OLF
Gestank (nicht nur) in Büros |
Geruch
Geruchsbelästigungen
Kanalgestank |
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In
der Wissenschaft wird bezüglich des Zustandes
der Raumluft von dem Olf (lat.
Olfactus = Geruchssinn) gesprochen. Mit dem Olf wird nur die
Intensität eines Geruches
gemessen und sagt nichts über die Qualität des Duftes aus. Jede
Person setzt im Büro und in der Wohnung
seine eigene Duftmarke. Diese lässt sich auch
mit Hilfsmittel (After Shave, Deo's) nur schwer übertünchen.
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"Schlechte"
Luft im Büro kann die subjektive Seite des Olfs sein
und ist viel häufiger am Sick
Building Syndrom beteiligt
als bisher vermutet. Dabei muss nicht die Klimaanlage, der Dunst
des Teppichbodens oder die Heizung Schuld sein, wenn sich die
Raumnutzer über einen unangenehmen Geruch im Gebäude
beschweren und sich deshalb krank fühlen. Man könnte auch
sagen, dass sich die Kollegen und Vorgesetzte
"nicht riechen" können. Dabei ist nicht
unbedingt die Stärke des Olfs ausschlaggebend, sondern die Tatsache,
ob der Geruch (Duft) als angenehm empfunden
wird oder nicht. |
Das
Ergebnis einer Studie der
Universität Jena hat ergeben, dass der "gefühlte"
Olf die Luft im Großraumbüro stickig auf die
Angestellten wirkt, wenn er als unangenehm empfunden wird. Was
sich dann in den Symptomen (Kopf- und Rückenschmerzen,
Augenbrennen oder Übelkeit) äußert. |
Wissenschaftler
bewerten mit der Einheit Olf die Stärke
einer Geruchsquelle, dabei wird nicht unterschieden,
ob die Luft gut- oder schlecht riechend, gesundheitsverträglich
oder gesundheitsbelastend ist. Der Olf wird
durch eine ermittelte Geruchsstärke von
Testpersonen definiert. Die Grundlage ist,
was jeder Mensch statistische gesehen mit normal arbeitenden
Schweißdrüsen bei einer Hautoberfläche von 1,8
m² bei leichter sitzender Tätigkeit, täglich
wechselnder Unterwäsche und 0,7 Duschen pro Tag verursacht.
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Beispiele |
Sitzende Person :
1 Olf |
Kind (12 Jahre) :
2 Olf |
Athlet : 30 Olf |
Raucher : (dauernd)
25 Olf |
Raucher : (normal)
5 Olf |
Teppich : (Wolle)
0,2 Olf/m² |
Teppich : (Kunstfaser)
0,4 Olf/m² |
PVC/Linoleum : 0,2
Olf/m² |
Marmor : 0,01 Olf/m² |
Gummidichtung : (Fenster,
Tür) 0,6 Olf/m² |
Quelle: www.Umweltlexikon-online.de |
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Auch bei einem
regelmäßigen Lüften von Wohnung und am
Arbeitplatz sammeln sich Olfs an und beeinflussen das Raumklima.
Neben der Luft-Sauerstoffaktivierung
gibt es Gardinen und Dekorationsstoffe
mit einem katalytischen Effekt. Die in
das Gewebe eingearbeiteten Wirkstoffe besitzen die Fähigkeit,
Geruchsmoleküle (aus Zigarettenrauch, Schweiß,
Küchendunst, Eigengeruch von Haustieren) permanent abzubauen
oder in geruchsneutrale Substanzen umzuwandeln.
Grundsätzlich sollte man alle Stoffe, die in einer Wohnung
oder am Arbeitsplatz sind, regelmäßig säubern. Das gilt
für Gardinen ebenso wie für Bettwäsche, Handtücher und Dekorationsstoffe,
da diese Gegenstände allesamt Gerüche nicht nur umwandeln
sondern vor allem auch aufnehmen. OLF kann von Allergikern
unter Umständen als intensiver empfunden werden als von
Menschen, die unter keiner Allergie leiden. Auch die Anwesenheit
bestimmter Zimmerpflanzen eine weitere
geeignete Möglichkeit zur Reduzierung
von Düften und von gesundheitlich beeinträchtigenden
Emissionen. |
Diese Pflanzen...
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...reduzieren
die Umweltgifte |
Schwertfarn, Zwergdattelpalme,
Drazäne, Bergpalme, Gummibaum, Efeu, Birkenfeige, Einblatt,
Steckenpalme, Strahlenaralie, Drachenbaum, Dieffenbachia,
Bergpalme, Grünlilie
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Formaldehyd (z.B. Spanplatten,
Polstermöbel, Teppichboden, Tabakrauch)
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Areacapalme, Zwergdattelpalme,
Nachtfalterorchidee, Dieffenbachia, Drachenbaum, Schwertfarn,
Drazäne, Birkenfeige, Einblatt
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Xylol, Toluol (z.B. Bodenbeläge,
Klebstoffe, Lacke, Tapeten, Spanplatten)
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Steckenpalme, Flamingobaum,
Chrysantheme, Calathea, Bergpalme, Birkenfeige
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Ammoniak (z.B. Fotokopierer,
Reinigungsmittel)
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Efeu, Einblatt, Drachenbaum,
Efeutute, Grünlilie
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Benzol (z.B. Bodenbeläge,
Klebstoffe, Lacke, Spanplatten) |
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Die
Gerüche der O. - Julia Maria Bönisch - Für den Gestank in vielen Büros sind
weder Klimaanlagen noch Teppichdünste verantwortlich. Wer tatsächlich
den Mief an Arbeitsplätzen verursacht, haben Wissenschaftler der Universität
Jena herausgefunden. |
Das "Sick
Building Syndrome" (SBS) ist eine
andere Art mit dem die Raumklimatologen die Übelkeit
am Arbeitsplatz. Typische Symptome des Syndroms sind Reizung der
Schleimhaut, Hautausschläge, Kopf- und Rückenschmerzen, Konzentrationsschwäche
und Augenbrennen. Die Ursachen vermuteten Arbeitsmediziner bisher
in Schadstoffbelastungen durch Baustoffe und Elektrosmog, doch Bischof
deckte auf: Der gefühlte Olf ist Schuld. > mehr
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Gerüche
Überall in der Luft sind Gerüche. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die menschliche Nase bzw. Geruchssinn mindestens eine Billion Gerüche unterscheiden kann. Wie viele Geruchsmoleküle es insgesamt gibt, ist bisher nicht bekannt.
Wir empfinden viele als angenehm und andere werden als lästiger Gestank empfunden. Angenehme Gerüche
erzeugen ein Wohlgefühl (Psychologische Behaglichkeit)
und sind eng mit Erinnerungen und Emotionen verknüpft. Lästige Gerüche werden mit Schadstoffen und damit als
gesundheitliche Belastungen verbunden. Dadurch können vorhandene Gerüche von verschiedenen Personen auch unterschiedlich empfunden werden.
In Häusern bzw. Wohnungen können die lästige Gerüche (OLF) zu Problemen führen. Als erstes
ist festzustellen, was bzw. wo die Quelle der Gerüche ist. Die Geruchsentstehung kann im Haus selber sein, aber auch beim
Lüften (Festerlüftung, besonders bei
Lüftungsanlagen) kommen die Gerüche (z. B. aus Industriegebieten,
von Öl- und Holzheizungen in der Nachbarschaft, vom Straßenverkehr oder die "Landluft" [Gülle, Mist]) in das Gebäude.
Das Eindringen der Gerüche von außen kann auf der einen Seite nur durch das Schließen
der Fenster und Türen oder bei lüftungstechnischen Anlagen entweder durch das Ausschalten der Anlagen oder durch den Einsatz
von Geruchsfiltern vermieden werden.
Im Gebäude sollten nur Gerüche vorkommen, die auch dort entstehen (z. B. Koch- und Bratgerüche, Personen, Haustiere, Aquarium). Wenn
es andere Gerüche sind, können diese aus Einrichtungsgegenständen, Bodenbelägen, Farben, Klebstoffen, aber auch
aus der Bausubstanz (z. B. Schimmelpilze, Holzschutzmittel) kommen. Die Gerüche sollten durch ein ausreichende Lüften und/oder
Luftwäscher entfernt werden und
nicht durch synthetische Geruchsstoffe übertüncht werden, denn dadurch werden weitere chemische
Substanzen in die Raumluft gebracht. Oft entstehen flüchtige organische
Verbindungen (VOC), die mit zu hohen Ozonwerten im Sommer beitragen.
Den richtigen Riecher - Sachverständige für Gerüche - Dipl.-Ing. Martina Clemens-Ströwer
VOC's (Volatile Organic Compounds) von den sehr flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC [Very Volatile Organic Compounds]) und den schwerflüchtigen organischen Verbindungen (SVOC [Semivolatile Organic Compounds]). Die Summe der Konzentrationen sämtlicher VOC's ergibt den TVOC-Wert (Total Volatile Organic Compounds).
VOC's sind flüchtige organische Verbindungen
(z.B. Kohlenwasserstoffe, Alkohole und organische Säuren), die immer in der Raumluft vorkommen. Sie sollen nur in geringen
Konzentrationen in Innenräumen vorhanden sein, damit keine gesundheitliche Beeinträchtigungen
zu befürchten sind.
Die Wirkungen der VOC's reichen von Geruchsbelästigungen und Reizungen der Atemwege und Augen über
akute Wirkungen bis hin zu Langzeitwirkungen. Dazu gehören auch Wirkungen auf das Nervensystem und Allergie auslösende oder Allergien verstärkende Eigenschaften.
Manche dieser Stoffe können Krebs erzeugen, das Erbgut schädigen oder die Fortpflanzung beeinträchtigen. In Innenräumen sollte im Mittel
die Gesamt-Konzentration unter 0,3 mg/m³ liegen, sofern keine Einzel-Richtwerte überschritten werden. Für zahlreiche Stoffe bzw.
Stoffgruppen aus dem VOC-Spektrum sind vom Ausschuss für Innenraumrichtwerte am Umweltbundesamt auch gesundheitlich
begründete Richtwerte abgeleitet, die grundsätzlich Vorrang vor einer Summenbewertung haben.
Die VOC's können in Innenräumen können aus Bauprodukte oder der
Innenausstattung (z. B. Fußboden-, Wand- und Deckenmaterialien, Farben, Lacke, Klebstoffe und Möbel) kommen.
Die flüchtigen organischen Verbindungen gelangen in die Raumluft, wenn Lösemittel verdunsten und flüssige oder
pastöse Produkte trocknen. Sie können aber auch aus festen Produkten (z. B. Kunststoffen. Materialien natürlichen
Ursprungs) entweichen und werden aus Pflege-, Desinfektions-, Reinigungs- und Hobbyprodukten oder durch Tabakrauchen freigesetzt.
Ausführliche Tabelle
Beurteilung nach dem TVOC-Konzept - LGL
Typische Raumluftverschmutzer (VOCs und andere)
Quelle: MSR-Electronic-GmbH
Gerüche und Geruchsbelästigungen - Bayerisches Landesamt für Umwelt
Luftqualitätsmessung
Geruchsbewertung
in Gebäuden
Gerüche aus Bauprodukten
VOC-Sensor
Elektronische Nasen |
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