Eine hygienische
Trinkwasserinstallation beginnt bei der Planung,
bedingt eine saubere Installation, eine fachgerechte
Inbetriebnahme und regelmäßige Wartungen
der Anlage. Nur dann bleibt das Trinkwasser ein "Lebensmittel". |
Bei der Planung
von Trinkwasser-Installationen sollten folgende Punkte beachtet werden: |
- Werkstoffwahl
nach DIN 1988, DIN 50930-6 und DIN EN 12502
- Einsatz von Produkten mit
anerkannten Prüfzeichen (z. B. DIN-DVGW, DVGW-
oder GS-Zeichen)
- Ermittlung minimaler Wasservolumen
- Ring-
oder Reihenleitungssystem
planen
- Maximal möglichen Abstand
von Trinkwasserleitungen (kalt) zu Wärmequellen planen
- In Schächten und abgehängten
Decken für ausreichende Dämmung
der Trinkwasserleitungen (kalt und warm) sorgen
- Apparate zur Nachbehandlung
von Trinkwasser (kalt) nicht in Räumen mit Temperaturen >
25 °C installieren
- Solltemperatur (> 55°C)
in der Trinkwassererwärmung und -verteilung sicherstellen
- Hydraulischen
und thermischen Abgleich
im Zirkulationssystem gewährleisten
- In öffentlichen Gebäuden
und größeren Wohnbebäuden Probenahmeventile
vorsehen
- Automatische
Spüleinrichtungen in Anlagen,
die über einen längeren Zeitraum nicht genutzt
werden (Schulen, Turnhallen, Kindergärten und Kitas während
der Schulferien, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Hotels
in der Nebensaison, Krankenhäuser, Gewerbebetriebe während
der Betriebsferien) vorsehen.
- Einzelsicherungen
wählen
- Wenn möglich, auf Membranausdehnungsgefäße
in TWW-Anlagen verzichten
- Minimierung von Stagnation
– z. B. Bypass-Strecken und Entleerleitungen vermeiden,
keine Reserven einplanen
- Totstrecken von bestehenden
Anlagen abtrennen
- Feuerlöschleitungen
von Trinkwasseranlagen trennen
- Trockene Dichtheitsprüfungen
bevorzugen
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3-Liter-Regel
Eine hygienische Trinkwasserinstallation beginnt bei der Planung und der Auswahl der geeigneten Werkstoffe.
Aus hygienischen Gesichtspunkten sind die Trinkwasser-Leitungssysteme als Reihen- oder Ringleitungssystem herzustelllen.
Dazu sind spezielle Wandscheiben notwendig.
Eine optimale Planung sieht klein dimensionierte Rohrleitungssysteme vor, die mit strömungsgünstigen Bauteilen und geringen Wassermengen in den Rohrleitungen ausgeführt
werden sollen. Dabei ist eine Überdimensionierung zu vermeiden, was durch eine exakte Bedarfsermittlung
der tatsächlichen Wasserentnahmen und Gleichzeitigkeiten des jeweiligen Objektes erreicht wird.
Die DIN 1988 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 200:
Installation Typ A (geschlossenes System)" und das DVGW-Arbeitsblatt W 551 "Technische Maßnahmen zur Minderung des Legionellenwachstums in Neuanlagen" befassen sich mit der 3-Liter-Regel.
Die Verordnung über die
Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001) bzw. die Verordnung zur Neuordnung trinkwasserrechtlicher Vorschriften schreibt unter bestimmten Voraussetzungen eine regelmäßige
Überprüfung des Trinkwassers auf Legionellen vor.
> hier ausführlicher < |
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Wer
untersuchungspflichtige Objekte*
beproben will, muss einen Sachkundenachweis
zur Probenahme von Trinkwasser nachweisen,
dieser muss bei einer zugelassene Untersuchungsstelle
(z. B. Deutsche
WasserAkademie) durch eine Schulung
erlangen. Der Sachkundenachweis ist eine Qualitätssicherung,
die nötig ist, wenn Analysen hinsichtlich
der Trinkwasserverordnung durchgeführt
werden sollen. Insbesondere bei der Legionellenuntersuchung
ist solch ein Nachweis notwendig.
*Eine
untersuchungspflichtige Großanlage verfügt über
einen Speicher mit > 400 l Inhalt und/oder über mindestens
eine Rohrleitung mit > 3 l Volumen. Außerdem muss in
der Anlage Wasser vernebelt werden, z. B.in einer Dusche oder
Badewanne mit Duschschlauch. Ein- und Zweifamilienhäuser
sind, unabhängig von den Volumina von Speicher und Rohrleitungen,
immer Kleinanlagen und damit nicht untersuchungspflichtig. |
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Quelle:
Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, Olpe |
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Die Vorgaben
für die fachgerechte Probennahme
im deutschen Einheitsverfahren zur Untersuchung auf
Einhaltung der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung
(TrinkwV 2011) sind in der DIN 38411
Teil 1 und der DIN 38402-ff beschrieben.
Vor der Probennahme sind alle mit dem
Trinkwasser in Berührung kommenden Teile durch
Abflammen des Entnahmeröhrchens zu desinfizieren,
damit keine Verfälschung der Entnahmeprobe stattfindet.
Eine fachgerechte Probenahme
ist nur mit geeigneten Probenahmeventilen
möglich. |
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Quelle:
Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, Olpe |
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Eine fachgerechte Beprobung
nach der Trinkwasserverordnung (DVGW W 551)
muss nicht nur in Teilabschnitten an den Strangventilen sondern auch
an der letzten Zapfstelle (Armatur) der Gebäudeinstallation
bzw. von Stichleitungen durchgeführt werden.
An diesen Stellen gibt es keine Edelstahl-Abflammröhrchen,
die an Probenahmeventilen zum Desinfizieren
vorhanden sind.
Eine direkte Beflammung einer Zapfarmatur
besonders bei hochwertigsten Armaturen und Oberflächen ist nicht
zu empfehlen. Dabei können Beschädigungen
an den Oberflächen und sensiblen Bauteilen
(Dichtungen, Inliner, Metallperlator) auftreten. Mit dem QUICKTURN®
Probenahme-Set ist eine Probenahme
ohne Probleme möglich. Es beinhaltet massive und immer wieder
verwendbare Edelstahl-Abflammröhrchen, dessen
Gewindeansatz zusätzlich als Wärmsperre
hat. Dadurch wird eine übermäßige Hitzeübertragung
auf die Armatur auch bei längerer Beflammung vermieden.
Die eigentliche Probenahme erfolgt direkt aus dem
6 mm Röhrchen in ein Probenahmegefäß.
Probenahme
mit dem Quickturn® Probenahme-Set
Quelle: ABA BEUL GmbH
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Probennahmeventil
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG
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Easytop Probenahmeventil
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG
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Für
die Beprobung optimale senkrechte Ausrichtung möglich
dank drehbarem Ventilgrundkörper und Auslaufrohr |
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In öffentlichen
Gebäuden sind Kontrollen
der Wasserbeschaffenheit nach DVGW-Arbeitsblatt
W 551 (chemisch und mikrobiologisch) regelmäßig
vorgeschrieben. Damit diese Probenahmen fachgerecht durchgeführt
werden können, sind geeignete Probenahmestellen mit
speziellen Entnahmearmaturen (Entnahmeventil) zu installieren.
In weitverzweigten Installationen ist es sinnvoll, im
Bereich der Kellerverteil- und Steigleitungen Probenahmestellen
vorzusehen. Da mikrobiologische Probleme oftmals
ausschließlich die Entnahmearmaturen vorhanden sind,
sollten auch Entnahmestellen an den Stockwerksverteilungen
angeordnet werden.
Bei der Probenahme treten die meisten Verfälschungen
der Wasserproben auf. Deshalb sollten grundsätzlich
spezielle Probenahmeventile
eingeplant bzw. verwendet werden. Bei diesen Ventilen
ist die Betätigungseinheit beflammbar und somit für
die Sterilisation im Autoklaven geeignet.
Damit diese Beprobung unter labornahen Bedingungen stattfinden
kann, ohne eine Verfälschung der Parameter durch
äußere Einflüsse, sollten nur dies Ventile
verwendet werden. Sie sind fest installiert und totraumfrei
und haben eine aufsteckbare, sterilisierbare Betätigungseinheit,
die nur für den einmaligen Entnahmevorgang verwendet
wird. Alle wasserberührten Teile der Betätigungseinheit
sind aus Rotguss und können deshalb zur Desinfektion
im Autoklaven temperaturbehandelt oder
vor Ort beflammt werden.
In dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 wird die
sinnvolle Verteilung von Probenahmestellen aufgezeigt,
damit im Bedarfsfall evtl. Kontaminationen genauer lokalisiert
werden können.
Probenahmen erfolgen an den vorbereiteten Stellen (Probenahmeventilen)
der Installation, ohne Verwendung von Werkzeugen.
Arbeitsschritte |
- Schutzkappe des Entnahmeventils
entfernen und durch Beflammen für die Probenahme
vorbereiten
- Betätigungseinheit
auf das Entnahmeventil stecken und in der Endposition
mit Federbügel sichern
- Probe durch Öffnen
des Handrades der Betätigungseinheit entnehmen
- Nach der Probenahme Handrad
schließen, Federbügel entsichern und die
Betätigungseinheit abziehen
- Betätigungseinheit
möglichst sofort sterilisieren und bis zur erneuten
Verwendung unter Laborbedingungen steril aufbewahren
- Entnahmeventil bis zur
nächsten Probenahme mit Kunststoffkappe verschließen
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Probenahme-Eckventil |
Quelle:
SCHELL GmbH & Co. KG |
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Das Probenahme-Eckventil
wird für systemische Untersuchungen
an Auslaufarmaturen eingesetzt. Da das Eckventil häufig
durchströmt wird, kann hier eine Aussage über
die Wasserqualität innerhalb der Trinkwasserinstallation
getroffen werden. Die Montage erfolgt unauffällig
unter den Waschbecken auf der Warm- und/oder Kaltwasserseite. |
Da
es für Probenahmen
direkt an Duschköpfen
keine Probenahmen-ventile gibt und dadurch
ein Abflämmen des Duschkopfes wegen
der integrierten Kunststoffeinsätze
nicht möglich ist, können spezielle
Adapter eingesetzt werden.
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Probenahme-Adapter
für Duschköpfe |
Quelle:
SCHELL GmbH & Co. KG |
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Probenahmestelle für das Wasser
des Versorgers
Quelle: Seppelfricke Armaturen GmbH
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Da die vom Versorger
angegebenen Wasseranalysen nicht den aktuellen
Zustand des gelieferten Wassers anzeigen, muss eigentlich bei
jeder Beprobung einer Trinkwasserinstallation auch unmittelbar
am Wasserzähler eine Probe
entnommen werden. Erst dann kann festgestellt werden, ob das
gelieferte Wasser keim- und virenfrei
ist und eine evtl. festgestellte Aufkeimung in der Kundenanlage
aufgetreten ist.
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Anordnung
der Entnahmeventile für orientierende und weitergehende
Untersuchungen
Sammel- und Entleerungsleitungen sind, soweit noch vorhanden,
ebenfalls zu beproben |
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG |
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Empfohlene Probennahmeorte |
Kaltwasser |
- Übergabestelle in jedem einzelnen Gebäude
- Außenzapfstellen
- Stellen unzureichender Durchströmung
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Warmwasser |
Orientierende Untersuchung: |
- Austritt bei Trinkwassererwärmern (TWE)
- Eintritt des Zirkulationsrücklaufes bei
TWE
- Jeder Steigestrang, möglichst weit entfernt
vom zentralen TWE
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Weitergehende Untersuchung: |
- Austritt bei TWE
- Eintritt des Zirkulationsrücklaufes bei
TWE
- Jeder Zirkulationsstrang
- Jeder Steigestrang
- Einzelne Stockwerksleitungen
- Leitungsteile, die stagnierendes Wasser führen
(Be- und Entlüftungsleitungen bei Sammelsicherungen, Membranausdehnungsgefäße,
selten benutzte Entnahmestellen)
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So
sieht es (nicht nur) in verzinkten Trinkwasserleitungen aus |
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So
kann es in Trinkwasserspeichern aussehen |
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Durch
solche Filter kommt frischen Trinkwasser in die Hausleitungen |
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