Zisterne

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Regenwassernutzungsanlage
Geothermie
Erdw%E4rmesonden
Aqua-W%E4rmetauscher
Fl%E4chenkollektor
Brunnen
Tiefenbohrungr
Bewässerung

Die Zisterne (Regenwasserspeicher) sollen nicht nur Niederschlagswasser lagern, sie sollen es auch reinigen. Diese Reinigung ist von der Wasserführung im Außen- als auch im Innenbereich (Zulauf, Überlauf, Ansaugen) abhängig. Die Zisterne ist ein Bestandteil einer Regenwassernutzungsanlage.
Zisternen werden schon seit Jahrtausenden als unterirdische Wasserspeicher, die Regenwasser von den Hausdächern aufnehmen, z. B. für die
Wasserversorgung im nordfriesischen Marschenland, eingesetzt. Diese befinden sich unter den Wohngebäuden. Sie werden im Kleiboden aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Bevor das Regenwasser in die Zisterne gelangt, durchläuft es ein Kiesbett (in einigen Fällen auch ein Reet- bzw. Schilffeld), damit es gereinigt wird. Die Entnahme des Wassers wurde mit Eimern oder mit Handpumpen vorgenommen. Damit es als Trinkwasser verwendet werden kann, wird das Wasser abgekocht.

In der Praxis werden Betonzisternen (Schachtringzisterne, Zisterne aus zwei Teilen aufgemörtelt, Zisterne aus einem Stück gegossen) und Kunststoffzisternen aus Polyethylen (schlagfest, äußerst stabil, säurebeständig) verwendet.
Die 1. Reinigungsstufe sollte grundsätzlich vor dem Eintritt in die Zisterne durch einen Filter (Maschenweite < 0,3 mm) in Filtersammler, Standrohrfilter (Standrohrsammler) oder Wirbel-Fein-Filter stattfinden. Auf weitere Feinfilter nach der Zisterne kann bzw. sollte man verzichten, da diese durch die Strömungswiderstände oft die Lebensdauer der Pumpe herabsetzt und ein Bakterienwachstum am Filtereinsatz gefördert wird.
Grundsätzlich sind Erdspeicher den Innenspeichern vorzuziehen, da sie durch den Erdeinbau eine gleichmäßige niedrige Temperatur halten und keinen teuren umbauten Raum belegen. Bei Speichern, die im Innenbereich (Keller) eingesetzt werden, muss der Überlauf des Speichers oberhalb der Rückstauebene (i.d.R. Straßenniveau) liegen, da sonst eine Überflutungsgefahr bei Kanalrückstau besteht. Kellerspeicher können nicht durch Rückstauklappen gegen Kanalrückstau gesichert werden, da eine Rückstauklappe eine Kellerüberflutung durch das eigene Dachablaufwasser verursachen würde.

Zisteren müssen folgende Bedingungen erfüllen :
  •  Dauerhafte Wasser- und Lichtundurchlässigkeit, Lagertemperatur dauerhaft unter 18 ºC
  •  Formstabilität, Sicherung gegen Setzrisse und Aufschwimmen
  •  Frostsicherheit
  •  Langlebigkeit
  •  Strömungsberuhigter Zulauf von Regen- und Nachspeisewasser
  •  Dauerhafte Sedimentation aller Stoffe, die schwerer als Wasser sind. > 2. Reinigungsstufe
  •  Sauerstoffanreicherung im Bodenbereich (oxydative Sedimentation)
  •  Entfernung aller Stoffe, die leichter als Wasser sind und aufschwimmen (nicht zu große Zisternen, richtig gebauter Überlauf). > 3. Reinigungsstufe
  •  Beruhigtes Ansaugen, ohne Aufwirbelung von Sediment
  •  Maximale Volumenbemessung nach Dachflächengröße und Niederschlagsmenge (nicht zu groß!)
  •  Sicherung des Überlaufes gegen Fremdwasser/Rückstau, Kanalgase und Tiere
  •  Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Zusatzkosten, wartungsfreundlich
  •  Dauerhaft dicht Anschlüsse für Zu- und Ablauf
  •  Dauerhaft dichten Anschluß DN 100 für ein Technikleerrohr (sichere Verlegung aller Anschlussleitungen zum Haus)
Damit diese Anforderungen erfüllt werden können, sollten in der Praxis fast nur Zisternen in monolithischer Bauweise eingesetzt werden. Diese Wasserbehälter sind aus einem "Guss", ohne Fugen und Nähte, da diese in Erdspeichern das Risiko von Wurzelangiffen geben. Deshalb haben sich in der Praxis Zisternen aus PE oder Beton bewährt und durchgesetzt. Das Internet bietet verschiedene Regenwasser-Tanks mit Zubehör an.
Quelle: Norbert Böhm - Regenwassernutzung
Betonzisterne
PE-Speicher
begehbarer PE-Speicher
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Vergleich - Flachtank - zylindrischer Tank
Quelle: REWATEC GmbH

Unter bestimmten Vorausetzungen (Platzmangel für oberirdische Lagerung, zu hohes Oberflächenwasser) kann es notwendig werden, einen Regenwassertank nicht tief ins Erdreich zu bringen. Hier bieten sich Flachtanks an. Diese sollten auf jeden Fall einen Pumpensumpf haben, damit das Volumen des Restwassers nicht zu groß wird.

 

Regenwassertanks, die der Sonneneinstrahlung bzw. der warmen Außenluft ausgesetzt sind (im Garten oder auf einem Garagenflachdach), sollten nur zur Gartenbewässerung eingesetzt werden. Dieses Wasser kann sich stark erwärmen und somit aufkeimen. Außerdem müssen die Behälter zum Winter wegen der Einfriergefahr entleert werden. Inwieweit dieses Wasser in einer Regenwasseranlage zur WC-Spülung und zur Nutzung in einer Waschmaschine eingebunden werden kann, muss vor Ort entschieden werden.
Regentank auf einer Fertiggarage
Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Mit den Dachtanks kann die ungenutzte Fläche eines Garagendaches in unauffälliger Weise genutzt werden. Aufgrund der erhöhten Anbringung besteht ein gleichbleibender Wasserdruck, der zum Gießen mit Schlauch und Gießstab im Garten ohne eine zusätzliche Pumpe ausreicht.
Mehrere 700 Liter-Tanks können zu einer Batterie verbunden werden. Die Versorgung erfolgt über einen Regensammler. Bei Bedarf überbrückt ein Distanzrohr den Abstand zwischen Fallrohr am Haus und Garage.
Das Gewicht des vollen Tanks ist auf die genormte Dachbelastbarkeit von Fertiggaragen ausgelegt (200 kg/m2). UV- und Algenschutz durch witterungsbeständigen, kieselgrauen, lebensmittelechten PE-Kunststoff (recyclebar), dickwandig und äußerst formstabil. Reinigungsöffnung Ø 200 mm lichte Weite mit Schraubdeckel. Zulauf-Bohrung Ø 50 mm an der Tankstirnseite oben für Regensammler-Anschluss An beiden Stirnseiten unten Auslauf-Innengewinde R 3/4 mit Blindstopfen. Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Niederschlag
Wasserersparnis
Quelle: Speidel Tank- und Behälterbau GmbH
Dachflächen, die z. B. durch regelmäßig starke Staubentwicklung in der unmittelbaren Umgebung oder einen Taubenschlag verschmutzt werden, sollten nicht genutzt werden. Bis auf einige Ausnahmen sind alle Dachmaterialien für das Auffangen von Regenwasser geeignet. Nicht bzw. eingeschränkt geeignet sind:
  •  Gras- oder Sedumdächer (Ablaufwasser gefärbt, nur für Gartenbewässerung)
  •  verwitterte Asbestzementdächer (stellen auch ohne Regenwassernutzung durch den hohen Faserabtrag eine Art von fahrlässiger Körperverletzung dar und sollten dringend saniert werden)
  •  Dächer mit frischer Bitumenbeschichtung oder dauerhaft elastischer Bitumenpappe (Anschluß an die Waschmaschine erst nach Ende der Farbstoff- und Geruchsabgabe an das Ablaufwasser)
  •  Metalldächer, außer Edelstahl, sind ungeeignet für die Nutzgartenbewässerung (Anreicherung von Metallionen im Boden und Gemüse
Das Ableiten des Wassers über Dachrinnen und Regenfallrohre muss auf dem kürzestem Wege erfolgen. Dabei dürfen keine Reste im Ableitsystem stehenbleiben ("Wassersäcke" in Dachrinnen). Die DIN 1986 ist zu beachten.
An das Filtersystem werden folgengende Anforderungen gestellt:
  •  Zuverlässiges Entfernen von groben und von kleinen Partikeln aus dem Dachablaufwasser
  •  Dauerhaft gute Filterwirkung mit geringen Wasserverlusten
  •  Kein Zusetzen, kein Verkeimen, kein Verpilzen, kein Veralgen
  •  Frostsicherheit
  •  Sicherstellen der Gebäudeentwässerung nach DIN 1986 auch bei dem Zusetzen des Filters oder Absperren des Speicherzulaufes
  •  Gute Zugänglichkeit, einfache Reinigung ohne Folgekosten
Bei der Auswahl des Filters sollte darauf geachtet werden, dass sie den ausgefilterten Schmutz nicht festhalten, keine Wassersperr- und Keimschicht anreichern und zuwachsen. Deswegen sind Sand-/Kiesfilter, Mattenfilter, Gewebefilter weniger geeignet, da sie aufwendige Wartungsarbeiten erfordern, um große Wasserverluste und eine Verkeimung zu vermeiden. Durch die Schmutzansammlung in diesen Filtern wird z.B. Vogelkot aufgelöst und in den Speicher gelangen. Eine nachträgliche Ausfilterung dieser Stoffe ist nicht mehr möglich
Standrohrfilter - Filtersammler - Wirbel-Fein-Filter

Filtersysteme, die sich weitgehend selbst reinigen (Filtersammler, Standrohrfilter [Standrohrsammler], Wirbel-Fein-Filter), sind gegenüber zentralen Filtern für kleinere Anlagen immer die bessere Wahl für die 1. Reinigungsstufe einer Regenwassernutzungsanlage. Sie führen den Schmutz direkt in den Kanal ab. Vogelkot wird vom Dach nur abgelöst und in seiner festen Form in den Kanal geleitet. Das Wasser ist somit arm an Nährstoffen und durch die große Filteroberfläche stark mit Sauerstoff angereichert.

Video > Filtersammler / Standrohrsammler
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung / WISY AG
Filtersammler (FS) / Standrohrsammler (STFS)
Quelle: WISY AG

 

 

 

Standrohrfilter [Standrohrsammler] und Filtersammler werden direkt in das senkrecht verlaufende Regenfallrohr eingebaut. Beide Filter haben die gleiche Funktion und Aufbau, aber der Standrohrfilter hat die zusätzliche Funktion des Regenstandrohres und der Fallrohrrosette. Der Filterwasserabgang in DN 50 sich unter der Erde befindet, wodurch keine zusätzlichen Rohrleitungen zur Zisterne oberirdisch zu erkennen sind. Die Wasserausbeute ist bei Starkregenereignissen durch den integrierten, höheren Stauraum besser als beim Filtersammler.
In größeren Anlagen ist ein größerer zentraler Filter, der zwischen der Zisterne (Erdspeicher) und der Sammelleitung aller am Haus installierten Fallrohre empfehlenswert, was evtl. kostengünstiger ist. Bei dieser Ausführung fließt das Wasser relativ schnell und vollständig ab und es besteht bei Frost nicht die Gefahr, dass es zu Frostschäden kommt.
Das Regenwasser, das über das Regenfallrohr abgeleitet wird, sollte grundsätzlich der Zisterne gefiltert zugeführt werden. Hierzu ist es sinnvoll, spezielle Standrohrfilter [Standrohrsammler] oder Filtersammler
) einzusetzen. Diese Filter haben aufgrund ihrer besonderen Konstruktion keine Querschnittsverminderung, was besonders bei einem Starkregenereignis wichtig ist. In einem solchen Fall sollten noch ca. 50 % des anfallenden Wassers gefiltert der Zisterne zugeführt werden.
Das vom Dach in das Regenfallrohr ablaufende Regenwasser hat die Eigenschaft, aufgrund der Adhäsionskräfte an der Wandung des Fallrohrs abzulaufen. Nur bei einem Starkregenereignis, bei dem der Wasseranfall sehr groß ist, füllt sich der restliche Rohrquerschnitt mit dem abfließendem Regenwasser fast vollständig.
In einer Regenwassernutzungsanlage wirkt der Filter als erste Reinigungsstufe. Die Einsätze bestehen in der Regel aus Edelstahl mit Maschenweiten von bis zu 0,5 mm (bessere Filter nur etwa 0,18 mm).
Die Filter sollten sich durch die Fallkraft des Wassers bereits im Filtergehäuse selbst reinigen und so den Schmutz entsorgen. Filter, die den Schmutz zurückhalten (Sand- und Kiesfilter, Mattenfilter oder Gewebefilter) sind nicht empfehlenswert, da der Wartungsaufwand zu hoch und die Wasserqualität mit dem Fallrohrfilter nicht vergleichbar ist.

Der Standrohrfilter [Standrohrsammler] und  Filtersammler) ist für den direkten Einbau in das senkrechten Regenfallrohr vorgesehen und eignet sich daher besonders gut für den nachträglichen Einbau oder auch für Anlagen mit nur einem Fallrohr oder ohne Kanalanschluss (Versickerungen).
Nach den physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Kohäsion und Adhäsion läuft grundsätzlich Wasser an der Wandung des Fallrohres nach unten (Adhäsionsgesetz). Sobald der Filterzylinder komplett benetzt ist, wird das Wasser durch die Siebmaschen nach außen in die 2. Kammer gezogen und über den Ausflußstutzen DN 50 dem Speicherbehälter zugeführt.
Grober und feiner Schmutz sowie Blätter, Moos und Insekten bleiben auf der Innenseite des Filterzylinders und werden mit etwas Restwasser nach unten in den Abfluß gespült. So werden über 90 % des vom Dach kommenden Wassers in den Speicher geleitet. Die  Konstruktion des Filters mit vollem Durchgang gewährleistet, dass keine Verstopfungen auftreten können.
Der Filtereinsatz entfaltet seine volle Adhäsionskraft und seinen maximalen Wirkungsgrad erst, wenn das Filtergewebe völlig durchnässt worden ist (Erstverwurf des besonders schmutzbelasteten Wassers).
Sollte das Restwasser nicht ausreichen, die Schmutzteile vollständig in die Kanalisation abzuleiten, so ist im Rahmen der Wartung, die Leitung zu spülen.

Filtersammler mit Regentonne
Quelle: Wisy AG
Quelle: WISY AG

 

 

Bei dem Wirbel-Feinfilter kommt das Dachablaufwasser im Kanalrohr horizontal an und wird in der oberen Kammer als Rundwirbel in die Senkrechte umgeleitet. Es fließt dann nach dem gleichen physikalischen Prinzip der Kohäsion und Adhäsion wie beim Filtersammler über den Filterzylinder aus Edelstahl, um groben und feinen Schmutz abzusondern.
Der Schmutz wird mit etwas Restwasser automatisch durch den unteren Abgang in den Abwasserkanal abgeleitet. Das gewonnene Filterwasser wird dem Speicher zugeführt, um dann als Betriebswasser genutzt zu werden. Der Filtereinsatz entfaltet seine volle Adhäsionskraft und seinen maximalen Wirkungsgrad erst, wenn das Filtergewebe völlig durchnässt worden ist. Dies kann nach langer Trockenzeit bis zu 2 Minuten dauern. (Erstverwurf des besonders schmutzbelasteten Wassers)
Sollte das Restwasser nicht ausreichen, die Schmutzteile vollständig in die Kanalisation abzuleiten, so ist im Rahmen der Wartung, die Leitung zu spülen.
Bei der Filterung im Wirbel-Feinfilter wird das Wasser stark mit Sauerstoff angereichert. Der hohe Sauerstoffanteil verbessert die Wasserqualität zusätzlich und beugt dem Wachstum von unerwünschten, anaeroben Mikroorganismen vor.
Die Wirbel-Feinfilter 100 und 150 können mit einer fest eingebauten Wasserwaagen-Libelle geliefert werden, um die horizontale Ausrichtung überprüfen. Die Wasserwaagen-Libelle hat einen Durchmesser von 11 mm und misst auf 0,2 Grad genau.
Wirbel-Fein-Filter
Quelle: WISY AG

 

 

Tankfilter

1. Zulauf vom Dach
2. Filtereinsatz mit Aushebebügel
3. Schmutzwasserablauf
4. zum strömungsberuhigten Zulauf
5. Filterdeckel

Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Ein Tankfilter bzw. Speicherfilter (integrierter Filter) erfüllt die ersten beiden Reinigungsstufen einer Regenwassernutzungsanlage.
Nachteile und Risiken:
  •  Der Revisionszugang zum Speicher wird verkleinert und erschwert
  •  Die erfoderliche Reinigung und Revision des Filters wird erschwert, da erst der (schwere) Zisternendeckel geöffnet werden muss
  •  Über den Filter können gefährliche Kanalgase in den Speicher gelangen (keine gasdichten Deckel bei Filtern)
  •  Bei einem Rückstau im Speicher (z. B. durch Kanalrückstau) wird Schmutz über den Deckelüberlauf des Filters in die Zisterne eingetragen
  •  Eine Kleintiersperre im gemeinsamen Filterab- und Zisternenüberlauf (Verstoß gegen DIN 1986) kann zu Verstopfungen und Rückstau mit Schmutzeintrag in die Zisterne führen.
Aufgrund dieser erheblichen Risiken sollten Anlagen zur Regenwassernutzung und Betonzisternen nicht mit einem integrierten Filter ausgestattet werden. Bei solchen Systemen sollte der Filter immer frei zugänglich sein und außerhalb des Speichers sitzen.

Installationsbeispiel

!. Tankfilter (1. Reinigungsstufe)
2. Quelltopf für strömungsberuhigten Zulauf (2. Reinigungsstufe)
3. Spezialsiphon mit integriertem Tanküberlauf, Skimmereffekt und Kleintiersperre (3. Reinigungsstufe)
4 . Rattensichere Rückstauklappe

Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Die zweite Reinigungsstufe wird durch den strömungsberuhigte Zulauf des mit Sauerstoff angereicherte Wassers durchgeführt. Dabei wird das Wasser nach unten in den Speicher eingeleitet und Stoffe, die schwerer als Wasser sind setzen sich am Speicherboden ab (Sedimentation) und dürfen nicht aufgewirbelt werden. Auf diesem beruhigten Bodensediment bildet sich nach einiger Zeit ein positiver Bakterienflor, der Sauerstoff benötigt um seine Reinigungswirkung im Speicher voll zu entfalten und dadurch entsteht eine oxydative Sedimentation (mikrobiologische Klärwerksfunktion). Es bildet sich eine Sedimentationsmenge von ca. 2 mm im Jahr.
Wenn das Wasser von oben in den Speicher geschüttet wird, kann keine optimale Oxydation auf dem Sedimentboden erzeugt werden. Es kann auf dem Speicherboden Faulschlamm durch Sauerstoffmangel entstehen. Das Wasser ist dann im oberen Bereich frisch, aber im unteren Bereich muffig. Die mirkobiologische Selbstreinigung arbeitet nicht ausreichend und das Wasser muß dann Abgeleitet werden.
Bei der Wasserentnahme darf keine Verwirbelung auftreten und eine Ansaugung des Bodensedimentes muss zuverlässig verhindert werden.
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Sicherheitsüberlauf für Regenwassererdspeicher
Quelle: WISY AG
Die dritte Reinigungsstufe wird im Überlauf des Speicher vorgenommen. Die speicherseitige Ablauföffnung muß als Skimmer ausgebildet sein, um sicherzustellen, daß beim Überlauf die Schwimmschicht aus fetthaltigen Schmutzpartikeln und Pollen automatisch abgezogen wird.
Der Geruchsverschluss muß so groß dimensionierte werden, dass auch bei längeren Trockenperioden die Kanalgase zuverlässiger nicht austreten (großer Siphon oder permanenter mechanischer Verschluß). Außerdem sollte Sicherung gegen Ratten vorhanden sein.
Damit die Funktion des Überlaufs gewährleistet ist, muss die Speichergröße so bemessen sein, dass der Speicher möglichst mehrmals im Jahr überläuft.
Alle Erdspeicher müssen gegen Rückstau aus dem Kanal oder einer Versickerung gesichert sein.

Das Fehlen der 2. und 3. Reinigungsstufe führt nach einiger Zeit häufig zu jauchig riechendem Wasser.

selbstansaugende Pumpe
Tauchpumpe
Gartenpumpe
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
 
Um das Wasser aus der Zisterne bzw. dem Speicher zu den Zapfstellen zu fördern, werden je nach der Anlagenart unterschiedliche Pumpentypen verwendet. Durch die Wahl von bedarfsangepaßten Ein- und Ausschaltdrücken werden Pumpe und Leitungssystem geschont. Deswegen sollten nur hochwertige Pumpen eingesetzt werden.
Anforderungen an eine Pumpe bzw. Hauswasserwerk:
  •  Bedarfsangepaßte Leistungsauslegung mit geringem Stromverbrauch
  •  Hoher Wirkungsgrad (kleiner Spalt zwischen Pumpengehäuse und Laufrad)
  •  Durchgängige Verwendung hochwertiger, korrosionsfreier Materialien
  •  Langlebigkeit (verschleißarme Mechanik, hochwertige Lager, Reparaturfreundlichkeit)
  •  Betrieb ohne Membrandruckgefäße (Druckausgleichsgefäß)
  •  Ruhiger Lauf, geringe Geräuschentwicklung (besonders geeignet: mehrstufige Pumpen) und geräuschgedämmte Aufstellung mit flexiblen Anschlüssen an das Leitungsnetz.
  •  Sicherung gegen Trockenlauf
  •  Keine größeren wassergefüllten Hohlräume, z. B. mit der Pumpe verbundene Druckmembrangefäße (undurchspülte Druckausgleichsgefäße)
Diese Anforderungen werden fast nur von mehrstufigen Kreisel- oder teuren Kolbenpumpen erfüllt. Die Pumpen können sowohl trocken (Keller-, Saugpumpen), wie auch nass (Tauchpumpen) aufgestellt werden.
Tauchpumpen haben einen energetisch besseren Wirkungsgrad gegenüber Saugpumpen, da hier keine Saugverluste anfallen. Hinzu kommt, dass bei Tauchpumpen keine störanfällige und teure Saugleitung (Vakuumleitung) vorhanden ist und die Pumpen geräuschmindernd im Speicher außerhalb des Hauses montiert sind. Es entstehen keine Pumpengeräusche in Haus und keine physikalische Beschränkungen bezüglich Sauglänge und Saughöhe. Bei der Verwendung von Tauchpumpensystemen ist darauf zu achten, nur solche Systeme zu verwenden, die kein Sediment ansaugen können (Sedimentprotektor oder schwimmende Entnahme) und jederzeit zugänglich sind, ohne in den Speicher einsteigen zu müssen (Reparaturfreundlichkeit).
Hauswasserwerke (Jet-Pumpen mit Ausdehnungsgefäß) sollten nicht eingesetzt werden, da sich in diesen Anlagen auf Grund von undurchspülten Ausdehnungsgefäßen Bakterien entwickeln, die das Wasser faulen lassen (Sauerstoffmangel) und die Gummimembrane des Ausdehnungsgefäßes zerstören.
Freier Einlauf der TW-Nachspeisung
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Durch eine Trinkwassernachspeisung wird auch in langen Trocken- und Frostperioden der Regenwasservorrat und somit die Betriebsbereitschaft der Anlage gewähleistet. Unter der Vorgabe der strikten Trennung von Brauch- und Trinkwassersystem darf dies nach der DIN 1988 und DIN EN 1717 nur durch einen freien Auslauf geschehen (Rohrunterbrecher, Rohrtrenner, Systemtrenner sind verboten).
Das Rohrende des Trinkwassersystems muß sich dabei mindestens 2 cm oberhalb der Kante des Einlauftrichters ins Regenwassersystem befinden, wobei auf eine rückstaufreie Leitungsführung im drucklosen Teil zu achten ist. Grundsätzlich muß sich der freie Auslauf oberhalb der Rückstauebene, nie aber im Speicher selbst befinden. Die Nachspeisung sollte über einen Sensor und ein Magnetventil (mit Schmutzfänger) automatisch gesteuert werden.
Die Nachspeisung kann über "Nachspeisemodule" oder "Kompakteinheiten" erfolgen. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass Nachspeisemodule keine Einsparung bei der Trinkwassernachspeisung bringen gegenüber einer "klassischen" Nachspeisung in die Zisterne, wenn diese durch eine gute elektronische Steuerung bedarfsgerecht gesteuert und überwacht wird.
Damit eine Regenwasseranlagen betriebssicher und bedienerfreundlich ist, sollte eine automatischen Anlagensteuerung eingesetzt werden, die den Schutz der Pumpe vor Trockenlauf und eine bedarfsgerechte Nachspeisung von Trinkwasser bei Regenwassermangel regelt. Das bedeutet, dass bei Regenwassermangel nur soviel Trinkwasser eingespeist wird, wie erforderlich ist. Zu empfehlen ist darüber hinaus eine optische Füllstandskontrolle, sowie eine zusätzliche "Urlaubssicherung", die verhindert, dass bei technischen Störungen unkontrolliert größere Mengen an Trinkwasser versickern können (Abschaltung der Nachspeisung bei ungewöhnlich langer Öffnungszeit, z.B. nach einer Stunde).
Außerdem sollten alle wasserkontaktierenden Teile korrosionsbeständig sein und der Tanksensor sollte mit gefahrlosem Schwachstrom arbeiten. Schwimmerschalter erfüllen diese Bedingungen nur eingeschränkt. Die Schaltwege sind relativ lang und ungenau, so daß eine geringere Nutzung des Speichervolumens und ungenauere, größere Trinkwassernachspeisung erfolgt. Dies trifft auch für "Nachspeisemodule" zu, die über Schwimmerschalter ohne Führungsarm gesteuert werden.
Steuerzentrale
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Quelle: DEHOUST GmbH
Der Regenmanager® RM1 ist eine hausinterne Zentraleinheit für Regenwassernutzungsanlagen, die aus einer frequenzgeregelte 4-Kammer-Membranpumpe mit integriertem Trockenlaufschutz beszeht. Die Pumpe ist selbstansaugend, wartungsfrei und hat eine elektrische Steuerung. Eine proportionale Trinkwassernachspeisung mit   Stagnationsschutz und einem motorgetriebenes Umschaltventil speist das Wasser über einen freien Auslauf gemäß EN 1717 nach.
Durch die einheitlichen seitlichen Anschlüsse und der kompakten Baugröße lässt sich das Gerät z. B. unter einer Spüle einbauen. Eine Vorrichtung zur Vibrationsdämpfung, ein wartungsfreier Schlagdämpfer und die patentierte EPP-Schallschutzhaube reduziert Geräusche des Anlaufs der Pumpe.
Quelle: REWALUX Systeme zur Regenwassernutzung
Anlage mit Tauchmotorpumpe
Quelle: Wilo AG
Anlagen mit langer und ungünstiger Leitungsführung sowie tiefliegende Behälter werden mit Tauchmotorpumpe ausgestattet. Diese Pumpen haben einen energetisch besseren Wirkungsgrad gegenüber Saugpumpen, da hier keine Saugverluste anfallen.
Anlage mit selbstansaugender Pumpe
Quelle: Wilo AG
In Anlagen mit einer selbstansaugende Pumpe wird die Saugleitung selbst entlüftet, die Luft zu evakuiert. Bei der Inbetriebnahme muss die Pumpe evtl.  mehrmals gefüllt werden. Die max. Saughöhe beträgt theoretisch 10,33 m und ist vom Luftdruck (normal - 1013 hPa) abhängig. Technisch sind aber nur ca. 7 bis 8 m Saughöhe zu erreichen. Dabei bezieht sich dieser Wert nicht nur auf den Höhenunterschied von der tiefstmöglichen Wasseroberfläche bis zum Saugstutzen der Pumpe, sondern auch die Widerstandsverluste in den Anschlussleitungen, der Pumpe und den Armaturen. Bei der Auslegung der Pumpe muss die Saughöhe in die auszulegende Förderhöhe mit negativem Vorzeichen mit einbezogen werden.
Damit die Saugleitung nicht leerlaufen kann, sollte grundsätzlich ein Fußventil (Rückschlagklappe oder -ventil) eingebaut werden. Ein Fußventil (schwimmende Entnahme) mit Saugkorb schützt die Pumpe und die Anlage vor groben Verunreinigungen (Blätter, Ungeziefer).

Prüfung, Inspektion, Wartung
Eine Regenwassernutzungsanlagen muss, wie alle technischen Anlagen, einer regelmäßigen Prüfung und Wartung durch den Betreiber unterzogen werden. Nur dann findet keine Gesundheitsgefährdung der Anlagennutzer, keine Rückwirkung auf das Trinkwassernetz und keine Unterbrechung der Anlagenfunktion stattfindet.
Eine Speicherreinigung* sollte höchstens alle 5 - 10 Jahre erfolgen, da bei der Reinigung die wertvolle Bioschicht auf dem Sediment mit entfernt wird und eine Neubildung einige Wochen benötigt
.
Die Installationsfirma ist nach dem Werkvertragsrecht verpflichtet, den Betreiber in die Bedienung der Regenwassernutzungsanlage (haustechnischen Anlage) einzuweisen und mit der Betriebsweise vertraut zu machen, damit er seine Sorgfaltspflichten erfüllen kann. Auf der Grundlage der DIN 1989-1 Regenwassernutzugsanlagen - Planung, Ausführung, Betrieb und Wartung und der Anforderungen der neuen Trinkwasserverordnung wurde von dem Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung e.V. (fbr) eine Betriebsanleitung mit einem integrierten Muster-Wartungsvertrag erstellt. Die Betriebsanleitung sollte jedem Betreiber bei der Abnahme und Übergabe durch die Installationsfirma überreicht werden.

Inhalt der Betriebsanleitung:
  • Anzeige der Inbetriebsetzung an das Gesundheitsamt
  • Fachunternehmerbescheinigung
  • Inbetriebnahme- und Einweisungsprotokoll
  • Hinweise für Inspektion und Wartung
  • Hinweise für Betreiber
  • Tabelle über Inspektions- und Wartungsmaßnahmen
  • Muster-Wartungsvertrag für Regenwassernutzungsanlagen
Prüfung, Inspektion, Wartung
Komponenten
Prüfung

Zeitraum
(wenn vom Hersteller nicht anders angegeben)

Inspektion
Wartung
Auffangfläche, Dachabläufe, Dachrinne, Regenfalleitungen, Zisternenzuläufe Prüfung der Funktion der Dachentwässerung, insbesondere Zustand und Gefälle der Dachrinnen. Zustand der Fallrohre und deren korrekter Anschluß an Rinne und Standrohrfilter, Filtersammler bzw. Wirbel-Fein-Filter

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)

-
Filtersysteme Filterfunktion nach Herstellerangaben prüfen und bei Bedarf reinigen

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)

1 x jährlich
Zisterne bzw. Speicher Geruch und optische Beschaffenheit des Wassers
Sichtkontrolle der Zisterne und der Anschlüsse auf Dichtheit
Sichtkontrolle der Zisternenabdeckung auf Beschädigungen
Funktion der Rückstausicherung

1 x jährlich

1 x jährlich
Zisterne bzw. Speicher Reinigung der Zisterne
alle 5 bis 10 Jahre*
Pumpenanlage Sichtkontrolle der Elektroinstallation
Sichtkontrolle der Verschraubungen und Anschlüsse
Geräuschentwicklung
Sichtkontrolle auf Dichtheit
Prüfung Einschalt-/Ausschaltfunktion
Kontrolle der Druckstabilität (Druckabfall)

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)

1 x jährlich

Trinkwassernachspeisung
Freier Auslauf Typ AA oder Typ AB

Korrektes Schließen des Nachspeiseventils
Dichtheitsprüfung
Einhaltung der DIN 1988, Teil 4 bzw. DIN EN 1717
(Mindestabstand zwischen Ende des Trinkwasserauslaufes und Trichteroberkante bzw. Wasserstand Nachspeisebehälter = doppelter Durchmesser des Trinkwasserauslaufs, mind. jedoch 2 cm)
1 x jährlich
1 x jährlich
Systemsteuerung

Prüfung durch beobachtung eines Zeitspiels der Pumpenanlage
Probelauf: vor, während bzw. nach dem Probelauf prüfen - Ein- und Ausschaltpunkte der Anlage, Nachspeisung (Magnetventil)

2 x jährlich
(Frühjahr und Herbst)
1 x jährlich

Füllstandsanzeige
(Zisterne)

Vergleich des Füllstandes mit der Füllstandsanzeige
1 x jährlich
-
Rohrleitungen

Sichtkontrolle auf Dichtheit, Befestigungen, Scheuerstellen und Außenkorrosion

2 x jährl.
1 x jährlich
Entnahmestellen Sichtkontrolle auf Dichtheit, Kindersicherung und Kennzeichnung
1 x jährlich
-
Wasserzähler

Prüfung auf Funktion und Dichtheit
Eichrechtliche Vorschriften gewerblichen Anlagen beachten

1 x jährlich
alle 6 Jahre
Kennzeichnung Kontrolle der Vollständigkeit der Kennzeichnung
1 x jährlich
-
*Nach neuen Erkenntnissen ist es ratsam, die Zisternen nur in möglichst großen Zeitabständen (je nach Zustand bis 20 Jahre) zu reinigen. Dabei dürfen grundsätzlich keine Chemikalien verwendet und die Flächen im Behälter sollten nicht gesäubert werden, damit der entstandene Biofilm auf allen Anlagenteilen nicht beseitigt wird, was die Selbstreinigungskraft verhindert.
Regenwassernutzungsanlagen sind nach § 3 AVBWasserV bei dem Wasserversorger anzuzeigen. Der Wasserversorger hat das Recht, die Anlage zu prüfen, ob Auswirkungen auf das Trinkwassernetz ausgeschlossen sind und die Vorschriften der DIN 1988, Teil 4 eingehalten wurden, sowie die erforderlichen Kennzeichnungen angebracht sind.

Gartenbewässerung
Da in privaten Haushalten täglich bis zu 50 % kostbares Trinkwasser in der Toilette verschwinden oder zum Wäschewaschen, zu Reinigungszwecken und zur Gartenbewässerung verbraucht wird, ist es sinnvoll, hier die Regenwassernutzung bzw. Betriebswasser (Oberflächen-, Fluss- oder Brunnenwasser) einzusetzen.
Die Planung einer Bewässerungsanlage sollte möglichst vor dem Anlegen des Gartens erfolgen. Hierbei wird genau festgelegt, wo die Beete (Flach- und Hochbeete), Rabatten und Solitärpflanzen angeordnet werden, Topf- und Kübelpflanzen, Blumenkästen oder ein Gewächshaus stehen und wie groß die Rasenfläche ist. Außerdem muss die benötigte Wassermenge und der notwendige Wasserdruck festgelegt werden.
Wenn die Bewässerungsanlage an die Trinkwasserinstallation angeschlosssen werden soll, dann sind spezielle Regeln zu beachten.
Außerdem ist es in meisten Fällen notwendig, für eine ausreichende Wassermenge bzw. einen ausreichenden Wasserdruck zu sorgen. Dies ist nur möglich, wenn die Leitung direkt hinter dem Wasserzähler, also vor den heutzutage meistens eingebauten Rückspülfilter mit Druckminderer, anzuschließen. Eine Außenzapfstelle ist für eine Bewässrungsanlage in den meisten Fällen nicht ausreichend und wenn sie nicht fachgerecht eingebunden ist, nicht zulässig.
Außenarmaturen (Außenzapfstelle[n]) werden gewöhnlich mit einem Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse Typ HB gem. EN 1717 gegen solche Szenarien abgesichert oder teilweise auch mit Armaturenkombinationen aus Rohrbelüfter für Schlauchanschlüsse und einem einfachen Rückflussverhinderer. Diese Absicherung ist jedoch nicht immer ausreichend, wenn man sich vor Augen hält, dass ein Hochdruckreiniger mit Seifenpatrone mit einer Flüssigkeit der Kategorie 4 arbeitet, die da zurückdrücken könnte. Selbst Sicherrungskombinationen vom Typ HD sichern jedoch in diesem Fall nur maximal bis Flüssigkeitskategorie 3 ab. Seit mehreren Jahren sind bereits Systemtrenner (auch für die Außennachrüstung) vom Typ BA zur Nachrüstung an Standrohren oder Außenzapfstellen auf dem Markt erhältlich, die zuverlässig bis zur Flüssigkeitskategorie 4 absichern.
Durch ein richtig geplantes Bewässerungssystem ist ein sparsamer Wasser- und Energieverbrauch gewährleistet. Dies ist besonders in der Landwirtschaft, im Obst- und Weinbau die Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb. Aber auch in Haus- und Ziergärten wird es zunehmend eingesetzt, weil es Ideal für Pumpen- und Zisternenbetrieb geeignet ist. Bei einer automatischen Bewässerung am Abend oder in den frühen Morgenstunden wird der Wasserverlust durch Verdunstung minimiert. Durch die Gabe geringerer Mengen Wasser über einen längeren Zeitraum, das die Pflanzen aber besser aufnehmen, kann zudem Wasser eingespart werden.
Das System besteht aus kleinen, hochpräzisen Kunststoffdüsen, die mittels Adaptern in das wasserführende Kunststoffrohr (Wasserstrang) eingeschraubt werden. Das Dosierstück kontrolliert die Durchflussmenge und damit die Sprühweite. Die aufgesetzte Düse bestimmt die Sprühform. Alle Düsen und Dosierstücke sind beliebig austausch- und kombinierbar. Zwischen Adapter und Dosierstück kann ein Steigrohr eingesetzt werden, das einfach auf die gewünschte Länge gekürzt oder auch verlängert wird. Der Wasserstrang ist hitze- und kältefest, nicht toxisch, veralgt nicht und kann sowohl auf dem Erdreich oder unterirdisch verlegt werden. Es ist ebenso eine erhöhte Verlegeposition möglich (z. B. Zaun, Balkonbrüstung, Mauer, Pergola). Sobald der Wasserstrang verlegt ist, müssen nur noch die Öffnungen mit dem Installationsschlüssel an der Stelle gebohrt werden, wo bewässert werden soll. Anschließend die Düse mit dem Dosierstück und Steigrohr einschrauben. Bei Veränderungen im Garten die Bohrung einfach mit einem Stopfen verschließen und das Steigrohr mit Dosierstück und Düse an geeigneter Stelle wieder einschrauben. Die Steigrohre werden anschließend mit den Erdankern fixiert.
Spezielle Versenkregner zur Rasenbewässerung lassen sich ebenfalls durch Steckverbinder einfach und mühelos mit dem Wasserstrang verbinden. Um Töpfe z. B. auf der Terrasse, Balkon oder im Garten zu bewässern, wird die speziell dafür entwickelte Topfbewässerung mit integriertem Microhahn mittels Adaptern und Flexschlauch an den Wasserstrang gekoppelt. Diese Methode eignet sich ebenfalls um Solitärpflanzen zu bewässern.
So ein Bewässerungssystem ist mit etwas handwerklichem Geschick bereits in wenigen Stunden in Betrieb genommen.

Projektierungshilfe für die Versickerung von Regenwasser in NRW  - Teil 1 - Teil 2  - Teil 3
Berechnung Schmutzwasser nach EN 12056-2 in Verbindung mit DIN 1986-100 — Anlage 1 (Werte für Braunschweig hinterlegt!)
Berechnung Niederschlagswasser nach DIN 1986-100 — Anlage 2  (Werte für Braunschweig hinterlegt!)
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