Dacharten
Kaltdach

Das Kaltdach (zweischaliges belüftetes Dach) hat einen kleinen Luftraum zur Durchlüftung. Es wird hauptsächlich bei einem Steildach eingebaut. Dabei hat die Dachfläche eine Neigung zwischen und 80°. Dächer mit einer Neigung von 5° und 30° müssen mit Blech oder Platten gedeckt und über 30° können Dachziegel verwendet werden. Aber auch Flachdächer (< 5°) können als Kaltdach ausgeführt werden.

In Häusern mit einem nicht ausgebauten Dachraum (Dachboden, Speicher) liegt die Wärmedämmung auf der Decke des unteren Gechosses. Der Dachraum ist unbeheizt und wird von der Außenluft durchströmt. Die Dacheindeckung wird beidseitig von der Außenluft umspült. An den Traufen-, First- und Giebelseiten sind Be- und Entlüftungsöffnungen mit Insektenschutzgittern angeordnet, da nur eine ungehinderte Hinterlüftung für einen optimalen Temperaturausgleich sorgt. Bei ausgebauten Dachräumen wird die Wärmedämmung im Sparrenbereich angeordnet und ein belüfteter Zwischenraum befindet sich zur Dachdeckung.

Das Vorbild für das Flachdach ist die Konstruktion an Steildächern. Da sich bei dem Flachdach Probleme bei der Querlüftung ergeben können, hat sich diese Konstruktion hier nicht durchgesetzt. Die Voraussetzung ist ein Lüftungsschlitz an allen Hausseiten und/oder Lüftungshauben. Aufgrund des mangelhaften Abtransportes der Feuchtigkeit kann es zu Schäden an der Holzkonstruktion und zur Durchfeuchtung der Dämmschicht kommen. Wichtig ist auch eine Dampfsperre unterhalb der Wärmedämmung, die fachgerecht angebracht werden muss, damit möglichst wenig Feuchtigkeit aus den Räumen in die Dämmschicht kommen kann.

Folgende Faktoren sind zu beachten, um die Konstruktion schadensfrei zu halten:
- Der Luftraum muss hoch genug dimensioniert werden
- Ausreichend bemessene Zu- und Abluftöffnungen bzw. umlaufender Lüftungsschlitz
- Hindernisfreier Luftraum (Überzüge, Wechsel)
- Günstige Grundrissformen oder Gebäudequerschnitte (Verhältnis Innenecken zu Außenecken)
- Windexponierte Lage des Hauses

Wenn ein belüftetes Flachdach in Holzbauweise mit Zwischensparrendämmung sanierungsbedürftig ist, weil der Wärmeschutz mangelhaft und/oder die Dachhaut undicht ist, dann kann das Kaltdach zum Warmdach werden. Dies kann der Fall sein, wenn die Luftdichtheit zur Raumseite schadhaft ist, dann genügt es nicht, nur den Balkenzwischenraum mit Dämmstoff auszufüllen. Eine zusätzliche, vollflächig verlegte PU-Dämmung auf der Holzschalung ist eine wirtschaftliche Lösung und hat Vorteile, weil die Dämmleistung, ohne Wärmebrücken verbessert wird, Installationen im Hohlraum nicht verändert werden müssen, die vorhandene Dämmung zwischen den Dachbalken vorhanden bleiben kann und das Hausinnere während der Dachsanierung durch Witterung und Schmutz kaum beeinträchtigt wird.
Wichtig ist eine Dampfsperre unterhalb der PU-Dämmung, die die erforderliche Luft- und Dampfdichtheit herstellt. Die Dachabdichtung befindet sich oberhalb der PU-Dämmung. Die Hinterlüftungsöffnungen oberhalb der vorhandenen Zwischensparrendämmung sind dauerhaft wind- bzw. luftdicht zu verschließen. So liegt die Konstruktion des Flachdaches im warmen Bereich und aus dem Kaltdach wird nach der Sanierung ein Warmdach.


Aus einem Kaltdach wird ein Warmdach - IVPU - Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V.
Flachdach - Steildach - Ingenieurbüro Junge
Flachdachkonstruktionen in Holzbauweise - Verlag Kastner - In der E.Kastner KG
Flachgeneigte Dächer aus Holz - HOLZFORSCHUNG AUSTRIA - Dr. Martin Teibinger, Dr. Julia Bachinger
Bauphysikalische Einflussfaktoren an wärmegedämmten und nicht gedämmten Holzflachdachkonstruktionen - TU Wien - Dr. Bernd Nusser
   
 
Warmdach

Das Warmdach ist ein unbelüftetes oder einschaliges Dach und wird bei Flach- und Steildächern eingesetzt. Dieses Dach wird zunehmend eingesetzt, weil es absolut luftdicht ist. Die wichtigste Maßnahme bei diesem Dachaufbau ist die effektive Entlüftung des Hauses, was nur durch ein geeignetes Entlüftungssystems (Kontrollierte Wohnungslüftung) erreicht wird.

Dachaufbau eines Flachdachs (von oben nach unten):

  • schwerer Oberflächenschutz
  • Vegetationstrag-, Wasserspeicher und Drainschicht
  • zweite Abdichtungslage
  • erste Abdichtungslage
  • Dachdämmung
  • Dampfsperre gegen Eindringen von Wasserdampf in die Wärmedämmung
  • Voranstrich und Trennschichten zum Trennen unverträglicher Werkstoffe
  • Untergrund (Beton), Decke des Gebäudes mit Gefällestrich, um das gewünschte Gefälle zu erreichen

Der Untergrund für das Warmdach ist eine Betondecke (wenn notwendig mit Gefällestrich), die mit einem Voranstrich auf Bitumenbasis versehen wird, der Staub bindet, wasserabweisend wirkt und eine gute Grundlage für den weiteren Aufbau bietet.
Oft wird auf dem Voranstrich eine Trennschicht (z. B. Bitumenbahn mit einer Aluminium- oder Kupferfolie kaschiert) ausgelegt. Diese hält unverträgliche Werkstoffe voneinander fern und ermöglicht als Gleitschicht das Arbeiten des Dachaufbaus. Darauf kommt eine Dampfsperre, die verhindert, dass sich Feuchtigkeit, die aus der warmen Raumluft durch die Decke diffundiert, von der darüber liegenden Dämmstoffschicht aufgenommen werden kann.
Die notwendigen Dämmstoffdicken der Wärmedämmung (z. B. Mineralwolle,EPS, XPS, PUR, Schaumglas) müssen nach den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) mit einem maximalen U-Wert von 0,2 W/(m²K) vorgenommen werden.
Die Abdichtungslagen (Bitumenbahnen, Folien) auf der Wärmedämmung gewährleisten die Wasserdichtheit der Dachkonstruktion. Bei einem Flachdach müssen alle Anschlüsse (Regenabläufe, Be- und Entlüftungen) besonders sorgfältig abgedichtet werden. Diese sollten immer ein professioneller Fachbetrieb durchführen.
Die Dachabdichtung wird vor direkter Sonneneinstrahlung und großen Temperaturwechsel durch eine Kiesschüttung geschützt. Wenn ein Teil des Daches als Dachterrasse genutzt, dann werden Steinplatten aufgelegt. Zunehmend wird eine Dachbegrünung gewünscht.

Bei einem Flachdach ist eine geringe Neigung (ca. zwei bis drei Grad) notwendig, um Regenwasser zügig und sicher abfließen zu lassen. Auf Stahlbetondecken lässt sich diese Neigung durch einen Gefälleestrich realisieren. Stattdessen kann aber auch eine spezielle Gefälledämmungen eingesetzt werden. Die eingesetzten Dämmplatten haben in Abflussrichtung eine immer weiter abnehmende Dicke, sodass das Gefälle entsteht. Die abnehmende Dämmstoffdicke ist dabei so gering, dass sie den Dämmwert des Wärmeschutzes nicht negativ beeinflusst.

Das Steildach als modern gedämmtes Warmdach
Wärmedämmung von geneigten Dächern
- Werner Eicke-Hennig, IWU - Institut Wohnen und Umwelt

Nachträgliche Wärmedämmung von Flachdächern in Warmdach-Bauweise
Ein Warmdach verspricht Wärmeschutz und Heizenergieeinsparung
Langlebige Dächer mit feuchtevariablen Dampfbremsen - Dr. Jürgen Royar, Ladenburg

   
 
Dachbegrünung


Quelle: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin

Die Dachbegrünung steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der energetischen Gebäudeoptimierung. Ein zweiter Effekt ist die Erzeugung von Verdunstungskälte zur Verbesserung des Mikroklimas innerhalb des Gebäudes und im unmittelbaren Gebäudeumfeld. Es wird zwischen einer Leichtdachbegrünung, Extensivbegrünung und Intensivbegrünung unterschieden.
Gründächer reduzieren neben der Fassadenbegrünung nicht nur die Lufttemperatur in Stadtgebieten und wirken einer Innenstdtaufheizung (Heat Island Effect - Wärmeinseleffekt) entgegen. Ein Gründach reduziert und verzögert auch den Regenwasserabfluss bis zu 90 %. Außerdem vermindert die Biofiltration die Schadstoffbelastung des Abwassers und den CO2-, Feinstaub-, Smog- und Schwermetallanteil in der Luft. Eine Dachbegrünung schafft auch einen Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten.
Ein besonderer Nebeneffekt ist der Schutz vor mechanischen Beschädigungen, UV-Einstrahlung, extremen Temperaturen und Temperaturschwankungen der Dachabdichtung und verlängert die Lebensdauer eines Dachs. Außerdem wird das Dach gekühlt und die Auflage wirk als Schallschutz.

Die beiden Grafiken zeigen die Energiebilanz je eines Quadratmeters Bitumendach im Vergleich mit einem Gründach. Dargestellt ist das gemessene Tagesmittel der Sommermonate von Juni bis August 2000.
Bitte klicken Sie auf die Grafiken für eine vergrößerte Darstellung
Passive Gebäudekühlung - Marco Schmidt - TU Berlin

Bevor eine Dachbegrünung durchgeführt wird, sind einige technische Voraussetzungen zu überprüfen, damit eine einwandfreies Wachstum sichergestellt ist und keine Schäden am Bauwerk entstehen. Zur Begrünung muss die Tragfähigkeit des Daches für eine zusätzliche Lastaufnahme (Leichtdachbegrünung 5O - 70 kg/m2, Extensivbegrünung 80 - 170 kg/m2, Intensivbegrünung >300 kg/m2) geeignet sein. Hierzu ist der Statiker oder Dachdecker zu befragen. Außerdem müssen die Dächer mit wurzelfesten Schutzbahnen erforderlich ausgestattet werden. Vor der Herstellung des Gründaches muss sichergestellt sein, dass die Dachkonstruktion einwandfrei abgedichtet ist. Hier  hat sich das Überstauen der Abdichtung mit Wasser bewährt. Es sollte dabei ein Mindestüberstau von 10 cm und eine Anstaudauer von 72 Stunden angestrebt werden. Vorhandene Dachabläufe werden in dieser Zeit entweder mit einem kurzen Rohrstück oder mit einer Verschlusskappe abgedichtet. Bei geneigten Dachflächen kann durch den Einsatz eines Regners eine flächige Bewässerung zu Prüfzwecken hergestellt werden.

Ökologische und ökonomische Vorteile
• Verbesserung des Klein- bzw. Mikroklimas (Kühlung und Luftbefeuchtung)
• Staub- und Nährstoffbindung aus Luft und Niederschlägen
• Windsogsicherung bei ungenügender Lagesicherheit der Dachabdichtung
• Schutz der Dachabdichtung von Wind- und Witterungseinflüssen (UV-Stahlen, Sturm, Hagel)
• Schutz der Dachabdichtung vor Extrembeanspruchung bei Spitzentemperaturen im Sommer und Winter
• Zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen
• Regenwasserrückhalt (je nach Region und Gründach 30 - 99 % des Jahresniederschlags)
• Verlängerung der Lebensdauer des Daches
• Gute Schalladsorption, aufgrund der Struktur der Vegetation
• Erhöhter Wärme- und Schallschutz
• Senkung der Energiekosten
• Erhöhung des Wirkungsgrades von Photovoltaikanlagen bei der Kombination mit einer Dachbegrünung
• Wertsteigerung des Objektes
• Finanzierungsförderung durch öffentliche Sonderprogramm

PLANUNGSHINWEISE GRÜNDACH - BuGG Bundesverband GebäudeGrün e. V.
Nachträgliche Wärmedämmung von Flachdächern in Warmdach-Bauweise - Dipl.-Pol. Klaus Michael, Niedrig-Energie-Institut
Ein Warmdach verspricht Wärmeschutz und Heizenergieeinsparung - Dachdecker - Marktplatz Mittelstand GmbH & Co. KG
Allgemeines zu Dachbegrünungen - Baunetz_Wissen
Fassaden- und Dachbegrünung - Optigrün international AG
Fassaden- und Dachbegrünung - Ratgeber - Energie-Fachberater
Bauen und bewahren - Begrünte Wände - Dieter Wieland

Leichtdachbegrünung
Quelle: Paul Bauder GmbH & Co. KG

Leichtdachbegrünung
Eine Leichtdachbegrünung wird dann eingesetzt, wenn das Dach nur noch eine geringe Auflast zulässt. Die Leichtdachsysteme belasten das Dach im wassergesättigten Zustand mit 50 kg/m² (0,55 kN/m²) bis 70 kg/m² (0,70 kN/m²) und ist damit deutlich leichter als eine durchschnittliche 5 cm Kiesschüttung. Der flache Gründachaufbau eignet sich besonders bei der Sanierung älterer Dächer ohne statische Reserven und bei großen Industriedächern.

ich arbeite dran

Leicht-Gründach-System - Paul Bauder GmbH & Co. KG
Dachbegrünung "Leichtdach" - Optigrün international AG
Leichtgewicht und sofort grün: Das Gründach mit System - energie-fachberater.de / marketeam creativ GmbH

Extensives Gründach
Quelle: LWG Bayern

Extensives Gründach
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ich arbeite dran

Praxisratgeber - Extensivbegrünung - LWG Bayern
Extensive Dachbegrünung- Planungs- und Ausführungshilfe - Nophadrain BV

Intensives Gründach
Quelle: LWG Bayern

Intensives Gründach
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ich arbeite dran

Praxisratgeber - Intensivbegrünung
LWG Bayern

Intensive Dachbegrünung- Planungs- und Ausführungshilfe
OBS Objekt-Begrünungs-Systeme GmbH

Intensive Dachbegrünung - Von der reinen Zierde bis zur nutzbaren Gartenfläche
Anondi GmbH - sanier.de

Dachgarten

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Dachgarten

Quelle: Gabur GmbH

Gabur bildet Dach- und
Fachexperten aus

Gabur GmbH

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ich arbeite dran

Intensive Dachbegrünung – Garten auf dem Flachdach
DachDigital GmbH
Dachgarten
Eva Monning, Ulrike Hanninger, BurdaVerlag Publishing GmbH

   
 
Umkehrdach

Das Umkehrdach ist eine Sonderform des Warmdachs. Es bietet bei fachkundiger Ausführung Vorteile gegenüber dem normalen Warmdach. So fällt die Notwendigkeit für eine Dampfsperre weg. Bei Gründächern wird keine zusätzliche Schutzschicht benötigt, die Dämmschicht des Umkehrdaches, die hier weit oben liegt, schützt auch vor mechanischen Einflüssen auf das Flachdach und verhindert die hochgelegene Dämmschicht vor Feuchtigkeit und Blasenbildung.

Aufbau eines Umkehrdachs (Flachdach):

  • Untergrund, Decke des Gebäudes
  • Voranstrich mit Bitumen
  • Abdichtung, erste Lage
  • Abdichtung, zweite Lage, Polymerbitumenbahn
  • Dachdämmung (aus PS Hartschaum)
  • Filtervlies
  • Oberflächenschutz
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Dachneigung

Die Dachneigung bezeichnet das Gefälle bzw. die Steilheit einer Dachfläche bzw. der Dachkonstruktion (Unterkonstruktion) gegen die Waagerechte. Sie wird als Winkel in Grad oder in Prozent angegeben. Die Dachneigung dient als Kriterium zur Einteilung von Dächern.
      • Flachdach 3° (5,24 %) bis 7° (12,28 %)
      • flachgeneigtes Dach 10° (17,63 %) bis 30° (57,74 %)
      • Steildach >30° (57,74 %) bis 70° (274.75 %)
Die Dachform und damit auch die Dachneigung wird oft in Bebauungsplänen vorgeschrieben. Die Dachneigung hat neben dem Einfluss auf die Art der Dachdeckung auch einen Einfluss auf die Regensicherheit, der Nutzung der Dachräume und dem Einsatz von Photovoltaikanlagen.
So besteht bei einer zu geringen Dachneigung die Gefahr, dass Treibregen oder Flugschnee unter die Dachdeckung kommt und die Dachkonstruktion schädigt. Deshalb ist die Dachneigung von Gebäuden in Regionen mit häufigen Schneefall größer als in wärmeren Gegenden. Aber auch die Dacheindeckungsart hat einen Einfluss auf die Regensicherheit. So schützen z. B. Dachziegel das Dach vor Regenschäden, da die Niederschläge von dem höher liegenden, überdeckenden Dachziegel so auf den darunter liegenden geleitet werden, dass das Wasser nicht in die Unterkonstruktion eindringen kann. Außerdem hat die Dachneigung einen Einfluss auf den Selbstreinigungseffekt der Dachdeckung. Bei einer geringen Neigung besteht die Gefahr der Vermoosung bzw.Flechtenbildung. Deshalb sollte die Neigung bei Flachdächern mindestens 3° betragen, damit Regenwasser sicher ablaufen kann und sich keine Pfützen auf dem Dach bilden.

Die Dachneigung hat einen Einfluss auf die Höhe von Dachfenstern und damit auf die Nutzung der Dachräume. Dachfenster sind wegen der Abhängigkeit der Fensterlänge von der Dachneigung in der Regel erheblich größer bzw. länger als senkrechte Fenster, was für zusätzlichen Lichteinfall sorgt. Die Fensteroberkante sollte zur Einhaltung von Ausblick und Lichteinfall bei ca. 200 cm über dem Fußboden liegen. Damit ist auch eine komfortable Bedienung des Fensters (Oben-Bedienung über eine durchgehende Griffleiste) gewährleistet.


Je nach Dachneigung variiert die nötige Höhe der Dachfenster, um ausreichenden Lichteinfall und komfortable Bedienbarkeit sicherzustellen
Quelle: Energie-experten.org

Der optimale Dachneigungswinkel, um Sonnenenergie durch Photovoltaikmodule und Solarkollektoren (thermische Solaranlagen) zu nutzen, sollte so geplant sein, dass die Sonne im rechten Winkel auf die Module auftreffen kann. Da der Einfallswinkel der Sonne aber von der Jahreszeit und der Dach- bzw. Hausausrichtung (Himmelsrichtung) beeinflusst wird, kann immer nur ein Mittelwert der Dachneigung möglich sein, wenn eine Aufständerung der Module nicht gewünsch wirdt bzw. nicht möglich ist. Im Sommer und bei einer Südausrichtung steht die Sonne höher und im Winter tiefer am Himmel.
Die optimale Neigung feststehender Photovoltaikmodule liegt bei 28° - 30°. In der Regel sollte der Neigungswinkel der Solaranlage zwischen 20 - 60 Grad liegen. Ein geringer Neigungswinkel wirkt sich in der Sommerzeit positiv aus. Ein großer Neigungswinkel führt im Winter zu besseren Erträgen.
Photovoltaikmodule (PV) oder thermische Solarkollektoren erzielen den besten Ertrag, wenn sie die optimale Stellung zur Sonne haben. Ein Tracking System (Nachführsystem) richtet die Solaranlage automatisch zur Sonne aus, damit die Sonneneinstrahlung optimal aufgefangen und die Effektivität der Anlage steigt. Die Ertragssteigerung kann bis zu 40 % gegenüber der starren Anordnung betragen. Bisher werden diese Systeme bei einer thermischen Solaranlage nicht bzw. selten eingesetzt, da sich eine Nachführung nicht "lohnt".


PV-Modul, Dachneigung, Einfallswinkel - Ertragserwartung gegenüber der optimalen Ausrichtung in %
Quelle: renewable-energy-concepts.com


Sonnenbahn im Verlauf der Jahreszeiten
Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V.

Dachneigung - Einfallswinkel Solaranlage - renewable-energy-concepts.com
Dachneigung - Bedeutung, Berechnung und Kennwerte - Energie-experten.org
Passivhäuser, Nullenergiehäuser und Energiegewinnhäuser
Photovoltaik

   
 
Dachformen

Die verschiedenen Dachformen unterscheiden sich nicht nur durch das Aussehen, sondern auch durch die Anzahl der Dachflächen. Ein Satteldach ohne Gaube hat zwei, ein Walmdach vier und ein Flachdach oder Pultdach nur eine Dachfläche. Welche Dachformen auf das Haus gesetzt wird, wird oft über den Bebauungsplan vorgegeben.
Die Dachformen haben einen Einfluss auf die Art der Abdeckung und Dämmung sowie die Eignung für den Einsatz von Solarmodule (Photovoltaik und Solarthermie). Je weniger Dachflächen ein Dach besitzt, desto wichtiger ist es, in welche Himmelsrichtung die Flächen ausgerichtet sind, wenn Solarmodule eingesetzt werden sollen. Die Dachneigung hat einen Einfluss auf die Abdeckungs- und Dämmungsart. So ist die Neigung bei einem Flachdach 0° bis 10°, einem flachgeneigten Dach 10° bis 22° und einem Steildach über 22°. Bei der Dachdämmung unterscheidet man unter anderem Auf-, Zwischen- und Untersparrendämmung und die Dachflächendämmung mit Ortschaum.
Es wird zwischen 8 verschiedenden Dachformen und einigen Mischformen unterschieden.


Dachformen

Flachdach
Ein Flachdach ist auf dem ersten Blick ein einfaches Dach. Aber durch die fehlende bzw. mit einem maximalen Neigungswinkel von 7° nur sehr geringe Neigung (Gefälle) sind einige wichtige Dinge zu bachten. Außerdem kommt es darauf an, ob es sich um ein Kaltdach (belüftet), Warmdach (unbelüftet) oder Umkehrdach handelt.
Ein Flachdach muss ein Gefälle von mindestens 3° haben, damit Wasser nicht auf dem Dach stehen bleibt und gefriert. Es soll sich auch kein unerwünschter Pflanzenwuchs (z. B. Algen, Moos) bilden. Der Dachaufbau muss so gestaltet werden, dass die Dachabdichtung gewährleistet ist und die Feuchtigkeit vom Inneren des Daches abhalten wird. Das Dach kann aber auch zusätzlich mit Kies oder einem anderen geeigneten "Boden" bedeckt werden. Eine Dachbegrünung bzw. ein Rasen mit geeigneten Pflanzen kann bei fachmännischer Ausführung optisch sehr ansprechend sein.
Ein Flachdach ist relativ wartungsintensiv und benötigt mehr Pflege als andere Dachformen. Alle fünf bis zehn Jahre muss man sich auf laufende Kosten für kleine oder auch größere Reparatur aber auch einer Totalsanierung einstellen.
Vorteile
Geringe Aufbauhöhe
Oberseitig gut nutzbar (z. B. Dachberünung, Dachterrasse)
Zurückhaltende bis unsichtbare Erscheinung
Herstellung durch waagerechten Einbau von Dämmung und Abdichtung recht einfach realisierbar
Kein verlorener Dachraum darunter, da waagerechter Abschluss der Räume nach oben
Nachteile
Langsame Wasserableitung durch keine bzw. geringe Neigung (evtl. auch stehendes Wasser)
Bei Undichtigkeiten rasches Eintreten von Wasser in die Konstruktion und der darunterliegenden Räume
Innenliegende Entwässerung aufwändig und störanfällig
Kein Abrutschen von Schnee (Schneelast)
Keine selbst reinigende Wirkung, da geringe Spülwirkung des langsam abfließenden Regenwassers

Vorteile, Nachteile, Kosten & Aufbau von Flachdächern
Sanierung eines Flachdachs

Sheddach/Pultdach

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Zeltdach/Walmdach

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Satteldach

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Schleppdach

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Nurdach

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Kuppeldach/Tonnendach

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Mansarddach

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VELUX CABRIO™ Dachaustritt
(Ausklapp-Balkon)


VELUX Dachbalkon
Quelle: VELUX GmbH

Dachbalkon
Bei der Planung oder vor der Sanierung eines Steildachhauses stellt sich oft die Frage, ob das Dach eine Gaube bekommen soll. Neben der Vergrößerung der Gebäudehülle bringt die Gaube nicht mehr Licht in den Dachraum. Stattdessen sollte man überlegen, ob nicht ein Ausklapp-Balkon oder ein Dachbalkon eine alternative Möglichkeit ist.
Mit dem Ausklapp-Balkon (Cabrio-Dachfenster™) verwandelt sich das Dachfenster in einen begehbaren Dachaustritt. Der obere Teil der Scheibe ist bis zu 45° nach außen neigbar, der untere Teil lässt sich senkrecht aufstellen. Den Boden des Balkons bildet die sonst aufgrund der Dachschräge kaum nutzbare Raumbodenfläche. Das Seitengeländer klappt sich automatisch aus. Die Mechanik ist leichtgängig und funktioniert ohne großen Kraftaufwand. Da das Cabrio-Fenster großzügig dimensioniert ist und vom Boden fast bis zur Decke reicht, bringt es auch in geschlossenem Zustand reichlich Tageslicht in den Raum. Dieser sind in der Regel genehmigungsfrei, weil er bautechnisch gesehen handelt es sich um ein Dachfenster.

Eine andere Möglichkeit ist ein Dachbalkon, bei dem mit Hilfe von speziellen Dachfenstern mit senkrechten Fensterelementen ein Austritt ins Freie schaffen. Im Zusammenspiel mit einem der senkrechten Fensterelemente bilden sie die Balkontür. Die oberen Fensterflügel basieren technisch auf einem Klapp-Schwing-Fenster. Als Balkontür dient eines der senkrechten Fensterelemente, das je nach Bedarf und individuellen Anforderungen mit linkem oder rechtem Anschlag eingebaut werden kann. Der Außenbereich kann durch den Dachhandwerker je nach individueller Vorliebe des Bauherrn z. B. aus Stein, Fliesen oder Holz gestaltet werden. Eine Genehmigung der zuständigen Bauamtes kann erforderlich sein.

Begehbarer Dachbalkon


Dachschiebefenster - Indach / Aufdach

Dachschiebefenster
Dachschiebefenster sind eine besondere Fensterart für das Steil- und Flachdachdach, den Wintergärten, Loggien sowie als Dach- und Balkonausstiegsfenster. Sie werden auch Luxusfenster genannt.

Die Fenster gibt es mit vertikaler und horizontaler Schieberichtung sowie manueller und elektrischer Betätigungstechnik.
Die Dachschiebefenster können mit einer mit elektrischen Beschattungsanlage ausgestattet werden.
Bei einem einfachen Dachschiebefenster wird eine Scheibe über eine feststehende Scheibe geschoben.
Bei dem Indachfenster handelt es sich um ein- oder zweiflügelige Dachschiebefenster, die in der Dachfläche verschwinden. Das Fenster schiebt sich ein- oder beidseitig in die Dachverkleidung, so dass es bis auf die Griffe und deren Rahmenteil nicht mehr zu sehen ist. Die beiden Fensterflügel lassen sich separat öffnen.
Bei dem Aufdachfenster werden das oder die Fensterflügel auf Schienen über das Dach geschoben. In der der geöffneten Stellung ist dieses Dachfenster vom Innenraum aus nicht mehr sichtbar.


Dachschiebefenster - Balkonausstieg
Quelle: LiDEKO - Friedrich Amelingmeyer Metallbau GmbH


Dachhubschiebefenster

Hebeelement im Dachfirst
Quelle: - Hubert Schneider GmbH

Dachschiebefenster - sunslider
Neue Aspekte in der Planung mit Tageslicht
- Hubert Schneider GmbH

Gönnen Sie sich neue Wohnraum-Dimensionen!
- LiDEKO - Friedrich Amelingmeyer Metallbau GmbH

Handbuch Dachschiebefenster - Baier GmbH Dachelemente

Dachverpachtung
Viele Hauseigentümer haben ein Dach, das sich für die Installation einer Photovoltaikanlage eignet. Oft haben sie keine finanziellen Mittel oder keinen Mut für die Investition in eine Photovoltaikanlage. Hier gibt es die Möglichkeit, die Dachfläche an Solarinvestoren zu verpachten bzw. zu vermieten. Der Eigentümer hat Erträge durch die Pacht- bzw. Mietzahlung und je nach Pachtvertrag geht die Anlage nach dem Auslaufen des Vertrages in das Eigentum des Dacheigentümers über. Außerdem ist das Dach der Witterung weniger ausgesetzt.

Wenn sich der Hauseigentümer für eine Verpachtung bzw. Vermietung entscheidet, dann sollte er folgendes bedenken.

    • Bei der langfristigen Dachverpachtung besteht oft eine Klausel, dass der Vertrag z. B. nach zwanzig Jahren um weitere Jahre verlängert werden kann.
    • Für die Laufzeit der Dachverpachtung werden im Vertrag Umbaumaßnahmen, die das Dach betreffen (Dachfenster, Gauben) ausgeschlossen.
    • Die steuerrechtliche Handhabung (Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung) muss geklärt werden.
    • Bei der Dachvermietung sichert sich der Eigentümer derPV-Anlage in der Regel durch die Eintragung einer Dienstbarkeit in das Grundbuch ab. Wenn eine Dienstbarkeit eingetragen ist, lässt sich aber das Haus schlechter verkaufen oder beleihen. Auch kann die finanzierende Bank des Hauses, ihr Einverständnis verweigern, wenn das Haus durch eine Hypothek belastet ist.
Bei der Dachverpachtung gibt es verschiedene Vergütungsmodelle.
  • jährlicher Pachtzahlung abhängig vom Ertrag an Solarstrom
  • jährlicher Pachtzahlung abhängig von der installierten Leistung in Kilowatt Peak (kWp)
  • jährliche Pauschalzahlung je nach Größe der Anlage und belegter Dachfläche (Einmalzahlung).
Die Verpachtung bzw. Vermietung an Landwirte (Energiewirt) und auf gewerblichen Gebäuden wird schon seit Jahren durchgeführt.

Ob der immer wieder genannte Imagegewinn durch die Nutzung erneuerbarer Energien wirklich ein Vorteil ist, wage ich zu bezweifeln. Aber das ist eben eine Ansichtssache (im wahrsten Sinne des Wortes).

Dachfläche vermieten für Photovoltaikanlage
Dachfläche vermieten - InnPro
Dachverpachtung an Investoren - K&P Invest GmbH
Erstes Solarkraftwerk in Deutschland (1983) auf Pellworm


Funktionsweise einer Photovoltaikanlage (Bild durch Anklicken vergrößer)
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien - DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH

Planung & Design für kleine und mittlere PV-Anlagen

 
 
Vor dem Anbringen von thermischen Solar- und PV-Kollektoren sollte geprüft werden, ob das Dachmaterial aus Asbest besteht. Bei Arbeiten an asbesthaltigem Material (z. B. Asbestzementplatten) sind besondere Vorschriften zu beachten und sind nur durch geschultes Personal zulässig.  > mehr
Arbeitssicherheit
Berufsgenossenschaftliche Informationen — Installationsarbeiten + Dacharbeiten + Schornsteinbau
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Hinweis! Schutzrechtsverletzung: Falls Sie meinen, dass von meiner Website aus Ihre Schutzrechte verletzt werden, bitte ich Sie, zur Vermeidung eines unnötigen Rechtsstreites, mich umgehend bereits im Vorfeld zu kontaktieren, damit zügig Abhilfe geschaffen werden kann. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis: Das zeitaufwändigere Einschalten eines Anwaltes zur Erstellung einer für den Diensteanbieter kostenpflichtigen Abmahnung entspricht nicht dessen wirklichen oder mutmaßlichen Willen. Die Kostennote einer anwaltlichen Abmahnung ohne vorhergehende Kontaktaufnahme mit mir wird daher im Sinne der Schadensminderungspflicht als unbegründet zurückgewiesen.
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