch die Reduzierung von Material- und Lohnkosten in der automatisierten Fertigung im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise. Dabei werden höchste Qualitätsansprüche eingehalten und KfW Effizienzhäuser zum echten bezahlbarem Standard. Die Produktion in der Fabrik ist in diversen Belangen ressourcenschonender und unabhängig von Witterungsbedingungen, da nur die finale Montage und das Erstellen des Fundaments auf dem Bauplatz stattfinden. Ein hoher Automatisierungsgrad wirkt sich mit hoher Präzision und Effektivität positiv auf Kosten, Zeit und Nachhaltigkeit aus. Ein automatisiert und modular gefertigtes Haus bringt einen weiteren großen Vorteil mit sich. Die Nacharbeitsquote wird von 12% auf unter 3% verringert.

Automatisierte Modubauweise
• Schafft bezahlbaren Wohnraum
• Entgegnet dem Fachkräftemangel in der Bauindustrie
• Gibt Nachwuchs neue Perspektiven
• Steigert die Qualität durch Prüfung der Module bereits in der Fabrik
• Kürzere Bauzeit
• Ermöglicht die Einhaltung immer komplexer werdender Bauvorschriften und Standards
• Die Nacharbeitsquote verringert sich
• Steigende Komplexität im Bauwesen verlagert sich in qualifizierte Planung und Entwicklung
• .Nachhaltiges Bauen (Materialeinsatz wesentlich geringer, Logistikoptimierung, höchste Energiestandards werden eingehalten, schnelle Anpassung an neue Vorschriften im Bauwesen)

Die moderne, flexible Automatisierung ermöglicht eine Produktion unter optimalen Bedingungen und gewährleistet eine kontinuierliche und lückenlose Qualitätskontrolle, die zu einer niedrigen einstelleigen Nacharbeitsquote führt. Intelligente Software sorgt für Flexibilität und damit für Individualität bei hoher Effektivität statt farbloser Einheitsarchitektur. Durch Kosteneinsparungen in der Fertigung und Montage können sich auch junge Menschen den Traum vom eigenen Haus erfüllen, das gleichzeitig trotzdem während der Planung und Konstruktion an die spezifischen Anforderungen der Kunden angepasst werden kann.


1 Alle Rohstoffe werden für mehrere Bauvorhaben zentral an die Fabrik geliefert. Wege werden reduziert und die Wahl der Transportmittel optimiert.
2 Rahmenständer für Wände, Decken und Böden werden erstellt und dienen als Basis für alle Module. Die Grundstruktur kann aus unterschiedlichen Materialien wie Holz oder Stahl bestehen. Entlang des gesamten Fertigungsprozesses garantieren Roboter und die Einbindung digitaler Technologien Effizienz bei hoher Qualität.
3 Die Rahmen werden in weiteren Schritten in den Rohbauzustand versetzt. Das Ergebnis sind fertig gedämmte Wände und Böden, die bereits die Rohinstallation von Elektrik und Sanitär tragen (MEP).
4 Wie bei der Fertigung der Karosse eines Autos, werden nun die einzelnen Baugruppen zu einem Raum verbunden und das spätere Produkt ist in seiner Form erkennbar.
5 Ob Küche oder Bad, Schlaf- oder Wohnzimmer – die einzelnen Module werden bis ins Detail ausgestattet und ausgestaltet, sodass die Zeit, die zur Montage benötigt wird, möglichst kurz gehalten werden kann.
6 Jedes einzelne Modul wird vor der Auslieferung einer definierten Qualitätskontrolle unterzogen und gesetzlich vorgeschriebene Abnahmen werden durchgeführt.
7 Die fertigen Module werden Just in Time an die Baustelle zur finalen Montage verbracht und weisen auf ihrem Weg dorthin schon eine Fertigstellungsgrad von über 80 Prozent auf.
8 Während das Fundament am Bauplatz erstellt wird, werden unter optimalen Bedingungen und wetterunabhängig bereits die Module in der Fabrik hergestellt, die später nur noch am Bauplatz zum fertigen Haus zusammengesetzt werden müssen.
9 Die Module werden vor Ort direkt montiert und installiert. Dieser Prozess ist je nach Projektgröße in wenigen Tagen oder Wochen abgeschlossen, was die Bauzeit der Gebäude und die damit einhergehenden Lärmemissionen, die sonst in der Branche üblich sind, erheblich reduziert.

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Roboter bauen Fertighäuser in Holland
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Hausbau mit Robotern und 3-D-Druckern
Nicole Lücke, ingenieur.de - VDI Verlag GmbH

Selbstbauhaus

Ein Selbstbauhaus ist ein Wohnhaus, das von den Eigentümern eigenständig oder in erheblichem Maße in Eigenleistung errichtet wird, anstatt die Bauarbeiten vollständig einem Bauunternehmen zu überlassen. Dabei kann der Eigentümer je nach seinen handwerklichen Fähigkeiten und der Verfügbarkeit von Zeit und Ressourcen den gesamten Bauprozess übernehmen oder nur Teile des Hauses in Eigenleistung ausführen. Der Vorteil liegt oft in der Möglichkeit, die Baukosten zu senken und das Haus individuell nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diese Bauweise spricht Menschen an, die bereit sind, viel Zeit und Engagement in ihr Eigenheim zu investieren und dabei gleichzeitig handwerkliche Fähigkeiten erlernen oder anwenden möchten.
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Selbstbauhaus – Definition, Vor- & Nachteile, Merkmale
Immocado UG (haftungsbeschränkt)
Erster Selbstbau in den Niederlanden
Gablok sa
Selbstbauhaus aus Holz - mehr als nur ein Bausatzhaus
Bio-Solar-Haus® GmbH .
Dein Traumhaus in 8 Tagen (selbst) bauen
VARIANT-HAUS-GROUP - ICF Manufacturing & Sales GmbH

 

Ausbauhaus
Ein Ausbauhaus (Mitbauhaus oder Ausbauselbstbauhaus) ist eine Form des Hausbaus, bei der der Bauherr die Möglichkeit hat, viel Eigenleistung in den Bau seines Traumhauses einzubringen. Der Begriff "Ausbauhaus" ist in Deutschland rechtlich nicht geschützt und die genaue Definition kann je nach Anbieter variieren. Im Grundsatz handelt es sich jedoch um ein Haus, bei dem der Rohbau fertiggestellt und das Dach gedeckt ist, während der Innenausbau vom Bauherrn selbst oder von ihm beauftragten Handwerkern durchgeführt wird.

 

Ausbauhaus – Definition, Vor- & Nachteile, Merkmale, Unterschied
Immocado UG (haftungsbeschränkt)
Ausbaustufe Ausbauhaus: Was versteht man darunter?
Dr. Aviva Köberlein, fertighaus.de - pw-Internet Solutions GmbH
Ihr Haus - Das Ausbauhaus
Peter Reinberger - innovative Bauberatung

Gebäudetyp E
Neben dem seriellen oder modularen Bauen mit hoch standardisierten, industriell vorgefertigten Modulen wird das Bauen mit dem "Gebäudetyp E" kostengünstiger. Beim Bauen sind die sogenannten "Anerkannte Regeln der Technik" (aRdT) vertragsrechtlich relevant. Damit sind alle Regeln gemeint, die unter Branchenfachleuten als technisch geeignet, angemessen und notwendig erachtet werden, um gut und fehlerfrei zu bauen, und die sich in der Praxis bewährt haben. Aber immer neue Anforderungen an Gebäude bei Komfort, Energieeffizienz, Schallschutz, Brandschutz und vielem mehr, die weit über die für die Sicherheit wirklich notwendigen Standards hinaus gehen, machen das Bauen immer teurer und langsamer.
Teilweise widersprechen sich die Inhalte, die in den aRdT festgelegt sind.
Das Hauptproblem sind die Verwerfungen bei den Lieferketten, explodierende Materialpreise und hohe Zinsen, die die Bauaktivitäten nahezu gelähmt haben, weil die Bezahlbarkeit nicht mehr gegeben ist. Die Frage, die alle umtreibt, ist, wie wieder bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann. Dabei richtet sich der Blick auf den erstickenden Regelungsdickicht und die Maximalansprüche ans Bauen. Es sind die rund 4.000 Normen im Bauwesen, von denen nur rund 400
gesetzlich als Mindestanforderung vorgeben, an die man sich tatsächlich halten muss. Bei allen anderen Normen ist die Anwendung eigentlich freiwillig.
Auf die Spitze treibt es die Rechtsprechung mit dem sogenannte "Mangel ohne Schaden". Das bedeutet, dass ein Bauherr klagt, weil eine eigentlich freiwillige Norm im Zuge einer Baumaßnahme durch den Bauunternehmer nicht berücksichtig wurde. Wenn das Gericht feststellt, dass es sich bei dieser Norm um eine aRdT handelt, fällt die Entscheidung in den meisten Fällen zugunsten des Klägers. Und das, obwohl am Gebäude kein Schaden entstanden ist. In der Folge kommt es durch diese Rechtsauffassung zu Regressansprüchen. Um die zu vermeiden, werden immer alle Normen, Richtlinien und Herstellerangaben, die eine aRdT sein könnten, eingehalten. Dieser Aufwand wird in der Kalkulation berücksichtigt und ist eine Ursache der Kostenspirale im letzten Jahrzehnt.
Das Vertragsrecht wird auf Bundesebene geregelt, aber das Bauordnungsrecht in den 16 Bundesländern.
Um das zu vereinheitlichen, ist es wichtig, dass die Landesbauministerkonferenz sich auf gemeinsame Standards festlegt. Die Länder Bayern und Niedersachsen gehen bei der Reform ihrer Bauordnung voran und zeigen, was machbar ist.


Gebäudetyp E
Quelle: Bayerische Architektenkammer

Mit dem "Gebäudetyp E" können die Vertragspartner künftig beim Bauen von kostenintensiven Standards rechtssicher abweichen und zugleich die hohen Sicherheitsstandards beim Bauen einhalten. Die Bundesregierung wird noch in dieser Legislaturperiode die erforderlichen Änderungen im BGB und Baugesetzbuch auf den Weg bringen.
Aber das ist ein Mosaikstein der notwendigen Maßnahmen, um das kostengünstigere Bauen und die Senkung der Mieten auf den Weg zu bringen. Weitere Maßnahmen sind massive Investitionen in den sozialen Wohnungsbau, eine Zinsverbilligung für öffentliche und private Bauherren, Abschreibungserleichterungen für Investoren. Diese wurden in der Geschichte der Bundesrepublik schon mehrfach erfolgreich eingesetzt.

Gebäudetyp-e
Bayerische Architektenkammer

Vorteile des Gebäudetyp E
• Mit dem Gebäudetyp E wird das Planen und Bauen einfacher, günstiger und schneller.
• Auf Standards, die nicht unbedingt notwendig sind, kann verzichtet werden, ohne dass dies Qualität und Sicherheit der Gebäude beeinträchtigt.
• Der Gebäudetyp E kann bei Neubauvorhaben und im Bestand genutzt werden.
• Die zielgerichtete und nutzerorientierte Anwendung von Baunormen führt zu einem effizienteren Einsatz von Materialien, geringeren Planungs- und Baukosten.

Außerdem wird sich der Bund in Verbindung mit den Bundesländern (Bauministerkonferenz) das Baugesetzbuch (BauGB) einer umfassenden Novellierung unterziehen. Damit sollen weitere Beschleunigungsmaßnahmen im Bauordnungsrecht und Bauplanungsrecht umgesetzt werden.

• Das gesamte Aufstellungsverfahren bis zur Planerstellung und Festsetzung soll digitalisiert werden.
• Digitale Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen in den Fachgesetzen als Regelverfahren im Sinne einer Umkehr des Regel-Ausnahme-Prinzips etabliert wertden.
• Schriftformerfordernisse sollen aus den für die Planungs- und Genehmigungsverfahren relevanten Regelwerken soweit möglich gestrichen oder wo angezeigt durch geeignete digitale Tools ersetzt werden.
• Der digitale Bauantrag soll bis spätestens Mitte 2024 umgesetzt werden.
• Zudem soll eine vereinfachte digitale Verfügbarkeit von Umwelt- und Artenschutzdaten. Und so möchte der der Bund in einem ersten Schritt 2023 ein digitales Portal für Umweltdaten einrichten, das in der Folge durch eine auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Wissensplattform mit planungsrelevanten Umweltdaten ergänzt wird. Der Bund entwickelt Konzepte zur Schaffung eines bundesweiten Umweltdatenkatasters und einer bundesweiten Gutachtendatenbank.

"Gebäudetyp E" - Einfach, experimentell und effizient bauen
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

"Gebäudetyp E" - Leitlinie und Prozessempfehlung (Entwurf)
Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
"Gebäudetyp E" soll Bauen einfacher und günstiger machen
Karin Birk, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Krise im Wohnungsbau: Gebäudetyp E, Nachverdichtung, Nutzungsänderung, Digitalisierung, serielle/modulare Fertigung u.a.
sollen das Bauen vereinfachen und beschleunigen

Dr. Elmar Bickert, Forum Nachhaltige Immobilien
DIN begrüßt Referentenentwurf zum Gebäudetyp-E-Gesetz
Deutsches Institut für Normung e. V..

Und jetzt kommen die Bedenkenanmelder bzw. Bedenkenträger :>((
(Die Schuld wird den High-End-Standards gegeben, weil es sonst keine Förderung gibt)
Schreiner zweifeln am "Gebäudetyp E"
Steffen Range, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Bauherren-Schutzbund: "Bewährte Standards nicht aufweichen"
Steffen Range, DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Von den Regeln der Technik abweichen
Roswitha Loibl (Peter Burnickl und Dr. Florian Schrems), RM Rudolf Müller Medien GmbH & Co. KG
Gebäudetyp E für schnelleres bauen: Kritik von Experten
haustec.de - Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG
VDMA-Stellungnahme/Position - Gebäudetyp-E-Gesetz
Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gebäudetyp-E (BMJ, Stand 21.06.24) & zur Leitlinie und Prozessempfehlungen Gebäudetyp E (BMWSB, Stand 11.07.24)

Michael Wolfram, Forum Gebäudetechnik VDMA e. V.
ZVEI kritisiert Gesetzentwurf zum Gebäudetyp E:
Normen müssen weiter Anwendung finden

ZVEI e. V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Es war ja nichts anders zu erwarten > Der Gebäudetyp E ist tot >((
Da haben die Bedenkenträger (Bau-Lobbyverbände und Bau-Sachverständige) eine "gute" Arbeit geleistet. Mehrere BGH-Richter kamen zu der Meinung, dass der Gesetzesplan zum einfachen Bauen "Gebäude E", "Zur Herbeiführung seines Ziels nicht geeignet", und das In seltener Klarheit rügen.
Jetzt kann man nur noch hoffen, dass mit dem Seriellen und modularen Bauen, der 3D-Betondruck-Methode, dem automatisierten Hausbau und Selbstbauhäusern das Bauen schneller und kostengünstiger umsetzen kann.

Der Gebäudetyp E ist tot !?!
Harald Schumacher, Handelsblatt GmbH

Hamburg-Standard

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Initiative kostenreduziertes Bauen

Neben den Bundesländern Bayern und Niedersachsen hat jetzt auch die Hansestadt Hamburg das Konzept "Hamburg-Standard" vorgestellt. Mit dem sollen ähnliche Ziele wie der Gebäudetyp E (Karin Birk - DHZ) verfolgt werden. Die Initiative zur Vereinfachung und Kostensenkung im Bauwesen soll die rechtliche Herausforderungen berücksichtigen. Diese wurden vom Bundesministerium der Justiz (BMJ) mit dem Gebäudetyp-E-Gesetz nicht eingehalten, denn von baurechtlichen Standards abzuweichen, ohne dabei die Schutzziele zu gefährden, wurden nicht erreicht. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit mit geltendem Baurecht und verfassungsrechtlichen Prinzipien. Die Abweichung von bestehenden Normen, die den Kern des Gebäudetyps E ausmacht, schafft rechtliche Unsicherheiten.

Das Konzept "Hamburg-Standard" soll bezahlbaren Wohnraum schaffen. Das Ziel ist klarBauen muss günstiger werden, ohne dabei die Qualität aus den Augen zu verlieren.
Durch bedarfsgerechtere Standards, effizientere Planungs- und Managementprozesse sowie schnellere Genehmigungen können im Wohnungsneubau bis zu 2.000 Euro brutto pro Quadratmeter/Wohnfläche eingespart werden. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Ergebnisse der Hamburger "Initiative kostenreduziertes Bauen". Sie sollen eine neue Baukultur ermöglichen, mit der auch in Zukunft bezahlbarer und attraktiver Wohnraum geschaffen werden kann.

Drei Handlungsfelder

Kostenreduzierende Baustandards schaffen die technische Grundlage für bedarfsgerechte Anpassungen etablierter Standards in der Baukonstruktion und der Gebäudetechnik. Durch Vereinfachung und den Wegfall von Anforderungen werden deutliche Erleichterungen geschaffen, denn häufig treiben verzichtbare Anforderungen die Kosten nach oben treiben. Ihre Umsetzung ist nicht selten technisch aufwändig und führen zu hohen Betriebskosten und mehr Flächenbedarf. Beispiele sind der Verzicht auf Trittschalldämmung auf vorgelagerten Balkonen oder eine Normtemperaturanpassung, um überdimensionierte Heizungen zu vermeiden – das senkt Baukosten und langfristige Betriebskosten. Für die konkrete Anwendung wurden Arbeitshilfen entwickelt, die sich an alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette richten. Eine praxisorientierte Handreichung hilft, die identifizierten Vereinfachungen gezielt zu verstehen und effektiv in Neubauprojekten umzusetzen. Einen rechtssicheren Rahmen und Transparenz für Nutzende schaffen Mustervertragsklauseln auf Grundlage geltenden Rechts. Der positive Einfluss auf die Reduzierung der Baukosten wurde durch eine Analyse der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V. (ARGE) bestätigt.

Optimierte Prozesse und Planung zeigen Möglichkeiten auf, den Planungs- und Bauprozess auf privater Seite effizienter zu gestalten und macht Optimierungsvorschläge für Bauherren, Planende, ausführende Unternehmen und weitere am Bau Beteiligte. Die Analyse realer Bauvorhaben hat typische Kostenfallen sichtbar gemacht und liefert eine Grundlage, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und die zeitlichen, organisatorischen und baulichen Ursachen für Mehrkosten von Beginn an in den Blick zu nehmen. Hieraus wurde ein Konzept entwickelt, das beispielsweise durch frühzeitige Projektpartnerschaften sowie die konsequente Vorbereitung der so genannten Phase 0 in Bauprojekten Bauzeiten effektiv verkürzt, unnötige Planungsschleifen verhindert, die Zahl der Mängel und die Kosten aus Projektverzögerungen deutlich senkt. Gleichzeitig wird die Qualität der Planung von Anfang an erhöht und die Anzahl der Mängel reduziert.

Schnellere Verfahren sollen die Genehmigungs- und Planungsverfahren von Neu- und Umbauvorhaben durch die öffentliche Hand effizienter machen. Der direkte und transparente Informationsfluss von der Projektentwicklung bis zur Baugenehmigung sowie eine übergreifende Koordination aller Beteiligten sparen Zeit und Kosten. Die Verfahrenskoordination ist dabei zentral, um eine ergebnisorientierte Abstimmung zwischen den Akteursgruppen – Immobilienwirtschaft, Planende, Behörden – zu gewährleisten. So sorgen einheitliche Planungsstandards zusammen mit einem digitalen Werkzeug zur Darstellung der Kostenwirkung von planerischen Varianten für eine effiziente und kostenbewusste Abstimmung mit der Verwaltung, die dann verlässlichere Leitplanken für das anschließende Genehmigungsverfahren vorgibt. Die Etablierung einer "Projektuhr" soll dazu dienen, den Zeit- und Kostenstatus eines Projektes sichtbar und bewusst zu machen.

Quelle: hamburg.de GmbH

Durchbruch im Wohnungsbau
Über ein Drittel weniger Kosten durch neuen Hamburg-Standard möglich

Betreibergesellschaft (Betreibt die Webseite hamburg.de) - hamburg.de GmbH
Der neue Hamburg-Standard
Baukosten senken – Potenziale nutzen: ein Drittel Einsparung möglich

Freie und Hansestadt Hamburg - Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Neues Modell vorgestellt - Günstiger bauen mit dem "Hamburg-Standard"?
DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG

Sichtbeton

Sichtbeton sind Betonbauteile, deren Ansichtsflächen Teil der architektonischen oder innenarchitektonischen Gebäudegestaltung sind. Im strengen Sinn ist die Bezeichnung "Sichtbeton" auf Bauteilflächen beschränkt, die bei der Herstellung Kontakt zur Schalungshaut hatten. Zwar gibt es Sichtbetonflächen in vielen unterschiedlichen Ausprägungen und Herstellungstechniken (gefärbt, steinmetzmäßig bearbeitet, gesäuert, gewaschen, Stampfbeton usw.), dennoch sind alle diese Flächen im Ursprung "geschalte" Flächen und zeigen ein mehr oder weniger durch die Schalungshaut mitbestimmtes Aussehen.
Die Herstellung hochwertiger Sichtbetonflächen erfordert das Zusammenwirken von Architektur, Tragwerksplanung und Baustofftechnologie mit einem sorgfältigen baubetrieblichen Vorgehen. Die Hauptfaktoren einer fachgerechten Realisierung hochwertiger Sichtbetonflächen sind die Voraussetzung einer Planung.

Betonoberflächen mit Anforderungen an das Aussehen
Sichtbeton - Beton in seiner sichtbar schönsten Form
Doka Deutschland GmbH
Schalen von Sichtbeton
Doka Deutschland GmbH

Die Herstellung hochwertiger Sichtbetonflächen erfordert das Zusammenwirken von Architektur, Tragwerksplanung und Baustofftechnologie mit einem sorgfältigen baubetrieblichen Vorgehen. Die Hauptfaktoren einer fachgerechten Realisierung hochwertiger Sichtbetonflächen sollen nachfolgend skizziert werden.
Planung einer Sichtbetonfläche
1. Leistungsbeschreibung
2. Schalungshaut
3. Materialauswahl - Farbgebung
4. Bearbeitung der Betonoberfläche
5. Erprobungs- und Referenzflächen
6. Konstruktive Gestaltung

Quelle: InformationsZentrum Beton GmbH

Sichtbeton
InformationsZentrum Beton GmbH

Das Besondere an Sichtbeton
Einfach die Verschalung abreißen und fertig ist der Sichtbeton? Nicht ganz. Sichtbeton ist zwar vom Prinzip her ganz normaler Beton – er leistet allerdings deutlich mehr als die pure Kraftableitung in den Boden etwa bei gewöhnlichen Kellerwänden. Er ist von Anfang an darauf ausgelegt, weder verputzt noch verblendet zu werden, sondern soll ganz bewusst als meist völlig glatte Betonfläche sichtbar bleiben und so eine Ansichtsfläche bieten. Architekten verwenden Sichtbeton für Wände, Treppen oder besondere gestalterische Elemente in privaten, aber auch in öffentlichen und repräsentativen Gebäuden. Verständlich, dass nicht jede Betonmischung das Zeug zu so einem Gestaltungselement hat und auch die Schalung einige Besonderheiten aufweisen muss. Bei extra dicken Bauteilen oder Wänden wird in der Bautechnik oft auch nur die äußere Schicht aus Sichtbeton gefertigt.
Ob Struktur der Schalung, Lage und Maße von Fugen, Oberflächenbehandlung Einfärben oder Abschleifen des Sichtbetons: Die besondere Optik erreicht man entweder im Nachhinein durch eine Behandlung mit Schleif- oder Poliergeräten oder von vornherein durch eine besonders strukturierte Schalungshaut. Die Textur der Schalhaut drückt dann ein Muster in die feine Sichtbetonoberfläche und bleibt so sichtbar. Für eine individuelle Farbgebung gibt es farbige Zusatzmittel, die man mit in die Betonmischung gibt. Auf diese Weise wird der Sichtbeton komplett in einer gewünschten Farbe eingefärbt.
Eine Nachbehandlung von Sichtbetonflächen kann durch Walzen, Säuren, Sand- oder Flammstrahlen erfolgen. Generell unterscheidet man zwischen einer Bearbeitung während des Bauens, also wenn der Beton noch frisch ist, und Nachbehandlungen, die man erst am ausgehärteten Beton durchführen kann. Zu ersteren zählen zum Beispiel das Strahlen, Waschen oder Säuern, zu letzteren das Polieren, Stocken oder Spitzen.

Quelle: Thomas Heß, Das Haus

Sichtbeton: Moderner Werkstoff mit besonderem Charme
Thomas Heß, Das Haus - BurdaVerlag Publishing GmbH

Mach es einfach fugenlos!
Beton Vivet GmbH

Sichtestrich - Designboden

Die meisten Fußböden haben im Bodenaufbau einen Estrich. Dieser wird in der Regel durch einen Bodenbelag verdeckt. Ein zementgebundener Sichtestrich, der den meisten Bauherren und Sanierern nicht bekannt ist, wird in geglätteter oder geschliffener Oberfläche angeboten. Die Oberfläche des Estrichs kann gleichmäßig matt, mit Zeichnung, mit vielen gewünschten Farbtönen oder mit besonderen Zuschlagstoffen (terrazzoähnlich) hergestellt werden.


Fußböden


Küche und Esstisch


Böden und Treppen


Badezimmer


Dusche
Quelle: a-monolith sichtestrich GmbH

Der Sichtestrich eignet sich nicht nur für Wohn- und Büroräume, sondern auch für Terrassen, andere Freiflächen (z. B. Auffahrten) und Außenwandputz. Je nach Verlegeart beträgt die Schichtstärke von 3 bis 50 mm. Wichtig ist ein tragfähiger Untergrund. Deswegen ist eine gute Zusammenarbeit eines Architekten und einem Fachverleger von der Planung bis zur Fertigstellung eine wichtige Voraussetzung.
Bei dieser Estrichart bietet sich der Einbau einer Fußbodenheizung besonders an, weil der Heizestrich die Wärme besonders gut leitet und nicht durch eine weitere Bodenbelagsschicht behindert wird.
Mit dem Material des Sichtestrichs gibt viele Gestaltungsmöglichkeiten. Neben Fußböden können auch Wände, Treppen und im Badezimmer Beckenlandschaften auf verschiedenen Ebenen silikonfugenfreie und übergangslose Duschbereiche oder integrierte Treppenläufe konstruiert werden. Einige Hersteller bieten auch Möbel an, die mit der Zementtechnik z. B. Esstische oder Regalwände verkleiden.
Sichtestrich ist äußerst widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Reinigungs- oder Desinfektionsmittel, gegen tägliche Belastungen und ganz ohne Lösungsmittel. Bakterienresistent und hygienisch, sind die Oberflächen leicht zu reinigen und zu pflegen. Auch weil sie nahezu fugenlos verlegt werden.

Die Erstellung eines Sichtestrichbodens setzt viel Erfahrung und Qualifikation des Einbaubetriebes und des Spezialunternehmens für die nachfolgenden Schleifarbeiten voraus. Bei dem Einbau einer Fußboden- bzw. Flächenheizung sollte zusätzlich ein Heizungsbauers in die Projektplanung einbezogen werden. Im Rahmen der Bauteilaktivierung ist die Zement- bzw. Betontechnik eine sinnvolle Option.
Der Fließestrichlieferant bzw. das Betontransportunternehmen hat einen mitentscheidenden Einfluss auf die Qualität des Endproduktes. Durch die Verwendung bestimmter Ausgangsstoffe oder die gezielte Einstellung der Eigenschaften des Zementfließestrichs bzw. des Betons unter Berücksichtigung gültiger Normen wird die Optik des Designbodens mitbestimmt.
Je nach Bauart, z. B. bei Ausführung auf Dämmung, mit Fußbodenheizung, im Verbund oder auf Trennlage, sind die Anforderungen der DIN 18560 - Estriche im Bauwesen - 2015-11 maßgebend. Besonders bei der Ausführung auf einer Dämmung mit oder ohne Fußbodenheizung sind folgende Punkte wichtig:

Einbauhöhe der gesamten Fußbodenkonstruktion ausreichend bemessen
Dämmung, hinsichtlich Art und Dicke auswählen
Gebundene Ausgleichsschicht, z. B. Poriment, verwenden
Fugenplan erstellen
Bauablauf und Einbauabschnitte einschließlich notwendiger Trocknungs-/Stillstandszeiten festlegen

Bei der Planung und Herstellung von Designböden aus Beton sind grundsätzlich zwei verschiedene Ansätze zu berücksichtigen, um einen optisch und technisch hochwertigen Bodenbelag herzustellen.

1. Boden mit statischen Anforderungen als Bodenplatte bzw. Betondecke
Berücksichtigung der statischen und optischen Aspekte bei der Betonzusammensetzung und Auswahl der Ausgangsstoffe
Wahl der Bewehrung und/oder Rissgradbegrenzung durch Kunststoff- bzw. Stahlfasern
Auswahl von Fußbodenheizsystemen und deren fachgerechter Einbau unter Beachtung der hohen Anforderungen an die Oberflächenoptik
Passende Einbau- und Verdichtungstechniken unter Berücksichtigung der Notwendigkeit der gleichmäßigen Verteilung der Gesteinskörnung
Verwendung von sicheren Verbundtechniken bei 2-lagigem Einbau
Nachhaltiges Schutzkonzept für die Betonoberfläche bis zur Fertigstellung

2. Boden als Nutzbelag ohne statische Anforderungen
Wenn keine statischen Anforderungen an den Boden bestehen, kann die Zusammensetzung des Betons variabler gestaltet werden. Der Vorteil bei dieser Konstruktion liegt in einer wesentlich größeren Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten.
Auswahl der Gesteinskörnung, Korngröße und Sieblinie
Auswahl eines Bodenheizsystems, auch als Niedertemperaturfußbodenheizung
Höhere Tagesleistung im Materialeinbau
Einbau ohne Bewehrung
Kosteneffizienz bei der Auswahl hochwertiger Zuschlagstoffe und Einsatz von Farbpigmenten, bedingt durch geringere Einbauhöhen (ab etwa 10 cm)

Zement
Für die Betonherstellung (und Zementestrich, Mörtel) wird in der Regel das Bindemittel Zement eingesetzt. Zement ist ein fein gemahlenes, meist graues mineralisches Pulver, das aus den Rohstoffen Kalkstein, Ton und Mergel hergestellt wird. Wenn Zement mit Wasser vermischt wird, wirkt er als Kleber und bindet Sand, Kies und gebrochenes Hartgestein. Das Gemisch erhärtet sowohl an der Luft als auch unter Wasser und bleibt anschließend fest.
Zement ist ein homogenes Massengut, dessen Produkteigenschaften genormt sind, um die erforderliche Stabilität, Zuverlässigkeit und Verarbeitbarkeit in der Anwendung zu sicheren.
Zemente werden nach Früh- und Endfestigkeit und ihrer Zusammensetzung unterschieden. Neben Zementen, die zu 100% aus Klinker bestehen, gibt es sogenannte Kompositzemente, bei denen ein Teil des Klinkers durch alternative Rohstoffe, wie zum Beispiel Flugasche, gemahlene Schlacke oder Kalkstein, ersetzt wird. Da die Produktion von Klinker energieintensiv ist und große Mengen CO2 freisetzt, kann man durch die Verwendung alternativer Rohstoffe die natürlichen Ressourcen schonen und CO2 -Emissionen senken.
Je nach Einsatzbereich sind unterschiedliche Zementarten mit einer jeweils spezifischen Zusammensetzung notwendig. Die Zementeigenschaften können auch durch Zusätze variiert werden.

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Zemente und ihre Herstellung
- Dr.-Ing. Diethelm Bold, Dipl.-Ing. Roland Pickhardt, InformationsZentrum Beton GmbH

Zement - HeidelbergCement AG
Wie wird Zement produziert? - Holcim (Schweiz) AG
CO2-reduzierte Zemente - Holcim (Deutschland) GmbH

Estrich - Grundlage für den Bodenbelag

Es gibt viele verschiedene Estriche, die je nach Einsatz entsprechend ausgewählt werden müssen.
Anhydritestrich - Asphaltestrich - Dünnschichtige Estriche - Epoxydharzestrich - Estriche auf Trennschichten - Estrichzusatzmittel - Fließestrich - Heizestrichdicken - Kunstharzvergüteter Estrich mit / ohne Fasern - Magnesiaestrich - Schwimmender Estrich - Stahlfaserestrich - Trockenestrich - Zementestrich
Quelle: SHKwissen - BitSign GmbH

Bodenbeläge
Die möglichen Einsatzbereiche für Bodenbeläge sind von der Art der Gebäudenutzung abhängig. Dabei wird eine grobe Einteilung in privaten Wohnbereich und öffentlichen bzw. gewerblichen Nutzungsbereich vorgenommen. Der Bodenbelag im privaten Wohnbereich muss nicht so strapazierfähig, belastbar und abnutzungsresistent sein, wie es im öffentlichen und gewerblichen Bereich gefordert wird. Hier steht zusätzlich auch die Eigenschaft im Vordergrund, dass er schnell, effektiv und wirtschaftlich zu reinigen ist. Häufig kommen dabei Reinigungsmaschinen für Fußböden zum Einsatz, die die professionelle Reinigung der Bodenbeläge effizient gewährleisten. Im privaten Bereich stehen eher gestalterische, qualitative und ökologische Ansprüche im Vordergrund, um den Bewohnern eine behagliche Atmosphäre zu schaffen.
Einige Bodenbeläge (z. B. Fliesen, Parkett, Laminat) haben eine sehr glatte Oberfläche, die in Gehbereichen und Treppen das Auslegen von Matten mit Anti-Rutsch-Unterfläche und im öffentlichem Bereich (z. B. Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Schwimmbäder, Hotels) Warnschildern notwendig machen. Hier kann der Einsatz von Anti-Rutsch-Systemen sinnvoll sein.

>Hier geht es weiter<

Bürokratie abbauen

Neben dem Bürokratieentlastungsgesetz III, das zur Zeit mit dem Bürokratieentlastungsgesetz IV geändert wird, ist auch mit der Novellierung des Baugesetzbuchs der Bürokrieabbau im Baubereich geplant. Damit soll ein schnelleres und kosteneffizienteres Bauen ermöglicht werden.
Auch mit dem "Gebäudetyp E" können die Vertragspartner künftig auch beim Bauen von kostenintensiven Standards rechtssicher abweichen und zugleich die hohen Sicherheitsstandards beim Bauen einhalten.

Die Bauministerin Klara Geywitz hat die Reform des Baugesetzbuchs auf den Weg gebracht Durch den Abbau von Bürokratie will sie für mehr Wohnungsbau sorgen. Dazu müssen kürzere Fristen, weniger Berichte und einfachere Genehmigungen möglich werden.
Die wichtigsten geplanten Neuerungen:
Flexibilität in den Kommunen
Die Gemeinden sollen besser auf lokale Veränderungen reagieren und schneller Baurechte schaffen können. Das könnte laut Bauministerium zum Beispiel die Errichtung von Anlagen für erneuerbare Energien betreffen oder die Umnutzung leerstehender Gewerbeimmobilien in den Innenstädten.
Dächer aufstocken
In Gebieten mit einem angespannten Wohnungsmarkt soll es künftig möglich sein, Gebäude aufzustocken und zu erweitern, ohne dass der Bebauungsplan geändert wird. Bisher war das nur in Einzelfällen und mit besonderer Begründung möglich.
Bauen in zweiter Reihe
Verdichtetes Bauen soll einfacher werden - zum Beispiel, wenn auf dem Grundstück der Eltern noch Platz für ein weiteres Haus ist, in das dann die Kinder mit ihrer Familie einziehen. Hier sollen die Städte und Gemeinden einfacher von Bebauungsplänen abweichen können..
Schutz vor Umwandlung in Eigentumswohnungen
Eine Sonderregelung soll bis Ende 2027 verlängert werden: Sie besagt, dass Länder besondere Genehmigungen für die Umwandlung einer Mietwohnung in eine Eigentumswohnung verlangen können - allerdings nur in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt..
Fristen für Bebauungspläne
Bisher dauert es oft mehrere Jahre bis ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Künftig sollen die Pläne im Regelfall 12 Monate nach Ende der Beteiligungsverfahren veröffentlicht werden. Veraltete Bebauungspläne sollen schneller aktualisiert werden..
Anpassung an Klimawandel
Die Gemeinden sollen sich auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten. Dazu kann zum Beispiel gehören, dass sie begrünte Dächer oder Versickerungssysteme auf einem Grundstück anordnen. Bauherren müssen innerhalb einer bestimmten Frist nachweisen, dass sie Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt, also zum Beispiel Bäume gepflanzt haben.

.Quelle. dpa

10 Ziele zum Bürokratieabbau
1. Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen und beschleunigen
2. Verwaltungsvollzug vereinfachen, Entscheidungsspielräume erweitern
3. Digitale Kommunikation zum Regelfall machen
4. Ehrenamtliches Engagement vereinfachen
5. Sozialleistungssysteme und deren Verwaltung neu organisieren
6. kleine und mittlere Unternehmen gezielt bürokratisch entlasten
7. Goldplating bei Vorgaben der EU abbauen
8. Förderbedingungen vereinfachen
9. Fachkräfteeinwanderung beschleunigen, Berufsanerkennung vereinfachen
10. Vergaberecht und öffentliches Beschaffungswesen vereinfachen

Quelle: Nationaler Normenkontrollrat (NKR)

Bürokratieabbau soll Bauprojekte erleichtern: Das ist geplant
DHZ - Holzmann Medien GmbH & Co. KG
10 Ziele – 60 konkrete Beispiele des NKR zum Bürokratieabbau
Nationaler Normenkontrollrat - Bundesministerium der Justiz

Überregulierung

Der Verhaltensbeeinflussung (Regulierung) von Unternehmen und Konsumenten wird durch gesetzgeberische, meist marktspezifische Maßnahmen mit dem Ziel der Korrektur bzw. Vermeidung von vermutetem Marktversagen, z. B. zur Verhinderung monopolistischen Machtmissbrauchs und ruinöser Konkurrenz vorgenommen. Regulierung bezieht sich im Wesentlichen auf Marktzugang, Preise, Qualität und Konditionen sowie auf den Kontrahierungszwang.
Typische Regulierungsmaßnahmen
sind Produktionsauflagen, Qualitätsstandards bei Produkten und Dienstleistungen, Ausnahmen vom Wettbewerbsgesetz, Berufsordnungen sowie Vorschriften der Preis- und Tarifgestaltung.

Selten besteht so viel Einigkeit wie beim Thema Regulierung und Bürokratie. Ökonomen*innen, Unternehmensvertreter*innen und Bürger*innen stimmen überein, dass der Umfang und die Komplexität der Bürokratie zu den größten Problemen Deutschlands gehören (Potrafke et al. 2024; Licht et al. 2024; INSM 2024). Die Einschätzungen erklären sich damit, dass die Anzahl von Gesetzen, Paragrafen, Absätzen und Normseiten kontinuierlich gestiegen ist (vgl. Abb. 1). Umfangreiche Vorgaben, beispielsweise zu Datenschutz oder -sicherheit, komplexe Antragsverfahren bei der Inanspruchnahme staatlicher Leistungen oder Nachweis- und Dokumentationspflichten stellen eine Belastung für alle am Wirtschaftsprozess beteiligten Akteure dar. Das Problem besteht allerdings nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen demokratischen Staaten (Adam et al. 2019).
Mit dem Anstieg von Regulierung und Bürokratie sind erhebliche wirtschaftliche Kosten verbunden. Der Erfüllungsaufwand, der Unternehmen, Bürger*innen oder Verwaltungen bei der Umsetzung von bundesrechtlichen Normen entsteht, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Im Jahr 2024 beläuft sich der Aufwand auf 27,1 Mrd. Euro (NKR 2024). Falck et al. (2024) schätzen basierend auf internationalen Reformen, dass Deutschland aufgrund des hohen Bürokratieaufwands jährlich Wirtschaftskraft von 146 Mrd. Euro verliert.

Quelle: Sarah Necker, ifo Institut

Eine der Hauptfallen einer Organisation ist das, was man Überregulierung nennen kann. Überregulierung setzt einseitig, dauerhaft, für ausgesprochen viele Belange und Personen auf den Gebrauch und die Befolgung von Regeln. Das kann unterschiedliche, aber durchaus miteinander kombinierbare Formen annehmen:
• Auf der sozialen Ebene äußert sich Überregulierung darin, dass Ideen, Handlungspotentiale und Entscheidungskompetenzen der Mitglieder der Organisation kaum eine Rolle spielen. Im Gegenteil – sie werden durch die Überregulierung ausgeschaltet und unterdrückt. Das wirkt sich in "Wissens"-Kontexten noch dramatischer aus, als wenn es um reine "Arbeits"-Abläufe geht. Je mehr Kompetenzen Mitarbeiter haben, desto größer ist die Demotivation bei Überregulierung. Gleichzeitig werden zu viele Entscheidungen zentralisiert, was solche Organisationen entsprechend langsam ("Da muss ich erst nachfragen!") und schwerfällig macht. Die Organisation wird entpersonalisiert!
• Auf der sachlichen Ebene drohen überregulierte Organisationen der bestehenden Komplexität nicht gerecht zu werden. Die Lösungen sind dann zu simpel und werden dem Facettenreichtum der Situationen nicht gerecht ("Der Fall ist in unserem Formular nicht vorgesehen!"). Die Organisation wird einfältig!
• Auf der zeitlichen Ebene ist die Organisation zu vergangenheitsorientiert bzw. verhindert die Wahrnehmung anderer, neuer Zukünfte. Die Umwelt wird so gesehen, wie die standardisierten Regelwerke es vorsehen ("Das kann gar nicht sein, dass der Kunde damit ein Problem hat!"). Routinen merzen für sie nicht handhabbare Situationen aus. Die Organisation wird starr!

Quelle: Klaus Eidenschink, Hephaistos GbR

Überregulierung
Klaus Eidenschink, Hephaistos GbR
Abkehr von Überregulierung und Bürokratie dringend geboten
Sarah Necker, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
an der Universität München e.V.
Überregulierung am Bau
Video - Saarländischer Rundfunk - ARD
Überreguliert
bpz - Die Praxis der Bauunternehmer
Was ist "Regulierung?
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