Elektrische Fußbodenheizung

Geschichte der Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Solartechnik
Abkürzungen im SHK-Handwerk
Bosy-online-ABC

Über den Einsatz einer elektrischen Fußbodenheizung (Dünnbett- und Estrichheizung) wird aus ökonomischer und ökologischer Sicht immer wieder gestritten. Es gibt aber Anwendungsfälle, bei denen dieser Einsatz sinnvoll sein kann. Also sind auch fachliche Informationen zu diesem Heizungssystem angebracht.
Argumente für den Einsatz einer elektrischen Flächenheizung (Fußboden-, Wand-, Decken- und Dachflächenheizung) sind die einfache Umsetzung, die geringen Investitionskosten, keine Nebenkosten (z.B. Schornsteinfeger), die Wartungsfreiheit und die Einbindung alternativer (regenerativer) Energie (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft). Nachteilig werden noch die höheren Verbrauchskosten gegenüber den üblichen Brennstoffen (Heizöl, Erdgas, feste Brennstoffe) und Wärmepumpenanlagen.
Eine elektrische Fußbodenheizung eignet sich besonders bei der Altbausanierung, wenn noch keine Wasserheizung vorhanden ist und/oder der Fußbodenaufbau nicht entfernt werden soll. Das Heizsystem kann als Vollheizung (Direkt- oder Teilspeicherheizung) oder zur Bodentemperierung eingesetzt werden. Aber auch als Zusatzheizung auf dem Fußboden oder an Wänden (z. B. in Duschräumen und Bädern) oder in bestimmten Raumzonen (z. B. in Wintergärten) bietet sich eine elektrische Flächenheizung an.


Zweileiterheizsystem
ThermoVlies Twin und EstrichVlies Twin
Heizkabelaufbau - ThermoVlies Twin
Quelle: Halmburger GmbH

 

 

Eine elektrische Fußbodenheizung besteht aus Widerstandskabel (einadriges oder zweiadriges, mit oder ohne Schutzumflechtung [elektrosmogarm]), die freiverlegt werden oder als Heizmatten geliefert werden. In Dünnbettheizungen werden auch Aluminium- und Karbonheizfolien eingesetzt. Die Regelung der Raumtemperatur wird über einen Raumthermostat geregelt. Die Begrenzung der Fußbodenoberflächentemperatur übernimmt ein Temperaturbegrenzer mit einem Fühler im Boden.
Die Heizfolien Ecofilm bestehen aus einer homogenisierten Graphitschicht, die auf eine Polyesterfolie aufgetragen ist. Der Strom wird in die Heizfolie in 2 Kupferbändern zugeleitet und wird hier ohne Verluste in thermische Energie umgewandelt.
Die Al-T Unter-Laninat-Parkett-Heizmatte alukaschiert in Twin-Technik wird direkt unter dem Laminat oder Parkett auf einer temperaturbeständigen Trittschalldämmung verlegt.
Bei der Twin-Heizleitung werden Hin- und Rückleiter parallel geführt, dadurch werden zwei gleich große, gegenläufige Magnetfelder erzeugt, welche sich in der Wirkung nahezu aufheben (Magnetfeld-Neutralisierung). Deshalb können diese Heizkabel als elektrosmogfrei bzw. elektrosmogarm bezeichbet werden.

Elektrische Fußboden- & Fliesenheizungen

Hinweisaufkleber in der Elektroverteilung


Heizfolien Ecofilm
Quelle: imowell GmbH


Al-T Unter-Laninat-Parkett-Heizmatte alukaschiert in Twin-Technik
Quelle: Soldron Wärmetechnik Vertriebs GmbH

 

 

Dünnbettheizung


Dünnbett - Fliesenheizung ThermoVlies Twin
Quelle: Halmburger GmbH

 

 

Estrichheizung


Estrichheizung - EstrichVlies Twin
Quelle: Halmburger GmbH


Dünnbett - Fliesenheizung ThermoNetz
Quelle: Halmburger GmbH

Heizfolien Ecofilm
Quelle: www.imowell.de

Al-T Unter-Laninat-Parkett-Heizmatte
alukaschiert in Twin-Technik

Quelle: Soldron Wärmetechnik Vertriebs GmbH

Die Dünnbettheizung (Fliesenheizung) wird wegen ihrer geringen Aufbauhöhe besonders in der Altbausanierung und Renovierung eingesetzt. Diese können als Alleinheizung oder Zusatzheizung zur Bodentemperierung ausgelegt werden. Hier können in Bädern und Duschen auf dem vorhanden Fußboden verlegefertigen Heizmatten (je nach Typ und Anforderung) im Fliesenkleber oder in einer Ausgleichsmasse eingebracht werden. Aber auch in Wohn- und Schlafräumen und in Bürogebäuden ist dieses System für bestimmte Raumbereiche einsetzbar.
Da diese Heizsysteme absolut wasserdicht sind, eignen sie sich optimal für den Wellnessbereich ( z.B. für Boden-, Sitz- und Liegeflächen in Dampfbädern, Saunen, Schwimmbädern, bodengleiche geflieste Duschwannen, Badezimmerfußböden), da hier höhere Flächentemperaturen gegenüber "normalen" Fußbodenheizungen einstellbar sind.
Bei einer richtigen fachgerechten Planung ist dieses System auch als Wandheizung einsetzbar.

Die Heizfolien Ecofilm bestehen aus einer homogenisierten Graphitschicht, die auf eine Polyesterfolie aufgetragen ist. Der Strom wird in die Heizfolie in 2 Kupferbändern zugeleitet und wird hier ohne Verluste in thermische Energie umgewandelt.

Für besondere Anwendungen gibt es elektrische Niedervolt-Fliesenheizungen (Niedervolt-Dünnbettheizung [12 V, 24 V oder 45 V]), die über entsprechende Transformatoren mit Schutztrennung betrieben werden. Der Vorteil liegt in der Heizmattenstärke von nur 1 mm.
Ein häufiger Irrglaube ist, dass eine Niedervolt-Fliesenheizung weniger Energie benötigt als eine vergleichbare Fliesenheizung mit 230 V. Der Energieverbrauch ist nämlich nicht von der Versorgungsspannung sondern hauptsächlich vom Wärmebedarf (Heizlast) des Raumes bzw. Gebäudes und der eingestellten Temperatur abhängig.

Die Al-T Unter-Laninat-Parkett-Heizmatte alukaschiert in Twin-Technik wird direkt unter dem Laminat oder Parkett auf einer temperaturbeständigen Trittschalldämmung verlegt.


Quelle: Halmburger GmbH


Estrichheizung
EstrichVlies Twin



Estrichheizung
EstrichVlies-E
Quelle: Halmburger GmbH

 

Das Estrichheizsystem kann als Vollheizung (Direkt- oder Teilspeicherheizung), aber auch als Zusatzheizung eingesetzt werden.
Die Heizmatten werden nach der Fertigstellung der Rohbau-, Installations- und Verputzarbeiten und die Fenster und Türen eingesetzt sind. Die Betondecke muss trocken und besenrein sein. Zuerst wird eine Feuchtesperre auf dem Rohfußboden verlegt. Danach werden die Randdämmstreifen sowie die Wärme- und Trittschalldämmungen eingebracht. Die Dämmstoffe müssen wärmebeständig sein (z.B. Styrodur), Die Dämmschichtdicke und das Dämmmaterial ist mit dem Planer abzuklären.
Auf die Wärme- und Trittschalldämmung wird anschließend eine PE Folie (mindestens 0,20 mm) verlegt. Die Folien müssen sich an den Stößen mindestens 200 mm überlappen und möglichst untereinander verklebt und an den Wänden ca. 200 mm hoch verlegt werden.
Die Heizmatten, Leerrohre, Schalterdose bzw. Abzweigkasten werden nach dem in Planuung aufgestellten Verlegeplan montiert. Bei der Montage sind der Isolationswiderstand mit einem Isolationsprüfgerät und der Heizmattenwiderstand mit einem Ohmmeter zu messen und mit den werkseitigen Messwerten zu vergleichen (ohne Kontrollmessungen kein Gewährleistungsanspruch).
Danach kann der Estrich (DIN 8560) eingebracht werden. Die Dicke des Estrichs ist von den statischen Anforderungen und der Ladezeit vom EVU abhängig. Anschließend ist noch einmal der Isolationswiderstand und Heizmattenwiderstand zu messen.

Verwendung als Vollheizung: Bei dieser Anwendung wird der gesamte Wärmebedarf des Raumes über die Fußbodenheizung abgedeckt. Die Temperaturregelung erfolgt über einen Raumtemperaturregler. Die Begrenzung der Fußbodenoberflächentemperatur übernimmt ein Temperaturbegrenzer mit einem Fühler im Boden. Der Temperaturbegrenzer ist in Reihe geschaltet und variabel einstellbar.

Verwendung als Zusatzheizung zur Bodentemperierung: Bei dieser Anwendung wird die Fußbodentemperatur (unabhängig von der Raumtemperatur) über einen Fußbodenheizungsregler mit Bodenfühler geregelt.


Raumtemperaturregler Thermocontrolplus
Quelle: Halmburger GmbH

Regelung
Bei einer Vollheizung wird der gesamte Wärmebedarf (Raumheizlast) des Raumes über die Fußbodenheizung abgedeckt. Die Temperaturregelung erfolgt über einen Raumtemperaturregler. Die Begrenzung der Fußbodenoberflächentemperatur übernimmt ein Temperaturbegrenzer mit einem Fühler im Boden. Der Temperaturbegrenzer ist in Reihe geschaltet und variabel einstellbar.

Bei einer Zusatzheizung zur Bodentemperierung wird die Fußbodentemperatur (unabhängig von der Raumtemperatur) über einen Fußbodenheizungsregler mit Bodenfühler geregelt.

 

 
 
Eine Fußbodenheizung ist versteckt: Kein Heizkörper beansprucht den Platz in der Wohnung, außerdem wird die Wärme gleichmäßig abgestrahlt. Dadurch kann die Wärmeenergie deutlich besser genutzt werden, als dies bei konventionellen Radiatoren oder Plattenheizkörper der Fall ist. Letztere strahlen einen Teil der Wärme in Richtung Außenwand, der Verlust ist also entsprechend hoch. Der Nachteil der Fußbodenheizung liegt im Aufwand, den der nachträgliche Einbau bedeutet. Eine Warmwasserfußbodenheizung erfordert gar das Verlegen von Rohren, was sich nur bei umfangreichen Sanierungsmaßnahmen überhaupt lohnen dürfte. Bei der elektrischen Fußbodenheizung sind solche Maßnahmen nicht notwendig, hier können - wie bereits im oberen Beitrag erwähnt - spezielle Heizfolien und Heizmatten für ein angenehmes Raumklima sorgen. Bereits ab 40 Euro je Quadratmeter sind entsprechende Systeme erhältlich.


Digitaler Stromzähler



Durch einen elektronischen Stromzähler (Smart Meter) kann man den Stromverbrauch jederzeit verfolgen und ggf. die Sparpotenziale der verschiedenen Stromtarife im Haushalt ausschöpfen.
Quelle: Stadtwerke Bochum GmbH

Elektrische Fußbodenheizung erhöht Stromverbrauch
Der Nachteil besteht hier aber in den erhöhten Stromkosten. Laut des Verbraucher-Vergleichsportal TopTarif liegt der Verbrauch für einen 3-Personen-Haushalt etwa bei 4.250 kWh pro Jahr. Wie viele Kilowattstunden für die Fußbodenheizung noch hinzukommen, lässt sich durch ein einfaches Rechenbeispiel verdeutlichen: Angenommen ein Badezimmer hat eine Größe von 10 m², auf 5m² wird eine Fußbodenheizung verlegt. Aus der geschätzten Leistung von 160 Watt je m² ergeben sich insgesamt 800 Watt. Ist die Fußbodenheizung täglich 3 Stunden eingeschaltet, ergibt sich ein Stromverbrauch von 2,4 kWh. Davon ausgehend, dass dieser Wert als täglicher Durchschnitt angenommen wird, könnte der Stromverbrauch damit die 5.000 kWh-Grenze für den Musterhaushalt überschreiten. Gleichzeitig darf aber keinesfalls unberücksichtigt bleiben, dass die übrigen Heizkosten sich verringern. Die konventionelle Öl- oder Gasheizung muss dann Räumlichkeiten mit Fußbodenheizung nicht mehr aufheizen.
Strompreis-Vergleich ermöglicht Ersparnis in dreistelliger Höhe
Für Verbraucher bedeutet dies dennoch eine Umstellung: Weil die Gasrechnung sinkt und die Stromrechnung steigt, gewinnt der richtige Stromanbieter an Bedeutung. Durch die Ersparnis beim Tarifwechsel muss die elektrische Fußbodenheizung nicht zu einer Erhöhung der Stromrechnung führen - zu einer Erhöhung des Komforts trägt sie aber in jedem Fall bei.

 
 
elektrische Heizkabel
Heizfolie
Schneelastsensor
Quelle: ETHERMA Elektrowärme GmbH
 

Dachflächenheizung
Dachlawinen und Eiszapfen führen immer wieder zu schweren Unfällen, die Personen- und Sachschäden verursachen. Auch liest man immer wieder von eingestürtzten Flachdächern.

Besonders in schneereichen Zeiten müssen Dachflächen von den Schneelasten freigeschaufelt werden. Aber durch die Konstruktion der Dächer (Steilheit, Belastungsgrenzen) ist diese Art der Beseitungung des Schnees nicht überall möglich bzw. zu gefährlich.
Damit es nicht zu den o. g. Problemen kommen kann, werden die gefährdeten Dächer oder Dachteile beheizt. Normalerweise verwendet man elektrische Heizleiterschleifen, selbstregulierende Heizbänder oder für große Flächen elektrische Heizmatten. Es kommen auch Wassersysteme mit Frostschutzmittel, wie sie für Freiflächenheizungen (Parkplätze, Auffahrampen, Gehwege, Rasenflächen) eingesetzt werden, zum Einsatz.
Schon bei dem ersten Schneefall halten diese Heizsysteme die Flächen schneefrei. Und in Verbindung mit entsprechenden Dachrinnenheizungen kann das Schmelzwasser problemlos ablaufen.
Ein anderes Problem sind Dachrinnen und Regenfallrohre, die unter bestimmten Umständen beheizt werden, um auch diesen Bereich frostfrei zu halten, damit das Schmelzwasser ablaufen und es nicht zu einer gefährlichen Eiszapfenbildung kommen kann.
Die Montage und der Anschluss dieser Elektroheizungen werden normalerweise von einem Elektroinstallateur ausgeführt. Bei der Ausführung durch andere Gewerke sollte immer ein Elektroinstallateur zu Rate gezogen werden. Es sind schon Brände durch falsch verlegte und/oder nicht gewartete Anlagen entstanden.
 
 

Arbeiten an und in elektrotechnischen Anlagen dürfen nur von Installateurverzeichnis durchgeführt werden, die in das Installateurverzeichnis eines Energieversorgersunternehmens (EVU) bzw. Verteilungsnetzbetreibers (VNB) eingetragen sind. Eine Elektrofachkraft (EFK) darf im eingeschränktem fachbezogenen Bereich Bauteile anschließen.

Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
das neue Videoportal von HaustechnikDialog mit vielen interessanten Informationen und Anleitungen aus der Haustechnik
Videos aus der SHK-Branche
SHK-Lexikon