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Der von der Bundesregierung
und den Bundesländern angeordnete Lockdown zur Eindämmung der Coronainfektionen erfordert
vielerorts die Schließung der öffentlichen Gebäude. Aber auch Zweitwohnungen, Ferienwohnungen, Hotels, Gaststätten, usw. sind von dieser
Vorgabe betroffen. Das wirkt sich häufig auch auf die Trinkwasserhygiene aus: Denn stehendes Wasser verkeimt schneller und birgt so eine
mögliche Gesundheitsgefahr. Hier besonders eine mögliche Legionellenproblematik.
Coronakrise – Folgen des Lockdowns für die Trinkwasserhygiene |
Hygienisch problematisch in der
Trinkwasserinstallation sind selten genutzte Entnahmestellen,
so z. B. Gäste-WC, Gästezimmer,
gelegentlich genutzte Räume (Partyraum) oder besonders Außenzapfstellen.
Aber auch in Wohnungen (Ferienwohnungen, leerstehende
Wohnungen) kann Stagnationswasser ein großes
Problem darstellen. Von Stagnationswasser spricht man, wenn das Wasser
länger als 4 Stunden stillsteht. Hier handelt
es sich um Wasser, das unter ungünstigen Bedingungen
(erwärmtes Kaltwasser, alte rostige oder verschleimte Rohrleitungen)
in der Hausinstallation vorhanden sein kann.
Automatische
Spüleinrichtungen erfüllen die in der Trinkwasserverordnung
vorgeschriebene Maßnahmen zur Trinkwasserhygiene.
Danach sind Einrichtungen zur Vermeidung
von Kontaminationen des Trinkwassers durch Bakterien
oder Viren vorgeschrieben.
Diese können durch lange Stagnationszeiten
des Trinkwassers in der Rohrinstallation
auftreten, da stehendes Wasser einen idealer Nährboden
für solche Erreger ist. Auch wenn das Wassersystem
richtig geplant und installiert wurde gibt es Anlagen, die über
einen längeren Zeitraum nicht genutzt werden
(Schulen, Turnhallen, Kindergärten und Kitas während der
Schulferien, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Hotels in der
Nebensaison, Krankenhäuser, Gewerbebetriebe während der
Betriebsferien).
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Stagnationswasser
darf nicht mit dem fossilen
Wasser, das ein Alter von bis zu 40.000 Jahre
hat und wasserwirtschaftlich genutzt werden kann, verwechselt
werden :>)) |
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frostsichere
Außenarmatur |
Quelle:
Honeywell GmbH |
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Besonders die
Leitungen zu Außenzapfstellen
sind stagnationsgefährdet. Um dem Kunden das Absperren
und Entleeren der Leitung zu ersparen, werden oft frostfrei
absperrende Ventile eingebaut. Damit ist das Risiko des
Einfrierens beseitigt. Nicht beseitigt ist die Stagnationsgefahr.
Denn wenn es draußen kalt ist, wird die Außenzapfstelle
nicht benutzt und das Wasser steht in der Zuleitung. Solche
Entnahmestellen sind an der Zuleitung zu einer häufig
benutzten Armatur anzuschließen. Das kann durchaus
bedeuten, dass das Wasser auf dem Weg in die Küche
zunächst zum Anschluss der frostfrei absperrenden
Außenarmatur geführt wird – Ring- oder
Reihensystem. |
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Der Anschluss der Zuleitung
der Außenzapfstelle muss grundsätzlch direkt,
also mit einem T-Stück, an die Trinkwasserleitung
angeschlossen werden, damit eine Stagnationsleitungen entstehen.
Besser ist aber ein durchgeschleifter Anschluss
in einem Leitungsteil zu einer oft genutzen Auslaufarmatur
(Waschbecken oder WC-Spülkasten).
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Eingeschleifte
Außen-Entnahmestelle. |
Viega
GmbH & Co. KG |
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Totleitung
Totleitungen (Totstränge) sind Leitungsteile, die nicht oder nicht mehr am aktiven Wasserlauf des Trinkwasserleitungsnetzes teilnehmen. Dazu gehören Leitungen, die beim Hausbaus verlegt werden, um zu einem späteren Zeitpunkt (oder auch nie) Sanitärgegenstände bzw. Armaturen nachrüsten zu können.
Leitungen mit stehendem
Wasser, die mit dem Trinkwassersystem in Verbindung stehen,
bieten Bakterien ideale Lebensbedingungen und führen zu mikrobiologischen Verunreinigungen.
Durch eine so genannte Rückverkeimungen greifen die Bakterien dann auch auf die in Betrieb befindlichen
Wasserleitungen über. Das gilt besonders für die Warmwasserleitungen oder schlechtgedämmte oder überhaupt nicht gedämmten Kaltwasserleitungen in beheizten Räumen
oder Schächten, wenn diese das Wasser über 25 °C erwärmen. Ein in Totleitungen anwachsender Biofilm wächst gegen die Fließrichtung in den Hauptstrang und verkeimt diesen je nach Durchfluss unterschiedlich stark. Es ist auch möglich, dass Schwermetalle durch die lange Stagnation ins Wasser gelangen. |
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Lange Leitungen zu Sicherheits- oder Sicherungsarmaturen und lange Zuleitungen
zu Sicherheitsventilen sowie die früher auch normativ
geforderte Beruhigungsstrecke zu Rohrbelüftern müssen
vermieden werden. Diese anschlussfreie Zuleitung musste
mindestens 50 cm betragen und sind immer noch in tausenden
von Mietshäusern vorhanden. Ein Rückbau und der
Einsatz von Einzelsicherungen wären hier immer sinnvoll. |
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Auch das "Abstopfen"
nicht mehr benötigter Entnahmestellen bzw. Stichleitungen und Zirkulationsleitungen sind
Problemstellen. Hier sollten die Leitungen, die nicht mehr benötig
werden, direkt an den Abzweigungen der Verteileitungen entfernt werden.
Absperrbare Umgehungsleitungen, z. B. an Geräten oder Pumpen, sind nicht zulässig, wenn diese nicht regelmäßig durchspült werden. Besonders die Leitungen zu Außenzapfstellen
sind stagnationsgefährdet.
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Trinkwasserinstallationen
mit selten genutzten Entnahmestellen und langen Zuleitungen sollten
grundsätzlich mit dem Ring-
oder Reihenleitungssystem geplant und ausgeführt werden.
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Stagnation
- Die größte Sünde wider die Hygiene
Institut für Hygiene - Prof.Dr.Werner Mathys
Vorsicht, gefährlich: Belastung des Trinkwassers durch Totleitungen
IVARIO Dienstleistungen GmbH |
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Doppelwandscheibe
(oben), Wandscheiben-T-Stück (links
unten), Doppelwandscheibe (rechts unten) |
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG |
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Aus hygienischen
Gesichtspunkten sind die Trinkwasserleitungen als
Reihen-
oder Ringleitungssystem herzustelllen,
dazu sind spezielle Wandscheiben notwendig.
Diese haben geringen Einzelwiderstände
und ermöglichen niedrige Druckverluste in den Etagenverteilungen. |
Auch wenn einzelne
Armaturen nicht regelmäßig benutzt werden, wird
der Wasserinhalt der gesamten Reihen- oder Ringleitung regelmäßig
ausgetauscht, weil die am häufigsten benutzte Armatur
(WC) eine Stagnation ausschließt. |
Auch wenn einzelne
Wohnungen (Ferienwohnungen) oder Zimmer
(Hotel) nicht belegt sind, kann durch eine
elektronisch gesteuerte Betätigungsplatte
das System gepült werden. |
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Quelle:
Viega GmbH & Co. KG |
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Abkühlstrecke
Neueste Untersuchungen der Firma Viega haben in Reihen- und Ringsysteme zunehmende Risiken durch Fremderwärmung für Trinkwasser kalt (PWC) erkannt. Wirkungsvoll verhindern lässt sich das durch eine hygienebewusste
Leitungsführung, und hier besonders in Mehrfamilienhäusern, Hotels. Sportstätten oder den Sozialräumen eines Gewerbebetriebes,
in denen die 3-Liter-Regel der DIN 1988-200 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 200: Installation Typ A (geschlossenes System) - Planung, Bauteile, Apparate, Werkstoffe" nicht greift und eine regelmäßige Überprüfung des Trinkwassers auf Legionellen (Prüfpflicht nach der Trinkwasserverordnung) vorliegt. In abgehängten Decken mit hohen Wärmelasten in den modernen
Bautechniken ist z. B. ein automatisches Spülsystem einzuplanen. In Trockenbauwänden sind Abkühlstrecken zwischen zirkulierenden
PWH-Leitungen und den Entnahmearmaturen vorzusehen. |
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Durch die dauerhaft über die PWH-Zirkulation durchströmte Wandscheibe erwärmt sich die
Entnahmearmatur, es kommt im Kaltwasser-Bereich zu hygienekritischen Temperaturen. |
Quelle: Viega GmbH & Co. KG
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Um den hygienekritischen Wärmeübergang (> 25 °C) an den Entnahmearmaturen in Trinkwasser-Installationen auszuschließen, sollten diese warmwasserseitig generell nicht über eine Doppelwandscheibe in den Zirkulationskreis eingebunden werden. Stattdessen ist eine hinreichend lange Abkühlstrecke von ca. 10 x DN mit
Wärmestrom von oben nach unten vorzusehen. In Trockenbauwänden kann es für den Erhalt der Trinkwassergüte sinnvoll sein, bereits
aus der abgehängten Decke kommend die Armatur ohne Zirkulation anzuschließen. Das gilt auch für Leitungen mit unterer Verteilung (aus dem Boden kommend), die direkt an die Entnahmearmaturen geführt werden. Doppelwandscheiben für Eckventile sind nicht unbedingt davon betroffen.
In den Entnahmearmaturen (PWC und PWH) mit durchströmte Doppelwandscheiben, in denen kontinuierlich ca. 60 °C warmes Trinkwasser durchströmt, bestehen hygienische Risiken für die Trinkwassergüte, wenn über die Armatur ein massiver Wärmeübertrag auf die "stehende" Kaltwasser-Seite stattfindet. So entstehen dort nach kurzen Stagnationszeiten schnell Temperaturen von mehr als 30 °C, die Verkeimungen begünstigen. Das hat Viega durch umfangreiche Untersuchungen sowohl messtechnisch als auch rechnerisch nachgewiesen.
Quelle: Viega GmbH & Co. KG
In Warmwasser-Installationen Abkühlstrecken zur Armatur einplanen |
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3-Liter-Regel
Eine hygienische Trinkwasserinstallation beginnt bei der Planung und der Auswahl der geeigneten Werkstoffe.
Aus hygienischen Gesichtspunkten sind die Trinkwasser-Leitungssysteme als Reihen- oder Ringleitungssystem herzustelllen.
Dazu sind spezielle Wandscheiben notwendig.
Eine optimale Planung sieht klein dimensionierte Rohrleitungssysteme vor, die mit strömungsgünstigen Bauteilen und geringen Wassermengen in den Rohrleitungen ausgeführt
werden sollen. Dabei ist eine Überdimensionierung zu vermeiden, was durch eine exakte Bedarfsermittlung
der tatsächlichen Wasserentnahmen und Gleichzeitigkeiten des jeweiligen Objektes erreicht wird.
Die DIN 1988 "Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 200:
Installation Typ A (geschlossenes System)" und das
DVGW-Arbeitsblatt W 551 "Technische Maßnahmen zur Minderung des Legionellenwachstums in Neuanlagen"
befassen sich mit der 3-Liter-Regel.
Die Verordnung über die
Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserverordnung - TrinkwV 2001) bzw. die
Verordnung zur Neuordnung trinkwasserrechtlicher Vorschriften schreibt unter bestimmten Voraussetzungen eine regelmäßige
Überprüfung des Trinkwassers auf Legionellen vor.
> hier ausführlicher < |
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Elektronisch
gesteuerte Betätigungsplatte - Spülstation |
In öffentlichen
und gewerblichen Gebäuden mit Nutzungsunterbrechungen
(Krankenhäuser, Hotels, Schulen, Kindergärten, Kitas) sind
die hygienische Anforderungen an die Trinkwasserinstallation
besonders zu beachten. Hier kann die Stagnation in
den Trinkwasserleitungen (Kalt und
Warmwasser) von Hand durch den Haustechniker bzw. Hausmeister
(Facility Manager) unterbrochen werden. Da hier der Aufwand ziemlich
groß ist, weil besonders bei verzweigter Leitungsführung
(Einzelzuleitungen
oder T-Stück-Installation) jede Auslaufarmatur
betätigt werden muss |
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Betätigungsplatte
- Programmierung durch Magnet-Schlüssel |
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Quelle:
Viega GmbH & Co. KG |
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Der Einsatz einer elektronisch
gesteuerten Betätigungsplatten mit einer
Spülstation in Verbindung mit der
Reihen-
oder Ringleitungs-Installation ist die
ideale Lösung, um die Trinkwassergüte an jeder
Entnahmestelle sicherzustellen.
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Die Betätigungsplatte,
die am Ende einer Reihen- oder Ringleitung montiert wird,
gewährleistet den bestimmungsgemäßen Betrieb
durch eine dezentrale, individuelle Auslöseautomatik,
die den Wasseraustausch sowohl zeit-
als auch volumenbezogen über eine
spezielle Programmierung steuert. Alle Entnahmestellen werden
dazu durch eine „eingeschleifte“ Trinkwasserrohrverlegung,
z. B. mit Doppelwandscheiben von Armaturanschluss
zu Armaturanschluss, installiert. |
Die in die Betätigungsplatte
integrierte Steuerung registriert die ausbleibende
Trinkwasserentnahme und stellt nach einem individuell programmierbaren
Zeitraum den bestimmungsgemäßen Betrieb selbsttätig
her. Verkeimungen durch Stagnation werden
vermieden. Außerdem erfolgt der Wasseraustausch
mengenorientiert, d. h. sie entspricht ausschließlich
dem erforderlichen Volumen des zu spülenden Installationsabschnitts. |
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Vorteile |
- kein unnötig erhöhter Wasserverbrauch
- keine unnötig erhöhten Abwassergebühren
- uneingeschränkte Stockwerks- und Nasszellenmöglichkeiten
durch freie Wahl der Stockwerksleitungsführung (z. B. als Reihen-
oder Ringleitungen)
- hygienische Nutzung durch berührungslose,
elektronische Betätigungsplatte „sensitive“ (die
Programmierung erfolgt ohne Werkzeug über die Sensorfläche)
- einstellbare Zeitintervalle: 1-mal, 2-mal, 3-mal
wöchentlich, 2- oder 4-wöchentlich
- einstellbare Spülvolumina [Liter]: 3 / 4
/ 5 / 6 / 7 / 9
- kombinierbar mit UP-Spülkästen mit
2-Mengen-Technik nachrüstbar, sofern 230V-Anschluss, Reihen-/
Ringleitungsinstallation und Leerrohr für Steuerleitung vorhanden
sind
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Das ABA-flow Hygienekonzept
bewirkt geplante vollautomatische Zwangsspülungen
und stellt einen hygienekonformen Betrieb einer
Trinkwasserinstallation sicher. Das System besteht
aus einer Hygienesteuerung (Steuerzentrale),
die die Steuer- und Überwachungssets
(eControl (Kolbenventil),
freier Auslauf und Temperatur- und Durchflusssensor) miteinander
verbindet.
Bis zu 8
Steuer- und Überwachungssets
können gleichzeitig betrieben werden. Dabei
können die Parameter (Temperatur, Spülzeitpunkt,
Spülmenge) für Kalt- und Warmwasserstränge
einzeln individuell konfiguriert und per Speichermedium
dauerhaft protokolliert werden, so dass der hygienische
Betrieb der Anlage jederzeit nachweisbar
ist. |
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Folgende Spülszenarien können über
die ABA-flow-Software per Datenkabel oder WLan über PC, Tablet-PC oder
Smartphone konfiguriert werden:
1. Spülen nach Zeitplan
Spülung der Trinkwasserleitung in
definierten Mengen und Zeitabständen
2. Spülen nach Temperatur
Spülung der Trinkwasserleitung bei
Abweichungen definierter Temperaturen
3. Spülen nach Plan- und Nutzungsverhalten
Spülung der Trinkwasserleitung unter
Berücksichtigung von Verbrauch und Zeitplan
4. Spülen mit Automatik
Spülung der Trinkwasserleitung unter
Berücksichtigung von Verbrauch, Zeitplan und Temperatur
Die Programmierung
und Konfiguration findet über Ethernet
(onboard) statt und die Kommunikation ist
per Modbus IP oder BACnet IP
zur Anbindung an Fremdsysteme
oder übergeordnete Gebäudeleittechnik
möglich. Die Ereignisse werden in
der Benutzeroberfläche visuell und
detailliert angezeigt. Zusätzlich
kann eine Meldung per E-Mail eingerichtet
werden. Eine historische Datenaufzeichnung
(Temperaturverläufe, Spülzeiten, Spülvolumen)
erfolgt auf einer integrierter SD-Karte.
Das Einbinden einer unterbrechungsfreien Stromversorgung
(USV) kann sinnvoll sein, um bei bei einem Stromausfall
den automatischen Schließvorgang
evtl. geöffneter Ventile zuverlässig
durchzuführen. |
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MHS Vitalsystem
Mit dem MHS-Vitalsystem wird das abgestandene Wasser (Stagnationswasser) aus den
Kalt- und Warmwasserleitungen, die nach dem Reihenleitungssystem angeschlossen werden, zur WC-Spülung verwendet. Zuerst wird das stagnierte abgekühlte Warmwasser genutzt.
Nachdem das Wasser erneuert wurde, schaltet ein Ventil um und nutzt das stagnierte Kaltwasser, das evtl. durch die Umgebungstemperatur
erwärmt wurde, zur weiteren Spülung.
Bei Geberit-WC-Spülkästen kann die Betätigungs-Drückergarnitur mit einer WIM-TEC-Steuerung ausgestattet werden. Diese löst nach einstellbaren Zeitabständen automatische Spülungen aus. Auch länger unbenutzte Sanitäreinrichtungen während längerer Urlaubszeiten, in Wochenendhäusern, Hotelzimmern, Gewerbebetrieben oder Gästebädern können in Verbindung mit dem MHS-Vitalboxsystem so aktiv gehalten werden.
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Quelle: MHS Montagesysteme für Heizung und Sanitär GmbH
MHS Vitalbox
Diese Sicherungseinrichtungen erfüllen die in der Trinkwasserverordnung
vorgeschriebene Maßnahmen zur Trinkwasserhygiene. Danach sind Einrichtungen zur Vermeidung
von Kontaminationen des Trinkwassers durch Bakterien oder Viren vorgeschrieben.
Diese können durch lange Stagnationszeiten des Trinkwassers in der Rohrinstallation
auftreten, da stehendes Wasser einen idealer Nährboden für solche Erreger ist. Auch wenn das
Wassersystem richtig geplant und installiert wurde gibt es Anlagen, die über einen längeren Zeitraum nicht genutzt werden (Schulen,
Turnhallen, Kindergärten und Kitas während der Schulferien, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und Hotels in der Nebensaison, Krankenhäuser,
Gewerbebetriebe während der Betriebsferien).
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Ein Schild, das an vielen Zapfstellen
angebracht sein müsste
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Bei dem Begriff
„Kein Trinkwasser“ handelt
es sich nicht um Nichttrinkwasser, sondern
um kaltes und erwärmtes Trinkwasser,
das aufgrund von Stagnation und/oder alter
bzw. falscher Rohrmaterialien nicht mehr
für den Genuss durch Menschen geeignet ist. |
Die Regelwerke
(TrinkwV, AVBWasserV, DIN 1988, DIN EN 1717, DIN EN 806)
schreiben in vielen Punkten vor, welche Pflichten
der Betreiber einer Trinkwasserinstallation
hat. Auch im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) werden die
Verkehrssicherungspflichten und mietvertragliche Haftungen
festgelegt. |
Der Betreiber muss
darauf achten, dass ein regelmäßiger und vollständiger
Austausch des Trinkwassers an allen Entnahmestellen bis
zu einem bestimmungsgemäßen Betrieb stattfindet.
Besonders ist er verantwortlich für regelmäßige
Inspektionen und Wartungen der Anlagen durch einen eingetragenen
Installationsbetrieb oder beauftragten Personen. |
In vielen Trinkwasserinstallationen
befindet sich aufgrund von Stagnationswasser in nicht oder
unzureichend gedämmten Rohrleitungen kein Wasser, das
für den für den menschlichen Genuss nicht
geeignet ist. |
Vor allen Dingen
in Altbauten mit Blei- und verzinkten Rohrleitungen
und stillgegelegten Sichleitungen befindet
sich oftmals aufgekeimtes und/oder mit Metallbestandteilen
belastetes Wasser. Begriffe in diesem Zusammenhang sind
die "Legionellen",
das "Biofouling"
und "Viren
im Trinkwasser". |
Auch in Großanlagen,
vor allen Dingen im öffentlichen und gewerblichen Bereich,
gibt es viele Stagnationsleitungen, vor allen Dingen in
belüfteten abgehängten Decken oder in Rohrkanälen
oder -schächten mit wärmegehenden Rohren. Aber
auch in Anlagen, die wochenlang nicht benutzt
werden (z. B. Schulen, Lagerräumen, alte Stichleitungen
zu Außenzapfstellen), befindet sich Stagnationswasser.
Die Legionellenproblematik ist in diesen
Anlagen besonders zu beachten, wird aber erst dann aktuell,
wenn das Wasser zum Duschen gebraucht wird (Turnhallen,
Sportheime, Duschanlagen). |
Dieses Wasser kann
durch Rückspülungen (Rückkeimung)
bei Druckschwankungen in die normaldurchströmten Leitungen
gelangen. |
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Eine wichtige
Informationspflicht der Betreiber einer Trinkwasseranlage
ist, die Bewohner und Nutzer auf die Risiken von Stagnation in Teilabschnitten
einer Wohnanlage hinzuweisen. Diese sind besonders auf die regelmäßigen
Nutzung von Entnahmestellen im Gebäude über Aushänge
und durch Anschreiben hinzuweisen. |
Ein In vielen Trinkwasserinstallationen
gibt es einen weiteren Schwachpunkt und sind zu
niedrige Temperaturen des erwärmten Tarmwassers am Austritt
des Trinkwassererwärmers und an den Entnahmestellen im Gebäude.
Hier führen falsch verstandene Energieeinsparungen zu einem Wachstum
von Bakterien. Hier sind die technischen Maßnahmen aus dem DVGW-Arbeitsblatt
W 551-5 einzuhalten. |
Auch die lange
Abwesenheit einzelner Mieter (z. B. Überwintern in südlichen
Ländern) und die dadurch auftretende Stagnation in den Verteilleitungen
führen zu hygienischen Problemen in der gesamten Trinkwasserinstallation.
Solche Anlagen müssen evtl. desinfiziert werden. |
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Immer
wieder kommt es in Trinkwasseranlagen mit Kupferrohrinstallationen,
die jahrzehntelang problemlos funktionierten, zu erheblichen Korrosionsschäden
an den Rohrleitungen und dadurch zu Wasserschäden.
Der Grund liegt in der Änderung der Wasserqualität, die in
einem Wassereinzugsgebiet geliefert wird. Nach der DIN
50930
Teil 6 dürfen keine Kupferrohre installiert
werden, wenn der pH – Wert unter 7,0 und bei
einem pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 darf der TOC-Wert
1,5 mg/l nicht überschreiten. In Bestandsanlagen wird
in solchen Fällen eine Totalsanierung empfohlen,
wenn die Wasserqualität durch Mischung mit anderen Wässern
nicht verbessert werden kann. |
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Quelle:
Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, Olpe |
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Die Vorgaben
für die fachgerechte Probennahme
im deutschen Einheitsverfahren zur Untersuchung auf
Einhaltung der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung
(TrinkwV 2011) sind in der DIN 38411
Teil 1 und der DIN 38402-ff beschrieben.
Vor der Probennahme sind alle mit dem
Trinkwasser in Berührung kommenden Teile durch
Abflammen des Entnahmeröhrchens zu desinfizieren,
damit keine Verfälschung der Entnahmeprobe stattfindet.
Eine fachgerechte Probenahme
ist nur mit geeigneten Probenahmeventilen
möglich. |
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Quelle:
Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, Olpe |
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Eine fachgerechte Beprobung
nach der Trinkwasserverordnung (DVGW W 551)
muss nicht nur in Teilabschnitten an den Strangventilen sondern auch
an der letzten Zapfstelle (Armatur) der Gebäudeinstallation
bzw. von Stichleitungen durchgeführt werden.
An diesen Stellen gibt es keine Edelstahl-Abflammröhrchen,
die an Probenahmeventilen zum Desinfizieren
vorhanden sind.
Eine direkte Beflammung einer Zapfarmatur
besonders bei hochwertigsten Armaturen und Oberflächen ist nicht
zu empfehlen. Dabei können Beschädigungen
an den Oberflächen und sensiblen Bauteilen
(Dichtungen, Inliner, Metallperlator) auftreten. Mit dem QUICKTURN®
Probenahme-Set ist eine Probenahme
ohne Probleme möglich. Es beinhaltet massive und immer wieder
verwendbare Edelstahl-Abflammröhrchen, dessen
Gewindeansatz zusätzlich als Wärmsperre
hat. Dadurch wird eine übermäßige Hitzeübertragung
auf die Armatur auch bei längerer Beflammung vermieden.
Die eigentliche Probenahme erfolgt direkt aus dem
6 mm Röhrchen in ein Probenahmegefäß.
Probenahme
mit dem Quickturn® Probenahme-Set
Quelle: ABA BEUL GmbH
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Probennahmeventil
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG
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Easytop Probenahmeventil
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG
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Für
die Beprobung optimale senkrechte Ausrichtung möglich
dank drehbarem Ventilgrundkörper und Auslaufrohr |
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In öffentlichen
Gebäuden sind Kontrollen
der Wasserbeschaffenheit nach DVGW-Arbeitsblatt
W 551 (chemisch und mikrobiologisch) regelmäßig
vorgeschrieben. Damit diese Probenahmen fachgerecht durchgeführt
werden können, sind geeignete Probenahmestellen mit
speziellen Entnahmearmaturen (Entnahmeventil) zu installieren.
In weitverzweigten Installationen ist es sinnvoll, im
Bereich der Kellerverteil- und Steigleitungen Probenahmestellen
vorzusehen. Da mikrobiologische Probleme oftmals
ausschließlich die Entnahmearmaturen vorhanden sind,
sollten auch Entnahmestellen an den Stockwerksverteilungen
angeordnet werden.
Bei der Probenahme treten die meisten Verfälschungen
der Wasserproben auf. Deshalb sollten grundsätzlich
spezielle Probenahmeventile
eingeplant bzw. verwendet werden. Bei diesen Ventilen
ist die Betätigungseinheit beflammbar und somit für
die Sterilisation im Autoklaven geeignet.
Damit diese Beprobung unter labornahen Bedingungen stattfinden
kann, ohne eine Verfälschung der Parameter durch
äußere Einflüsse, sollten nur dies Ventile
verwendet werden. Sie sind fest installiert und totraumfrei
und haben eine aufsteckbare, sterilisierbare Betätigungseinheit,
die nur für den einmaligen Entnahmevorgang verwendet
wird. Alle wasserberührten Teile der Betätigungseinheit
sind aus Rotguss und können deshalb zur Desinfektion
im Autoklaven temperaturbehandelt oder
vor Ort beflammt werden.
In dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 wird die
sinnvolle Verteilung von Probenahmestellen aufgezeigt,
damit im Bedarfsfall evtl. Kontaminationen genauer lokalisiert
werden können.
Probenahmen erfolgen an den vorbereiteten Stellen (Probenahmeventilen)
der Installation, ohne Verwendung von Werkzeugen.
Arbeitsschritte |
- Schutzkappe des Entnahmeventils
entfernen und durch Beflammen für die Probenahme
vorbereiten
- Betätigungseinheit
auf das Entnahmeventil stecken und in der Endposition
mit Federbügel sichern
- Probe durch Öffnen
des Handrades der Betätigungseinheit entnehmen
- Nach der Probenahme Handrad
schließen, Federbügel entsichern und die
Betätigungseinheit abziehen
- Betätigungseinheit
möglichst sofort sterilisieren und bis zur erneuten
Verwendung unter Laborbedingungen steril aufbewahren
- Entnahmeventil bis zur
nächsten Probenahme mit Kunststoffkappe verschließen
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Probenahme-Eckventil |
Quelle:
SCHELL GmbH & Co. KG |
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Das Probenahme-Eckventil
wird für systemische Untersuchungen
an Auslaufarmaturen eingesetzt. Da das Eckventil häufig
durchströmt wird, kann hier eine Aussage über
die Wasserqualität innerhalb der Trinkwasserinstallation
getroffen werden. Die Montage erfolgt unauffällig
unter den Waschbecken auf der Warm- und/oder Kaltwasserseite. |
Da
es für Probenahmen
direkt an Duschköpfen
keine Probenahmen-ventile gibt und dadurch
ein Abflämmen des Duschkopfes wegen
der integrierten Kunststoffeinsätze
nicht möglich ist, können spezielle
Adapter eingesetzt werden.
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Probenahme-Adapter
für Duschköpfe |
Quelle:
SCHELL GmbH & Co. KG |
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Probenahmestelle für das Wasser
des Versorgers
Quelle: Seppelfricke Armaturen GmbH
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Da die vom Versorger
angegebenen Wasseranalysen nicht den aktuellen
Zustand des gelieferten Wassers anzeigen, muss eigentlich bei
jeder Beprobung einer Trinkwasserinstallation auch unmittelbar
am Wasserzähler eine Probe
entnommen werden. Erst dann kann festgestellt werden, ob das
gelieferte Wasser keim- und virenfrei
ist und eine evtl. festgestellte Aufkeimung in der Kundenanlage
aufgetreten ist.
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Anordnung
der Entnahmeventile für orientierende und weitergehende
Untersuchungen
Sammel- und Entleerungsleitungen sind, soweit noch vorhanden,
ebenfalls zu beproben |
Quelle:
Viega GmbH & Co. KG |
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Empfohlene Probennahmeorte |
Kaltwasser |
- Übergabestelle in jedem einzelnen Gebäude
- Außenzapfstellen
- Stellen unzureichender Durchströmung
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Warmwasser |
Orientierende Untersuchung: |
- Austritt bei Trinkwassererwärmern (TWE)
- Eintritt des Zirkulationsrücklaufes bei
TWE
- Jeder Steigestrang, möglichst weit entfernt
vom zentralen TWE
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Weitergehende Untersuchung: |
- Austritt bei TWE
- Eintritt des Zirkulationsrücklaufes bei
TWE
- Jeder Zirkulationsstrang
- Jeder Steigestrang
- Einzelne Stockwerksleitungen
- Leitungsteile, die stagnierendes Wasser führen
(Be- und Entlüftungsleitungen bei Sammelsicherungen, Membranausdehnungsgefäße,
selten benutzte Entnahmestellen)
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